Titel: | Neuerungen an Röhrenverbindungen und Röhren. |
Fundstelle: | Band 268, Jahrgang 1888, S. 337 |
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Neuerungen an Röhrenverbindungen und Röhren.Man vgl.: 1875 215 * 109. 1878 228 * 473. 229 * 233. 230 * 396. 1879 231 * 22. 232 * 29. 233 * 190. *
446. 1881 239 * 174. 240 *
421. 241 * 92 * 172. 1883 249 * 485. 250 * 194. * 386. 1884 252 * 494. 1886 259 * 114
* 534. 261 * 237. * 283. * 517. 262 * 249. 1887 263 * 224. 264 * 73.
Patentklasse 47. Mit Abbildungen im Texte und auf
Tafel 20 und 21.
Neuerungen an Röhrenverbindungen und Röhren.
Die Neuerungen, welche sich auf die starren Verbindungen
beziehen, haben eine fruchtbare Anregung von dem Bedürfnisse einer sicheren
Verbindung für die Leitung des Naturgases erhalten, deren Anlage in den
amerikanischen Petroleumgegenden stattgefunden hat. Die stellbaren Verbindungen sind ebenfalls weiter ausgebildet und scheinen
durch die vielseitige Einführung von Normallinsendichtungen zu einem gewissen
Abschlusse gekommen zu sein. In den Verbindungen der Schläuche und anderer leicht lösbarer
Rohrverbindungen sind mehrfache bemerkenswerthe Neuerungen zu
verzeichnen.
1) Starre Verbindungen.
Nach dem Journal für Gasbeleuchtung und
Wasserversorgung, 1887 Nr. 34, sind bemerkenswerthe Rohrverbindungen für die
Pittsburger Naturgasleitungen benutzt worden. Es werden zur Hauptleitung meistens
203mm weite, mitunter auch 250 bis 406mm Durchmesser haltende schmiedeeiserne
geschweiſste Rohre benutzt.
Bei der Anwendung gröſserer Durchmesser von schmiedeeisernen Rohren ist die bei
kleinen Kalibern gebräuchliche Verbindungsart der Versehraubung nicht gut zu
benutzen, weil es nicht nur schwierig ist, die Rohre mittels Zangen und Handkraft so
fest in einander zu verschrauben, daſs sie die erforderliche Dichtigkeit erlangen,
sondern auch, weil die Leitungen durch Versetzen des Erdreichs u. dgl. Spannungen
ausgesetzt werden, welche fast immer an der Verbindungsstelle den Bruch
herbeiführen, wenn das Einschneidendes Gewindes nach der bei kleinem Kaliber
gebräuchlichen Weise das Rohr für die gröſsere Weite zu sehr geschwächt hat.
Zwei Verschraubungsarten, die nach den Erfahrungen der sie benutzenden Gesellschaften
den Vorzug verdienen, sind die Allison-Verschraubung
(Fig. 1
Taf. 20) und die Convers-Verschraubung (Fig. 2 Taf. 20). Bei der
ersteren werden die Rohrenden in speciellen Maschinen etwa auf die doppelte
Wandstärke gebracht, conisch abgedreht und mit Gewinde versehen, in die Muffen, von
gleicher innerer Conicität und gleichem Gewinde, mittels Zangen eingeschraubt. Die
Convers-Verbindung besteht in einer guſseisernen
Muffe, welche in der Mitte tonen einen rundlaufenden Vorsprung hat, der im
Querschnitt wie ein Gewindegang gestaltet ist; gegen diesen werden die entsprechend
stumpf abgeschrägten Enden der Rohre gepreſst und zwar mit Hilfe von zwei diametral
in jedes Rohrende eingenieteten kurzen Zapfen, die in entsprechende Vertiefungen in der Muffe, von
aus der Figur ersichtlicher Form, eingreifen und durch eine kleine Drehung der Muffe
oder des Rohres das dichte Anpressen desselben gegen den Vorsprung der Muffe
bewirken. Die Muffe wird dann in der gewöhnlichen Weise mit Blei vergossen und
darauf verstemmt.
Für Fluſskreuzungen indessen werden nur Muffen mit Verschraubung verwendet und hier
verdienen wieder zwei Arten Erwähnung. Bei der durch Fig. 3 Taf. 20
dargestellten Muffe greift diese glatt ausgedreht noch ein Stück über das Rohr und
gewährt dadurch eine gröſsere Sicherheit gegen das Abbrechen des Rohres im
Gewinde.
Die zweite Art (Fig.
4 Taf. 20) ist eine einfache, auf die, wie gewöhnlich mit Gewindegängen
versehenen Rohrenden aufgeschraubte Muffe, nur wird über diese ein genau darauf
passender Ueberschieber aus Guſseisen geschoben, welcher auf beiden Seiten der, für
ein 254mm weites Rohr, etwa 200mm langen Muffe, nach beiden Seiten hin noch etwa
120mm übersteht. Der hier entstandene
Zwischenraum wird mit Blei vergossen und verstemmt.
