Titel: | Neue Federkraftmaschinen. |
Autor: | Mg. |
Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, S. 481 |
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Neue Federkraftmaschinen.
Patentklasse 46. Mit Abbildungen auf Tafel 28.
Neue Federkraftmaschinen.
Wenn auch oft genug bewiesen ist, daſs die Federkraftmaschinen eine durchaus
unzweckmäſsige und unvortheilhafte Uebertragung der in ihnen aufgespeicherten Kraft
bewirken, das Gewicht der Federn im Vergleich zur Leistung unverhältniſsmäſsig groſs
wird, so wird trotzdem an der Verbesserung der Federtriebwerke fortgearbeitet. Zwar
scheint die Ueberzeugung allgemeinere Anerkennung gefunden zu haben, daſs der
Betrieb von Straſsenbahnwagen u. dgl. selbst bei Benutzung vieler, schwerer und
stark gespannter Federn ein technisches Unding ist, daſs es überhaupt nicht möglich
ist, eine gleichmäſsige Kraftübertragung für Engere Zeit, also etwa eine
Tagesschicht, zu bewirken, doch wird immer daran gearbeitet, die Federkraftmaschinen
zum Betriebe kleiner Arbeitsmaschinen, namentlich Nähmaschinen, nutzbar zu machen.
Nur in geringem Maſse gehen leider diese letzteren Bestrebungen auf eine
zweckmäſsigere Ausbildung der Aufzugvorrichtungen der Federkraftmaschinen hinaus,
trotzdem doch erkannt sein sollte, daſs gerade in der Erleichterung der
Aufzieharbeit der Hebel zu einer Brauchbarmachung angesetzt Werden muſs. Kann es
doch keinem Techniker entgehen, daſs nur ein verhältniſsmäſsig geringer Theil der
einer Feder zugeführten Kraft Nieder nutzbar gemacht wird, daſs demgemäſs – will man
die Federkraftmaschinen brauchbar machen – die Aufspeicherung dieser Kraft Möglichst
erleichtert werden muſs, und zwar dadurch, daſs man in kurzer Zeit eine groſse
Arbeit zur Aufspeicherung gelangen lassen kann, durch Möglichst bequeme Ausführung
der hierzu nöthigen mechanischen Arbeit. Eine interessante Neuerung bei der
Anwendung von Federkraftmaschinen für Nähmaschinen hat P. A.
Dohis in Paris (* D. R. P. Nr. 31 566 vom 26. April 1884) vorgeschlagen,
indem er eine Federkraftmaschine bezieh. eine gespannte Feder nur als indirekten
Uebertrager der menschlichen Arbeit zwischen Arbeitsstelle und Krafteinleitung
einschiebt. Wenigstens kann durch diese Einrichtung eine gröſsere Gleichmäſsigkeit
der Kraftabgabe ohne Beding einer gleichmäſsigen Kraftzuleitung gewährleistet
werden, da die Feder in diesem Falle als Regulator wirken wird. (Vgl. 1885 255 * 139.)
Der Apparat kann als Kraftsammler wirken, welcher Kraft aufspeichert, um sie nach
beliebiger Zeit allmählich und fortlaufend gleichmäſsig wieder abzugeben; oder die
Feder kommt als Kraftsammler nicht zur Wirkung, sondern dient allein als
Uebertragungsmittel für die Kraft und Bewegung, indem sie sofort sämmtliche Kraft,
die sie empfängt, wieder weiter gibt, ohne sie aufzuspeichern; oder der Apparat kann
in einer dritten Wirkungsweise Anwendung finden, in welcher er zunächst eine gewisse
Kraft, die man ihm verleiht, aufspeichert, um sie nach beliebiger Zeit allmählich
und gleichmäſsig wieder abzugeben, gleichzeitig aber eine gewisse Kraft, welche
ihm während dieses Abgebens von neuem mitgetheilt wird, überträgt, so daſs nur in
den einzelnen Zeiteinheiten bestimmte Theile der anfangs aufgespeicherten Kraft
vermehrt, und die ihm in den betreffenden Zeiteinheiten von neuem mitgetheilte Kraft
zur Wirkung gelangt.
