Titel: | Walke von A. Polster in Niederlössnitz bei Dresden. |
Autor: | H. G. |
Fundstelle: | Band 267, Jahrgang 1888, S. 291 |
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Walke von A. Polster in Niederlöſsnitz bei Dresden.
Mit Abbildungen auf Tafel
14.
Walke von A. Polster.
Auf dieser Walke (* D. R. P. Kl. 8 Nr. 41788 vom 2. Juli 1886) können zwei
Operationen gleichzeitig ausgeführt werden und zwar das Anwalken und Fertigwalken.
Die Walke ist zu diesem Zwecke nach Art einer Hammerwalke construirt, deren Hammer
sich jedoch in einem Segmente bezieh. einer Platte fortsetzt, welche zusammen
arbeitet mit einem über Rollen geführten endlosen Tuche.
Das Anwalken der zu festen Rollen gewickelten Filze, für welche die Walke im
Wesentlichen dienen soll, erfolgt in der Kufe, in welcher der Hammer a arbeitet (Fig. 3 und 4 Taf. 14). Die Kufe kann
hierbei mit einem Beutelverschluſs tu versehen sein,
welcher den Filzen einestheils als Führung dient, anderntheils auch für den Fall,
daſs die Kufe mit einem Dampfzuleitungsrohre s versehen
ist, ein Walken unter direktem Dampf ermöglicht.
Das Fertigwalken der Filzrollen geht zwischen dem segmentbezieh. plattenartigen
Ansatz b des Hammers a und
dem über Rollen geführten endlosen Tuche c, welches
sich in der Pfeilrichtung bewegt, vor sich. Die Einführung der Filzrollen d erfolgt vom Tische h aus
und es müssen sich dieselben in Folge der Bewegung des Tuches c langsam nach dem Kasten f begeben, auf welchem Wege sie, da der Abstand des endlosen Tuches c von dem Fortsatz des Hammers an der Einführstelle h ein gröſserer ist, als an der Auslaufstelle, eine
Verdichtung erfahren.
Der Hammer und die Kufe dienen hierbei, während sie einen Walkprozeſs ausführen,
gleichzeitig als Buffer, letzteres ist deshalb erforderlich, weil beim Walken der groſsen
Endgeschwindigkeit des Hammers ein plötzlicher Stillstand folgt.
Die Bewegungen des Hammers werden hervorgebracht durch den Kurbelmechanismus mopqrw und das Laufgewicht L, sowie durch einen elastischen Anschlag für den Hebel o. Das Laufgewicht und der Anschlag haben den Zweck, im
letzten Stadium des Walkprozesses den Hammer mit gröſster Kraft bei vermehrter
Endgeschwindigkeit arbeiten zu lassen. Die Rolle r ist
verstellbar, so daſs bei starken in die Kufe eingelegten Filzrollen der Weg des
Hammers derselbe bleibt wie bei schwachen.
H. G.