Titel: | Hydraulische Presse für Kesselschmiede. |
Fundstelle: | Band 265, Jahrgang 1887, S. 481 |
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Hydraulische Presse für
Kesselschmiede.
Mit Abbildungen auf Tafel
26.
[Hydraulische Presse für Kesselschmiede.]
Eltringham hat für seine Kesselschmiede die Einrichtung
(Fig. 1
und 2)
getroffen, die zur Verwendung kommenden Platten kalt zu biegen. Er spart dadurch
Raum und Ausgaben für Ofen und Feuerung und entdeckt leichter die verborgenen
Walzfehler, als Walzblasen u. dgl. Die erforderliche Kraft ist besonders bei
Stahlplatten sehr bedeutend. Der Betrieb wird in der Weise bewirkt, daſs ein
beweglicher Tisch von 12' (3m,7) durch drei
kräftige, hydraulische Pressen gehoben wird. An der Unterseite des Oberstückes ist
die Patrize, dem zu erzielenden Radius entsprechend, angeschraubt, während an dem
beweglichen Tische sich zwei lange Leisten befinden, auf welche sich die Platte beim
Durchbiegen auflegt. Um die Handhabung schwerer Platten zu erleichtern, sind an
jeder Seite der Presse zwei hydraulische Hebecylinder angebracht, deren je zwei eine
lange Rolle tragen. Auf der einen Rolle liegt die Platte auf und wird auf ihr
vorangeschoben, während die andere Rolle sich über die Platte legt, um deren
Uebergewicht auszugleichen. Die ungebogen gebliebenen Enden der Platte werden aus
Hand warm gebogen, wodurch besonders bei Stahlplatten das Lochen, Bohren und Nieten
erleichtert wird. Es können Platten von 10' (3m)
Länge, 2' (0m,6) Breite und 1¼'' (32mm) Dicke in einem Male gebogen werden.
Die Kosten sollen nur ein Viertel der Kosten des bisher gebräuchlichen Biegens mit
Walzen betragen. Die Presse ist noch zu manchen anderen Zwecken zu verwenden, z.B.
zum Nieten, worauf wir später zurückkommen werden.