Titel: | Neuere Nietmaschinen. |
Autor: | Pregél |
Fundstelle: | Band 265, Jahrgang 1887, S. 493 |
Download: | XML |
Neuere Nietmaschinen.Ueber Nietmaschinen vgl. Tweddell 1877 224 * 33. 1878 229 * 505.
Allen 1878 230 *
101. 1879 231 * 306. 1880 238 * 125. K. Heinrich 1880 236 * 462. Galloway und
Beckwith 1881 240 *
179. Fielding und Platt 1882 246 497. de Bergue 1882 246 * 496. Deering und Morrison
1882 243 * 25. A.
Higginson 1884 252 * 313 J. Jacobi 1885 256 *
150. Rowan's Nietmaschine mit Elektromagneten 1884
252 260. Tweddell
1886 260 * 111. Arrol
1886 260 * 113.
Mit Abbildungen auf Tafel
26.
Ueber neuere Nietmaschinen.
Dem Bestreben, die Handarbeit durch Maschinen zu ersetzen, standen kaum einem
Arbeitsverfahren so viele Hindernisse entgegen wie bei dem Nieten. Die
Mannigfaltigkeit der Werkstücksformen, die durch die Ausdehnung ihrer Flächen
bedingte schwierige Zugänglichkeit zur Arbeitsstelle, die Kraftübertragung zur
Maschine sowohl, als auch die Ausgleichung der wirksamen Kräfte in der Maschine
selbst, waren Gründe, welche die Ausbildung der Nietmaschinen und ihre allgemeinere
Verwendung verzögerten. Deshalb sind Erfolge nur in jenen Fällen und da erreichbar,
wo ein zweckentsprechendes Kraftmittel zur Verfügung steht, wie es namentlich im
Druckwasser gegeben ist, gleichgültig, ob dasselbe von einem Hauptsammler
(Accumulator) unter beständiger Spannung der Maschine zugeführt, oder ob in der
Maschine selbst, jener Arbeitsdruck erzeugt wird, welcher zur Herstellung der
Nietung erforderlich ist.
Es liegt ja ohnedies kaum ein zwingender Grund vor, eine Maschine zu gebrauchen,
sofern mit der Hand eine Arbeit in gleicher Vollkommenheit, in derselben Zeit und
mit denselben Kosten hergestellt werden kann, wie es scheinbar beim Nieten der Fall
ist, wo mit geringen Anlagekosten jegliche Nietung in zufriedenstellender Weise
erreichbar war.
Doch zwingt die steigende Verwendung der Nietmaschinen in der Neuzeit zu der Annahme,
daſs die Leistung der Nietmaschinen technisch und wirthschaftlich für bestimmte
Betriebe nicht nur eine genügende ist, sondern die Handarbeit an Werth übertrifft,
wie dies unter anderem in der Revue générale des
Machines-outils, 1887 Bd. 1 Nr. 3 zu begründen gesucht wird. Ebenso wird im
Engineer vom 29. Juli 1887 S. 85 auf die Vortheile
hingewiesen, welche Nietmaschinen für das Vernieten der Belegsbleche beim Schiffbau haben würden, sofern brauchbare Maschinen für
solchen Zweck vorhanden wären.
Während beim Handnieten nur Schlagwirkung auftritt, arbeiten die Nietmaschinen
hauptsächlich mit Druck, welcher entweder gleichmäſsig, oder stetig wachsend auf den
Nietstift wirkt, und die Verbindung der Bleche durch einen gesteigerten Enddruck auf
den gebildeten Nietkopf bewerkstelligt.
Durch diesen beliebig zu bemessenden Enddruck wird erst eine gute Vernietung
gesichert, und die Inanspruchnahme des Nietenmaterials auf Zug wesentlich
verringert. Nun ist aber bei Druckwasser mit gleichbleibender Spannung der Druck auf
den frei vorragenden Nietstift zu groſs und am Ende der Nietung nur unmerklich
höher, deshalb zu gering. Es muſs daher in solchem Falle der erkaltende Nietstift
durch seine Spannungskräfte die Bleche an einander pressen, ein Vorgang, welcher von
der Stärke der Maschine unabhängig und darum unverläſslich ist.
Fielding und Platt (vgl.
1886 260 * 111), sowie Tweddell haben diesem Uebelstande dadurch abzuhelfen gesucht, daſs der,
für eine Nietung gebrauchte Gesammtdruck zur Hälfte auf die Zusammenpressung der
Bleche und zur Hälfte auf die Nietkopfbildung vertheilt wird, ein Verfahren, welches
jenem beim Handnieten ähnlich ist.