Beide Verschraubungen vertragen eine ziemlich bedeutende Biegung der Rohre ohne
undicht zu werden oder zu brechen.
Durch den für Naturgasleitungen in städtischen Bezirken vorgeschriebenen geringeren
Druck und den in einigen Gegenden des Versorgungsgebietes gröſseren Gasverbrauch
wurde die Verwendung gröſserer Rohrweiten bis zu 760mm Durchmesser hinauf erforderlich. Da schmiedeeiserne Rohre gewöhnlich
nur bis 400mm Durchmesser hergestellt werden, so
finden in solchen Fällen Guſseisenrohre Verwendung. Es stellte sich jedoch heraus,
daſs diese selbst für den gebräuchlichen geringen Druck mit Bleidichtung, wie
gewöhnlich ausgeführt, leicht dem Undichtwerden unterworfen sind, so daſs nicht
allein für sicheres Auffinden, sondern auch für ein Unschädlichmachen desselben,
Mittel und Wege aufgesucht werden muſsten.
Fig. 5 Taf. 20
stellt die Anordnung der Muffenverbindung für gröſsere Rohrweiten, wie sie von einer
Naturgasgesellschaft angewendet wird, dar. Die Rohre erhalten eine zweifache Muffe
in die untere wird das wie gewöhnlich geformte Spitzende des Rohres mit Blei
eingedichtet und verstemmt, dann wird in die obere weitere Muffe zuerst ein aus zwei
Hälften bestehender guſseiserner Ring eingelegt und nun diese Muffe mit Asphalt
gedichtet. Durch die Bleidichtung entweichendes Gas kann sich zwischen dieser und
dem Ringe sammeln und durch ein, hier am höchst gelegenen Punkte dieses
Zwischenraumes, in die Muffe gebohrtes 19mm weites
Loch, in welches ein schmiedeeisernes Gasrohr eingeschraubt ist, nach irgend einem
passenden Punkte abgeleitet und verbrannt werden. Wenn auf diese Weise für die
Abführung des die untere erste Dichtung durchdringenden Gases gesorgt ist, so ist
trotzdem noch keine genügende Sicherheit dafür geboten, daſs nicht auch noch durch die
obere zweite Dichtung Gas entweichen kann, was auf alle Fälle zu verhindern ist. Zu
diesem Zwecke wird auf die Verbindungsstelle eine 20 bis 25cm starke Schicht kleiner oder gebrochener Steine
aufgeschüttet, in welche ein kurzer, nach unten sich trichterförmig erweiternder
Rohrstutzen eingesetzt wird. Die ganze Steinschüttung wird mit einer Lage starken
getheerten Papieres belegt, welche möglichst dicht den Rohrstutzen umschlieſst, so
daſs entweichendes Gas aufgefangen werden und in den Rohrstutzen gelangen kann. Auf
diesen Rohrstutzen wird ein ⊺-Stück geschraubt, in
welches schmiedeeiserne Gasrohre nach beiden Seiten eingesetzt sind, um parallel mit
der guſseisernen Rohrleitung eine Ableitung für eine Anzahl Muffenverbindungen
herzustellen; die vorhin beschriebene Ableitung des aus der inneren Dichtung
herrührenden Gases wird in gleicher Weise längs der Rohrleitung hingeführt. In der
Regel werden dann in etwa 45 bis 50m Entfernung am
Fuſswege der Straſse Laternenpfähle aufgestellt, in welche diese beiden
Abzugsleitungen einmünden, um das Gas oben anzuzünden und so unschädlich zu
machen.
Die Methoden für die Rohrverbindungen, um sicher die Gefahr, welche durch
entweichendes Gas, namentlich bei gefrorenem Erdboden entstehen kann, zu verhindern,
sind meist durch Patente geschützt bezieh. von den verschiedenen Gesellschaften
angekauft. Unter einer groſsen Zahl verdient noch die folgende eine Erwähnung,
welche in Fig.
6 Taf. 20 dargestellt ist. Die Rohre werden in gewöhnlicher Weise mit Blei
gedichtet, dann eine vor dem Zusammenstecken der Rohre über das Spitzende auf das
Rohr geschobene, lose Muffe aus Guſseisen so auf der Verbindungsstelle mit Blei
gedichtet, daſs vor der ersten Muffenverbindung ein Zwischenraum verbleibt, in
welchem sich das durch dieselbe entweichende Gas sammeln kann, um aus der an
höchster Stelle angebohrten Muffe mittels schmiedeeiserner Gasrohre nach
Laternenpfählen geleitet, zur Verbrennung gebracht zu werden.
Während bei der zuerst beschriebenen Methode statt der die Ableitungsrohre
verbindenden ⊺-Stücke auch wohl Kreuzstücke verwendet
werden und dann kurze, oben durch eine abnehmbare Kapsel geschlossene Rohrstücke bis
dicht unter die Straſsenoberfläche geführt werden, um bei einer Revision leichter
die betreffende undichte Rohrverbindung auffinden zu können, werden bei letzterer
Anordnung von jeder Muffe, die in diesem Falle nur etwa 13mm weiten Ableitungsrohre einzeln in die
Laternenpfähle geführt, um hier, wo sie neben einander hochgeführt werden, so
numerirt zu werden, daſs bei einer Untersuchung schon an dieser Stelle genau die
undichte Muffe ermittelt werden kann.
