Titel: | R.P. Doxford's Schiffsschrauben-Hobelmaschine. |
Fundstelle: | Band 268, Jahrgang 1888, S. 158 |
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R.P. Doxford's
Schiffsschrauben-Hobelmaschine.
Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 12.
Doxford's Schiffsschrauben-Hobelmaschine.
Es wird neuerdings hoher Werth auf möglichste Gleichmäſsigkeit der Flügelflächen in
Bezug auf Steigung, Form, Wandstärke und Glätte der Oberfläche der Schiffsschraube
gelegt, was namentlich bei Triebschrauben (Propeller) schnell laufender
Schiffsmaschinen bedeutungsvoll ist. Deſshalb dürfte diese Hobelmaschine von Doxford in Sunderland für die
Schiffsmaschinenbauwerkstätten ein nützliches Werkzeug werden.
Nach Engineering, 1888 Bd. 45 * S. 82, besteht dieselbe
aus einer Wange (Fig. 1 und 2 Taf. 12) mit
Führungsleisten für einen Schlitten, auf dessen Querbahn ein Querbalken verstellt
wird, welcher Träger für das Werkzeug und für den Leitstift ist (Textfig. 1 und 2). Quer
durch die Wange ist ferner eine starke Achse drehbar gelagert, welche zwei
Tischwinkel trägt, von welchen der eine die abzuhobelnde Schiffsschraube, der andere
entgegengesetzt liegende das Musterstück aufnimmt.
Die Drehverstellung dieser durch die Achse verbundenen Tischwinkel geschieht von einem Handrade,
durch Vermittelung eines Stirnräderpaares aus, welches auf ein Schneckenradstück
wirkt, welches auf der gemeinschaftlichen Tischachse aufgekeilt ist. Die Auflage für
die Schraubenflügel wird durch einen Guſsblock aus Portlandcement gebildet, während
die Befestigung der Schiffsschraube durch einen in deren Nabenbohrung passenden
Bolzen, welcher in einem stellbaren Böckchen des Tischwinkels liegt, vorgenommen
wird. Damit nun der auf der Musterfläche laufende Leitstift die Führung auf
derselben nicht verliert, ist diese Fläche etwas breiter als der Schlittenhub.
Der Schneidstahlhalter sowie der Leitstiftkolben gleiten in lothrechten Führungen an
den Stirnenden des oberen Querbalkens, sind mittels gleichbemessener Doppelhebel
gelenkig verbunden, durch ein Gewicht belastet und mittels einer stehenden
Führungsschiene gegen Seitenausweichung gesichert.
Die Schlitten–, das ist die Hobelbewegung längs der Wange, also quer zum
Flügeldurchmesser, erfolgt durch eine Bewegungsspindel, welche unmittelbar von einem
offenen und geschränkten Riemen betrieben wird, wobei der Leitstift dem Schneidstahl
die entsprechende Höhenverstellung ertheilt. Die Umkehrung der Hauptbewegung, die
Hubbegrenzung, wird durch Anschlagknaggen vermittelt, der Stahlvorschub von dem
Ueberwurfsgewichthebel abgeleitet, dessen Welle längs der Wange durchgeht, um an der
Arbeitsseite den Handsteuerungshebel zu tragen. Auf dieser Welle gleitet ein vom
Schlitten mitgenommener Hebel, welcher mittels Sperrhaken und Sperrrad die
Steuerspindel dreht, welche am Schlitten gelagert ist und seitlich des Querbalkens
durch eine Mutter geht. Auf dieser Maschine werden Schiffsschrauben bis 1800mm Durchmesser, 2300mm mittlerer Steigung, bis zur Stärke einer Messerschneide auslaufende
Wandstärken, deren Dicke in der Flügelmitte vom Auſsenrand bis zur Nabe von 3 bis
25mm zunimmt, ohne jegliche Gefahr des
Zerspringens behobelt. Bemerkenswerth ist der in Textfig.
1 bis 3 dargestellte Führungstheil, welcher
aus einem Mittel bolzen und Stäbchen besteht, welche zwischen diesem und der Bohrung
des Stiftkörpers gleiten und ein Kugelstück halten, welches sich an die Musterfläche
anpaſst.
Fig. 1., Bd. 268, S. 158
Fig. 2., Bd. 268, S. 158
Fig. 3., Bd. 268, S. 158