| Titel: | Neuerungen an Woll-Waschmaschinen und Maschinen zum Entkletten der Wolle. | 
| Fundstelle: | Band 267, Jahrgang 1888, S. 529 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        Neuerungen an Woll-Waschmaschinen und Maschinen
                           								zum Entkletten der Wolle.
                        (Patentklasse 29 und 76. Fortsetzung des Berichtes
                           								Bd. 253 S. 497.)
                        Mit Abbildungen auf Tafel
                              									27 und 28.
                        Ueber Neuerungen an Woll-Waschmaschinen.
                        
                     
                        
                           Das Reinigen der Wolle mit flüchtigen Flüssigkeiten, wie Fuselöl, Aether,
                              									Schwefelkohlenstoff u.s.w., welche fähig sind, Fettsubstanzen aufzulösen, hat sich
                              									allgemeinere Anwendung noch nicht verschafft, theils weil diese Mittel unter
                              									Umständen der Wolle für die nachfolgende Behandlung unerwünschte Eigenschaften
                              									verleihen, theils wohl auch des gefahrvollen Betriebes wegen. Mit ziemlichem Erfolge
                              									soll neuerdings ein Verfahren von T. J. Mullings im
                              									Groſsen angewendet worden sein, bei welchem die Wolle in eine geschlossene
                              									Centrifugalmaschine gebracht und der Einwirkung von Schwefelkohlenstoff unterworfen
                              									wird. Letzterer wird durch Zuleitung von Wasser wieder ausgetrieben, und folgt
                              									hierauf ein Waschen der Wolle mit Wasser in den üblichen Waschmaschinen. Auch der
                              									Gedanke, die Wolle im zusammenhängenden Flieſs zu waschen und erst dann zu sortiren,
                              									hat eine für die Praxis bedeutungsvolle Verwirklichung noch nicht gefunden, und ist
                              									somit wohl die Behandlung im Leviathan noch als die vorherrschende und für die
                              									Praxis die allein in Frage kommende zu bezeichnen.
                           Um die Zusammensetzung der Bäder möglichst constant zu halten, haben A. Deletombe in Tourcoing und Amédé Prouvost in Roubaix (* D. R. P. Nr. 34494 vom 12. April 1885)
                              									vorgeschlagen, die von den Preſswalzen ablaufende Waschflüssigkeit nicht wieder in
                              									den betreffenden Trog zurückrufen zu lassen, und den so entstehenden Abgang durch
                              									frisches Seifennasser wieder zu ersetzen. Unter dem Lattentuche, welches die aus dem
                              									Troge heraus zu befördernde Wolle den Preſswalzen zuführt, ist deshalb ein mit
                              									Siebblech überdeckter Behälter angeordnet, welcher durch eine Rohrleitung mit der
                              									vorhergehenden Waschkufe in Verbindung gesetzt ist, und dieser die ablaufende
                              									Waschflüssigkeit zuführt. Wie ersichtlich werden sich beim Betriebe auf dem
                              									Siebbleche eine Menge Wolltheilchen ablagern und leicht eine Verstopfung
                              									herbeiführen. Um diesen Uebelstand zu beseitigen, haben die Erfinder in einer
                              									neueren Abführung (Zusatz-Patent Nr. 35153 vom 28. Oktober 1885) eine endlose Bürste
                              									über dem Siebe angeordnet, welche in der Richtung des abflieſsenden Wassers umläuft,
                              									die Wolltheilchen in die Waschkufe zurückführend und gleichzeitig das Wasser bei
                              									seinem Abfluſs über den Siebrost etwas aufhaltend, so daſs dessen Durchtritt durch
                              									das Sieb erleichtert wird.
                           Auch das in diesem Journal früher erwähnte Tremsal'sche
                              									Verfahren (vgl. 1884 253 * 499) hat in neuerer Zeit
                              									Erweiterungen und Verbesserungen erfahren, welche verhindern sollen, daſs sich
                              									schwerere Wollen am
                              									Boden des Troges ablagern. Statt der Riffeln sind die Eintauchräder GG1 (Fig. 1 Taf. 27) jetzt mit
                              									kleinen Schaufeln oder Zähnen besetzt (* 1. Zusatz-Patent Nr. 31166 vom 26. Juni
                              									1884) und ist unter denselben ein wellenförmiges, gelochtes Blech R angeordnet, dessen höchste Stellen etwa 10cm unterhalb des Flüssigkeitsniveaus liegen. Durch
                              									diese Anordnung können die Räder so nahe zu einander gelagert werden, als es die
                              									Natur der Wolle erfordert. Um den Flüssigkeitsspiegel im eigentlichen Waschtroge E möglichst constant zu halten, ist noch ein Reservoir
                              										L angeordnet, in welches die Pumpe F ihr Wasser ergieſst und welches mit einem
                              									Ueberlaufrohre N versehen ist. Während im Hauptpatente
                              									durch das in Umlauf gesetzte Wasser im Wesentlichen die Fortbewegung der Wolle
                              									erfolgte, wirken hier die Räder GG1 noch mit, und das Verfilzen der Fasern dürfte sich
                              									bei dieser Anordnung ebensowenig vermeiden lassen, wie bei allen anderen mit Rechen
                              									arbeitenden Maschinen.
                           Zweckmäſsiger erscheint die neueste Bauart (* 2. Zusatz – Patent Nr. 40164 vom 23.
