Titel: Drahtüberspinnmaschine von A. Demuth in Wien.
Autor: H. G.
Fundstelle: Band 267, Jahrgang 1888, S. 289
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Drahtüberspinnmaschine von A. Demuth in Wien. Mit Abbildungen auf Tafel 14. Drahtüberspinnmaschine von Demuth. Die durch das Patent * Kl. 25 Nr. 41532 vom 11. März 1887 geschützte Ueberspinnmaschine arbeitet mit zwei nach einander einwirkenden Spindeln oder für den Fall, daſs mehrere Drähte gleichzeitig auf denselben übersponnen werden sollen, mit zwei nach einander einwirkenden Spindelreihen. Durch Bewegung eines einzigen Handhebels kann sowohl die Treibschnur der Sammelspule so wie diejenige der Spinnteller gelockert werden, als auch die Ausrückung der Zugtrommel und die Bremsung der Spinnteller erfolgen. Durch diese Einrichtung wird die Ausrückung eines jeden Systemes ermöglicht und hierdurch jede Unregelmäſsigkeit im Verlaufe des Arbeitsprozesses vermieden. Die zu überspinnenden Drähte laufen von den Trommeln M (Fig. 1 und 2 Taf. 14) über die Leitrollen N durch die erste Reihe Spindeln a, werden von derselben mit einer ersten Umwickelung versehen, gelangen dann zur zweiten Spindelreihe a1, welche sie zum zweiten Male überspinnt und gehen über die Führungsrollen O, die Zugtrommeln P zu den Sammelspulen Q. Der Antrieb von je zwei hinter einander liegenden, also zu einem Systeme gehörenden Spindeln erfolgt durch eine, über eine auf der Hauptwelle E der Maschine sitzende Führungsrolle F laufende Schnur ohne Ende, welcher durch eine Spannrolle L, die an dem im Eingang erwähnten Handhebel K sitzt, beliebige Spannung gegeben werden kann. Die Zugtrommeln P, um welche die übersponnenen Fäden geschlungen sind, erhalten ihren Antrieb von der Hauptwelle E aus, unter Vermittelung des Kegelgetriebes GW und Schneckengetriebes Y durch die Welle H, mit welcher sie je durch eine Zahnkuppelung zz2 q verbunden sind. Die Zugtrommeln P treiben dann durch je einen Schnurtrieb p die Sammelspulen Q, welche auf einer gemeinsamen Welle lose sitzen. Der Antrieb der Sammelspulen kann durch Spannscheiben B regulirt werden, welche auf die die Trommeln P und Q verbindenden Schnurtriebe einwirken. Jeder Handhebel K trägt auſser der bereits erwähnten Spannrolle L für den Spindelantrieb noch eine U-förmig gebogene Blattfeder m1, deren beide Schenkel sich, sobald der betreffende Gang ausgelöst ist, gegen die Spinnteller nn1 anlegen und dieselben bremsen. Fernerhin ist jeder Handhebel ausgestattet mit einem keilförmigen Ansatzstück l, welches sich, sobald der Hebel K nach abwärts bewegt wird, zwischen die Abzugstrommel P und die zu ihr gehörige Zahnkuppelung zz2q drängt und auf diese Weise die letztere auſser Eingriff bringt mit der Trommel P. Aus Vorstehendem ergibt sich nun Folgendes: Wird der Handgriff o des Hebels K nach aufwärts bewegt, so wird sich die Schnurrolle L nach abwärts bewegen, indem der Hebel K um den Punkt f schwingt und es wird durch diese Bewegung: 1) Schnur X gespannt, d.h. die Schnurscheibe F setzt die beiden Spinnteller n und n1 in Thätigkeit; 2) Ansatz l des Hebels K aus der Zahnkuppelung z gehoben, was zur Folge hat, daſs letztere durch den Druck der Feder q eingeschaltet wird, also Zugtrommel P in Bewegung kommt; 3) die beiden Bremsfedern mm1 werden die Spinntellern und n1 freilassen und 4) wird die Sammelspule Q durch die Treibschnur p in Bewegung versetzt. Durch die Abwärtsbewegung des Hebels oK werden entgegengesetzte Bewegungen und Wirkungen hervorgebracht und hierdurch der betreffende Gang abgestellt. Das regelmäſsige Aufwickeln der übersponnenen Drähte auf die Sammelspulen wird durch die Fadenleiter uv gesichert, deren Antrieb durch eine Hubscheibe erfolgt. H. G.

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