Die für die Einzel Versorgung gebräuchliche Art der Herstellung von Anschlüssen an die Leitungen ist dieselbe wie hier zu
Lande für Gas und Wasser angewendet wird. Es wird auf die Leitung ein Sattelstück
mit Dichtungsmaterial angelegt und durch umgelegte Schraubenbänder befestigt, in dieses wird dann
der Abschluſshahn gleich eingesetzt und mittels Bohrvorrichtungen, wie sie auch hier
für das Anbohren von unter Druck stehenden Leitungen benutzt werden, durch den Hahn
hindurch die Leitung angebohrt.
Auch für die Verbindung guſseiserner Röhren sind eine Menge neuer Verschlüsse
patentirt worden, ebenso für die engeren gezogenen Röhren. Beispiele dieser
Verbindungen sind in den Fig. 7 bis 12 Taf. 20 dargestellt,
welche, wie auch die Original Amerikanischen Patentschriften ergeben, eine weitere
Beschreibung wohl nicht erfordern. Nur sei noch bezüglich Fig. 8 bemerkt, daſs der
Zwischenraum zwischen Flansche und den zugespitzten Rohrenden durch die Oeffnung in
der Flansche hindurch cementirt wird.
Die in den Figuren dargestellten Patente sind folgende:
Fig. 7John O'Leary, Bayonne, New-Jersey, Nr. 364666 vom 3.
August 1886.
Fig. 8John J. Thomas, Pittsburg, Pennsylvanien, Nr. 364686
vom 20. Januar 1887.
Fig. 9Frank Moore, Pittsburg, Pennsylvanien, Nr. 364947 vom
21. November 1885.
Fig. 10Eli E. Hendrick, Carbondale, Pennsylvanien, Nr. 365068
vom 20. Oktober 1885.
Fig. 11John S. Klein, Oil City, Pennsylvanien, Nr. 365387 vom
8. Juni 1886.
Fig. 12William C. Barclay, Wellsbury, West-Virginia Nr. 365425
vom 18. März 1886.
Thompson's Rohrverbindung. Bei derselben kommt ein an
der Auſsenseite mit Gewinde versehenes Einsatzrohr zur Verwendung, dessen lichter
Durchmesser dem der Rohrleitung gleich ist (Fig. 13 Taf. 20). Das
Festschrauben wird durch einen Schlüssel bewerkstelligt, welcher in die Löcher c des Mittelstückes faſst.
Cooper's Rohrverbindung hat zwei rinnenförmige
Aussparungen bei a und b
(Fig. 14
und 15 Taf.
20), die sich bei beiden Rohrenden entsprechen. Sind die Rohre gelegt, so
verschmiert man die Verbindungsstelle bei c und gieſst
durch die Oeffnung d Cement ein, wobei die Luft durch
die Löcher bei e entweichen kann.
Eine Verbindung, welche von der Manchester Plumbing
Company hergestellt wird, ist in Industries,
1886 * S. 689, beschrieben, und soll besonders zur sofortigen Verwendung bei
Rohrbrüchen geeignet sein. Diese Einrichtung, welche aus Fig. 16 Taf. 20
ersichtlich ist, gewährt dichten Abschluſs und verengt den Durchfluſsquerschnitt
nicht. Das mittlere Stück hat einen Vorsprung, welcher behufs Anschrauben nach Art
der Mutter geformt ist. Ebenso sind auch die Flanschen im Schlüsselflächen versehen.
Die Rinnen des Mittelstückes können noch mit irgend welchem Dichtungsmaterial
versehen werden.
Als Verbindung, besonders für Röhren geeignet, welche einen hohen Wärmegrad aushalten
müssen, verwendet Lyons (jetzt F.L. Hirschmann, Norway, Michigan) nach Scientific
American vom 9. Januar 1886 gewöhnliche Flanschen, welche jedoch als
Einlage einen eisernen oder stählernen Ring haben (Fig. 17 Taf. 20). Dieser
Ring hat zwei oder mehr scharf geschnittene Kanten von derselben Höhe. Im Falle die
Ringe von Stahl sind, schneiden sie bis zu einem gewissen Grade in die Flanschen
ein, was zur guten Dichtung wesentlich beiträgt.
Denselben Ring cd, jedoch von weichem Metall und mit
Gummiringen e und f
versehen, verwendet J.C. Carter (* D.R.P. Nr. 40894 vom
18. December 1886 (Fig. 18 Taf. 20).
Die Jandin'sche Rohrverbindung ist nach Revue industrielle, 1886 * S. 388, dadurch
bemerkenswerth, daſs der zur Dichtung dienende Gummiring c (Fig.