                              									November 1886), bei welcher Eugène Tremsal (Loth,
                              									Belgien) Preſswalzen innerhalb des Entfettungsbades angeordnet hat und die
                              									Fortbewegung der Wolle durch rechenartige Stangen bewirkt, welche eine ähnliche
                              									Bewegung machen, wie die Nadelstäbe der Gillstöcke, indem sie vorn in das Bad
                              									eintauchen und am Ende des Troges wieder ausgehoben werden.
                           Auf das die Wolle eintauchende Rad G folgen ein oder
                              									mehrere Paare Preſswalzen cc1 (Fig.
                                 										2 Taf. 27), welche in das Entfettungsbad eintauchen, um die erdigen und
                              									schweiſsigen Bestandtheile der Spitzen der Stapel aufzuweichen und niederfallen zu
                              									machen. Die Preſsvorrichtung kann aus einer oder mehreren hohlen, cannelirten oder
                              									mit Löchern oder Rinnen versehenen Walzen c aus Metall
                              									bestehen, welche auch aus runden oder prismatischen Stäben, oder aus gelochten
                              									Blechen gebildet sein können und auf einer oder mehreren glatten oder cannelirten,
                              									aus Holz, Metall oder einem anderen harten Material gefertigten Walzen c1 rollen und durch ihr
                              									eigenes Gewicht wirken. Die Pumpe F, deren Kolben durch
                              									ein Hebelsystem f und Kurbel F1 getrieben wird, ist auf der Seite des
                              									Behälters angeordnet.
                           Um die Wolle in den Behältern fortzubewegen, werden nach den Preſswalzen quer
                              									liegende und sich fortbewegende Stangen D angeordnet,
                              									welche mit Rechen versehen sind, die in das Bad eintauchen.
                           Diese Stangen D liegen in gleich weit von einander
                              									entfernt stehen e Einschnitten d auf ⊏-förmigen Winkelschienen a (Fig. 3) des Behälters E und werden durch den nachstehend beschriebenen
                              									Mechanismus langsam und periodisch gehoben und fortgeschoben, und bringen so die
                              									Wolle zum Austrittspunkt aus dem Behälter. Die Stangen D werden alsdann auf eine von den Streben E1 getragene Transportvorrichtung gehoben
                              									und von dieser wieder auf einer zweiten Schiene zurückgebracht, worauf dann eine nach der anderen
                              									wieder niedergelassen wird, so daſs sie vor den Preſswalzen wieder in das Bad treten
                              									und ihren Weg von Neuem beginnen.
                           Zur Erzielung dieser Bewegung sind auf jeder Seite des Behälters (Fig. 3 Taf. 27) Stangen
                              										F2
                              									F3 angebracht, welche
                              									eine zweifache Bewegung ausführen, indem sie 1) durch die Kurbeln F1 des Balanciers I und die Verbindungsstangen I1
                              									I2
                              									I3 in horizontaler
                              									Richtung derartig hin und her bewegt werden, daſs ihr Ausschlag genau gleich ist der
                              									Entfernung der Stangen D von einander, wenn diese sich
                              									in Ruhe befinden (im vorliegenden Falle 20cm), und
                              									dann auch 2) in vertikaler Richtung auf- und niederbewegt werden. Diese letztere
                              									Bewegung wird durch einen Mechanismus hervorgebracht, welcher aus excentrischen
                              									Hebedaumen J besteht, welche auf horizontal liegende
                              									Stangen M wirken, die ihrerseits die Winkelhebel K in Thätigkeit setzen. Letztere sind mit Rollen
                              									versehen und heben periodisch die Stangen F3, und mittels der an den Rollen sitzenden
                              									vertikalen Stangen N auch gleichzeitig die Stangen F2.
                           Die Stangen F2
                              									F3 werden so hoch
                              									gehoben, daſs sie die mit Zinken oder Rechen versehenen Stangen D über die Einschnitte d
                              									der Schienen a heben, um sie fortzuführen und in die
                              									nächsten Einschnitte niederzulegen, worauf sie unter den Stangen D in ihre vorherige Stellung zurückkehren. Ist eine der
                              									Stangen am letzten Einschnitte d beim Austritt aus dem
                              									Bade angekommen, so wird sie durch die Gabeln O, welche
                              									mittels mit F3 sich
                              									bewegenden Winkelhebeln P und Verbindungsstangen Q in Bewegung gesetzt werden, über das Niveau der
                              									oberen Transportvorrichtung gehoben und auf die hierzu gehörenden Stangen F2 niedergelegt. Die
                              									Stangen D werden nun in Folge der Hin- und Herbewegung
                              									der oberen Transportvorrichtung in entgegengesetzter Richtung wie bei der unteren
                              									Transportvorrichtung zurückgeführt und dann mittels einer mit Gegengewichten
                              									versehenen Vorrichtung ohne Stöſse auf die unteren fangen F3 niedergelassen.
                           Sobald nämlich die oberen Stangen F2 die Stangen D bis zum
                              									Ende der Transportvorrichtung gebracht haben, legen sie dieselben auf einen Träger
                              										z, welcher an dem einen Ende einer über die Rolle
                              										r geführten Kette C
                              									hängt; an dem anderen Ende der Kette befindet sich ein Gegengewicht u.
                           Durch das Auflegen der Stange D auf den Träger z wird dessen bisheriges Gleichgewicht nunmehr durch
                              									das Gewicht von D gestört und in Folge dessen sinkt
                              									derselbe in einer an X angebrachten Führung Nieder auf
                              									die Winkelschiene a des Behälters E. Hier wird die Stange D
                              									von der Stange F3, die,
                              									während F2 ihre
                              									Rückwärtsbewegung vollzog, ihre Vorwärtsbewegung machte, aufgenommen.