In einem Gehäuse A (Fig. 1 bis 3) ist eine
Welle a drehbar gelagert, auf welcher ein Ende einer
Feder B befestigt ist. Das zweite Ende dieser Feder ist
mit einer Trommel C fest verbunden, welche die Feder
B umgibt und also drehbar auf der Welle a ruht. Die Trommel C ist
mit einem Zahnkranz versehen, mit welchem das auf der Welle e sitzende Zahnrad d in Eingriff steht. Auf
dieser Welle e befindet sich ein zweites Zahnrad D, welches in das auf der Welle g angeordnete Zahnrad f eingreift. Auf der
Welle g sitzt ein zweites Zahnrad F, welches mit dem auf der Triebwelle i angebrachten Zahnrad h
in Eingriff steht. Diese groſse Uebersetzung ist gewählt, um bei geringer Drehung
der Welle a bezieh. der Trommel C doch eine groſse Umdrehungszahl der Triebwelle i zu erreichen, und kann beliebig, dem Zwecke entsprechend, gewählt sein.
Auf den beiden Enden der Welle a befindet sich je eine
Frictionsscheibe K festsitzend, welche mit conischer
Nuth versehen ist, in die ein keilförmiger, excentrischer Sector L greift, welcher zwischen den beiden Schenkeln der
gabelförmigen Hebel M, die drehbar auf der Achse a sitzen, gelagert ist. In den beiden Hebeln sind die
zur Aufnahme der Füſse des Arbeiters bestimmten Tritte N verstellbar angeordnet. Werden nun die beiden Hebel M bewegt, so pressen sich die Excenter L fester in die Nuth der Scheiben K und drehen die Welle a.
Durch diese Drehung würde die Feder B auf die Welle a aufgewickelt, falls die Trommel C festgehalten würde; da jedoch kein Widerstand
vorhanden ist, dreht sich dieselbe in gleichem Sinne wie die Welle a, überträgt also lediglich die Bewegung der Welle a auf den Trieb dD und
durch oben beschriebenen Zusammenhang auf die Triebwelle i, indem die Feder jedoch die ungleichmäſsige Drehung der Welle a regulirt und hierdurch eine vollkommene gleichförmige
Drehung der Welle i und somit des Schwungrades H, von welchem die Bewegung in geeigneter Weise
übertragen wird, resultirt. Die gleichförmige Drehung der Welle ist unabhängig von
dem gleichmäſsigen Treten; bei plötzlich langsamerem oder schnellerem Treten wird
nicht plötzlich ein langsamerer bezieh. schnellerer Gang der Maschine eintreten,
sondern sich derselben ganz allmählich mittheilen.
Hat man die Hebel M bewegt und werden sie in
entgegengesetzter Richtung zurückgeführt, so hat die Welle a, veranlaſst durch die Feder B, das
Bestreben, sich gleichfalls wieder zurückzudrehen; es wäre somit ein Spannen der
Feder bezieh. ein Uebertragen der Bewegung auf die Trommel C nicht möglich, da die Welle a, falls sie in
einer Richtung gedreht wird, durch die Feder wieder zurückgeschnellt wird.
Um dies zu verhindern, ist in dem Gehäuse A auf der
Welle a eine Frictionsscheibe K angeordnet, in deren conischer Nuth eine Excenterbremse ruht, welche nur
eine Drehung der Welle in der Pfeilrichtung zuläſst.
Als Bremse für die Abgabe der Triebkraft dient die Stange o, welche vom Knie des Arbeiters mehr oder weniger kräftig gegen das
Schwungrad H gedrückt wird.
Die Arbeit nach den eingangs erwähnten drei Arten wird in folgender Weise bewirkt.
Soll fortlaufend mit gleichmäſsiger Kraft gearbeitet werden, so werden beide Hebel
M mit den Beinen gleichmäſsig oder abwechselnd
vorgestoſsen und angezogen. Hat der Arbeitende eine schwierige Arbeit vor, welche
seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt und durch das störende Treten behindert
sein würde, so drückt er die Bremse o gegen das
Schwungrad, so daſs eine Drehung vermieden wird, und spannt nun die Feder B durch Bewegen der Hebel M. Es kann sich jetzt die Trommel C nicht
eher drehen, bis die Bremse freigegeben wird. Man hat nun eine solche Kraft in der
Feder aufgespeichert, daſs man eine bestimmte Zeit ohne weiteres Treten arbeiten
kann, und regulirt man die Schnelligkeit der Maschine durch entstehendes Anpressen
der Bremse o gegen das Schwungrad.
