Titel: | Ueber die Steinkohlevorkommnisse und -Gewinnung auf der Erde. |
Fundstelle: | Band 268, Jahrgang 1888, S. 577 |
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Ueber die Steinkohlevorkommnisse und -Gewinnung
auf der Erde.
Ueber die Vorkommnisse und Gewinnung der Steinkohle.
Die Verwendung der Steinkohle hat zuerst in England sowohl zum Schmieden als auch zum
Schmelzen der Erze stattgefunden. Im J. 1183 wird erwähnt, daſs die Hammerschmiede
zu Wearmouth und Sheffield einen Steinkohlezins zu zahlen hatten. In Belgien soll
sie von einem Engländer entdeckt und von einem Hufschmiede in dem Dorfe Plénéraux
bei Lüttich im J. 1198 zum Schmieden benutzt worden sein. Von da ist die Kenntniſs
und Gewinnung der Steinkohle nach Deutschland in das nahe gelegene Kohlebecken von
Aachen übertragen worden, wo schon im Anfange des 13. Jahrhunderts Kohle gewonnen
wurde: an der Ruhr und in Sachsen im 14. Jahrhundert. In Frankreich wurde schon vor
1321 zu Roche-la-Molière im Loire-Thale Steinkohle gewonnen.
Nächst Nordamerika besitzt Groſsbritannien die gröſste Fläche an Kohlefeldern. Die
englischen und belgischen Felder dürften bis jetzt verhältniſsmäſsig am stärksten
bebaut sein.
1) Groſsbritannien. Die Hauptkohlebecken
Groſsbritanniens sind die von Durham, Northumberland, Yorkshire, Derbyshire und
South Wales. Die bedeutendsten Gruben sind die von Newcastle. Man unterscheidet in
nachstehend aufgeführten Bezirken die Kohle in: 1) Anthraeit, in Wales vorkommend:
2) Kokskohle, vorkommend in Northumberland, Durham, South-Wales, Derbyshire und
Lancashire; 3) nichtkokende Kohle, wie die Thisk-, Broock-, Heathen- und die
Schieferkohle Schottlands, und 4) in Cannelkohle, Gaskohle. Der Durhamkoks ist am
besten für die Eisenhochöfen und es verdanken die von Cleveland ihre hohe
Leistungsfähigkeit diesem Koks. In der Gewinnung steht bekanntlich Groſsbritannien
obenan (vgl. Tabelle S. 578).
Die Ausfuhr Groſsbritanniens an Steinkohle betrug 1885 nach Frankreich 4215456t, Italien 2703471t, Deutschland 2635436t, Schweden und
Norwegen 1835810t, Ruſsland 1471207t, Spanien und Portugal 1328601t, Britisch-Indien 1304994t, Dänemark 1160409t, Aegypten 1142516t, nach den übrigen
Ländern der Erde 5972363t,
zusammen
23770263t
gegen
1886
23284960t
„
1887
10415000t
In den Flötzen von über 0m,3 Mächtigkeit und über
1200m Tiefe soll ganz Groſsbritannien nur noch
über annähernd 146480 Millionen Tonnen Kohlen verfügen, welcher Vorrath bei einer
jährlichen Gewinnung von 163000000t, wie die von
1884, noch für 261 Jahre im günstigsten Falle und im ungünstigsten Falle nur noch
für 106 Jahre ausreichen würde, was für Englands Industrie keine gute Aussicht wäre;
Amerika würde dann vielleicht seine groſsen Kohleschätze mehr heben und verwerthen
können.
Groſsbritannien.
Steinkohle-Bezirke
Gewinnung1= 1000t zu 1000k
Anzahl derbetriebenen Werke
Anzahlder
berschäftigtenArbeiter
Leistung aufMann und Jahr in
t
1876
1885
1876
1885
1876
1885
1876
1885
NorthumberlandSouth DurhamLancashire, N.