                           Da der Träger z etwas unter den Einschnitt d der unteren Stange F3 sinkt, so nimmt letztere bei ihrer Bewegung nach
                              									rückwärts die Stange D
                              									mit sich. Der hierdurch
                              									erleichterte Träger z steigt in Folge des Gewichtes u wieder nach oben, um eine andere inzwischen von F2 zugeführte Stange D
                              									aufzunehmen und mit dieser niederzugehen, worauf sich der oben geschilderte Vorgang
                              									wiederholt. Die Bewegungen der Stangen D erfolgen somit
                              									intermittirend, aber immer in derselben Richtung; ferner bleiben die die Wolle
                              									führenden Rechen immer eingetaucht und treten nur an den Enden des Behälters ein
                              									bezieh. aus dem Bade.
                           Die Transporttücher, welche die Wolle unter die Preſswalzen führen und welche bisher
                              									aus Holz- oder Metallstäbchen, auf Riemen aus Leder oder Kautschuk befestigt
                              									bestanden, sind jetzt durch ein besonderes Metallgewebe gebildet, welches entweder
                              									aus in einander greifenden Spiralwindungen gebildet ist und die Gestalt einer Muffe
                              									hat, oder in derselben Weise wie die bei der Papierfabrikation gebrauchten
                              									Metallgewebe aus Kupferdraht hergestellt ist.
                           Einer ähnlichen Bearbeitung wie in den älteren Tremsal'schen Anordnungen wird die Wolle auch in der von Walter Cook in Bradford (* Englisches Patent Nr. 4028
                              									vom 30. März 1885) angegebenen Waschmaschine unterworfen. Hier sind im Waschtroge
                              									mehrere Walzenpaare gelagert, zwischen denen die Wolle durchpassiren muſs und welche
                              									Walzen so als Eintauchräder wirken. Die Wolle soll in dieser Maschine im ganzen
                              									Flieſs oder in Theilen derart behandelt werden, daſs der Stapel möglichst erhalten
                              									bleibt. Um dies zu erreichen, wird die Wolle auf einem endlosen Tuche durch die
                              									Waschtröge geführt und von Zeit zu Zeit der Wirkung der in der Waschflüssigkeit
                              									arbeitenden Quetschwalzen ausgesetzt, unter Zuhilfenahme von Gebläsen, welche durch
                              									die Wolle einen Strom von Waschflüssigkeit hindurch treiben.
                           Die Wolle wird bei n (Fig. 4 Taf. 27) auf dem
                              									endlosen Tuche a in den Waschtrog eingetragen und
                              									gelangt von hier unter das erste der Walzenpaare bc,
                              									deren obere Walze c eine hohle gelochte Trommel mit
                              									radialen Wänden ist, während die untere voll ist. Um diese letzteren Walzen b läuft unter dem Haupttransporttuche a, welches in der aus der Figur ersichtlichen Weise
                              									durch die Maschine geführt ist, ein zweites endloses Tuch a1, welches bestimmt ist, den aus der
                              									Wolle ausfallenden Schmutz und Sand fortzuführen und in eine Vertiefung r des Troges A fallen zu
                              									lassen. Zwischen diesem Tuche a1 und zwischen den Walzen ist noch der gelochte
                              									Boden d eingesetzt. Die Trommeln c, deren Umfange aus perforirtem Metall oder
                              									Drahtgewebe gebildet sind, bewegen sich mit derselben Geschwindigkeit wie das
                              									Transporttuch a und dienen dem doppelten Zwecke, die
                              									Wolle unterzutauchen und auszupressen und eine Strömung des Wassers und damit
                              									Fortbewegung der schwimmenden Wolle hervorzurufen. Nachdem die letztere so mehrere
                              									Walzenpaare bc passirt hat, gelangt sie auf dem Tuche
                              										a unter eine ähnlich wie c gestaltete Trommel g, von welcher sie
                              									niedergehalten wird, während ein darunter angeordnetes Gebläse e einen Strahl der Waschflüssigkeit hindurchtreibt, um den Rest des
                              									noch anhaftenden Schmutzes auszuwaschen. Von hier wird die Wolle unter Walzen u hindurch in einen Spültrog B eingetragen, in welchem sie von einem Rade x untergetaucht und gespült wird, indem dessen auf der Unterseite gelochte
                              									Achse als Spülwasserzuleitungsrohr dient. Nach Passirung eines zweiten wie e wirkenden Gebläses z und
                              									einer Trommel y wird die gereinigte Wolle mittels der
                              									endlosen Tücher ah und k
                              									aus der Maschine herausbefördert.
                           In einer einfacheren Ausführungsform ist auf das endlose, umlaufende Transporttuch
                              										a und a1 das Gebläse e mit
                              									Walze g und auf den Spültrog B verzichtet, und die Wolle wird auf einem Speisetuche zugeführt, welches
                              									bis dicht an die erste Walze b reicht, während die
                              									weitere Auflage der gelochte Boden d gewährt. Beim
                              									Betrieb dieser Maschine aber zeigte sich, daſs namentlich bei kurzer Wolle
                              									beträchtliche Mengen derselben von der Walze b
                              									mitgenommen und unter den Boden d geführt wurden. Um
                              									dem zu begegnen, ist die in Fig. 5 dargestellte
                              									Einrichtung getroffen worden (* Englisches Patent Nr. 1263 vom 26. Januar 1887), bei
                              									welcher zwischen der Walze b und dem Boden d ein dünner Strom von Luft oder Dampf hindurchgeblasen
                              									wird mittels der gelochten Pfeifen a. Der gelochte
                              									Boden d ist hier aus Wellblech mit sehr tiefen Wellen
                              									gebildet. Die Anordnung der Trommeln ist im Uebrigen dieselbe, nur ist bei den am
                              									Ende des Troges gelagerten, die Wolle dem Abführtuche überliefernden Walzenpaare die
                              									untere gelocht, während die obere vollen Umfang hat.