Den Enddruck durch Schlagwirkung zu erhöhen, führt zu unverhältniſsmäſsigem
Kraftverbrauche und ist bloſs bei Nietmaschinen mit Dampfbetrieb angewendet worden.
Ueberhaupt ist Dampf das für Nietmaschinen am wenigsten geeignete Kraftmittel.
Abgesehen von den beträchtlichen Dampfverlusten, welche Abkühlung und die stets
veränderlichen, groſsen schädlichen Räume bedingen, ist Expansion des Dampfes nicht
anwendbar, weil dadurch wohl Druckverminderung, nicht aber Drucksteigerung erhalten
wird; überdies erfolgt die Nietung ungleichmäſsig, ruckweise und rauh, so daſs Dampf
zum unmittelbaren Betrieb des Nietstempels nicht zu empfehlen ist.
Aehnlich, aber doch bei weitem günstiger als mit Dampf, verhält sich der Betrieb mit
Druckluft.
Die Nietmaschinen werden je nach Bedarf feststehend oder tragbar gebaut. Die
feststehenden Nietmaschinen bestehen aus einem U-förmigen Gestell, an dessen
aufrechten oberen Armenden der feste und bewegliche Nietstempel angebracht ist, so
zwar, daſs diese über das untere Verbindungsstück genügend weit vorstehen, und jene
Ausladung ergeben, welche durch die Ausdehnung des Werkstückes bedingt ist.
Feststehende Nietmaschinen werden durch die früher angegebenen Mittel und mit
Riemen, seltener mit der Hand betrieben.
Hingegen werden tragbare Nietmaschinen mit Hand betrieben, sofern nicht unmittelbar
Druckwasser zur Verfügung steht, weil die Anlage der Zwischentransmissionen viel zu
umständlich würde.
Die Bewegung des Nietstempels erfolgt durch Vermittelung von Schraube und Kniehebel
bei Hand-, oder durch bloſse Schraubenbewegung beim Riemen betrieb; durch einen
Druckkolben bei Druckwasser-, Luft- oder Dampfbetrieb.
Die Spannung des Druckwassers ist gleichbleibend, sobald dasselbe von einem Sammler
(Accumulator) geliefert wird. Die Spannung jedoch veränderlich und abhängig von der
Bewegung des Nietstempels, sofern an jeder Maschine ein selbständiges Pumpwerk
angebracht ist, welches entweder durch Riemen oder Hand bethätigt werden kann. Die
Gröſse dieser Spannung ist durch Sicherheitsventile leicht zu bemessen, und durch
die Stärke des Antriebes, oder deren Uebersetzung begrenzt, daher von der Maschine
abhängig.
Um das Einfrieren des Druckwassers zu verhindern, wird demselben etwas Glycerin
zugesetzt, eine Vorsicht die im Winter recht angezeigt ist, um den Betrieb vor
Störungen zu sichern.
Fig. 1., Bd. 265, S. 494Bei der Nietmaschine mit Handbetrieb von Varlet und Comp. werden nach der Revue industrielle, 1887 Bd. 1 Nr. 19 * S. 181 beide
Nietköpfe gleichzeitig und gleichmäſsig aus einem glatten Nietstift dadurch
gebildet, daſs vier Stellarme (Textfig. 1) dem
Lagerkörper mit den Drehzapfen eine solche Lage zum Werkstücke geben, daſs ein
gleichmäſsiges Ausschwingen der Niethebel bezieh. der Nietstempel zum Nietstift
erhalten wird. Die Schwingung der Doppelhebel erfolgt durch Spindeldrehung und
Mutterverschiebung mittels schräg gelegter Gelenkbänder. Bei gleichmäſsiger Drehung
des Handschwungrades sind die Wege der äuſseren Hebelzapfen gegen Ende der Nietung
am kleinsten, die Kraftübersetzung demnach am gröſsten. Zudem kann die am
Schwungrade wirkende Kraft veränderlich sein und gegen Ende der Nietung innerhalb
der möglichen Grenzen
beliebig gesteigert werden. Die Uebersetzung in dieser Maschine ist zureichend
bemessen, so daſs mit einem Enddrucke von 20k am
Griffrade eine gute Vernietung gesichert ist.