and E.West Lancashire and North
WalesYorkshireDerbyshireCheshire,
ShropshireStaffordshire, Nord and SouthWearmouthSouth
WalesEast ScotlandWest ScotlandIreland
14341 19825 8498 11693 15371 12528 5648 10160 7135 11850 11854 7110 127
16690 20728 9894 13387 18793 17234 6425 10020 9502 17480 15143 6485
110
225 185 385 302 562 365 103 586 268 400 334 232 55
203 194 287 225 395 355 225 365 294 305 323 244 27
48754 58380 30382 42174 60017 52384 27779 32798 33214 46319 40832 29145 1365
53011 55771 30640 41565 63562 55163 21889 23137 35695 61617 46022 23908 860
294339277277256239203309214255290244 93
314371323322295312293433266283329271128
Summa
136140
161891
4002
3442
503543
512840
270
315
gegen 1884 „ 1883 „
1880 „ 1870 „ 1860 „ 1854
––––––
163000166000149000112000 85000 66000
–––2851––
––––––
––––––
––––––
––––––
––––––
2) Nordamerika, a) Die
Vereinigten Staaten besitzen folgende Kohlebecken:
engl. Quadrat-Meilen
1) westliches Becken in den Staaten Iowa,
Missouri, Kansas und Nebraska, groſs
65000
2) das groſse mittlere Becken in den Staaten
Illinois, Indiana und Kentucky
50000
3) das kleine nördliche Becken im Staate Michigan
12000
4) das groſse Alleghany-Becken in den Staaten
Penn- sylvanien, Ohio, Maryland, West-Virginien,
Tennessee und Alabama
64528
5) das Anthracitbecken im nördlichen Theile von
Penn- sylvanien
472
–––––––
zusammen
192000
Von diesen Becken ist bis jetzt das kleinste am stärksten bebaut worden, und zwar in
Folge der im Bereiche des Anthracitbeckens von Pennsylvanien bestehenden
Eisenindustrie. Wie in allen Ländern, so ist auch in den Vereinigten Staaten die
Kohlegewinnung von der Metallindustrie am meisten abhängig. Die Entwickelung der
Anthracitgewinnung Pennsylvaniens geht aus folgenden Zahlen hervor:
1820
1996t
1850
3925179
1860
9964032
1870
16637689
1880
25240973
1885
33520841
Die Flötze daselbst haben eine Mächtigkeit von 1,22 bis 22m,86, letztere hat übrigens nur ein Flötz.
An Fettkohle wurde 1885 in den Ver. Staaten gewonnen
10331107t
dazu obige Anthracitkohle von
33520841
–––––––––
Summa Steinkohlegewinnung der Ver.
Staaten
43851948t
Ausfuhr und Einfuhr sind gering und beschränken sich hauptsächlich auf die
Dampfschifffahrt.
Braunkohle wird in den Vereinigten Staaten bedeutend mehr gewonnen, 1884 =
74910228t.
b) Canada besitzt auſser Steinkohle in Neu-Schottland
ebenfalls bedeutende Ablagerungen von Lignitkohle am Belly-River, in Grassy-Island,
Horseshoc Bend, Blackford Crossing und im südlichen Saskatchewan-Bezirke.
3) Mexico und Brasilien. In Mexico ist bis jetzt wenig
Steinkohle bekannt und in Brasilien hat man erst in neuerer Zeit die Kohlelager in
den Districten Desterro und Santa Catharina kräftiger angegriffen.
4) Australien. Australien besitzt reiche Kohlefelder an
den Cordilleren von Ost-Australien in Neu-Südwales und Queensland, auch in Victoria
und Neu-Seeland. In Neu-Südwales, welches die reichsten und mächtigsten Kohlefelder
besitzt, ist die Kohle 1796 bei Newcastle-Harbour entdeckt worden und wird
daselbst seit 1802 bebaut. Dasselbe lieferte:
1858
246397t
1869
919774
1879
1583381
1882
1775224
1873
führte
New-Südwales
aus
425937
1879
„
„ „
„
621087
1879 waren 37 Gruben in Betrieb mit 5035 Arbeitern und wurden
also für 1 Mann 314t erzielt, was eine hohe
Leistung ist.
5) Deutsches Reich. Deutsehland hat nach England den
bedeutendsten Steinkohlebergbau der Erde, der sich aber erst seit Einführung der
Eisenbahnen und Ausdehnung der Eisenhütten emporgeschwungen hat. Die Gewinnung in
den einzelnen Staaten Deutschlands betrug:
1862
1873
1882
t
t
t
Preuſsen
13448728
32347909
47097376
Sachsen
1008450
3166075
3807848
Elsaſs-Lothringen
?
308959
581525
Bayern
226790
432578
519822
Oldenburg
?
112351
105864
Hessen
141662
–
–
Baden
9376
12694
8522
Thüringische Staaten
?
11714
762
––––––––––––––––––––––––––––––
Summa
14875006
36390280
52121719
In Preuſsen, wo das Ruhrbecken bis jetzt die meiste Kohle geliefert hat, ist der
bedeutendste Steinkohlebergbau Deutschlands. Nach diesem Becken folgt Schlesien,
dann der preuſsische Theil des Saarbeckens, während das Königreich Sachsen die
vierte, das Aachener Becken die fünfte, der lothringische Theil des Saarbeckens die
sechste, der bayerische Theil dieses Beckens die siebente, Oldenburg die achte,
Baden die neunte und die Thüringischen Staaten die zehnte Stelle einnehmen.
