Titel: S. Keats'sche Doppelsteppstich-Nähmaschine mit gewachstem Oberfaden zum Nähen von Lederwaaren.
Autor: H. G.
Fundstelle: Band 267, Jahrgang 1888, S. 291
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S. Keats'sche Doppelsteppstich-Nähmaschine mit gewachstem Oberfaden zum Nähen von Lederwaaren. Mit Abbildungen auf Tafel 14. Keats' Doppelsteppstich-Nähmaschine. Diese Doppelsteppstich-Nähmaschine (* D. R. P. Kl. 52 Nr. 41395 vom 7. Januar 1887) arbeitet mit nur einem gewachsten Faden, welcher in einem in senkrechter Ebene rotirenden, über dem Stoff liegenden Schiffchen (Schlieſsfadenträger) untergebracht ist. Dieses Schiffchen E (Fig. 5 bis 7 Taf. 14) ist auf seiner Auſsenfläche schraubenflächig gestaltet und es läuft der in der Nähe des Beginns der Steigung dieser Schraubenfläche liegende Theil behufs Bildung einer Nase verjüngt zu. Die Nase e dieses Schiffchens, welches nach bekannter Art durch den in dasselbe eintretenden Treibstift f in Drehung versetzt wird, tritt vor Vollendung des Aufwärtsganges der genau in der senkrechten Ebene der Schiffchennase sich bewegenden Hakennadel d in die von der letzteren hinaufgezogene Fadenschleife, öffnet diese und legt bei weiterer Schiffchendrehung den Schlieſsfaden ein, um dann die über das Schiffchen gestreifte Nadelschlinge durch das nicht in der Bewegungsebene liegende Schraubenflächenende, das ebenfalls verjüngt zuläuft, aus der Bewegungsbahn der Nadel herauszubringen, abzuliefern und dabei den vorher gebildeten Stich anzuziehen. Bei der Drehung des Schiffchens, welches in einer zwischen den beiden Schraubenflächen liegenden Vertiefung, theils in der fest am Maschinengestell sitzenden Platte E1, theils in einer an letzterem angebrachten, federnd verschiebbaren Platte E2 Führung erhält, überzieht der im Schiffchen untergebrachte und seitlich aus demselben heraustretende Schlieſsfaden das Schiffchen mit einer Wachsschicht, über welche die von letzterem angezogene Schlinge des Nadelfadens hinweggleiten muſs und dabei die hier angesetzte Wachsschicht hinweg nimmt, so daſs die Anwendung eines gewachsten Nadelfadens unnöthig ist. Der das Schiffchen bewegende Treibstift f ist winkelförmig gestaltet und der in die Aussparung des Schiffchens eingreifende Theil ist auf seiner Oberfläche zum Fadendurchlaſs theilweise ausgeschnitten. Die Vorschiebung des Leders erfolgt bei der vorliegenden Maschine durch die Presserfuſs- oder Vorschiebestange Hh (Fig. 8). Dieselbe erhält ebenso wie die anderen Mechanismen der Maschine ihre Bewegung von einer Curventrommel aus. Der von derselben bethätigte Hebel H4 umgreift die von der Feder h2 beeinfluſste Stange H nicht direkt, sondern es ist in das vordere gabelförmige Ende des Hebels H4, welches durch einen Bolzen in dem Ende dieses Hebels verschiebbar eingelegt ist, ein Klemmstück H3 eingesetzt, in dessen Durchgangsöffnung die verschiedenartig von einander gestalteten Backen h3 und h4 eingelegt sind. Das hintere Ende des Klemmstückes H3 umgreift einen in den Backen von H4 sitzenden Stift h5, während auf das vordere Ende von H3 eine Schraubenfeder h6 geschoben ist; welche den Klotz H7 gegen H3 andrückt und die Stoffschieberstange H nach rückwärts bewegt. Diese Zurückführung erfolgt ebenso wie das Niedergehen beim Durchstechen des Leders durch die Hakennadel. Da, wie erwähnt, die Gabel nur lose in das vordere Ende des Hebels H4 eingeschoben ist, kann sich dieselbe bei der durch die Curventrommel hervorgerufenen senkrechten und seitlichen Bewegung von H4 frei bewegen. Die Rückführung der Stange H wird durch eine am Maschinengestell sitzende Feder bewirkt. H. G.

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