Diese tragbare Nietmaschine ist an einen kleinen Laufkrahn aufgehängt oder durch
verstellbare Standsäulen unterstützt. Die ganze Vorrichtung ist einfach und
gedrungen, die Wirkung eine richtige, doch dürfte der Betrieb, wegen der
unvermeidlichen Einstellung der Spannschrauben, besonders bei ungleichen Blechlagen
etwas umständlich sein. Doch ist die Verwendung glatter Nietstifte unbestritten
vortheilhaft. Eine Nietmaschine gleichen Systems mit Wasserdruckbetrieb stellt Textfig. 2 vor. Der Druckcylinder ist zwischen den
Niethebeln am Lagerkörper angeordnet. Kniehebel stellen die Verbindung zwischen den
Niethebeln und dem Druckkolben her. Derselbe ist genügend groſs, so daſs mit 6at Spannung jede Vernietung erhalten wird. (Vgl.
Jacobi 886 260 * 17. Hugh, Smith 1886 260 *
112.
Fig. 2., Bd. 265, S. 495Die tragbare Nietmaschine von Tweddell, Platt
und Fielding mit Blechschluſs (1886 260 * 111) besteht nach dem Engineer vom 1. Juli 1887 S. 5 aus dem guſsstählernen Nietbügel A (Textfig. 3), welcher
in B den Setzstock trägt und in seinem unteren Theil
durch einen seitlich angeschraubten Deckel die Kolbenführung bildet. Mittels des
Zapfens D wird diese Vorrichtung im Hängebügel getragen
und durch Schnecke und Rad in beliebiger Lage eingestellt. Am freien Ende des
Tragzapfens ist das Wasserzuleitungsrohr F angebracht,
welches eine Schlinge bildend in der Kapsel der oberen Aufhängeöse mündet, von wo es
an die Hauptzuleitung sich anschlieſst. Hierdurch wird in Bezug auf das
Zuleitungsrohr eine freie Beweglichkeit der Nietvorrichtung erhalten. In die
Kolbenführung des Nietbügels ist ein kurzer Cylinder H
aus Rothguſs eingeschraubt, an welchem der Vertheilungskopf P angebracht ist, von welchem die verschiedenen Zuleitungen sich abzweigen. An
der seitlichen Verlängerung des Hauptkolbens I ist das
Nietstöckel J angesetzt, während in der Ausbohrung des
Hauptkolbens sich ein kleinerer Nebenkolben K
verschiebt, der an seiner hakenartigen oberen Fortsetzung L den Ringstempel M trägt, welcher den
Nietstempel J centrisch umschlieſst und zur
unmittelbaren Pressung der Bleche dient.
Fig. 3., Bd. 265, S. 496In den Nietbügel ist ferner ein kleines Cylinderrohr O derart eingelassen, daſs der kleine zugehörige Kolben
N auf die obere Seite des kleinen Druckkolbens K aufsetzt und den Niedergang der beiden Druckkolben
K und I bezweckt. Die
Wasserzuführung nach dem Vertheilungskopfe P wird von
der centrischen Bohrung des Tragzapfens durch ein Knierohr erreicht, von dem ein
Seitenrohr nach dem Niedergangscylinder O führt und
denselben beständig mit Druckwasser belegt.
Vom Vertheilungskopfe P zweigt sich durch Vermittelung
zweier selbständiger Steuerungshähne die Zuleitung Q
nach dem groſsen Cylinder, während die Wasserzuführung nach dem kleinen
Innencylinder durch ein im groſsen Kolben eingesetztes und durch den äuſseren
Cylinderboden geschobenes und entsprechend abgedichtetes Verschiebungsrohr S vermittelt wird.
Der Nietvorgang ist nun folgender: Nachdem der kleine Kolben N die beiden Druckkolben niedergeführt hat, wird bei beginnender Nietung
nach Eröffnung des einen Steuerungshahnes Druckwasser unter den Kolben K geleitet, wodurch der Schluſs der zu vernietenden
Bleche erfolgt, hiernach
wird der zweite Steuerungshahn mit dem Handgriffe eröffnet, der groſse Druckkolben
I gehoben und der Nietkopf gebildet, wobei das im
kleinen Cylinderraum befindliche Druckwasser in die Hauptleitung zurückgetrieben
wird. Nunmehr wird durch eine weitere Hahnverdrehung der kleine Kolben entlastet und
dessen Druckwasser ms Freie abgeleitet.
Dadurch wirkt nun der groſse Kolben I mit der vollen
Fläche, so daſs die Schluſspressung auf den Nietkopf eine groſse wird. Nachdem nun
auch dieser entlastet wird, werden beide Druckkolben durch den kleinen Preſskolben
N zurückgeführt. Für den Nietvorgang bei 38mm starken Stahlnieten in 33mm,5 Stahlblechen wird in diesen Nietmaschinen für
den Blechschluſs ein Druck von 30, für die Nietkopfbildung 45 und für die
Schluſspressung 75t hervorgebracht.