19 Taf. 20) von den Flanschen a und b gepreſst und von dem vorspringenden Ende des einen
Rohres am Entweichen gehindert wird. Die hier gewählte Verbindung der Flanschen
durch Nase und Schrumpfring ist nebensächlich.
Eine Flanschrohrverbindung der Firma Garnier und Curé in
Brüssel (* D.R.P. Nr. 42060 vom 15. Mai 1887), ist wohl nur für besondere Zwecke
verwendbar. Die Abdichtung erfolgt unter Vermittelung eines Dichtungsrohres b (Fig. 20 Taf. 20) mit
ringförmiger Rippe c in Schwalbenschwanzform und eines
Dichtungsmittels, welches die Fuge dd1 zwischen den zu verbindenden Rohren und dem
Dichtungsrohr b ausfüllt und unter dem Einfluſs der
Flüssigkeitsspannung in der Rohrleitung in den keilförmigen Theil d1 der Fuge
hineingezwängt wird. Ein zu Tage liegender Vortheil ist bei der Construction kaum zu
erkennen.
Das amerikanische Patent * Nr. 372479 vom 5. November 1885 zeigt die von McKee in Pittsburg, Pennsylvanien, vorgeschlagene
Einrichtung (Fig.
21 Taf. 20). Bei derselben werden die Enden der Röhren mit spiralförmig
angeordneten Nieten versehen, deren Köpfe stark vorspringen und in eine entsprechend
spiralförmige Nuth einer Metallhülse passend eingeschraubt werden können. Die Hülse
hat eine Vorrichtung zur Aufnahme von Dichtungsmaterial. Die Dichtung wird jedoch in
erster Reihe durch scharfes Anziehen der Röhren an den inneren Vorsprung der
Kuppelung bewirkt.
Eine sehr einfache Röhren Verbindung, Lancaster-Verbindung genannt, geben Pancoast und
Maule, Philadelphia, an. Die Einrichtung ist aus Fig. 22 Taf. 20
hinreichend deutlich zu ersehen. Das Gehäuse ist aus schmiedbarem Guſs und der Ring
A aus Metall, mit welchem der schmale Rand des
anschlieſsenden Rohres einen dichten Verschluſs bildet.
Ueber eine Muffenverbindung für Gas- und Wasserleitungsröhren von M. Ramsberger enthält der Gastechniker, 1887 Heft 7 * S. 142 und 143 folgende Angaben.
Das glatte Rohrende A (Fig. 23 Taf. 20) greift
in das Rohrende B, welches mit der Muffe C versehen ist, in der das Loch f gebohrt ist. Das Rohrende A erhält eine
kleine Bohrung e und den Anguſs g. Bevor die Rohrenden in einander geschoben werden, wird das eine Ende
eines getheerten Hanfstrickes durch das Loch f in die
Muffe gesteckt und entweder in dem Loche e oder an dem
Anguſs g befestigt. Nachdem die Röhren in einander
geschoben sind, bleibt ein Rohr fest liegen und das andere Rohr wird mittels eines
besonderen Schlüssels um seine Achse gedreht.
Während des Umdrehens gleitet der Strick durch f in die
Muffe, legt sich bei D fest an das Rohr und füllt den
Raum D mit bedeutender Pressung aus. Die Verbindungsart
hat sich bei Senkungen als zuverlässig erwiesen.
2) Verstellbare Verbindungen.
Rohrverbindung mittels Dichtungslinsen. Diese seit
einiger Zeit nach bestimmten Grundsätzen einheitlich gestalteten Dichtungslinsen
zeigen vor manchen früher benutzten Dichtungseinlagen erhebliche Vortheile. Die
allgemeine Verwendung der Dichtungslinsen ist ziemlich neu, obschon bereits am 14.
Januar 1868 Lewis Wilson in Ovid, New-York, ein Patent
auf diese Rohrverbindung ertheilt wurde, wie sie in der Fig. 24 Taf. 20
dargestellt ist. Seit einiger Zeit sind die Vorzüge der Construction mehr zur
Geltung gekommen und sind ihre Verhältnisse nach bestimmten Grundsätzen einheitlich
festgestellt. Das Wesentliche der Erfindung ist die Verwendung eines Metallringes
von Linsenform als Dichtungseinlage zwischen den mit entsprechenden Aushöhlungen
versehenen Rohrenden. Die Linse kann von beliebigem Metall hergestellt werden und wo
es auf groſse Dichtigkeit der Verbindung ankommt, ist ein Einschleifen
zweckmäſsig.
Sollen Röhren nachträglich Linsendichtung erhalten, so lassen sich die Aushöhlungen
mittels eines Fräsers leicht herstellen. Als besonderer Vorzug dieser
Verbindungsweise wurde von Wilson angeführt, daſs sie
billig ist und eine vollkommene Dichtigkeit ermöglicht, ohne Nachdichtungen zu
erfordern, die bei nichtmetallischen Verpackungsringen sich unangenehm bemerkbar
machen. Ferner ist noch ein schätzenswerther Vorzug dieser Verbindung, daſs sie
verwendbar ist, wenn auch die Rohrenden nicht genau in einer geraden Linie
liegen.
