Titel: | Ueber die Fortschritte der Photographie und der photomechanischen Druckverfahren; von Prof. J. M. Eder in Wien. |
Autor: | J. M. Eder |
Fundstelle: | Band 267, Jahrgang 1888, S. 217 |
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Ueber die Fortschritte der Photographie und der
photomechanischen Druckverfahren; von Prof. J. M. Eder in Wien.
(Patentklasse 57. Fortsetzung des Berichtes S. 174
d. Bd.)
Eder, über Fortschritte der Photographie.
Negativaufnahmen und Vergröſserungen bei künstlichem
Lichte.
Schon in unserem letzten Berichte (1887 264 443) ist auf
die Verwendung von Mischungen von Magnesiumpulver mit Kaliumchlorat zur Herstellung
einer sehr rasch und mit kräftigem chemisch wirksamen Lichte verbrennenden
Beleuchtungsmasse hingewiesen, welches neben dem elektrischen Lichte alle Beachtung
verdient.
Es ergab sich mittlerweile, daſs bereits Traill Taylor
in der „Photographie News“ vom J. 1865 S. 550
die ersten Versuche mit einem Gemische von Magnesium, Kaliumchlorat und
Schwefelantimon gemacht hatte (s. auch Photographisches
Archiv, 1887 S. 370).
J. Gädike und A. Miethe
beschreiben in dem empfehlenswerthen Buche „Anleitung zum
Photographiren bei Magnesiumlicht“ (Berlin 1887 bei R. Oppenheim) das von ihnen genau ausgearbeitete
Verfahren; sie bedienen sich einer blitzartig verbrennenden Mischung von 60 Th.
Kaliumchlorat, 30 Th. Magnesiumpulver und 10 Th. Schwefelantimon. Dasselbe wird mit
den Fingern gemischt und beim Gebrauche mittels eines
Zünders (?) auf einem Blech angezündet. Um Rauchentwickelung zu vermeiden,
kann das Pulver in eigenthümlich construirten Laternen abgebrannt werden. 1g Magnesiummischung genügt für eine
Porträtaufnahme. Das Abbrennen erfolgt mit schwachem Zischen und der Lichtblitz ist
so kurz, daſs das Auge seine Intensität nicht stark empfindet, obschon man es mit
Hunderttausend von Kerzenstärken zu thun hat. Diese Zeitdauer ist zu kurz, als daſs
das Modell Gelegenheit hätte, sich merklich zu bewegen und sogar die Pupille des
Auges zeigt auf den Negativen noch jene Erweiterung ihres Durchmessers, die sie
vorher im Dunklen angenommen hatte. Verschiedene Probebilder (Porträts), welche Gädike und Miethe ihrem
Buche beigaben und andere in Zeitschriften veröffentlichte Aufnahmen zeigen den
praktischen Werth der Erfindung. Der Photographie bei Nacht und in dunklen Räumen,
der Vergröſserungsphotographie u.s.w. sind durch diese neue Methode neue Wege
geöffnet worden.
Nach Paul Baltin geben 10g Magnesiumblitzpulver von Gädike und Miethe in einer Distanz von ¼m dieselbe Lichtwirkung auf photographische
Papiere als Sonnenlicht um 1 Uhr (Mitte Juni) in 1½ Secunden.
Eine Mischung von Magnesiumpulver und Salpeter gibt auch ein sehr wirksames Licht,
welches jedoch nur die Hälfte der Wirksamkeit der Mischung mit Kaliumchlorat hat
(Photographische Mittheilungen, Bd. 24 S. 91).
H. Piffard erwähnt, daſs eine Mischung von 1 Th.
Schieſspulver mit 3 Th.
Magnesiumpulver beim Anzünden ein sehr actinisches momentanes Licht erzeugt; diese
Mischung ist nicht gefährlich anzuwenden. Auch entsteht ein photographisch sehr
wirksames Licht, wenn man 7 bis 8 engl. Gran Collodionwolle (Pyroxylin) mit 10 bis
15 Gran Magnesiumpulver bestreut und entzündet; das entwickelte Licht genügt für
eine photographische Porträtaufnahme mittels Bromsilbergelatine. (Der Abhandlung in
Anthony's Photographisches
Bulletin, 1887 S. 646 ist eine derartig hergestellte Porträtphotographie
beigegeben.)