Eine Anwendung tragbarer Nietmaschinen von Twddell ist
nach dem Engineering vom 27. Mai 1887 S. 490 bei der
Herstellung von Schiffskesseln in den Fig. 3 und 4 dargestellt.
Fig. 4., Bd. 265, S. 497Le Bruns feststehende Nietmaschine mit
Riemenbetrieb (1880 237 * 186) besteht nach der Revue générale 1887 * Bd. 1 S. 18 aus einem starken
Gestellbock A (Fig. 5 und 6), welchem ein Gegenarm
B mittels starker Schrauben S angebolzt ist. Auf Grundmauerwerk gestellt, ist dasselbe in den Boden so
weit versenkt, daſs eine entsprechende Arbeitshöhe erhalten wird.
Möglichst hoch ist am Gegenarme B der Setzstock E angeschraubt, während in gleicher Höhe der
Nietstempel D in einen gut geführten Druckkopf c eingesetzt ist. Die wagerecht geführte
Schraubenspindel F dreht sich in einer festgelegten
Mutterbüchse und ertheilt dem Druckköpfe
c Verschiebung beim Vor- und Rückgange. Die auf die
Druckspindel F aufgesteckte Schwungscheibe G liegt winkelrecht zwischen zwei selbständig und nach
gleicher Richtung sich drehenden Reibungsscheiben H,
H1, welche durch eine Hebelverbindung P, P1 eine derartige
Verschiebung in ihrer Achsenrichtung erhalten, durch welche abwechselnd Berührung
der Schwungscheibe G mit einer Reibungsscheibe und
dadurch die Drehung der Druckspindel F ermöglicht wird,
während die Mittellage den Stillstand derselben bedingt. Zudem ist eine
Hubbegrenzung des Rücklaufes durch Anschlag des Druckkopfes c an eine Stange K vorgesehen, welche durch
Vermittelung des Hebelgewichtes L den Gang der Maschine
abstellt.
Weil die mit der Druckspindel fortschreitende Schwungscheibe G die Reibungsscheibe in gröſseren Entfernungen vom Drehungsmittel
berührt, wird die Drehungsgeschwindigkeit und dadurch die Schwungkraft von G gegen Ende der Nietung gröſser. Ueberhaupt ist, je
nach Lage des Druckkopfes, die Uebersetzung eine hinreichende, so daſs mit 120
minutlichen Umdrehungen der Antriebsscheibe die Nietung genügend rasch vor sich
geht.
Nach der Revue générale, 1887 Bd. 1 besteht L. Husson's Nietmaschine mit Wasserdruckwerk aus einem
U-förmigen Gestellbock, dem Druckwerk und dem
Pumpenantrieb.
Setz- und Nietstempel liegt wagerecht, hiernach auch der Druckkolben, während die
stehende Pumpe von einer hochliegenden Welle mittels Riemen betrieben wird. (Fig. 7 und 8.)
Der Nietstempel ist in dem beweglichen Druckkolben M auf
einer Zwischenlage O mittels einer Mutter festgespannt,
während der Nietstempel T auf dem Gegenarm P fest angeschraubt ist. Der Druckkopf B besitzt zwei Cylinder, deren Achsen winkelrecht
stehen.
Der Druckkolben M schiebt sich durch eine Stopfbüchse in
den Cylinder C, dessen Innenraum durch das Loch E mit dem Pumpencylinder D
in Verbindung steht, in welchem sich der kleinere Treibkolben L einsetzt.
An dem Treibkolben ist am freien Theile eine Triebschraube G angelenkt, welche Drehung und fortschreitende Bewegung dadurch erhält,
daſs sie durch die feste Mutter F geht und mittels der
Reibungsscheiben I, J, H bethätigt wird.
Durch achsiale Verstellung der wagerechten Scheibenwelle wird der Betrieb der
Maschine, bei fortlaufenden Antriebsriemen durch das Hebelwerk K, X, Y, Z eingeleitet und der Rücklauf des
Pumpenkolbens l durch die Anschlagknaggen a, b und c begrenzt.
Die in der Fig.
7 angegebene Scheibenstellung gilt für den Vorlauf des Nietstempels oder
die Druckwirkung des Pumpenkolbens.