                           Bei der Waschmaschine von J. B. und W. Whiteley in
                              									Huddersfield, Yorkshire (* Englisches Patent Nr. 15600 vom 30. November 1886) ist
                              									ebenfalls von der Anwendung der die Wolle führenden und bearbeitenden Rechen oder
                              									Gabel des Leviathans abgesehen, und sind statt dessen zwei über einander liegende,
                              									nahezu durch die ganze Länge des Troges reichende Gitterroste angeordnet, zwischen
                              									denen sich die zu reinigende Wolle befindet. Beide Roste erhalten von Hubscheiben
                              									eine auf und ab steigende Bewegung, und der untere die Wolle tragende Rost auſserdem
                              									noch eine horizontal hin und her gehende, so daſs sie die Wolle in das Bad
                              									eintauchen und zugleich durch den Trog führen.
                           Die Fig. 6 Taf.
                              									27 läſst die Anordnung klar erkennen, und ist B das
                              									endlose Speisetuch, welches die Wolle in den Trog A
                              									einträgt. Die zur Bearbeitung der Wolle dienenden gelochten Platten oder Roste C und G sind an Stangen
                              										D und H, bezieh. D1 und H1 aufgehängt, welche
                              									an die Winkelhebel E und E1 angelenkt sind, wobei E fest auf der Welle F,
                                 										E1 dagegen lose auf F1 sitzt. Der Hebel E1 muſs mittels der
                              									Verbindungsstange W an der Bewegung von E theilnehmen. Dieser Hebel E vermittelt nun die auf und ab steigende Bewegung der Roste C und G in der Weise, daſs
                              									die letzteren durch ihr eigenes Gewicht in die Waschflüssigkeit herabsinken, während
                              									die auf die Rolle b der Zugstange X1 wirkende, sich um
                              									die Welle X2 drehende
                              									Hubscheibe X
                              									das Ausheben und
                              									Emporsteigen veranlaſst, In gleicher Weise ist Hebel E1 thätig. Die horizontal hin und her
                              									gehende Bewegung des Rostes C bewirkt dagegen ein auf
                              									der Welle F1
                              									festsitzender zweiter Hebel E2, dem mit Hilfe der Nuthenscheibe I und der
                              									Zugstange V ebenfalls eine schwingende Bewegung
                              									ertheilt wird. Diese wird mittels der Verbindungsstange Y auf den über seinen Drehpunkt D2 am Hebel E1 hinaus verlängerten Träger D1 des Rostes C übertragen, was mithin eine horizontale Bewegung des letzteren
                              									hervorruft. Beide von den Scheiben X und I veranlaſsten Bewegungen setzen sich nun in der Weise
                              									zusammen, daſs Rost C und mit ihm Rost G aus der Flüssigkeit emporsteigt, damit die Wolle
                              									aushebend, sich dann gegen die Quetschwalzen zu bewegt und hierauf wieder in das Bad
                              									eintaucht. Die Wolle wird auf diese Weise getragen und durch den bei der
                              									absteigenden Bewegung von C nachfolgenden Rost G vollständig untergetaucht, während der Rost C im Bade gegen das Speisetuch zurückkehrt. Um zu
                              									verhindern, daſs die Wolle unter die gelochte Platte C
                              									gelangt, ist an deren einem Ende die biegsame Platte M
                              									angeschlossen, während am anderen Ende eine Rolle gelagert ist, über welche das die
                              									Wolle den Quetschwalzen zuführende endlose Tuch J
                              									geführt ist. Eine Modification dieses Theiles der Maschine zeigt Fig. 7 Taf. 27. Hier sind,
                              									um die Welle S drehbar, genuthete Arme R mit gelochter Platte Q
                              									angeordnet, während am Roste C die Hebel T1 sitzen, deren Rollen
                              										T sich in den Nuthen von R führen. Es ist so ebenfalls eine nachgiebige Verbindung zwischen den die
                              									Wolle aus dem Troge herausbefördernden Theilen und der gelochten Platte C geschaffen. Die erstere Anordnung dürfte indeſs
                              									zweckmäſsiger sein. In beiden Figuren sind die tiefsten Stellungen von C in punktirten Linien angedeutet. Beide Roste C und G haben zu Folge des
                              									Angriffes ihrer Stangen D und H bezieh. D1
                              									und H1 am Hebel E bezieh. E1 eine verschieden groſse Vertikalbewegung, und
                              									läſst sich diejenige von G in gewissen Grenzen
                              									verändern.
                           Es ist ersichtlich, daſs bei dieser Whiteley'schen
                              									Anordnung der Wolle im Troge eine gewisse Bewegungsfreiheit gelassen ist, welche mit
                              									dazu beitragen wird, den Stapel möglichst unversehrt zu erhalten. Mit Schmutz stark
                              									durchsetzte Wollen werden in Folge ihres gröſseren Gewichtes sich mehr auf der
                              									gelochten Platte C ablagern, und weniger an der
                              									Oberfläche des Bades schwimmen, als dies leichtere, gereinigte Wolle thut.
                              									Schmutzige Wolle wird demnach auch weniger schnell wandern und länger im Bade
                              									verweilen. Es folgt daraus, daſs die Wolle den Trog mit einer Geschwindigkeit
                              									passirt, welche in einem gewissen Verhältnisse zu ihrem Schmutzgehalte steht, ein
                              									Vortheil, welcher bei Anordnung von die Wolle durch das Bad führenden Rechen oder
                              									Gabeln nicht so vollständig vorhanden ist.