Will man mit einer groſsen Geschwindigkeit arbeiten, ohne aber dieser Geschwindigkeit
entsprechend beim Nähen sehr schnell treten zu müssen, so speichert man zunächst
Kraft auf, welche beim Freigeben der Bremse gleichmäſsig wieder abgegeben wird, und
bewegt nebenbei die Hebel, so daſs noch eine bestimmte Kraft zugeführt wird, durch
die Feder aber sofort wieder übertragen wird. Auch kann während des Nähens durch
entsprechend starkes Anziehen der Bremse o und
verstärktes Treten Arbeit in der Feder aufgespeichert werden.
Auf wesentlich gleichem Grundgedanken beruht die Ausführung von D. A. Genteur in Paris (* D. R. P. Nr. 31635 vom 28.
September 1884). Die Feder a (Fig. 4) ist mit einem
Ende durch die Hülse a1
mit der Welle b verbunden; das andere Ende der Feder
ist mit Hilfe von vier Trauben f an der Trommel c befestigt und überdies durch einen Ansatz g, welcher in die Aussparung h der Trommel eingreift, zurückgehalten. An der einen Seite der Trommel
c ist ein auf der Welle b befestigtes Sperrrad i angeordnet, in
welches ein am Gehäuse k sitzender Sperrkegel
eingreift, und auf der anderen Seite derselben ein Zahnrad l, welches mit der Trommel c ein Stück bildet
und die Bewegung, eiche es durch die Trommel c von der
Welle b aus erhält, den auf dem Bolzen n lose laufenden Zahnrädern m,
m1 mittheilt. Die Räder m, m1 übertragen die
Bewegung auf Zahnräder o, o1, welche lose auf der centralen Welle b
laufen. Das Rad o1
steht mit dem kleinen Trieb p in Eingriff, welches die
Welle q, welche mit dem Transmissionsrad r ausgerüstet ist, in Drehung versetzt.
Zwei abnehmbare Hebel L, L1 sind an den äuſsersten Enden der Welle b angeordnet und dienen zum Spannen der Feder a. Diese beiden Hebel haben einen Kopf u,
welcher bei u1 drehbar
mit dem Arm u2
verbunden ist. Der Kopf u dieses Hebels umfaſst eine
auf b befestigte Rolle v,
gegen welche sich das Ende v1 (Fig. 5) des Armes u2 legt. Dieser Arm u2 ist an seinem oberen
Theile derart zugespitzt, daſs seine Spitze v1 die Rolle v
berührt und daſs ein Stahlstück X, welches in den spitz
zulaufenden Theil mit Schwalbenschwanz eingesetzt ist, im Augenblick des Beginnens
der Federspannung durch Drehung des Hebels L1 in der Pfeilrichtung gegen die Rolle v drückt.
Die Hebel L, L1 tragen
an ihren unteren Enden einen Griff X1, man kann sie jedoch auch mit einer
Stange y verbinden, deren Länge regulirbar ist. Die
Stange y endigt in einen Bügel oder ein Pedal z.
Die Bremse, welche die Drehbewegung der Welle q
arretirt, besteht aus einer Stange A, die durch zwei
Ohren BB des Gehäuses hindurchgeht und eine kleine
excentrische Scheibe C trägt (Fig. 6). Die
excentrische Scheibe C drückt, je nachdem man den
Bremshebel P nach der einen oder der anderen Richtung
dreht, gegen das bei F aufgeschnittene Lager D, und durch diesen Druck wird die Lagerhülse D mit solcher Kraft auf die Welle q gepreſst, daſs die Drehbewegung der Welle q gänzlich aufgehoben wird.