Harvey empfiehlt eine Mischung von 2 Th. Kaliumchlorat,
1 Th. Zucker und 1 Th. Magnesiumpulver zu demselben Zwecke; jedoch muſs diese
Mischung mit derselben Vorsicht wie ein Explosivkörper behandelt werden (a. a.
O.).
In Anthony's Photographisches
Bulletin, 1886 S. 308 wird als photographisch
wirksames Licht empfohlen: Salpeter in einer Eprouvette zu schmelzen, bis
reichlich Blasen daraus emporsteigen, wonach man ein Stück Schwefel darauf wirft.
Der Geruch ist unwesentlich, indem sich hauptsächlich Schwefelsäure bildet.
Das Zirkonlicht wird neuerdings zu photographischen
Vergröſserungen empfohlen, weil Zirkonerdestifte der Hitze des Knallgasgebläses
längere Zeit widerstehen als Kalk oder Magnesia. Nachdem bereits vor 18 Jahren auf
diese Eigenschaft der Zirkonerde aufmerksam gemacht worden warS. Eder's Ausführliches
Handbuch der Photographie, 1884 Bd. 1 S. 131., wurde sie
neuerdings von Linnemann empfohlen und Schmidt und Hänsch in Berlin bringen
Zirkonlichtvergröſserungsapparate in den Handel (Photographische Mittheilungen Bd. 24 S. 197 und 205; mit Figur). Für 200
Kerzen Lichtstärke beträgt der Verbrauch an Säuerstoff = 44l, an Leuchtgas = 48l in der Stunde.
Zur Vergröſserung kleiner photographischer Negative bedient man sich meistens des Petroleumlichtes und eines Scioptikons (Laterna
magica). So können z.B. die mittels der Stirn'schen
Geheimcamera erhaltenen kleinen Originalaufnahmen mittels eines gleichfalls von Stirn construirten Vergröſserungsapparates (enthaltend
einen Steinheil-Aplanat von 7 Linien Oeffnung) leicht
auf das 3- bis 4 fache auf Bromsilbergelatinepapier vergröſsert werden. Einen zu
ähnlichen Zwecken bestimmten Vergröſserungsapparat, welcher in der Hauptsache mit
dem Scioptikon identisch ist, aber mannigfache kleine Verbesserungen aufweist,
stellt Ganz in Zürich unter dem Namen „Pinakoskop“ her, dessen Beschaffenheit und
Anwendung zur Vergröſserungsphotographie in Eder's Jahrbuch für Photographie und Reproductionstechnik für
1888 ausführlich beschrieben ist.
Entwickler für Bromsilbergelatineplatten.
Seitdem durch die Badische Anilin- und Sodafabrik in
Ludwigshafen das Hydroxylamin bedeutend billiger erzeugt wird, werden zahlreiche
Versuche, betreffend die Verwendung dieses starken Reductionsmittels (gemischt mit Natron) als
Hervorrufungsflüssigkeit gemacht, worüber wir schon im J. 1887 in dieser Zeitschrift
berichtet haben. Eine namhafte Schwierigkeit ist mit der Verwendung dieses
Entwicklers verbunden, indem sich leicht in der Gelatineschicht unzählige Bläschen
bilden, welche das Negativ fleckig machen. Nach H. Koch
soll der Uebelstand wegfallen, wenn man das Hydroxylamin im Verhältniſs zum
Aetznatron vermindert (Deutsche Photographische
Zeitschrift, 1887 S. 353). Er mischt 3 bis 3½ Th. salzsaure
Hydroxylaminlösung in Alkohol (1 : 15), 6 Th. Aetznatronlösung (1 : 8) und 40 bis 50
Th. Wasser. – Nach den Photographischen Mittheilungen
(Bd. 24 S. 224) wirkt eine Beimischung von Zuckerkalk (6 Th. Zucker, 100 Th. Wasser,
gesättigt mit Kalk) besser als Aetznatron; man kann 20 bis 50 Tropfen der genannten
alkoholischen Hydroxylaminlösung (1 : 15) auf 100 Th. Zuckerkalklösung mischen und
soll schöne Negative (ohne Blasenbildung) erhalten. – Die groſse Schönheit der mit
Hydroxylamin entwickelten Bromsilbergelatineplatten, ihre Klarheit und die
Schnelligkeit, womit sie sich copiren lassen, erscheint geeignet, die Aufmerksamkeit
der Fachleute in hohem Grade zu erregen.
