Titel: | Pulsometer-Steuerung der Firma Max Greeven und Comp. in Düsseldorf. |
Autor: | Stn |
Fundstelle: | Band 266, Jahrgang 1887, S. 502 |
Download: | XML |
Pulsometer-Steuerung der Firma Max Greeven und Comp. in
Düsseldorf.
Mit Abbildungen.
Pulsometer-Steuerung von Greeven und Comp.
Bekanntlich ist der groſse Dampfverbrauch der Pulsometer daran hinderlich, daſs
dieselben in dem Maſse benutzt werden, wie ihnen in Folge ihrer einfachen
Construction und Bedienung wohl zukäme. Zwar sind schon viele Steuerungen erfunden,
patentirt und zum Theile auch ausgeführt worden, welche diesen Mangel zu umgehen
anstreben. Daſs sie ihn aber thatsächlich heben, ist schwer nachzuweisen, besonders
weil der Arbeitsgang der meisten Steuerungen sich der Beobachtung und der
ziffermäſsigen Berechnung entzieht. Fest steht, daſs der Dampfverbrauch von der
Schnelligkeit abhängt, mit welcher die Umsteuerung erfolgt. Es ist nun kürzlich der
Firma Max Greeven und Comp. in Düsseldorf ein Patent (*
D. R. P. Kl. 59 Nr. 41188 vom 13. April 1887) ertheilt worden, welches eine höchst
einfache Einrichtung an Pulsometer-Steuerungen betrifft und die Umsteuerung sicher
und schnell bewirkt.
Greeven wendet nämlich statt eines im Mittelpunkte
unterstützten, einen um zwei Punkte schwingenden Ventilbalancier c (Fig. 1 und 2) an. Derselbe besitzt entweder zwei Schneiden m, die sich beim Auf- und Abgang des Balanciers in
Vertiefungen einer Fuſsplatte einlegen, oder letztere sind am Balancier selbst
angeordnet, während die Schneiden m an der Fuſsplatte
angebracht sind. Mit dem Balancier sind durch Gelenke zwei Kolbenventile AB verbunden, die in kurzen, oben offenen Cylindern
gleiten und sich behufs Abschlusses der seitlichen Dampfeinlaſsöffnungen auf einen
Rand der Cylinder legen können. Nimmt man an, daſs in der linken Kammer Condensation
und in der rechten Kammer Dampfdruck herrscht, so wird, wenn letzterer zur
Condensation übergeht, die in der rechten Kammer auftretende Saugwirkung an einem 3
mal längeren Hebelarm wirken, als die Saugwirkung in der linken Kammer, so daſs,
selbst wenn in letzterer die Saugwirkung nicht aufhören
sollte, doch noch eine Umsteuerung eintreten wird. Der umgekehrte Vorgang wiederholt
sich bei der nächsten Umsteuerung.
Fig. 1., Bd. 266, S. 503
Fig. 2., Bd. 266, S. 503
Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser, auf richtigen Voraussetzungen beruhende
Vorschlag in der Praxis bewährt. Erwähnt sei nur noch, daſs man die Schneiden leicht
verschiebbar machen kann, um sie den obwaltenden Verhältnissen anpassen zu
können.
Stn.