Wenn die Feder ohne Druck in ihrem Cylinder aufgerollt ist, erhält man die
Expansionskraft dieser ersten Aufwickelung, und dann, wenn die Federn weiter
aufgezogen werden, müssen sich die Buckel der Wellen niederdrücken, sich hinter
einander und in einander legen und die schon erhaltene Kraft vergröſsern. Hieraus
ergibt sich, daſs man bei derselben Länge der Feder eine gröſsere Expansionskraft
durch das Ausstrecken der Feder erhält, oder mehrere wellenförmige Erhebungen
besitzt, deren Spitzen allein der Reibung ausgesetzt sind; oder auch aus einer
flachen Stahllamelle, welche in der Mitte mit einem Kupferstreifen versehen ist, der
die Windungen der Feder von einander trennt, die Reibung erleidet und die Feder
gegen Abnutzung schützt,
Wegen der leichteren Herstellung werden auch Federn vorgeschlagen, welche mit einer
oder mehreren runden Rippen gemäſs der Breite der Feder und der zu leistenden Arbeit
ausgerüstet sind. Diese Rippen springen nur auf dem oberen Theile der Feder vor,
d.h. die letztere kann also unten vollständig glatt gewalzt sein und nur auf ihre
oberen Fläche eine oder mehrere Rippen tragen.
Bei der ebenfalls für Nähmaschinenbetrieb eingerichteten Federkraftmaschine von Kahle und Noellner in Rio de Janeiro (* D. R. P. Nr.
31570 vom 1. Oktober 1884) soll die Fuſsarbeit des Arbeiters völlig vermieden
werden, indem die Aufzugvorrichtung durch einen von Hand zu bethätigenden Hebel
betrieben wird.
Der Aufzughebel ab (Fig. 7) besteht aus zwei
im Winkel zu einander starr angeordneten Armen a und b, von denen der Arm a mit
dem zum Spannen der Feder dienenden Sperrrade d
verbunden ist, während der leicht gekrümmte Arm b an
seinem vorderen, gabelförmigen Ende den Handgriffe trägt. Diese eigenthümliche
Hebelform paſst sich den Tischen der Nähmaschinen sehr bequem an, indem sie bei
einer kurzen Bewegung ein ziemlich schnelles Aufziehen
der Feder gestattet; die Aufziehbewegung ist von dem vor der Nähmaschine Sitzenden
leicht auszuführen, ohne daſs es nöthig wäre, aufzustehen oder die Arbeit zu
unterbrechen.
Die Bremse besteht aus einem bei g drehbaren Winkelhebel
ef (Fig. 8 und 9), dessen
Arm f mit seinem gekrümmten Ende f1 sich an die
Bremsscheibe h legt, wenn der Arm e durch die Feder i nach
unten gezogen wird. Die Bremse ist also beständig angespannt. Zum Lösen der Bremse
dient der Hebel k, dessen schiefe Fläche k1 sich unter das
vordere Ende des Armes e schieben läſst, wodurch eine
empfindliche Regulirung der Geschwindigkeit möglich ist.
An der Welle l, welche auch die Bremsscheibe h trägt, ist die Kurbel mn
befestigt, deren Arm n mit dem Arme m durch ein Scharnier verbunden ist und durch die Feder
o, welche sich an die Sperrnase n1 stemmt, in
horizontaler Lage gehalten wird. Vorn am Armen ist seitlich ein verschiebbarer Stift
p angebracht, welcher durch die Feder q (Fig. 10) nach auſsen
gedrückt wird. Dadurch wird eine ruhige und teste Verbindung des Motors mit der
Nähmaschine u.s.w. erzielt, indem der Stift p sich an
die Speiche des Nähmaschinenschwungrades anstemmt, während die entgegengesetzte
Seite des Armes n an die daneben Agende Speiche
angedrückt wird.
Bei der an C. Ramspeck in Hamburg (* D. R. P. Nr. 35840
vom 29. December 1885) patentirten Ausführung, welche ebenfalls zum Betriebe von
Nähmaschinen bestimmt ist, wird die Maschine ganz unabhängig von der Nähmaschine
angeordnet; auch ist die Einrichtung so getroffen, daſs der Motor ohne weitere
Veränderung des Nähmaschinengestelles an dasselbe angeschlossen werden kann.