Als guten Hydrochinonentwickler empfiehlt Sother (Anthony's Photographisches
Bulletin, 1887 S. 592) eine Lösung A) von 12 Th. Hydrochinon, 60 Th.
Natriumsulfit und 480 Th. Wasser: B) 1 Th. Soda in 10 Th. Wasser. Vor dem Gebrauche
mischt man 2 Th. A, 1 Th. B und 1 Th. Wasser. Manche Experimentatoren schreiben dem
Hydrochinon eine gröſsere Wirksamkeit als Hervorrufer zu, als dem Pyrogallol, andere
aber eine geringere; wie der Referent dieses Berichtes sich überzeugte, variiren
eben die Handelssorten von Hydrochinon bedeutend.
August und Louis Lumière
machen auf die Eigenschaften einer ammoniakalischen Lösung
von Kupferchlorür, ein Lichtbild auf Bromsilberplatten hervorzurufen,
aufmerksam (Bulletin de l'Association belge de
Photographie, 1887 S. 525); wir bemerken hierzu, daſs die Eigenschaft einer
ammoniakalischen Kupferoxydullösung als Hervorrufungsflüssigkeit zu wirken, bereits
durch Lea im J. 1877 bekannt gemacht wurde.Eder's Ausführliches
Handbuch der Photographie 2. Band S. 38.
Laternenbilder.
Für Laternenbilder (Projectionsbilder) empfiehlt Bolton Bromchlorsilberemulsion (3,5 Th. Bromammonium, 3
Th. Chlorammonium, 18 Th. Gelatine, 0,2 Th. Salpetersäure, 12 Th. Silbernitrat, 480
Th. Wasser); man löst einerseits die Gelatine und Haloidsalze in einem Theile des
Wassers, andererseits das Silbernitrat, mischt in der Wärme und digerirt warm einige
Stunden; hierauf läſst man erstarren, wäscht die Gallerte und überzieht Glasplatten
mit der Emulsion. Als Entwickler dient der bekannte Eisenoxalatentwickler oder
Citro-Oxalatentwickler (eine Lösung von Ferrooxalat in heiſser concentrirter
Kaliumcitratlösung). Er gibt ferner zahlreiche Winke, wie man auch mittels
Pyrogallol und Bromjodsilberplatten prachtvolle
purpurschwarze oder braune Töne erhalten kann, für welche Einzelheiten wir auf das
Original verweisen (British Journal of Photographie,
1887 S. 595 und 626; Photographisches Wochenblatt, 1887
S. 348 und 362).
Bromsilbergelatinepapier.
Von dem bereits in unserem Berichte 1887 264 448 erwähnten
Bromsilbergelatinepapier ist besonders das von Eastman
hergestellte sowohl für Negativaufnahmen als auch für positive Vergröſserungen auf
Papier in Verwendung.
In der Photographic News, 1887 S. 683 (Photographisches Wochenblatt, 1887 S. 379) ist die
Patentbeschreibung jener Maschinen gegeben, mittels welcher Eastman sein photographisches Bromsilbergelatinepapier herstellt; sie
lehnen sich alle mehr oder weniger an die bekannten Tapetenfärbemaschinen in Bezug
auf den Mechanismus des Aufhängens und Trocknens an.
Die Eastman-Company bringt abziehbares Negativpapier in
den Handel, welches zuerst mit einer Schichte leicht löslicher Gelatine und dann mit
einer Schichte schwer löslicher Gelatine (mit Bromsilber) überzogen ist. Um ein
belichtetes und hervorgerufenes Bild abzuziehen, wird es auf eine collodionirte
Glasplatte unter Wasser gequetscht, in warmes Wasser gelegt, das Papier abgehoben
und dann ein Blatt glycerinhaltiger Gelatine angedrückt, an welcher nach dem
Trocknen das Bild haftet und abgezogen werden kann (Photographisches Wochenblatt, 1887 S. 177 aus British Journal of Photographie, 1887 S. 209).
