Titel: | Rylands' Mineralwasser-Apparat. |
Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, S. 248 |
Download: | XML |
Rylands'
Mineralwasser-Apparat.
Mit Abbildungen auf Tafel 16.
Rylands' Mineralwasser-Apparat.
Der genannte, auf der Manchester Ausstellung befindliche Apparat (Fig. 4 bis 6) ist nach
den Patenten von J. Mc Ewen
ausgeführt und dient zur Herstellung Kohlensäure haltiger Wässer. Er soll die
Kohlensäure entwickeln und mit dem Wasser einfüllen, sowie auch gestatten, das
Wasser mit etwaigen Essenzen oder Säften zu versehen.
Zur Entwickelung der Kohlensäure dient der in Fig. 4
dargestellte Apparat, und zwar ist A mit dem Ventil T der Trichter zum Aufgeben des Kreidebreies, welcher
durch das Rohr A1 in
den Raum D geleitet wird. Hier entwickelt sich die
Kohlensäure, steigt durch die Röhren K und L in den Raum H, welcher
als bewegliche Glocke construirt ist, und ist zum Gebrauche fertig. Die
erforderliche Säure wird durch die Ventilvorrichtung EFG zugelassen und durch das Rohr S in den
Behälter D geführt, wo die Mischung durch den Rührer
U befördert wird. Das aus zwei mit einander
verbundenen Glaskugeln bestellende Säureventil spielt auf einem mit entsprechend
geformten Sitzen versehenen Glasrohr, ist durch eine Glashülse geschützt und durch
Bleideckel an die Rohrleitung angeschlossen. Die obere Kugel wirkt auf eine Feder
r und den Hebel N,
welcher mit der Kette Q an die Glocke H und an das Sicherheitsventil R angeschlossen ist. Durch diese Vorrichtung ist der Säurezutritt
geregelt. Der Vorgang ist folgender: Es sei der verbrauchte Stoff durch den
Dreiwegehahn C und das Auslaſsrohr B abgelassen, eine neue Füllung aufgegeben und der Säure der Zutritt
gestattet. Die Glocke steigt nun bis zu einem bestimmten normalen Punkte und
schlieſst durch die Kette den Hahn für den Zutritt der Säure.
Da der senkrechte Hub des Ventiles nur 4 bis 5mm
beträgt, so ist die Regelung des Säurezuflusses sehr genau. Auf diese Weise ist der
Apparat selbstthätig gemacht und arbeitet ohne Unterbrechung. Die Gase gelangen
durch das Rohr M zu den in gewöhnlicher Weise
construirten Preſspumpen, und werden auf diesem Wege mehrfach durch Wasser
gereinigt. Zur Auffüllung dient neben den Preſspumpen
üblicher Construction die in Fig. 5 und 6
dargestellte Vorrichtung, und zwar Fig. 5 speciell zum
Füllen der Flaschen und Fig. 6 zu der erwähnten
Beimischung von Essenzen oder Säften. Fig. 5 zeigt an der
rechten Seite als Vorrichtung zum Einstellen der Flaschen ein Gummistück, gegen
welches der Hals der Flasche durch den von oben wirkenden Stempel gepreſst wird. Der
Flaschenhalter dreht sich in seiner Spindel A, welche
in der Mitte durchbohrt ist und die Verbindung zwischen der Flasche und den
Preſspumpen herstellt. Diese Verbindung ist dann hergestellt, wenn die schräge
Bohrung bei L mit dem Loche der schwarz eingezeichneten
Lederscheibe zusammentrifft. Die Rohrleitung der Preſspumpe ist durch die Mutter E angeschlossen.
Die Zuführung der Essenzen wird durch die oben liegende
Pumpe bewirkt, welche durch das Excenter B bewegt wird.
Der Hub desselben kann vermittels der Stellvorrichtung K auch auf Null gestellt werden. Durch das bei Fig. 5 oben links
abgehende Rohr wird die Zuleitung zu C1 (Fig. 6) bewirkt und
erfolgt bei D der Eintritt in das Rohr A und somit auch in die Flasche. Das bei G angebrachte Ventil dient zum Ablassen der Luft
während des Füllens, und wird in Thätigkeit gesetzt, wenn der Hebel mit den Knaggen
FH in Berührung kommt. Zum besseren Verständniſs
der Figuren sei noch erwähnt, daſs der in Fig. 6 dargestellte
Schnitt vor dem Mittelschnitte in Fig. 5 liegt.