Der Federmotor M (Fig. 11 und 12) ist auf
den beiden eisernen Schienen A und B an einem Ende derselben montirt, während die anderen
vortretenden Enden der Schienen in solchem Abstande von einander einstellt und unter
einander befestigt sind, daſs die Füſse f des Gestelles
der Nähmaschine auf kleinen Sockeln e der Schienen
aufstehen, sobald man das Gestell auf die Schienen stellt. Die Sockel e sind in der Längsrichtung auf den Schienen in
Schlitzen l justirbar angebracht, während die
Entfernung der Schienen A und B von einander durch die Zwischenverbidungen m,
m1 justirt werden kann, um Nähmaschinen
verschiedener Gröſse mit demselben Motor verbinden zu können. Das Eigengewicht der
Nähmaschine genügt, um den Motor sicher auf dem Boden niederzuhalten. An den Enden
der Schienen A und B sind
Stellschrauben angebracht, um bei unebenem Fuſsboden den Motor fest einstellen zu können und vor
dem Wackeln zu schützen.
Da der Motor, welcher unmittelbar über dem Fuſsboden steht, verhältniſsmäſsig weit
entfernt ist von der Näherin, so läſst sich für den Aufziehhebel P ohne weitere Uebersetzung ein langer Hebelarm
gewinnen. Derselbe macht es aber erwünscht, daſs bei der Hin- und Herbewegung
jedesmal und ununterbrochen ein Aufziehen der Feder erfolgt, da sonst zu viel Weg
und Zeit verloren gehen würde und eine Uebersetzung unvermeidlich wäre.
Das Sperrrad D, welches mit der Feder in Verbindung
steht, wird von zwei Sperrkegeln g und g1 beeinfluſst, von
denen g an dem Ende des Hebels i und g1 am
Ende von i1 angebracht
ist. Die Hebel i und i1 sind drehbar auf dem Zapfen z des Sperrrades D
gelagert und befinden sich auf verschiedenen Seiten desselben. Die anderen Endpunkte
v und v1 der Hebel i
und i1 sind drehbar mit
Hebeln o und o1 verbunden, welche mit ihren anderen Enden
an den Winkelarm c des Hebels P gekuppelt sind. Wird nun P hin und her
bewegt, so faſst das eine Mal die Klinke g, das andere
Mal die Klinke g1 in
das Sperrad ein und treibt dasselbe in gleicher Richtung vorwärts.
A. Watkins in London (* D. R. P. Nr. 24751 vom 21. Juli
1883) verspricht sich besondere Vortheile von einer Triebfeder, welche in der Dicke
und Breite allmählich derart zuläuft, daſs das stärkste und breiteste Ende der Feder
unmittelbar an die Aufzugwelle angeschlossen wird und die Verjüngung dann nach
auſsen fortschreitet. Es ist dabei zu beachten, daſs die Verjüngung nach der
Längsmittellinie der Feder zu erfolgt.
Einen selbstthätigen Regulator bringt derselbe Erfinder (* D. R. P. Nr. 29141 vom 29.
März 1884) in Vorschlag. Auf der am schnellsten umgedrehten Welle der
Federkraftmaschine sind innerhalb eines festliegenden Ringes V (Fig.
13) mehrere radiale Hohlarme angeordnet, in welchen je eine Spiralfeder
derart untergebracht ist, daſs die am Ende der Hohlarme hervorragenden Bremsschuhe
T in dieser Stellung gehalten werden. Werden nun
die Hohlarme mit dem Motor in Drehung versetzt, so werden die Spiralfedern und die
Bremsschuhe durch die Centrifugalkraft nach auſsen getrieben, so daſs der Bremsschuh
mit der inneren Peripherie des Ringes V in Berührung
kommt und eine Hemmung der Geschwindigkeit hervorruft.
Der Bremsring V ist vorzugsweise an den beiden Enden mit
zwei rechtwinkelig aufgebogenen Lappen v, v1 versehen. Eine Schraube x läuft durch diese beiden Lappen v, v1 wovon der eine so
mit Gewinde versehen ist, daſs das Anziehen oder Lösen der Schraube eine Verengung
oder Erweiterung des Ringes hervorruft.
Um beim Aufziehen der Federn eine Erleichterung der aufzuwendenden Arbeit zu
erzielen, bringt A. Marquès in Paris (* D. R. P. Nr.
31903 vom 31. Mai 1884)
auf der Aufzugwelle ein Schwungrad an, zwischen dessen concentrischen Radkränzen a, b (Fig. 14) auf Stangen
ein Gewicht u gleitet. Bei der Umdrehung des
Schwungrades soll die Centrifugalkraft die Federn c
allmählich zurückdrängen, so daſs die Masse u gegen den
äuſseren Radkranz gedrängt wird, um damit die Schwungkraft zu vergröſsern.