Textabbildung Bd. 268, S. 342Zur Zeit der Erfindung dieser Verbindung waren Kugelverbindungen in Amerika
bereits bekannt, weshalb Wilson's Patentanspruch sich
nur auf den linsenförmigen Metallring erstreckte. Die bei uns übliche
Ausführungsform der
Linsen zeigt nebenstehende Abbildung; sie werden durchweg aus Rothguſs hergestellt,
um einem Einrosten vorzubeugen. Die lichte Ringöffnung der Linse ist stets gleich
dem Durchmesser des betreffenden Rohres, für welches dieselbe benutzt werden soll;
die Breite b und der äuſserste Durchmesser A der Linse sind in nachfolgender Maſszusammenstellung
gegeben.
Die Seitenflächen der Dichtungslinsen sind Theile von Kugeloberflächen. Die Radien
k dieser Kugeln sind nach 8 Gröſsen abgestuft und
wachsen mit dem Rohrdurchmesser d.
Maſsangaben über Dichtungslinsen in Millimetern.
Durchmesserder Linse
Radius
Breite
Durchmesserder Linse
Radius
Breite
Durchmesserder Linse
Radius
Breite
imLichten
auſsen
imLichten
auſsen
imLichten
auſsen
d
A
k
b
d
A
k
b
d
A
k
b
15
40
30
13
65
90
75
13
115
140
110
16
20
45
30
13
70
95
75
13
120
145
110
16
25
55
45
13
75
105
90
13
125
150
110
16
30
60
45
13
80
105
90
13
130
165
130
20
35
60
45
13
85
110
90
13
135
170
130
20
40
70
60
13
90
115
90
13
140
170
130
20
45
75
60
13
95
120
90
13
145
175
130
20
50
75
60
13
100
130
110
16
150
180
130
20
55
80
60
13
105
135
110
16
155
185
130
20
60
90
75
13
110
140
110
16
160
190
130
20
Die Rohrenden sind an der Stelle, wo sich die Linsen gegen dieselben legen, mit
kegelförmigen Ausfräsungen nach dem spitzen Winkel von 60° versehen. Hierdurch wird
erreicht, daſs die Dichtungsfläche der Linse durchweg nur eine Breite von 5mm erhält, was zum guten Schluſs vollkommen
ausreicht. Das Rohr berührt die Mitte der Linse, überragt den Rohrflansch um 3mm, so daſs zwischen je zwei Flanschen einer
Verbindung ein freier Abstand von 6mm verbleibt,
die Baulänge der betreffenden Rohre mithin um 6mm
vergröſsert wird.
Die Verwendung ist auch bei Rohrleitungen mit sehr wechselndem Wärmegrade zulässig
und empfehlenswerth, da das Stärkemaſs der Linse den Ausdehnungen der
Verbindungsstücke folgt. Die Kosten der Linsendichtung sind für die erste Anlage
allerdings verhältniſsmäſsig hoch, jedoch wird die Mehrausgabe bald dadurch
ausgeglichen, daſs sich die Linsen nach dem Auseinandernehmen des Verschlusses
wieder verwenden lassen, was bei anderen Dichtungen bekanntlich nur selten der Fall
ist.
Eine Neuerung an der durch das * D.R.P. Nr. 36 798 vom 4. November 1885 (1887 263 * 224) geschützten beweglichen Flanschenverbindung
ist C. Hoppe in Berlin patentirt (* D.R.P. Nr. 42126
vom 28. Juli 1887). Die durch das Hauptpatent geschützte Flanschenverbindung hat den
Zweck, ein nach allen Richtungen bewegliches Gelenk für unter hohem Druck stehende Röhren dadurch zu
schaffen, daſs die Flanschen nach Kugelflächen innen und auſsen abgedreht und mit
ebenfalls nach Kugelflächen bearbeiteten Gegenflanschen oder Futtern verbunden
werden. In vielen Fällen reicht man aber mit einem geringeren Grade von
Beweglichkeit aus und für diese Fälle ist die vorliegende Vorrichtung (Fig. 25 Taf.
20) bestimmt. Der Endflansch c des einen Rohres A und der Endflansch d des
anderen Rohres B sind genau auf einander passend nach
einer Kugelfläche abgedreht. Der eine Flansch erhält einen Packungsring oder eine
Lederstulpe f. Die Verbindung der beiden Flanschen c und d ist durch
Schraubenbolzen s bewirkt, deren kugelförmig abgedrehte
Köpfe in passenden Sitzen des einen Flansches liegen. Beim Verlegen hat die
Verbindung innerhalb des, den Schraubenbolzen gewährten Spieles den Vorzug allseitiger Beweglichkeit, so daſs die Rohre in flachen
räumlichen Curven verlegt werden können.
Bei der Rohrverbindung von K. Else in Köthen (* D.R.P.
Nr. 24273 vom 20. Februar 1883) ist, um der Flanschenverschraubung die Drehbarkeit
zu bewahren, eine der Flanschen durch eine Kegelfläche in zwei Theile getheilt, von
denen der innere die Dichtung bewirkt, der äuſsere zur Befestigung dient (Fig. 26 Taf.
