Titel: | Edward Jones Mallett's selbstthätiger Geber für Drucktelegraphen. |
Fundstelle: | Band 265, Jahrgang 1887, S. 408 |
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Edward Jones Mallett's selbstthätiger Geber für
Drucktelegraphen.
Mit Abbildung.
Mallett's selbstthätiger Geber für Drucktelegraphen.
Der selbstthätige GeberIn der Patentschrift wird der Geber ganz widersinnig ein „Selbstübertrager“ genannt., welchen Edward Jones Mallett in Bayside, Long-Island, N. Y., V. St. A. (* D. R. P. Kl. 21 Nr. 39138 vom 1. Juni 1886) in Vorschlag bringt, läſst
sich am einfachsten bei Drucktelegraphen anwenden, bei denen das Typenrad des
Empfängers durch Wechselströme oder durch Stromgebungen und Stromunterbrechungen in
Umdrehung versetzt wird, die Druckvorrichtung aber in bekannter Weise durch einen in
derselben Leitung entsendeten Strom von längerer Dauer (oder auch durch einen in
einer zweiten Leitung entsendeten Druckstrom) in Thätigkeit gesetzt wird.
Die zur Einstellung des Typenrades nöthigen Ströme entsendet ein Schlieſsungsrad, das
auf der durch ein Laufwerk in Umdrehung erhaltenen Achse X sitzt, während des regelmäſsigen Umlaufes dieser Achse. Eine längere
Dauer erhält der Strom, wenn die Achse X für eine
Zeitlang zum Stillstande gebracht wird, und zu diesem Zwecke ist auf die Achse X noch ein Sperrrad R
aufgesteckt, in dessen Zähne sich der Sperrzahn Z auf
dem Ankerhebel h des Elektromagnetes E sperrend einlegt, wenn der Elektromagnet seinen Anker
anzieht.
Textabbildung Bd. 265, S. 408Das selbstthätige Telegraphiren soll nun eine Karte vermitteln, indem auf
ihr entsprechend angebrachte Erhöhungen unter Mitwirkung von Contacthebeln C die Schlieſsung eines Lokalstromes durch den
Elektromagnet E veranlassen. Die Zahl der Contacthebel
gleicht der Zahl der auf dem Typenrade vorhandenen Zeichen. Die Hebel C liegen auf einer wagerechten Achse a neben einander und jene Karte besitzt die nämliche
Breite, wie die Hebelreihe. Auf der Karte können an einer der Typenzahl gleichen
Anzahl von Stellen, die der Breite nach neben einander liegen, Erhöhungen
hervorgebracht werden, und wenn eine solche Reihe von Erhöhungen gerade unter die
rechts liegenden Enden der Contacthebel C gebracht
wird, so hebt jede Erhöhung das zu ihr gehörige Ende so hoch, daſs das links
liegende Ende des betreffenden Hebels auf einen Contactblock i zu liegen kommt. Jeder der Contactblöcke i
ist durch einen Draht n mit einem der gegen einander
isolirten
Contactstreifen der Vertheilerscheibe S verbunden,
welche im Raume festliegt und auf welcher der auch auf die Achse X aufgesteckte Contactarm A hinstreift, so lange die durch S frei
hindurchgehende Achse X umläuft.
Die Pole der Lokalbatterie b sind durch die Drähte y mit der Achse a der
Contacthebel und mit der Achse einer Gabel v verbunden,
welche für gewöhnlich auf dem abgerissenen Ankerhebel h
ruht und dabei mit ihrem linken Ende in einem Quecksilbernäpfchen q liegt und hier den Stromweg von y nach y1, dem Elektromagnet E,
y2 und dem Arm A schlieſst. Geht ein Strom durch E und zieht
E deshalb seinen Anker an, so wird v aus dem Quecksilber ausgehoben und der Strom
selbstthätig unterbrochen. Wie viel Zeit aber zwischen der Stromschlieſsung und der
Unterbrechung liegt, auf wie lange Zeit also Z das Rad
R und damit im Geber den Arm A und den Stromschlieſser, im Empfänger das Typenrad
stillhält, das hängt von der Tiefe des Eintauchens der Gabel ins Quecksilber ab und
wird nach der zum Drucken einer eingestellten Type nöthigen Zeit regulirt.Dasselbe lieſse sich ebenso leicht und zweckmäſsiger durch federnde Contacte
erreichen.
In einer Reihe oder Querzeile dürfen nun auf der Karte stets für alle diejenigen
Buchstaben Erhöhungen gemacht werden, welche bei einem Umlaufe des Armes A bezieh. des Typenrades gedruckt werden können. Die
Zeile schlieſst dann die sämmtlichen zu diesen Erhöhungen gehörigen Contacte i, so lange die Karte nicht einen Schritt weiter
geschoben wird. Der umlaufende Arm A sendet darauf
einen Strom durch E, sobald er auf dem Contactstreifen
des ersten dieser Contacte i eintrifft, bleibt in Folge dessen auf diesem Streifen stehen, bis der
zugehörige Buchstabe abgedruckt ist und zu Folge der zwischen v und q eingetretenen
Stromunterbrechung, R, X und A ihren Weg wieder fortsetzen. Kommt dann A
auf dem zum nächstfolgenden geschlossenen Contacte i
gehörigen Streifen an, so wiederholt sich dasselbe Spiel, und dies geht fort, bis
A (wie in der Abbildung) wieder auf dem
„Weiſs“ anlangt, das der leeren Stelle des Typenrades entspricht. Sowie
dies aber geschieht, stöſst der auf der Achse X
sitzende Arm N gegen einen Hebel und schiebt durch
denselben mittels einer Schaltklinke den Kartenhalter nebst der Karte um eine
Zahnbreite vorwärts, so daſs eine neue Reihe von Erhöhungen unter die Enden der
Contacthebel C gedrückt wird.
Kurze, nur wenig Worte und Ziffern enthaltende Telegramme lassen sich, ohne daſs erst
eine Karte vorbereitet werden müſste, unter Mitbenutzung einer Nebenvorrichtung
gleich mit der Hand abtelegraphiren. Dazu wird von der Achse a der Hebel C ein Draht f nach einem Contactstifte geführt, mittels dessen der
Stromweg nach jedem der Contactstreifen in S
geschlossen (der Contact bei i also ersetzt) werden
kann, nämlich dadurch,
daſs der Stift auf den betreffenden von einer Reihe von Contactknöpfen aufgesetzt
wird. Jeder dieser Knöpfe ist nämlich durch einen Draht d mit dem zugehörenden, zu dem betreffenden Streifen in S führenden Drahte n
verbunden.
Es sei noch hinzugefügt, daſs Mallett (* D. R. P. Kl. 21
Nr. 39598 vom 7. Juni 1886) auch einen verwandten selbstthätigen Geber für einen
Telegraphen entworfen hat, in welchem die einzelnen Buchstaben durch je einen Punkt
dargestellt werden, wobei die Entfernung des Punktes von dem einen Rande eines
breiten Streifens der Stellung des zugehörigen Buchstabens im Alphabete entspricht.
Auch dabei werden die Stromschlieſsungen im Geber durch eine Karte mit Erhöhungen
bewirkt und es können in jeder Reihe quer über dem Streifen so viel Erhöhungen
vorkommen, als Buchstaben im Alphabete sind. Ueber die Einrichtung des zugehörigen
Empfängers schweigt die Patentschrift.