Titel: | Maschinengräber der Osgood-Dredge-Company. |
Fundstelle: | Band 265, Jahrgang 1887, S. 591 |
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Maschinengräber der
Osgood-Dredge-Company.
Mit Abbildungen auf Tafel
32.
Maschinengräber der Osgood-Dredge-Company.
Der Ingenieur J. Howe der oben genannten Gesellschaft
hat die Osgood-Grabmaschine verbessert, so daſs sie sich beim Thongraben in der
Hamilton-Ziegelei zu Croton als für schwere Arbeit geeignet bewährt hat.
Bei dem älteren Osgood-Gräber war der Schaufelstiel mittels Zahnstange auf ein
Zahnrad in der Mitte eines starken Krahnauslegers gelagert, über dessen Kopfrolle
die Hebekette nach dem Schaufelkasten lief. Das Vorschieben der Schaufel geschah
mittels der Zahnstange sowie Aenderung der Neigung des Auslegers, und das Heben
durch die Auslegerkette. Der Ausleger nebst Schaufel stand mit der Maschine auf
einem drehbaren Untergestelle. Unter Beibehaltung der letzten Einrichtung sind an
dem neuen Gräber folgende Abänderungen getroffen.
Der Ausleger reicht nur noch bis zum Schaufelstiele, ist daher leichter und nur in
engen Grenzen beweglich. Der verstärkte Schaufelstiel ist aus zwei ⊤- und zwei ∟-Eisen gebildet
und wird durch die am Rückende über eine feste Rolle laufende Kette a zum Heben, durch die am Stiele befestigte, über zwei
feste Rollen am unteren Stielende und am oberen Auslegerende laufende Kette b zum Vor- und Zurückbewegen der Schaufel benutzt.
Diese Anordnung gestattet die Aeuſserung verschiedener Kräfte an der
Schaufelschneide trotz Verschwächung der Windemaschine. Die Bewegung mittels Ketten
und Rollen gibt weniger Abnutzung und Bruch als die Bewegung mittels Zahnstange, da
diese zur Aufnahme der heftigen Stöſse wenig geeignet ist. Die einfachere Art der
Bewegung gestattet zugleich die Bedienung durch einen Mann, und ermäſsigt die
leichtere Bauart die Kosten auf etwa zwei Drittel der Kosten eines gleich
leistungsfähigen Gräbers älterer Gestalt.
Die am hinteren Stielende befestigte Kette drückt die Schaufel beim Heben zugleich in
das Erdreich. Da der Stiel frei in dem am Auslegerkopfe drehbar befestigten Sattel
gleitet, so kann er einem plötzlich auftretenden Hindernisse durch Zurückweichen
unter Schlaffwerden der Kette b ausweichen, ohne den
Stoſs auf die ganze Maschine zu vertragen. Bezüglich der Anordnung der Maschine sei
noch bemerkt: Auf der
Kurbelwelle sitzt ein Trieb für das groſse Zahnrad der Winde welle, an welche die
Trommel für die Hebekette oder die für die Stellkette des Stieles nach Bedarf zu
kuppeln ist; beide Trommeln haben Bandbremsen. Auf der Kurbelwelle sitzen zwei
verschiebbare Kegelräder, welche rechts oder links zum Eingriffe in das auf dem
oberen Ende der lothrechten Welle sitzende Kegelrad gebracht werden können; diese
Welle trägt unten ein Kettenrad für die um den Kettenkranz des Drehgestelles
laufende endlose Kette, so daſs man durch Einrücken eines der beweglichen Kegelräder
den Gräber in jeder Richtung beliebig oft um die lothrechte Mittelachse
herumschwingen lassen kann. Greift keines der Kegelräder ein, so steht der Gräber
still.
Die Schaufel des dargestellten Gräbers faſst 0cbm,57, die Maschine hat zwei Cylinder von 158 × 203mm. Der etwas über 10t wiegende Gräber gräbt bis zu 4m,58
Entfernung von der Mittellinie und stürzt den gegrabenen Boden bis 3m,05 über Schienenoberkante aus.