20).
Nach St. Alley in Glasgow (* D.R.P. Nr. 34635 vom 12.
Juli 1885) erhalten längere oder kürzere unbiegsame Rohrstücke a wulstartig aufgebogene Enden b, über welche zur Dichtung Gummiringe c und
zur festen Verbindung zweitheilige, verschraubte Kuppelungsringe d gezogen werden, so daſs der Gesammtbetrag der
Beweglichkeit aller Verbindungsstellen dem Ganzen die nöthige Biegsamkeit gibt. Bei
Leitungen für Luftdruckbremsen erhalten die Gummiringe innen eine Ringnuth, und die
entstehenden Gummilippen werden durch den Ueberdruck gegen die Rohrwulste gepreſst;
eingelegte schwache Metallringe e halten diese Nuthen
stets offen. Federnde Metallringe f, welche in die
Wulstrinnen b greifen, können benutzt werden, einen Zug
in der Längsrichtung aufzunehmen (Fig. 27). Nebenbei sei
bemerkt, daſs das Patent erloschen ist.
Die Herstellung einer Rohrverbindung, welche der Ausdehnung der Rohrleitung Rechnung
trägt, bezweckt Thomas W. Duffey, Medfort, Mass.
(Amerikanisches Patent * Nr. 350422 vom 30. April 1884) durch Anwendung eines nach
Art der Forschen Röhren, jedoch spiralförmig, gewellten Zwischenstückes A (Fig. 28 Taf. 20). Den
Abschluſs des Rohres bilden Flanschenstücke B, über
welche das Rohr den Spiralen entsprechend, geschoben wird. Zur gröſseren Sicherung
kommt noch eine guſseiserne Büchse C zur Verwendung
oder ein ähnlich spiralförmig gearbeitetes Blechrohr D,
welches auſsen über das Spiralrohr geschoben wird.
Derselbe Grundgedanke ist von Wainwright verwendet
worden, um bei der gebräuchlichen Ausdehnungsvorrichtung die immerhin lästige Packung zu vermeiden.
Die Rohrverbindung besteht in ihrer einfachsten Form aus einer nahtlosen, gezogenen,
kupfernen oder messingnen, ringförmig gewellten Röhre, welche der Länge nach groſse
Elasticität besitzt, und die Zug- und Druckbeanspruchungen, die in Folge der
Ausdehnungen und Zusammenziehungen auf sie einwirken, aufzunehmen im Stande ist. An
den Enden ist die Röhre mit angegossenen Flanschen oder mit Muttern versehen.
Eine bessere Form ist die Kuppelung, welche in Fig. 29 Taf. 20
abgebildet ist; dieselbe hat sowohl eine Umhüllung um die gewellte Röhre, als auch
eine schützende dünne Blechröhre im Inneren; die letztere ist nur an einem Ende der
gewellten Röhre befestigt, so daſs sie den Bewegungen nachgebend hin und her gleiten
kann. Die Gröſse der Ausdehnung kann durch Schraubenbolzen an der Auſsenseite der
Umhüllung geregelt werden, während die Zusammenziehung durch einen Ansatz in dem
Guſsstück der cylindrischen Umhüllung beschränkt wird. Die innere Schutzröhre
empfiehlt sich besonders da, wo Stoffe, welche den Röhren schädlich sind, durch
dieselben geleitet werden, da die innere Schutzröhre leicht ausgewechselt und aus
geeignetem Materiale genommen werden kann.
3) Schlauchverbindungen.
Die denkbar einfachste Verbindung ist wohl die von G.
Crickboom in Pr. Moresnet (* D.R.P. Nr. 29823 vom 30. März 1884). Die
beiden Enden der Hanfschläuche werden unter Berücksichtigung der Stromrichtung über
ein in der Mitte verengtes Rohrstück aus Kupfer, Holz, Hartgummi, verzinntem Eisen
u.s.w. gezogen und mit Draht umwickelt (Fig. 30 Taf. 20). Das
Rohr hat am Zulaufende einen etwas gröſseren äuſseren Durchmesser als am Ablaufende,
der aber in beiden Fällen den inneren Schlauchdurchmesser nicht ganz erreicht.
Wie diese Verbindung zur Ehre gelangt ist, patentirt zu werden, ist uns
unverständlich.
Bei der Schlauchkuppelung von K. Bartmann in Soest (*
D.R.P. Nr. 26278 vom 4. Februar 1883) steckt man die auf ihrem Stutzen drehbare
Muffe A (Fig. 31 und 32 Taf. 20) in
die Muffe B und dreht sie so, daſs ihr Knaggen K hinter den Vorsprung V
von B greift. Die in B
liegende Schraubenfeder drückt dann einen Dichtungsring gegen die Dichtungsfläche an
A.
Die als Rohr- und Schlauchverschraubung dienende Vorrichtung von Ch. Linser in Reichenberg (* D.R.P. Nr. 26301 vom 16.