                           Die von Henry W. Church in Graniteville, Mass.
                              									(* Amerikanisches Patent Nr. 339379) angegebene Waschmaschine arbeitet statt mit
                              									Gabelpaaren mit zwei
                              									neben einander liegenden, durch die ganze Länge des Troges reichenden rahmenartig
                              									ausgebildeten Rechen, welche wie gewöhnlich von Kurbeln bewegt werden. Zum
                              									Herausschaffen der Wolle aus dem Troge ist an jedem Rahmen ein kürzerer, ebenfalls
                              									rahmenartig gestalteter Rechen angelenkt, dessen anderes Ende auf Geleisen am Trog
                              									läuft. Diese Rechen schieben die Wolle in Verbindung mit dem zahnartig gebildeten
                              									und gegen die Quetschwalzen aufsteigenden Boden des Troges den letzteren zu.
                           Ein System beständig umlaufender Rechen verwendet F. Bernhardt in Fischendorf bei Leisnig bei seiner Wollwaschmaschine (* D. R. P. Nr. 40756 vom 22. März 1887). Es soll dadurch, daſs nur ein einmaliges Erfassen
                              									der Wolle von dem betreffenden Transportelement am Eingange des Troges stattfindet
                              									und ein wiederholtes, zeitweiliges Loslassen und Wiedererfassen wie bei den bisher
                              									angewendeten mechanischen Vorrichtungen nicht erfolgt, ein Verfilzen der Wolle
                              									gänzlich vermieden werden. Die Anordnung zeigt damit bis zu einem gewissen Grade
                              									eine Verwandtschaft mit der in dem englischen Patente Nr. 9635 vom J. 1886
                              									enthaltenen Waschmaschine von A. Deletombe in Tourcoing
                              									und A. Pronvost in Roubaix, bei welcher gleichfalls an
                              									endlosen Ketten hängende Rechen Verwendung finden, deren Bewegung durch Rollen und
                              									feste Führungen in der Weise geregelt wird, daſs sie parallel hinter einander durch
                              									den Waschtrog wandern.
                           Bei der Bernhardt'schen Maschine sind die parallelen,
                              									sich beständig in der Pfeilrichtung bewegenden, endlosen Ketten k (Fig. 8 und 9 Taf. 27) über je zwei
                              									Kettenräder r geführt, und sind in den einzelnen
                              									Kettengliedern Rechen z gelagert, welche auch durch
                              									Siebe oder Schaufeln ersetzt werden können. Auf den Zapfen dieser Rechen z sind Hebel h aufgekeilt,
                              									welche durch die Führungen f sämmtlichen Rechenzinken
                              									zwangsläufige Bewegung ertheilen, indem sie bewirken, daſs jeder Rechen am
                              									Speisetische l eine Partie Wolle erfaſst, und diese,
                              									ohne sie loszulassen, durch den bis nahe an den Rand mit Waschflüssigkeit gefüllten
                              									Trog führt. Die Wolle wird dann auf dem gegen die Quetschwalzen W ansteigenden Siebboden den letzteren übergeben und
                              									aus der Maschine herausbefördert. Zur Verminderung der Reibung sind sowohl die Hebel
                              										h als die Ketten k mit
                              									Rollen ausgerüstet. Die Waschtröge, deren zwei oder drei auf einander folgen, sind
                              									aus Schmiedeeisen hergestellt und zeigen in ihren übrigen Einrichtungen keine
                              									wesentlichen Abweichungen von den sonst üblichen Anordnungen. Die Maschine gewährt
                              									eine milde Behandlung der Wolle und hat nach den Angaben der betreffenden Firma in
                              									der Praxis auch gute Resultate gegeben.
                           Auf der vorjährigen (1887) Königin-Jubiläumsausstellung in Manchester waren (nach
                              									einem Berichte von Ernst Müller, Zeitschrift des Vereines
                                 										deutscher Ingenieure, 1888 * S. 149) die Wollwaschmaschinen nur in einer
                              									Ausführung vertreten, und zwar von der bekannten Firma 
                              									J. und W. Mc Naught in Rochdale (vgl. 1874 212 * 20 und 1884 251 * 303).
                              									Die ausgestellte Maschine war in der Hauptsache für sehr schmutzige Wollen bestimmt,
                              									wie sie Montevideo, Buenos-Ayres u.s.w. liefern, welche sich bei einem Durchgange nicht genügend reinigen lassen. Für
                              									solche Wollen erhöhen J. und W. Mc Naught, ohne mehrere
                              									Maschinen hinter einander zu setzen, die Einwirkung der Waschflüssigkeit auf die
                              									Wolle dadurch, daſs sie einem Theile der Rechen eine öftere Hin- und Herbewegung
                              									geben.
                           Der an den Ketten b aufgehängte Hauptrahmen a trägt nur vorn und hinten Zinken, während im
                              									mittleren Theile sich ein zweiter Rahmen a1 (Fig. 10 Taf. 27)
                              									befindet, welcher sich auf dem ersteren auf Rollen k
                              									hin und her schieben läſst. Beim Waschen reinerer Wollen wird dieser zweite Rahmen
                              									einfach mit dem Hauptrahmen festgekuppelt, die Stangen l werden zurückgeschlagen und fassen mit ihren Gabeln über Zapfen m des Hauptrahmens. Sollen aber schmutzigere Wollen
                              									gewaschen werden, so wird der mittlere Rahmen noch besonders für sich bewegt.