Die Anzahl der Flötze u.s.w. in den Hauptbecken Deutschlands ist:
FlötzeAnzahl
bau-würdigAnzahl
Kohle
unbau-würdigAnzahl
Kohle
SummaKohle
m
m
m
Ruhrbecken
130
76
63,38
54
14,70
78,08
Oberschles. Becken
114
?
?
?
?
154,8
Saarbecken (im Westfeld)
200
82
77,6
118
29,7
107,3
Das Ruhrbecken hat nicht allein in Deutschland, sondern in Europa die gröſste
Kohleablagerung aufzuweisen gehabt. Im J. 1885 förderten 117 Zechen mit 92712
Arbeitern 26804000t oder jeder Arbeiter 289t, während die Förderung vom Jahre 1820 nur
500000t betrug. Die Güte der Kohle nimmt mit
der höheren Lage der Flötze zu: die unteren Flötze enthalten nämlich Sandkohle, die
mittleren Backkokskohle und die oberen Backgaskohle.
Im oberschlesischen Becken ist das Verhältniſs umgekehrt; hier halten die liegendsten
Flötzpartien Backkohle und die oberen Sinterkohle. Es gibt in diesem Becken viele
Flötze von groſser Mächtigkeit, bis zu 8m,9 Kohle.
Im J. 1884 wurden mit 39081 Arbeitern 12292067t
oder jedem Arbeiter 314t Kohle in diesem Becken
gewonnen.
Im Saarbecken wechselt die durchschnittliche Mächtigkeit der Flötze zwischen 0,7 bis
1m,21; das stärkste Flötz ist das Flötz
Blücher von 3m,9 Mächtigkeit. Die Kohle des sogen.
liegenden Zuges ist eine gute Gaskohle, während die Flötze des mittleren und
hangenden Zuges Sinterkohle, einige des letzteren in der oberen Abtheilung Sandkohle
enthalten. Im J. 1815 betrug die Gewinnung in diesem Becken nur 80000t, 1850 schon 600000t und 1885 6999519t. An letzterer waren
betheiligt:
die
preuſsischen
Werke
mit
6213041t
„
lothringischen
„
„
590739
„
bayerischen
„
„
195739
––––––––
Summa
6999519t
Deutschland soll in seinen Becken noch mehr gewinnbare Kohle besitzen als
Groſsbritannien in den seinigen, und zwar:
im
rheinisch-westfälischen Becken
etwa
100000000000t
„
oberschlesischen Becken
„
200000000000
„
Saarbecken
„
50000000000
in
den übrigen Becken
„
50000000000
––––––––––––
zusammen
etwa
400000000000t
gegen 146480 Millionen Tonnen in Groſsbritannien.
Hiernach würde Deutschland bei einer gleichen Gewinnung wie die gegenwärtige von rund
60 Millionen Tonnen für 1 Jahr noch für etwa 6000 Jahre Kohle besitzen oder den
gegenwärtigen Verbrauch Europas auf etwa 1500 Jahre decken.
Im J. 1885 betrug die Ausfuhr Deutschlands an Kohle nach den Niederlanden 2947256t, Oesterreich – Ungarn 2484665t, Frankreich 1129339t, Belgien 741536t, Schweiz 600512t, den übrigen Ländern 1052208t, zusammen 8955516t.
6) Belgien besitzt zwei Steinkohlenbecken: das von
Lüttich und das von Charleroi-Mons. Letzteres setzt in Nordfrankreich hinein.
Belgiens jährliche Kohlegewinnung betrug im Durchschnitt:
von
1831
bis
1840
2916600t
„
1851
„
1860
8085200
„
1871
„
1880
15033200
1884
18051499
Wie in Groſsbritannien und Deutschland, so ist auch in Belgien die Ausfuhr bedeutend
gröſser als die Einfuhr, und es betrug erstere im J. 1885 nach Frankreich 3660852t, den Niederlanden 117572t und den übrigen Ländern 197278t, zusammen 3975702t.
7) Frankreich.
Frankreichs Steinkohle-
Gewinnung
Einfuhr
Verbrauch
t
t
t
1850
4433567
2791700
7225267
1870
14330308
4779650
19109958
1880
19412112
8635014
28047126
1885
19098260
Die Haupt- und bebauten Kohlebecken Frankreichs sind: die Becken von Valenciennes,
Pas-de-Calais, St. Etienne, Alais, Commentry, Blaney-Kreusot, Graissessac, Epinac,
Aubin, die Anthracitbecken von Mayenne, Drac, Savoire und das Lignitbecken von Aix.