September 1883) (Fig. 33 Taf. 20) ist nach Art der Holländerverschraubung gebaut. Man
führt den Stutzen H mit den Ansätzen e e durch entsprechende Ausschnitte d der Hülse G, drückt
dabei die gewellte Ringfeder g etwas zusammen und dreht
H um 90°, worauf die Ansätze e in Vertiefungen innerhalb G einschnappen. Dabei legt sich der ∪-förmige,
durch Anschrauben von
G leicht zu erneuernde Dichtungsring a gegen H und wird durch
den Innendruck, welcher sich durch einen Kranz von Löchern b von F nach a
fortpflanzt, noch stärker angedrückt.
Die Rohrverbindung von L. Etienne in Paris (* D.R.P. Nr.
36735 vom 31. Januar 1886) (Fig. 34 bis 36 Taf. 20)
benutzt schiefe Ebenen zum Anziehen des Verschlusses. Die Rohrenden aa1 haben symmetrische
Ausschnitte, so daſs sie sich mit den stehen gebliebenen Lappen dd1 bequem in einander
schieben lassen. Man drückt dann die Verschluſsringe bb1 so gegen die Anläufe oo1, daſs die Lücken
m der Innenränder ii1 über die Ansätze f1
f der entgegengesetzten Rohrenden hinübergehen, und
dreht die schrägen Anzugsflächen von ii1 fest hinter f1
f. In einer Abänderung stehen die Ränder ii1 nach auſsen, die
Ansätze f1
f nach innen.
Ein unter * D.R.P. Nr. 40453 vom 7. December 1886
eingetragenes Zusatzpatent ist demselben Patentnehmer dahin ertheilt worden, daſs an
Stelle der Bajonettverschlüsse auf den Lappen dd1 (Fig. 38 Taf. 20) durch
die Einschnitte der in einander tretenden Rohrenden unterbrochene Auſsengewinde, an
den Verschluſsringen bb1 stetige Gewinde in solcher Weise angebracht, daſs die stetigen Gewinde
der Verschluſsringe in die unterbrochenen Gewinde der Rohrenden eingreifen.
Nach Fig. 39
sind anstatt der glatten Flächen der Bajonettverschlüsse gezackte Flächen ii angeordnet, um zufälliges Lösen zu verhindern. Zum
Zwecke der Begrenzung der Drehbewegung der Verschluſsringe beim Lösen der Verbindung
dienen in einer Abänderung Begrenzungsstifte auf jedem Rohrende in Verbindung mit in
jeden der Verschluſsringe eingelegten Federn, welche nach erfolgter Aufhebung der
Rohrverbindung die Stellung der Ringe zu den Vorsprüngen bestimmen.
Eine sehr leicht lösbare Verbindung ist die von T.
Bohnenstengel und A. Rathje in Stettin (*
D.R.P. Nr. 29744 vom 14. Juli 1884). Die Nasen a und
b (Fig. 37 Taf. 20) der am
Ringe c drehbaren Hebel d
und ef werden behufs Schlieſsens in die Unterhöhlung
des Wulstes g am Kuppelungstheil h gelegt. Eine auf dem Kuppelungstheil i verschraubbare Mutter k
dient zum Regeln des Dichtungsdruckes.
Eine Schlauchkuppelung mit Sperrung der Rückbewegung der in einander geschobenen
Rohrstutzen ist Fernand Henry und Léon Lecellier in Villedieu, Frankreich, patentirt (*
D.R.P. Nr. 40031 vom 3. August 1886). Der Rohrstutzen g
wird nach Einschieben desselben in den Bohrstutzen b
(Fig. 40
Taf. 20) durch Einspringen der Sperrhaken e unter
Mitwirkung des Gummiringes f festgehalten. Die Lösung
der Kuppelung erfolgt dadurch, daſs ein um g gelegter
Schubring h, nachdem er so gedreht ist, daſs seine Nase
i in den Einschnitt l
an der mit b verbundenen Mutter a eintreten kann, beim Weiterhineinschieben von g in b die Haken e wieder auslöst. In einer Abänderung sind die Sperrhaken e durch den elastischen Dichtungsring c ersetzt, welcher sich beim Einschieben des
Rohrstutzens g hinter das hakenförmige Vorderende
desselben legt. Die Lösung erfolgt dabei in derselben Weise, indem c durch h zurückgedrückt
wird.
Die Gelenkbügelverbindung für Druckschläuche von Ch.
Stuke in Hildesheim (* D.R.P. Nr. 33706 vom 24. Mai 1885) soll die vom
Verbandstreifen v (Fig. 41 Taf. 20)
gebildete Fuge dichten, indem die beiden bekleideten Eisenstäbe rt fest zusammengedrückt werden, sobald man durch
Einlegen der Druckstange b1 in die Rinne hinter der Platte q und durch
Zuklappen des Bügels b den Verband schlieſst.