                              									Während der Hauptrahmen eine Vorwärtsbewegung in der Waschflüssigkeit macht,
                              									vollführt der zweite Rahmen eine Vorwärts-, eine Rückwärts- und noch eine
                              									Vorwärtsbewegung; dann steigen beide gemeinschaftlich empor und gehen zurück, um
                              									aufs Neue in das Bad einzutauchen. Die Fig. 10 Taf. 27 läſst die
                              									Anordnung zur Erzielung dieser Bewegung erkennen. Auf der Welle u, welche auch die Daumenscheibe für das Heben und
                              									Senken des Hauptrahmens trägt (vgl. 1884 251 * 303),
                              									sitzt zunächst der Kufe noch eine zweite Curvenscheibe o, aufweiche sich die Rolle des Hebels p
                              									auflegt. Durch eine Stange q wird von p aus die Schwinge r
                              									bewegt, an welche die Schubstange l angelenkt ist. Das
                              									Einhängen der letzteren kann auch während des Ganges erfolgen. In der Figur ist
                              									auſserdem noch die Anordnung dargestellt, mittels zweier Dampfstrahlpumpen s die Waschkufe zu reinigen und auszuwaschen, ohne daſs
                              									man nöthig hätte, den falschen, gelochten Boden d
                              									herauszunehmen. Wenn der Trog ziemlich ausgelaufen ist, werden die Dampfstrahlpumpen
                              									in Betrieb gesetzt; es entsteht ein heftiger Kreisstrom, welcher den Schlamm u.s.w.
                              									mit sich fortreiſst, so daſs er unten mit ausflieſst. Nöthigenfalls kann man, um die
                              									letzten Schmutztheile zu entfernen, denselben mit etwas reinem Wasser
                              									nachspülen.
                           Alle Zinken u.s.w., welche mit nasser Wolle in Berührung kommen, sind aus Messing
                              									verfertigt; der falsche Boden aus gelochten Kupfer- oder Messingplatten. Der Trog
                              									ist im Lichten 940mm (37'') weit und beträgt seine
                              									Länge bei den verschiedenen Gröſsen 4,15 oder 6,00 oder 10m. Wenn, wie gewöhnlich, mehrere Tröge zu einem
                              									Leviathan vereinigt sind, wird die Waschflüssigkeit ebenfalls durch
                              									Dampfstrahlpumpen in die einzelnen Tröge überführt.
                           Die Société Anonyme de Filature et Tissage in Puteaux (*
                              									D. R. P. Nr. 33314 vom 20. November 1884) benutzt zum Waschen der Wolle, wie dies bereits von Plantrou fils im J. 1860 vorgeschlagen wurde, gepreſste
                              									Luft; das Waschen der Wolle findet aber in solcher Weise statt, daſs dieselbe durch
                              									die gepreſste Luft beständig dem Waschwasser entgegen weiter befördert wird, und
                              									ohne daſs die Wolle während des Rührens, Auflockerns und Waschens in irgend welche
                              									Berührung mit harten und starren Körpern kommt.
                           Der Waschbottich a (Fig. 11 Taf. 27) ist
                              									durch eine Anzahl Scheidewände m, deren Oberkante unter
                              									dem Niveau der Waschflüssigkeit liegt, in Abtheilungen b,
                                 										c getheilt, in dem Boden einer jeden solchen Abtheilung befinden sich
                              									mehrere schräg gerichtete Luftaustrittskanäle n für die
                              									comprimirte Luft. Der Zufluſs des Wassers in den Bottich erfolgt bei f, während die Wolle, wie üblich, am entgegengesetzten
                              									Ende bei b in den Bottich gelangt. In dieser Abtheilung
                              										b wird die Wolle durch den am Boden austretenden,
                              									schräg gerichteten Luftstrom nicht nur aufgelockert und gewaschen, sondern auch in
                              									der Richtung des Luftstromes nach der Abtheilung c hin
                              									bewegt und so fort, bis dieselbe schlieſslich aus der letzten Abtheilung durch den
                              									Luftstrom auf das endlose Transporttuch p befördert
                              									wird.
                           Eine Maschine zum gleichzeitigen Waschen und Strecken der Wolle hat C. Delerue in Roubaix construirt (* Englisches Patent
                              									Nr. 16787 vom Jahre 1886). Diese Maschine soll ein Band liefern, welches direkt auf
                              									die Kämmmaschine gelangt; die der Wolle anhaftenden Kletten werden bei der Vornahme
                              									des Waschens und Streckens unversehrt gelassen, um in der Kämmmaschine aus der Wolle
                              									ausgeschieden zu werden.
                           In dem Waschbottich a (Fig. 1 Taf. 28) befinden
                              									sich die mit elastischem Material überzogenen Streckwalzenpaare bb1, zwischen denen die
                              									Nadelwalzen cc1
                              									angeordnet sind. Die Wolle wird zwischen den Streckwalzen hindurch und über die
                              									Nadel walzen hinweggeführt, die etwa an den oberen Walzen bb1 anhaftende Wolle wird von den auf
                              									diese Walzen sich ergieſsenden Wasserstrahlen dd1 abgelöst. Von der letzten Nadelwalze gelangt die
                              									Wolle auf ein endloses Transporttuch und sodann zu den Walzen e, welche das Wasser aus der Wolle auspressen.