Das reichhaltige Becken von Pas-de-Calais ist erst 1852 entdeckt worden.
Algier besitzt fast keine Steinkohle.
Durch den Verlust von Elsaſs-Lothringen hat Frankreich gegenwärtig eine geringere
Steinkohlegewinnung von gegen 600000t. – Ungefähr
¾ seines Verbrauches fällt auf die Hütten.
8) Spanien. Spanien besitzt nicht unbedeutende
Kohleablagerungen, indessen gewinnt es gegenwärtig nur etwa die Hälfte seines
Bedarfes. Die Kohlevorkommnisse desselben sind: die Kohlefelder von Langreo und
Miéres in Asturien (die kohlereichsten), die kleineren Felder von Quiros, Teberga,
Santofiome, Riosa und Arno (letzterer hat Flötze von 2 bis 12m Mächtigkeit), das Kohlebecken der Provinz
Cordoba, welches groſse Ausdehnung besitzt, zwischen Espiel und Peñarroya am
reichsten ist und daselbst Flötze von Fett- und Maschinenkohle bis zu 10 bis 15 und
20m mächtig hat, welche theilweise durch
Tagebau bebaut werden. Dann folgen das Becken von Villanueva del Rio (Provinz
Sevilla) und die kleineren Becken von San Adria de Juarros (Provinz Burgos), von
Henarejos (Provinz Cuenca), von Erill-Castell (Provinz Lerida), von Puertollano
(Provinz Cindad-Real) und von Villagareia, Fuente del Arco und Los Sandes (Provinz
Badajos).
Ungefähr die Hälfte der Gewinnung liefert die Provinz Oviedo.
Die einschlagenden Verhältnisse Spaniens sind nachstehende:
Steinkohle
Braunkohle
Einfuhr
Verbrauch
t
t
t
t
1860
320899
18952
452479
792330
1870
621832
40095
566911
1228838
1882
1165517
30738
1108081
2304336
1884
952970
26380
–
–
Der Bergbau in Spanien steht, wie bekannt, nicht auf der Stufe, auf welcher er sich
befinden könnte.
9) Oesterreich-Ungarn. Oesterreichs Steinkohlegwinnung
betrug 1884 7190866t, davon lieferte Böhmen
3398539t, Schlesien 2341444t, Mähren 1005817t, Galizien 400084t, Niederösterreich
44653t und Steiermark 328t.
Ungarn ist wie Böhmen reich an Stein- und Braunkohle und es ist in neuerer Zeit in
Ungarn neben dem Eisensteinbergbau der Kohlebergbau der wichtigste. Bebaute
Steinkohlelager finden sich zu Ujbanya bei Eibenthal, zu Szekul bei Reschitza, Doman-Reschitza,
Fünfkirchen, Szászka, Váralja, Ujoar-Töresvar, Steierdorf-Anina und bei Oravicza.
Auf letzterem Lager bauen die ältesten und bedeutendsten Gruben der
österreichisch-ungarischen Monarchie.
Die Kohleproduction Ungarns betrug:
Schwarzkohle
1864
350000t
„
1883
900000
Braunkohle
1864
250000
„
1883
1500000
Wegen der geringen Industrie Ungarns hat sich der Kohlebergbau daselbst noch nicht
dem Kohlevorkommen entsprechend entwickelt. Sowohl Ungarn als Oesterreich führen
noch Kohle ein, aber wenig aus.
10) Bulgarien. Bei Trewna befinden sich reiche
Kohlefelder, welche der fehlenden Transportmittel wegen noch nicht bebaut
werden.
11) Türkei. Der einzige Steinkohlebergbau der Türkei
findet bei Eregli oder Bender-Eregli an einem Golfe des Schwarzen Meeres, wo 1834
die Kohle entdeckt wurde, statt. Das Becken erstreckt sich auf 2½ bis 3 Stunden
Breite und auf etwa 30 Stunden Länge bis Amassra hin. Die Kohle besitzt groſse
Reinheit und werden jährlich etwa 100000t
gewonnen. – Der Steinkohleverbrauch der Türkei beschränkt sich auf die Seestädte und
die Eisenbahnen; die Einfuhr erfolgt von England.
12) Schweden und Norwegen. Schweden ist arm an Kohle,
nur auf der Insel Bornholm und in der Provinz Schonen hat es solche. Südschonen
lieferte 1884 aus den Steinkohlefeldern bei Hoganäs, Billesholm und Bjuf 286586t. Schweden deckt nur etwa 10 Proc. seines
Bedarfes, was für seine Metallindustrie sehr nachtheilig ist; das Roheisen wird mit
Holzkohle erblasen.