Die durch * D.R.P. Nr. 40516 vom 31. Juli 1886 geschützte Bajonett-Schlauchkuppelung
mit Drehriegeln von Eugen Polte in Sudenburg besteht
aus gleichen Hälften und zeigt je folgende Stücke:
a) einen Hakenring L (Fig. 42), an welchem das
Schlauchrohr befestigt ist, mit den über die Stoſsfuge der Kuppelung hervorragenden,
zwei oder mehrere Male im Kreisumfang bei L0 abwechselnd ausgeschnittenen Hakenleisten L1,
b) einen Drehriegel D mit den den Hakenleisten L1 entsprechend bei D0 ausgeschnittenen
Riegelleisten D1,
welcher über den auf derselben Kuppelungsseite liegenden Hakenring L gegen die Kuppelungsfuge hin bajonettartig
aufgeschoben und danach in seiner Drehung auf L durch
die Schraube S begrenzt ist.
Das Ganze ist derartig construirt, daſs
1) durch Linksdrehung jedes Drehriegels D die Leisten
D1 desselben unter
die Haken L1 der
zugehörigen Kuppelungshälfte treten und so ein Ineinanderschieben beider
Kuppelungshälften bis zur Stoſsfugenberührung möglich machen, sowie daſs
2) durch Rechtsdrehung jedes Drehriegels D die
Riegelleisten D1 der
einen Kuppelungshälfte sich über die Hakenleisten L1 der anderen Hälfte schieben, so daſs die beiden
Schläuche verbunden sind.
Eine gelenkige Rohr Verbindung, welche an die Hauptrohrleitungsrichtung mit 2
Kniestücken anschlieſst, so daſs die Verschluſsfläche Parallel der Hauptrichtung
liegt, ist die von M. Schleicher in Berlin (* D.R.P.
Nr. 42518 vom 6. Februar 1887). Ein mit äuſserem Gebinde versehener und über den
Ansatz C1 des
Rohrstückes B (Fig. 1 und 2 Taf. 21) übergeschobener
Ring F greift in Muttergewinde ein, das in den Ansatz
C des zweiten der zu verbindenden Rohrstücke A eingeschnitten ist und preſst gegen einen Ring,
welcher entweder einmal aufgeschnitten oder auch aus mehreren Theilen gefertigt und
in eine Nuth des Ansatzes des einen Ringstückes eingelegt, oder mit dem Ansätze des
Rohrstückes B aus einem Stücke gefertigt, E (Fig. 1) oder mit Gewinde
auf den Ansatz des Rohrstückes B geschraubt ist (Fig. 2). In die
Auskehlung H ist ein Kautschukring eingelegt und je für
verschiedene Druckrichtung verschieden gekrümmt. Die Verbindung ist vollständig im
Kreise gelenkig und von auſsen abdichtbar.
Ein beweglicher Flanschenanschluſs für Dampfleitungen zur Entnahme des Dampfes von
Locomotiven zum Pulsometerbetriebe bezieh. zum Anheizen von Locomotiven mittels
versetzbarer Bläservorrichtung ist von dem Eisenbahn-Maschinen-Inspektor Ch. Schäfer zu Trier angegeben und in den Fig. 3 bis 6 Taf. 21
dargestellt. Da zu dem genannten Zwecke Dampf von 4 bis 8at angewendet wird, so sind Gummischläuche nicht
mehr zu empfehlen, und kommen zweckentsprechender Metallrohre zur Verwendung, deren
An- und Loskuppelung bei sämmtlichen vorgeführten Verbindungen leicht bewerkstelligt
werden kann und bei denen die Röhren einen hohen Grad von Beweglichkeit haben. Die
Anschluſsrohre sind schneckenförmig gebogen und federn der Verwendung entsprechend.
Fig. 6
zeigt die für den Dampfanschluſs einer Bläservorrichtung geeignete Form.
Im Anschluſs hieran seien noch zwei Versuche erwähnt, welche die starren Röhren zu
ersetzen suchen durch:
Biegsame Metallrohre.
Das Bestreben bei biegsamen Rohren nicht auf Gummi oder Verwendung von Kugelgelenken
angewiesen zu sein, hat zur Verwendung von geeignet geformten und zu einem
Spiralenrohr verarbeiteten Metallstreifen geführt. Das biegsame Metallrohr mit
eingelegtem Kautschukstreifen von E. Levasseur und H. Witzenmann in Paris (* D.R.P. Nr. 34871 vom 27.
August 1885) hat folgende Einrichtung. Ein nach dem Querschnitt ab oder de (Fig. 7 Taf. 21)
gewalzter Metallstreifen wird mit einem Gummistreifen c
schraubenförmig um sich selbst zusammengewunden und bildet so ein auſsen und innen
nur Metall zeigendes dichtes Rohr von genügender Biegsamkeit und Festigkeit.
Ein nach demselben Grundgedanken construirtes biegsames Rohr ist in Amerika unter Nr.
367301 vom 28. April 1887 für H. Knight in New-York
patentirt. Die Einrichtung ist aus der Fig. 8 und 9 Taf. 21 hinreichend
ersichtlich. Zwischen den spiralförmigen Metallstreifen sind elastische Einlagen
angebracht.