Eine Bremse wird von F. Junge in Hamburg (* D. R. P. Nr.
33445 vom 16. Mai 1885) vorgeschlagen, gleichfalls in Anwendung auf einen für
Nähmaschinenbetrieb bestimmten Motor.
Die Triebachse e (Fig. 15) der
Federkraftmaschine befindet sich nach erfolgter Montage in gleicher Achsenhöhe mit
der Triebscheibe der Nähmaschine, so daſs die Uebertragung durch einen in die
Speichen der letzteren Triebscheibe eingeklinkten Mitnehmer erfolgen kann.
Die Bremse, durch welche während des Betriebes der Maschine die Geschwindigkeit
derselben regulirt werden soll, ist sehr empfindlich und dabei wirksam, indem sowohl
die Triebwelle e, als auch die Zwischenwelle e1 des gröſseren
Zahnrades gleichzeitig gebremst werden. Dies geschieht durch eine Brille p, welche auf einer Zwischenwelle x verschiebbar gelagert ist und welche, mit conischen
Ausfräsungen versehen, über zwei Kegel o, o1 greift, von denen je einer auf den Wellen
e und e1 festsitzt. Auf der Welle x sind zwei Ringe i und
i1 verschiebbar
gelagert und zwischen beiden ist eine Spiralfeder s
angebracht. Gegen i wirkt ein Hebel H, der seitwärts verschoben werden kann. Dieser Hebel
spannt mehr oder weniger die Feder s, je nachdem er
nach links oder rechts verrückt wird, und preſst dadurch die Scheibe i1 gegen die Brille p, welche nun wieder ihrerseits die Kegel o und o1 entsprechend bremst.
Für den Betrieb von Fuhrwerken sind die folgenden beiden Ausatmungen bestimmt. Gebrüder Schwickert in Höchst a. M. (* D. R. P. Nr.
31604 vom 17. August 1884) wenden zwei sehr starke Bufferfedern an, welche die ihnen
überwiesene Kraft mittels einer Zahnstange auf ein Zahntriebwerk und die
Fahrräderachsen übermitteln. Jede Feder kann gesondert aufgezogen werden, ohne die
Arbeit der anderen zu stören; auch soll jede Feder zur Bewegung des Wagens
ausreichen.
Bei der Ausführung von L. Entel in Zittau (* D. R. P.
Nr. 39690 vom 16. November 1886) soll eine Reihe getrennt neben einander gelagerter,
in üblicher Weise gerollter Blattfedern durch Umtrieb ihrer mit Mahnung versehenen
Gehäuse den Betrieb vermitteln.
Das Gehäuse der Feder besitzt an einer Seite ein Sperrrad, an der anderen Seite ein
Kettenrad. Das Sperrrad wird von der auf der Achse H
(Fig.
16) sitzenden Klinke h arretirt. Wird diese
Klinke ausgelöst, so wirkt die von der Feder erzeugte Kraft drehend auf die Trommel
e bezieh. das Kettenrad G. Von hier wird die Drehung durch die Kette g auf das Kettenrad G1 übertragen, wobei die an G1 befindliche Klinke m in das Sperrrad J
eingreift und die Drehung der Welle K hervorruft Kommen nicht alle Federn
zur Abgabe ihrer Kraft, so bleibt bei der oder den auſser Function stehenden das
entsprechende Kettenrad G1 stehen und das zugehörige Sperrrad J
gleitet unter seiner Klinke hinweg.
Zum Aufziehen der Spiralfedern dienen die Hebel N, N1, wovon N
seinen Drehpunkt auf der Trommelachse E, N1 auf der Achse H hat. Beide sind durch ein Gelenk n mit
einander verbunden und tragen Klinken o, o1, welche mittels Federn derart in Eingriff
mit einem Sperrrad D gehalten werden, daſs beim
Niedergang des Hebels Klinke o, beim Aufgang Klinke o1 die Drehung des
Sperrrades im gleichen Sinne, also das ständige Aufziehen der Feder bewirkt. Dieses
Aufziehen erfolgt, wie ersichtlich, unabhängig davon, ob die Feder arbeitet oder
sich in Ruhe befindet.
Mg.