Titel: | Automatischer Distanzmesser von Narcisse Pierre, Joseph Gambert und Cyprien Jamain in Paris. |
Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, S. 246 |
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Automatischer Distanzmesser von
Narcisse Pierre, Joseph Gambert und
Cyprien Jamain in Paris.
Mit Abbildungen auf Tafel 16.
Pierre, Gambert und Jamain's automatischer
Distanzmesser.
Der Distanzmesser (1883 250 * 111. 247 * 252. 248 * 135. 1880 235 * 199) besteht der Hauptsache nach aus zwei
Fernrohren, einem festen und einem beweglichen. Diese beiden Fernrohre sind derart
angeordnet, daſs nach dem Einstellen des beweglichen Fernrohres auf den Ort, dessen
Entfernung vom Aufstellungspunkte des Instrumentes bekannt werden soll, durch direkte
Einwirkung der mechanischen Bewegungsvorrichtung die fragliche Distanz unmittelbar
am Instrument selbst abgelesen werden kann.
Weiter besteht die Erfindung in der Anordnung verschiedener Bestandtheile, welche
eine entsprechende Neigung des Fernrohres bezieh. der Visirlinie gestatten, und aus
der Construction des automatischen Distanzzeigers selbst.
Fig. 1 zeigt
eine Vorderansicht des Distanzmessers. Fig. 2 eine Draufsicht.
Fig. 3
eine Seitenansicht.
Das Instrument ist auf ein beliebiges Stativ, welches ein Horizontalstellen
gestattet, auf gebräuchliche Weise montirt.
Nachdem man sich durch die Stellung des Index q auf Null
des vollkommenen Parallelismus der beiden Fernrohrachsen a und b versichert hat, visirt man zuerst
durch das Fernrohr a nach dem Punkte, dessen Entfernung
vom Standort des Instrumentes bestimmt werden soll, und führt hierauf durch Drehung
der Handscheibe e das bewegliche Fernrohr in die
Richtung des anvisirten Punktes.
Durch Drehung der Handscheibe e versetzt man die den
Cylinder r und die die Schraube ohne Ende h tragende Welle g in
Drehung. Die Schraube h greift in die an einem Ende der
Welle k angebrachten Getriebe i und die am anderen Ende der Welle k
angeordnete Schraube ohne Ende l greift in den am
Vorderende des um f drehbaren Trägers des Fernrohres
b angebrachten Sector m ein.
Wenn man die Handscheibe e in Rotation versetzt, dreht
man also das Fernrohr b um den Punkt f und versetzt gleichzeitig die mit spiralförmigen
Rillen x versehene Trommel r in Drehung. Parallel zur Achse des Cylinders r läuft ein Führungslineal u1, auf welchem das Gleitstück u leicht verschiebbar montirt ist. Dieses Gleitstück
trägt einerseits die mit Index q versehene gebogene
Lamelle p, andererseits die beiden federnden Arme ww, welche die von ihnen getragenen und der
Schraubenlinie entsprechend gestellten Führungsröllchen j in die Rillen x der Trommel r drücken, so daſs bei einer der Trommel r ertheilten Drehung das Gleitstück u parallel zur Cylinderachse verschoben wird. Da die
Trommel längs der Rillen mit einer durch frühere Versuche festgestellten und den
Distanzen entsprechenden Scala versehen ist, so gestattet der Index q die sofortige Ablesung der Entfernung des von beiden
Fernrohren anvisirten Punktes vom Standorte des Instrumentes. Um den Fernrohren die
erforderliche Höhenneigung zu geben, verwendet man vorzugsweise die in den Fig. 1, 2 und 3 gezeigte
Vorrichtung. Der die Fernrohre tragende Rahmen ruht mit Hilfe zweier in einer Achse
liegender Zapfen a1a1 in den von den Armen d1d1 des Statives getragenen Lagern b1b1.
Auf einem dieser Zapfen sitzt ein mit Klemmschraube c1 versehener Klemmring e1, der an einem nach
abwärts reichenden Arme f1 ein gabelförmiges Stück f3f4 trägt, welches den mit dem
Stative fest verbundenen Stab f2 umfaſst. Der eine Theil f3 der Gabel trägt eine Stellschraube g1, welche sich gegen
die eine Seite des festen Stückes f2 anlegt, während sich auf die andere Seite
desselben ein durch die Feder i1 gedrückter Stab h1 anlegt, der sammt besagter Feder an dem
anderen Gabeltheile f4
angeordnet ist.
Durch Ein- oder Ausschrauben der Stellschraube g1 wird, da der Theil f2 fest ist, der Zapfen
a1 und in Folge
dessen auch der die Fernrohre und Trommel tragende Rahmen mehr oder minder geneigt.
Selbstverständlich muſs man vor Benutzung der eben beschriebenen Stellvorrichtung
die Klemmschraube c1
anziehen, um den Klemmring e1 fest mit dem Zapfen a1 zu verbinden.
Eine entsprechende in A versinnlichte Vorrichtung dient
dazu, um das fixe Fernrohr a in die Richtung des
anvisirten Punktes zu bringen, zu welchem Ende das ganze Instrument um die Achse B gedreht wird. Endlich sei noch erwähnt, daſs der
ganze Apparat auf drei Stellschrauben C ruht, um
demselben die anfängliche Horizontalstellung zu geben, sowie überhaupt seine Lage im
Augenblicke der Beobachtung einstellen zu können.