| Titel: | Dämpfer für Wollgespinnste; von Heilmann, Ducommun und Steinlen in Mülhausen. | 
| Autor: | H. G. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 125 | 
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                        Dämpfer für Wollgespinnste; von Heilmann,
                              								Ducommun und Steinlen in Mülhausen.
                        Mit Abbildung auf Tafel
                              									7.
                        Heilmann, Ducommun und Steinlen's Dämpfer für
                           								Wollgespinnste.
                        
                     
                        
                           Das Dämpfen der Wollgespinnste hat den Zweck, die Drehung des Fadens zu fixiren und
                              									ein Kräuseln des Fadens beim Haspeln zu verhindern.
                           Die zu behandelnden Gespinnste kommen bei dem durch das *D. R. P. Kl. 8 Nr. 43572 vom
                              									28. September 1887 geschützten, in Fig. 11 Taf. 7
                              									dargestellten Dämpfer in den Kessel a, der mit dem
                              									dicht schlieſsenden Deckel b, welcher in den
                              									Scharnieren c hängt und mittels eines an das Auge d angreifenden Flaschenzuges gehoben werden kann,
                              									versehen ist. Zum Abdichten des Kessels dient die in eine Nuth des Kesselflansches
                              									eingelegte Gummischnur e und die Ueberwurfmuttern f ermöglichen ein festes Aufdrücken des Deckels. Im
                              									Inneren des Kessels sind Träger g angeordnet, auf
                              									welche die auf einem Wagen, dessen Oberfläche mit der Oberkante der Träger in
                              									gleicher Höhe liegt, zugeführten Körbe oder Kasten h
                              									mit dem Gespinnste geschoben werden können; ein an dem Korbe h angebrachtes Schutzdach h1 schützt das in demselben befindliche Gespinnst vor
                              									dem abtropfenden Condensationswasser.
                           Unter dem Kessel a befindet sich ein geschlossener
                              									Behälter i, in dem der zur Dämpfung des Wollgespinnstes
                              									nöthige nasse Dampf bezieh. das Gemisch von Dampf, Wasser und Luft, und zwar nach
                              									der Temperatur und Feuchtigkeit regulirbar, erzeugt wird. Nachdem der Behälter i durch den Hahn k bis zum
                              									Ueberlaufhahne l mit Wasser gefüllt worden ist, läſst
                              									man durch das Rohr m Dampf in denselben einströmen. Der
                              									so gebildete nasse, in seiner Temperatur regulirbare Dampf wird durch die Hähne n, die mittels des Hebels o gleichzeitig verstellt werden können, in den Kessel a eingelassen und in diesem durch das an den Trägern
                              										g befestigte Sieb p
                              									gleichmäſsig vertheilt und vor einer direkten Berührung mit dem Gespinnste
                              									bewahrt.
                           Um eine durchaus gleichmäſsige und gründliche Einwirkung des nassen Dampfes auf das
                              									Gespinnst in seinen über einander liegenden Wickelungen zu erzielen, wird, bevor man
                              									die Hähne n öffnet, in dem geschlossenen Kessel a theilweise Luftleere erzeugt. Es wird hierdurch die
                              									Anwendung hoher, für die Gespinnste schädlicher Temperatur erspart und gleichzeitig
                              									die Zeit des Dämpfens wesentlich abgekürzt.
                           An die Vorderseite des Dampferzeugers i sind eine
                              									verschlieſsbare Oeffnung q zum Einlassen von Luft,
                              									sowie zwei Thermometer t zur Feststellung der Temperatur von
                              									Wasser und Dampf angebracht; während der Kessel a
                              									zwecks bequemer Erzeugung von Luftleere mit einem Dampfinjector und behufs
                              									Feststellung der Spannung mit einem Manometer versehen ist. Innen ist der Kessel a behufs Verhinderung des Röstens mit Kupfer
                              									ausgekleidet.
                           
                              
                                 H. G.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