Bei der Delaloë-Piat'schen Nietmaschine mit Druckwasser und Kraftbetrieb ist das mit zwei Riemen
betriebene Pumpwerk an dem Nietständer
A,
Fig. 9,
angebracht und mittels eines Rohres E1 mit dem Druckcylinder in Verbindung gesetzt. In
der Hauptanordnung gleicht diese Maschine jener von Husson, dahingegen ist die constructive Ausführung wesentlich von der
vorbeschriebenen abweichend (vgl. 1886 263 * 73).
Nach der Revue générale, 1887 Bd. 1 * S. 19 werden die
feststehenden Maschinen mit stehenden und liegenden Pumpwerken ausgeführt. Weil aber
der Nietständer A aus einem Stück besteht, so wird das
Führungsstück E an den Ständer angebracht und in diesem
erst der eigentliche Druckcylinder C eingeschraubt.
(Fig. 9.)
An dem Boden desselben ist der Vertheilungskopf Z (Fig. 11 und
12) mit
dem Wasserbehälter O angesetzt.
Der Wasserkanal 1, 2, 3, 4 stellt die Verbindung
zwischen der Pumpe D und dem Druckcylinder C durch Vermittelung des Rohres E1 her. Durch das, mittels Handgriff X und Hebel Z1 bethätigte Rücklaufventil S3 (Fig. 11) wird der Pumpen-
und Druckcylinder mit dem Wasserbehälter O verbunden
und dadurch die Druckentlastung herbeigeführt, sowie es beim Anheben des
Pumpenkolbens p das nöthige Wasser der Pumpe
zuführt.
Bei eintretender Druckwirkung beim Niedergang des Pumpenkolbens wird S3 geschlossen, und es
bestimmt alsdann das Sicherheitsventil S1 die höchste Druckspannung. Den Druckkolben stellt
Fig. 13
dar. Um die Zugänglichkeit der Werkstücke zu erleichtern, ist der ohnedies
excentrische Nietstempel in den Nietkolben möglichst hoch eingesetzt, demnach stehen
die Dichtungsringe c ebenfalls einseitig. Um den
Druckkolben gegen Verdrehung zu sichern, ist im Führungsstück E ein Führungskeil T mit
zwei Schräubchen befestigt. Die an der unteren Seite des Druckkolbens angesetzte
Zahnstange dient zum Zurückführen und zum Anstellen des Nietstempels mittels des
Handrades V. (Fig. 9, 10 und 11.)
Die Druckpumpe wird durch einen offenen und einen gekreuzten Riemen betrieben, welche
auf Fest- und Losscheiben laufen und durch Riemengabeln verstellt werden. Die an den
Kolben p angesetzte Hülse bildet die Mutter für die
Betriebsschraubenspindel, welche durch Vermittelung der Stirnräder S und der Winkelräder R
von der wagerechten Riemenscheibenwelle ihre Drehung erhält. Die Mutterhülse ist im
Pumpengestelle geführt, an welchem sowohl das Drucklager G als auch ein Grabellager für die Betriebswellen angebolzt ist.
Mittels Anschlaghebel l wird die Pumpe abgestellt, und
durch eine verstellbare Knagge m der Kolbenhub im
Rücklauf begrenzt und geregelt, der Handhebel N dient
zur Inbetriebsetzung. An diesem sowie an den Anschlaghebeln sind die Riemengabeln
mittels Hebeln und Stangen angelenkt.
Der Nietvorgang ist folgender: Nachdem der Nietstempel durch das Handrad V an den Nietstift angeschoben ist, wird das
Rücklaufventil S3
niedergelassen und durch den Handhebel N der Betrieb
der Preſspumpe eingeleitet und die Pressung bis zur vollendeten Nietkopfbildung
fortgesetzt. Der Rücklauf und demnach die für jedes Kolbenspiel benöthigte
Wassermenge wird durch die Hubbegrenzung des Pumpenkolbens bestimmt und hierdurch
bei gleichartiger Nietung eine unnöthige Wasserbewegung vermieden und die Nietdauer
abgekürzt, so zwar, daſs in einem Tage 2 bis 5000 Nietungen möglich werden.
Stephens und Clark in London haben nach dem Engineering vom 3. Juni 1887 S. 531 eine Nietmaschine
mit Wasserdruck und Blechschluſsvorrichtung vorgeschlagen, in welcher sich der
Nietkolben centrisch in den Kolben mit dem Ringstempel schiebt und die Steuerung
derselben mit Vermeidung von Hähnen oder Ventilen einfach durch einen Drehschieber
erreicht wird, indem Oeffnungen in demselben mit den verschiedenen Wasserkanälen zu
den Cylinderräumen communiciren.
Pregél.