Titel: | Koenig und Bauer's Falz- und Bogenleit-Apparat für Druckmaschinen. |
Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, S. 385 |
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Koenig und Bauer's Falz- und Bogenleit-Apparat für Druckmaschinen.
Patentklasse 15. Mit Abbildung auf Tafel 22.
Falz- und Bogenleit-Apparat für Druckmaschinen.
Der in D. p. J. 1887 263 *
561 erläuterte Falz- und Bogenleitapparat der Firma Koenig
und Bauer in Kloster Oberzell bei Würzburg (* D. R. P. Nr. 37640 vom 13.
April 1886) hat neuerdings eine wesentliche Vereinfachung erfahren (* Zusatz-Patent
Nr. 40520 vom 2. November 1886), durch welche ein genaues Querfalzen und eine
zuverlässigere Papierführung, und damit eine gröſsere Productionsfähigkeit des
Apparates erzielt werden soll. Um die complicirte Bänderleitung über den
Pyramidenfalzapparat S, sowie diejenige von den
Falzwalzen d nach den Querfalzwalzen p zu ersparen, erfolgt der Querschnitt des endlosen
Papieres erst, nachdem dasselbe den Pyramidenfalzapparat S (Fig.
1 Taf. 22), sowie die Falzwalzen d, d1 den Ableiter M und die Führungswalzen s, s1 passirt hat, so daſs dasselbe nicht in
Gestalt einzelner Bogen, sondern als endloses Papier über den Pyramidenfalzapparat
weggleitet. In Folge dieser Anordnung kann auch der Rechen oder Ableiter M vereinfacht werden, und ist derselbe nicht mehr
verschiebbar, sondern um eine im Gestell gelagerte Achse drehbar angeordnet, mit
seiner Oberkante zwischen den Falzwalzen d liegend. Die
Fig. 1
Taf. 22 zeigt die Anordnung zum einseitigen Abführen des gefalzten, endlosen
Papieres, wobei die Falzwalzen d, d1, wie im Hauptpatente, zusammengerückt
sind, der Ableiter M in Rillen der linken Falzwalze d1 liegt, und der
Bogenschneider E1
abgestellt ist. Unterhalb der Führungswalzen s, s1 sind vier Perforircylinder A, B, A1, B1 angeordnet, von denen die beiden äuſseren
die Schneid- und die beiden inneren die Nuthcylinder sind. Der längsgefalzte
Streifen endlosen Papieres wird von der Führungswalze s
so weitergeführt, daſs er zwischen dem Nuth- und Schneid-Zylinder A und B durchläuft, um in
den den Bogenlängen entsprechenden Zwischenräumen gelocht zu werden, in etwas
schwächerem Maſse als dies bisher der Fall war. Das Papier gelangt nun in das
schneller laufende, aber nicht zusammenschlieſsende Bändersystem vzry, pet, von welchem es nur gespannt aber nicht
getrennt wird, bis zur Walze z, Welche so gelagert ist,
daſs sie von der Berührungslinie der Querfalzwalzen e,
f um eine halbe Bogenlänge entfernt ist. In dem Augenblicke, wo die
Vorderkante des endlosen Streifens an der Walze z,
mithin die Mittellinie der perforirten Bogenlänge an der Mittellinie der Querfalz
walzen e, f angelangt ist, bewirkt das Messer o der Falztrommel V das
Einführen des Papieres zwischen die Walzen e, f zur
Bildung des Querfalzes. Während dieser Periode hängt die durch die Perforationslinie
αβ bestimmte Bogenlänge noch immer mit dem endlosen
Papiere zusammen, und erfolgt erfahrungsgemäſs das Abtrennen des Bogens erst im Momente des Erfassens
von den Querfalzwalzen e, f, so daſs diese zugleich als
Abreiſswalzen wirken.
Soll nun das Papier statt im gefalzten Zustande einseitig in ungefalzten, halben
Bogen doppelseitig abgeleitet werden, so werden, wie im Hauptpatente angegeben, die
Lager c, c1 der Falz
walzen d, d1 mittels
Kurbel und Zahngetriebe aus einander gerückt und der Ableiter M etwas gedreht, so daſs er in der Mitte des
entstandenen Zwischenraumes sich gegen die Unterkante des Pyramidenfalzapparates S legt. Der Bogenschneider E1 wird angestellt und das Papier gelangt
mithin in zwei gleichen, endlosen Hälften über den Pyramidenfalzapparat zwischen die
Walzen d, d1 und den
Ableiter M, und zu beiden Seiten desselben nach den
Perforircylindern A, B bezieh. A1, B1, um in gleicher Weise wie oben beschrieben gelocht, in den
Bändersystemen vzry, pet und v1 z1 r1 y1, p1 e1 t1
weitergeführt und durch die Messer o bezieh. o1 zwischen den Walzen
e, f bezieh. e1, f1
quergefalzt zu werden.