                           Aug. Frayssé in Antwerpen bewirkt das Entkletten der
                              									rohen oder gewaschenen Wolle auf einer Maschine unter Anwendung von Wasserstrahlen,
                              									wobei die Wolle zugleich gründlich gewaschen wird (* D. R. P. Kl. 76 Nr. 21582 vom
                              									6. September 1882). Die Wolle wird beim Aufrufen auf die mit Nadel- oder einem
                              									anderen geeigneten Beschlag versehenen Walzen der Maschine durch Wasserstrahlen in
                              									die Nadeln hineingedrückt, die Kletten bleiben auf den Nadeln zurück und werden von
                              									rotirenden Messerwalzen abgeschlagen, die Wolle wird durch Wasserstrahlen wieder aus
                              									den Nadeln der Walzen ausgelöst. Bei diesem Entkletten soll weder die Länge der
                              									Wollfasern, noch deren natürliche Beschaffenheit und Stärke beeinträchtigt
                              									werden.
                           
                           Die Maschine ist in Fig. 2 und 3 Tafel 28 dargestellt.
                              									Die Wolle gelangt von dem endlosen Zuführtuch B zu den
                              									Speisewalzen CC1,
                              									welche dieselbe der mit Nadelbeschlag besetzten Walze D
                              									zuführen. Da der Umfangsweg der letzteren gröſser ist als derjenige der Walzen CC1, so wird die Wolle
                              									von D zertheilt und mitgenommen. An der Stelle, wo die
                              									Wolle von der Walze D aufgenommen wird, ergieſst sich
                              									auf dieselbe aus einem darüber angeordneten, unten der Länge nach geschlitzten Rohr
                              										R ein Wasserstrahl, der die Wolle in die Nadeln
                              									hineindrückt. Die Messerwalze E streift die auf den
                              									Nadeln hängenbleibenden Kletten ab und wirft sie in den Behälter S. An der anderen Seite der Walze ergieſst sich auf
                              									dieselbe mittels des Rohres H1 ein Wasserstrahl, welcher die Wolle aus den hier abwärts gerichteten
                              									Nadeln auslöst. Die Wolle wird von der Walze F
                              									aufgenommen, und von derselben zur Walze G geführt,
                              									welche mit feineren Nadeln besetzt ist und in derselben Weise wie die Klettenwalze
                              										D ein Entkletten und Waschen der Wolle bewirkt. Die
                              									aus Walze G abgelöste Wolle wird durch die Bürstenwalze
                              										H in den Bottich O
                              									befördert, welcher mit einem doppelten Boden V aus
                              									gelochtem Blech versehen ist, durch dessen Oeffnungen Sand und anderer Schmutz
                              									hindurchfällt, der dann zeitweise aus dem Auslaſs x
                              									entfernt wird.
                           Mit dem bei O1
                              									ausflieſsenden Wasser kommt die Wolle auf den Nadelrost N, welcher aus runden Stäbchen von etwa 3mm Durchmesser besteht, die eine oder zwei Reihen stumpfer Nadeln tragen,
                              									welche 2mm aus einander und senkrecht zur
                              									Stäbchenachse stehen. Die Stäbchen liegen horizontal und haben unter einander einen
                              									Zwischenraum von 1mm,5; sie sind in sechs
                              									Abtheilungen segmentförmig auf einer Scheibe montirt (Fig. 3). Die Scheibe dreht
                              									sich lose auf ihrer Achse und bietet dem aus dem Ausfluſs O1 stürzenden Wasser immer eine der
                              									Abtheilungen dar. Unter diesem Nadelrost befindet sich, am Bottich O befestigt, das Riffelwalzensystem I. Die Walzen dieses Systemes haben einen Durchmesser
                              									von 1cm,5; sie werden mittels Federn gegen
                              									einander gedrückt, so daſs sie mit einander in Eingriff kommen und in Folge
                              									Antriebes einer Walze gleichzeitig Rotationsbewegung ausführen. Die von der Strömung
                              									des Wassers zugeführte Wolle fällt auf die Nadeln der Stäbchen N und ein Wasserstrahl unter 4at Druck aus dem Rohr R4 treibt sie in diese Nadeln hinein und
                              									auf die Stäbchen; dann wird sie durch die Zwischenräume zwischen den Stäbchen
                              									hindurchgedrängt und gelangt zwischen die Walzen I,
                              									welche sie abführen. Bei dieser Behandlung bleiben die in der Wolle haftenden
                              									Kletten auf den Nadelspitzen oder zwischen den Stäbchen hängen, von wo dieselben
                              									mittels einer Bürste entfernt werden. Bei kurzen Wollen kann der Nadelrost durch
                              									einen aus dünnen Metalldrähten bestehenden Rost ersetzt werden.
                           Um die rohe Wolle auf einer solchen Maschine in ein aus parallelen Wollfasern
                              									bestehendes Flieſs umzuwandeln, haben A. Frayssé und
                              										
                              									A. Mols in Antwerpen (* D. R. P. Kl. 76 Nr. 24634 vom
                                 									21. März 1883) an der Seite der Klettenwalze, an welcher die Auslösung der Wolle
                              									durch einen Wasserstrahl bewirkt wird, eine schnell umlaufende Bürstenwalze E angebracht (Fig. 4. Taf. 28), deren
                              									aus Kupferdraht bestehende Borsten in die Nadeln der Walze B eingreifen und die Wolle aus derselben entfernen. In Folge der
                              									Centrifugalkraft der Walze E sowie des Gewichtes des in
                              									der Wolle enthaltenen Wassers nehmen die Wollfasern in der Walze E eine radiale Stellung zur Achse dieser Walze an. Die
                              									letztere schleudert die Wollfasern in gegenseitiger paralleler Anordnung auf ein
                              									endloses Transporttuch G, auf welchem die Fasern
                              									bezieh. noch durch ein Kammwalzensystem c gleichförmig
                              									ausgebreitet und gestreckt werden.