Mit Hilfe des Bromsilbergelatinepapieres kann man von den entwickelten Negativen noch
in nassem Zustande eine Copie bei Gaslicht herstellen,
entwickeln, waschen und mit Alkohol trocknen und binnen weniger als einer halben
Stunde eine farbige Copie vorweisen. – Um den in der Regel grauschwarzen Copien
einen wärmeren bräunlichen Ton zu ertheilen, kann man sie nach H. W. Vogel in eine Lösung von 1 Th. Urannitrat, 1 Th.
Ferridcyankalium und 200 Th. Wasser bringen, worauf sich braunes Ferrocyanuran an
den Bildstellen absetzt. Auch das Behandeln derartiger Bilder mit Platinlösungen wurde von L.
Vidal sowie E. Vogel empfohlen, um die
Haltbarkeit zu vermehren (Eder's Jahrbuch für Photographie für 1888 S. 385).
Verbleichen von Silbercopien und die Haltbarkeit von
Bromsilberbildern und Platinotypien.
Eine Ursache des Verbleichens von Albuminbildern ist, wie neuere Versuche in England
ergeben haben, die Verwendung von Kölnerleim zum
Aufkleben der Bilder. Dieser, allerdings vorzügliche, aber häufig saure und zersetzt
riechende Stoff bewirkt selbst in frisch bereitetem Zustande das Verderben der
Bilder (British Journal of Photographie, 1887 S. 577;
Photographisches Wochenblatt, 1887 S. 332). –
Frisch gekochtes, reines Stärkemehl bewährt sich bis jetzt am besten.
Auch im Carton, auf welchen die Bilder aufgespannt
werden, sind oft schädliche Stoffe enthalten, welche die Haltbarkeit der Bilder
beeinträchtigen, z.B. Schwefelverbindungen, Fixirnatron, Eisenchlorid. Zur Prüfung
der Cartons auf ihre Verwendbarkeit wird in Photographic
News, 1887 S. 593 die folgende praktische Probe empfohlen; man klebt ein
Albuminbild mittels Kleister auf den Carton und bewahrt es an einem feuchten Orte
mehrere Wochen auf; schlechter Carton zerstört das Bild oft schon nach wenigen
Wochen. Zusatz von 1/20 Essigsäure zum Kleister beschleunigt den Vorgang.
A. Pringle prüfte Platinotypien,
Albuminbilder und Eastman sches
Bromsilbergelatinepapier (mit Eisenoxalat entwickelt) auf ihre Widerstandsfähigkeit
gegen Reagentien. In wässeriger Schwefelwasserstofflösung wurden Albuminbilder nach
30 Minuten zerstört, Bromgelatinebilder waren nach 36 Stunden unverändert,
Platinbilder auf gelatinirtem Papier waren vergilbt (Photographisches Wochenblatt, 1887 S. 91 und 92 aus British Journal of Photographie, 1887 S. 2). Nach E. Vogel tritt aber Gelbfärbung der Platinbilder nur
dann ein, wenn das Papier gelatinirt war, wonach sich die Eisensalze schwer
auswaschen lassen. Mit Stärkepräparation sind die Platinbilder gegen H2S beständig (Photographische Mittheilungen, 1886 S. 325).
Nach einem Artikel im British Journal of Photographie,
1887 S. 30 bleichen Copien auf Eastman'schem
Bromsilberpapier nach mehreren Wochen in einem Schaukasten etwas aus; die
Platinotypien waren völlig beständig.
Lichtpausverfahren.