Norwegen besitzt keine mineralischen Brennstoffe und hat dadurch auch geringen Berg-
und Hüttenbetrieb, obschon es reich an Erzen ist.
13) Ruſsland. Das erste und wichtigste Becken ist das
von Donetz mit vorzüglicher Schmiede-, Gas- und Kokskohle, das zweite ist das
Moskauer und das dritte das Dombrowaer Becken in Polen. Im Kaukasus kommt Liaskohle
in der Gegend von Kutais vor; im Ural Steinkohle bei Suhologsk im Districte
Ekaterinenberg, bei Nicolsk und Wero-Afanasiewsk, bei Gorschinsk und Fadmisk; in der
Kirgisensteppe am Nordabhange des Altai, am Baikal-See, auf der Insel Sachalin, an
der unteren Tunguska.
Ruſslands Kohle-
Gewinnung
Einfuhr
Ausfuhr
Verbrauch
t
t
t
t
1873
1173546
819347
?
1992893
1878
2524291
1772302
1605
4214988
1882
3773665
1686776
?
5458441
1883
3977041
?
?
?
Die Kohlegewinnung der einzelnen Länder betrug:
Textabbildung Bd. 268, S. 584
Zahl der; Gruben; Arbeiter;
Gewinnung; Werth; t; Mk.; auf jeden Arbeiter; Braunkohle; Preuſsen; Hannover;
Churhessen; Nassau; Anhalt; Sachsen; Thüringische Staaten; Braunschweig;
Groſsherzogthum Hessen; Bayern; Oldenburg Mecklenburg; Lippe und Waldeck; Sa.
Deutsches Reich; Ver. Staaten; Oesterreich; Ungarn; Frankreich und Algier;
Italien; Spanien; Ruſsland; Griechenland; Portugal; rund; geschätzt.
Textabbildung Bd. 268, S. 585
Zahl der; Gruben; Arbeiter;
Gewinnung; Werth; t; Mk.; auf jeden Arbeiter; Steinkohle; Preuſsen; Hannover;
Churhessen; Sachsen; Bayern; Baden; Thüringische Staaten; Oldenburg,
Mecklenburg; Elsaſs-Lothringen; Sa. Deutsches Reich; Groſsbritannien; Ver.
Staaten; Frankreich; Belgien; Oesterreich; Ruſsland; China; Indien; Australien;
Südamerika; Canada; Spanien; Japan; Ungarn; Tasmanien; Schweden; Afrika; Türkei;
Portugal; rund; geschätzt.
Die Gewinnung von 1883 bestand aus
3439344t
Steinkohle,
518398
Anthracit,
19299
Braunkohle.
Das Becken Donetz lieferte davon 1757855t, das Becken Dombrowa 1677245t; den Rest die übrigen Becken.
14) Japan. Die Steinkohleablagerungen der 35739
Quadratmeilen groſsen Insel Yezos werden auf 150000 Millionen Tonnen geschätzt, doch
hat dort bis jetzt wenig Bergbau stattgefunden; 1874 wurden in Japan gegen 390000t gewonnen.
15) Chinas Kohlegewinnung betrug von 1868 bis 1872 im
Durchschnitt:
in
der Provinz Schansi (Anthracit)
1000000t
„
„ „ „ (bituminöse)
700000
„
„ „ Hunan
600000
im
Felde von Loping in Kiangsi
75000
„
übrigen Kiangsi und in den Provinzen Kwangsi, Tokiën,
Tscheking, Kiangsu, Naganhwéi, Hupéi und Kwěitschóu
20000
„
Districte Tsing-hwa in Honan
60000
„
übrigen Theile der Provinz Honan
40000
in
der Provinz Sž-tschwan und Yunan
50000
„
„ „ Kansu
400000
„
„ „ Schantung
200000
„
„ „ Tschili
150000
„
„ „ Schöngking (südliche Mantschurei)
30000
––––––––
Summa
2965000t
Aus Vorstehendem geht hervor, daſs auf der Erde noch groſse gewinnbare
Steinkohlevorräthe vorhanden sind.
Die Kohlegewinnung der Welt ist also von 1862 bis 1882 um etwa das Dreifache, die
Leistung jedes Arbeiters um etwa das Doppelte gestiegen. Beide Steigerungen haben
zur Entwerthung der Kohle wesentlich beigetragen.
Nach Bericht von C. Blömcke in der Berg- und hüttenmännischen Zeitung, 1888 N. 12.