                           Die von A. Frayssé zum Entkletten der Wolle verwendete
                              								    Maschine hat nach J. Carette in Merxem und E. Bunge in Antwerpen Abänderungen dahin erfahren (* D. R. P. Kl. 76 Nr. 25166 vom 3. April 1883), daſs die Wolle eine der Klettenwalzen,
                              									auf welche sich Wasserstrahlen für die Eintreibung der Wolle in die Nadeln, sowie
                              									für die Auslösung der Wolle ergieſsen, passirt, wobei zwischen dem ersten für die
                              									Zuleitung des Wasserstrahles dienenden Spritzrohr und der Messerwalze ein Volant
                              									eingeschaltet ist der zur Lockerung der Kletten dient, und ferner, daſs an Stelle
                              									des Nadelrostes mit darunter befindlichem Riffelwalzensystem eine zweite hohle
                              									Klettenwalze verwendet wird, deren Mantel Längsschlitze besitzt und bei welcher das
                              									Abwerfen der entkletteten Wolle durch Wasserstrahlen erfolgt, welche aus
                              									Querschlitzen der hohlen Welle der Klettenwalze sich ergieſsen.
                           Der zur Lockerung der durch den Wasserstrahl zu tief zwischen die Nadeln der
                              									Klettenwalze D eingetriebenen Kletten dienende Volant
                              										S (Fig. 5 Taf. 28) besteht
                              									aus einer mit langen, biegsamen Nadeln dicht besetzten Walze. Die von der
                              									Klettenwalze D in den Bottich O beförderte Wolle wird aus letzterem mittels eines endlosen Zuführtuches
                              										b zu den Speisewalzen cc1
                              									c2 gebracht und gelangt
                              									sodann auf die hohle Klettenwalze d. Der Mantel dieser
                              									Walze ist aus einzelnen Stäben gebildet, welche mit radial zur Achse stehenden
                              									Nadeln oder Zähnen versehen sind; diese Stäbe sind so dicht neben einander
                              									angeordnet, daſs die Wolle wohl zwischen die Nadeln gedrängt werden, nicht aber
                              									zwischen den Stäben hindurchgehen kann. Die Spritzrohre r und r1 sind
                              									hier nicht der Länge nach geschlitzt, sondern mit Querschlitzen versehen, so daſs
                              									das Wasser einen gröſseren Theil des Mantels der Walze benetzt; damit die
                              									Wassermasse gleichmäſsig vertheilt wird, vollführen die Rohre eine schnelle hin und
                              									her gehende Bewegung. Der aus dem Rohr r fallende
                              									Wasserstrahl drängt die Wolle zwischen die Nadeln der Klettenwalze, während der
                              									Wasserstrahl aus dem Rohr r1 die Wolle wieder auslöst. Die rotirende Bürste h bewirkt die Entfernung der auf den Nadeln der Klettenwalze haftenden
                              									Kletten. An Stelle der
                              									mit Querschlitzen versehenen Spritzrohre würden sich auch Rohre mit Längsschlitz
                              									verwenden lassen, dieselben müſsten dann an Stelle der traversirenden Bewegung eine
                              									alternirende Drehbewegung ausführen. Die aus der Klettenwalze abgeworfene Wolle wird
                              									von dem Behälter p aufgenommen.
                           Eine weitere Abänderung ist den Maschinen zum Entkletten der Wolle von J. Carette und E. Bunge (*
                              									D. R. P. Kl. 76 Nr. 28858 vom 29. Februar 1884) noch durch die Ausrüstung der
                              									Klettenwalze mit Arbeitswalzen gegeben worden, deren Häkchen so gestellt sind, daſs
                              									die von ihnen aufgenommene Wolle nach Ablösung der Kletten mittels eines von auſsen
                              									wirkenden Wasserstrahles auf die Klettenwalze zurückgeworfen wird.
                           Die hohle Klettenwalze D (Fig. 6 und 7 Taf. 28) besteht aus
                              									zwei Seitenscheiben, auf welchen die gezahnten Stäbe b
                              									aus Phosphorbronze befestigt sind. Der zwischen je zwei solchen Stäben gebildete
                              									freie Raum erweitert sich, wie aus dem Querschnitt (Fig. 7) ersichtlich, nach
                              									der Achse hin, so daſs das Ausspülen der Wolle besser erfolgen kann. Die von dem
                              									Transporttuch B und den Zuführwalzen C der Klettenwalze D
                              									zugeleitete Wolle wird von dem aus dem Spritzrohr r2 kommenden Wasserstrahl zwischen die Zähne der
                              									Klettenwalze eingedrückt. Ueber der letzteren befinden sich die beiden mit Häkchen
                              									versehenen Arbeitswalzen xx1, welche sehr langsam und entgegengesetzt zur Klettenwalze rotiren. Die
                              									Kletten umhüllende Wolle hakt sich in die Häkchen der Walze x ein, die Wollfasern werden von den Kletten mittels des aus dem Rohr r fallenden Wasserstrahles abgewaschen und zwischen die
                              									Zähne der Klettenwalze gedrückt. Die zweite Arbeitswalze x1 wirkt ebenso wie x; das Wollknäuel setzt der Walze x1 aber die früher nach
                              									unten gekehrte Seite aus, so daſs, wenn in einem solchen Knäuel zwei Kletten auf
                              									einander liegen, die Wirkung eine vollständige ist. Zur Entfernung der Kletten von
                              									der Kletten walze dient die Walze F, welche letztere
                              									wieder von der Bürstenwalze H ausgeputzt wird.
                           
                        
                     
                  
               