Lichtpausen in Anilinschwarz werden nach Endemann mit chromsauren und vanadinsauren Salzen
hergestellt: Gutes Papier wird durch Eintauchen in 1 Th. Gelatine und 50 Th. Wasser
geleimt und dann mit einer Mischung von 48g
Chlornatrium, 48g Kaliumbichromat, 0g,1 Natriumvanadat, 960cc Wasser mit 96cc Schwefelsäure und 480cc Wasser nach
dem Erkalten gemischt. Nach dem Trocknen im Dunklen copirt man unter einer Zeichnung
(7 Minuten) und setzt dem Dämpfen von Anilin und Wasser durch etwa 1 Minute aus,
worauf man durch 2 Stunden in einer feuchten Atmosphäre von 24 bis 30° beläſst. Man
erhält ein Bild mit schwarzen Linien auf gelblich grünem Grunde. Der Ton des
Papieres wird durch Behandlung mit 1 Th. Ammoniak und 6 Th. Wasser entfernt (Photographische Correspondenz, 1887 S. 254; aus l'Amateur photographe, 1887 S. 227).
Eine andere Methode zur Herstellung von Lichtpausen mit
schwarzen Linien auf weiſsem Grunde (Tintenbilder) theilt A. Fisch mit: Man macht 3 Lösungen: A) 78 Th. Gummi
arabicum, 850 Th. Wasser, B) 78 Th. Weinsäure, 336 Th. Wasser, C) 48 Th. schwefelsaures
Eisenoxyd. Man gieſst C in B, mischt gut, fügt A hinzu und setzt (unter beständigem
Rühren) 168 Th. Eisenchloridlösung (von 45° Baume) zu. Hiermit überstreicht man
Papier dünn, trocknet schnell in der Wärme, ohne 55° zu überschreiten. Es hält sich
14 Tage. Man copirt unter Pauspapier in der Sonne 10 bis 12 Minuten. Die belichteten
Stellen sollen ihre gelbe Farbe verlieren. Sobald der Grund völlig weiſs ist, läſst
man das Bild (ohne die Rückseite zu befeuchten) auf einem Bade von 31 bis 46 Th.
Gallussäure oder Tannin, 1¼ Th. Oxalsäure und 1700 Th. Wasser schwimmen, wo die
Zeichnung tintenschwarz wird. Man wässert gut und trocknet. Leider dunkelt der Grund
meistens leicht violett nach (Photographisches
Wochenblatt, 1886 S. 289).
Copirverfahren mit Quecksilbersalzen.
Henry Harris Lake hat in England ein Verfahren
patentiren lassen., bei welchem ein Gemisch von 1 Th. Quecksilberchlorid und 2 Th.
Kaliumbichromat gelöst in der 10fachen Menge Wasser in Anwendung kommt. Das mit
Stärke vorpräparirte Papier wird damit überzogen, getrocknet und unter einem Bilde
belichtet. Man wäscht hierauf und entwickelt mit einem Gemisch von 1 Th. Pyrogallol,
8 Th. Gallussäure, 10 Th. Eisenvitriol, 80 Th. Fixirnatron gelöst in der 10fachen
Menge Wasser. Schlieſslich wäscht man und kann mit einer Chlorkalklösung bleichen
(Photographisches Archiv, 1887 S. 215).
Neues Platinotypverfahren.
Nach dem älteren Verfahren der Platinotypie wurde Papier mit einer Mischung von
Ferridoxalat und Kaliumplatinchlorür überzogen und nach dem Belichten unter einem
Negativ in eine warme Kaliumoxalatlösung getaucht, worin ein kräftiges Lichtbild zum
Vorschein kommt; es entsteht nämlich im Lichte Ferrooxalat, welches in Berührung mit
Kaliumoxalat aus Platinsalzen kräftig das metallische Platin ausscheidet.
G. Pizzighelli in Banjaluka mischt bei seinem neuen
Platinotypprozeſs: Natriumferridoxalat und Kaliumplatinchlorür (ungefähr gleiche
Theile des Eisensalzes und Platinsalzes, gemischt mit Gummi); das damit überzogene
Papier schwärzt sich im Lichte und die Reduction des Platinsalzes findet zum
gröſsten Theile schon im Copirrahmen statt, weil das im Lichte entstehende
Natriumferrooxalat unmittelbar das Platinsalz reducirt (Eder's Jahrhuch für Photographie für 1888 S.
335; auch Photographische Correspondenz, 1887).
(Schluſs folgt.)