Titel: Bidault's Ziehpresse.
Autor: Pr.
Fundstelle: Band 269, Jahrgang 1888, S. 297
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Bidault's Ziehpresse. Mit Abbildungen auf Tafel 14. Bidault's Ziehpresse. Zum Ziehen von Geschirren, Büchsen und Lampentheilen aus Messing und weichem Stahlbleche wird von P. Mallet in Paris nach Bidault's System (vgl. 1880 237 359) eine Ziehpresse gebaut, die nach dem Portefeuille économique des Machines, 1888 Bd. 13 * S. 54, eine bemerkenswerthe Leistung in der Anfertigung hoher Büchsen aufweist. Bei fünfmaligem Durchzuge werden auf einer solchen Maschine mit groſsem Stempelhube cylindrische Büchsen von 65mm Durchmesser und 152mm Randhöhe aus 1mm starkem Stahlbleche gezogen, in der Weise, daſs die mit abgebogener Kante erzeugten Zwischenformen der Reihe nach 130 zu 75, 107 zu 85, 86 zu 120, 70 zu 132 und endlich 65mm Durchmesser zu 152mm Randhöhe erhalten, wobei die Bodenfläche in der Endform nur wenig abgerundet bleibt. Die Durchmesser der ebenen Böden sind der Reihe nach 107, 86, 70 und 65mm. In einer Stunde werden 700 Stück Büchsen einmal durchgezogen, was eine stündliche Leistung von 140 fertigen Büchsen ergibt. Der auf einen Bock gestellte Pressenständer (Fig. 7 und 8 Taf. 14) besitzt die übliche geschlossene Rahmenform, mit Lager für die Antriebswelle A, die Kurbelachse F und die Welle P für die Auswerferhebel M, N, während die Führung des Stempelkolbens H zugleich die mittlere Querverbindung des Pressenständers bildet. Die Kurbelachse F wird durch Schlitze des Ständers geschoben, deren Lager durch die Stellschrauben E gesichert sind. Eine Ueberwurfmutter G mit Rechts- und Linksgewinde verbindet die beiden Theile der Schubstange, gestattet hierdurch eine Längenänderung derselben und eine bequeme Einstellung des Stempelkolbens. In den Kolben H (Fig. 9) ist der stählerne Druckstempel I eingeschraubt, in welchem ein Kolben mit durchgehender Stange sich verschiebt, der mittels einer Spiralfeder gegen den Setzstock J gedrückt wird und hierdurch als Blechhalter wirkt. Am Setzstocke gleitet ein streng passender Ziehring R, welcher auf dem Tragringe S aufliegt, der mittels Stützen V und des Querbalkens U (Fig. 7 und 8) durch drei Blattfedern T stets hochgedrückt wird. Die zu ziehende ebene Blechscheibe wird auf dem Ziehringe R aufgelegt, so daſs im Niedergange des Stöſsels H zuerst der Druckstempel I den Blechrand faſst, während bei der weiteren Bewegung der Blechhalterkolben zur Anlage an den Setzstock J kommt, den Boden der Büchse bildet, während die Seitenwand derselben, sich am Setzstocke anschlieſsend, eingezogen wird (Fig. 9). Nach erfolgtem Durchzuge hebt sich der Stöſsel H, gleichzeitig aber auch der Ring R, welcher die gezogene Büchse über den Setzstock J schiebt, wodurch dieselbe frei geworden, mittels eines Gleitsrahmens L seitlich abgeworfen wird. Der Betrieb der Presse erfolgt mittels fester und loser Riemenscheiben (600mm Durchmesser und 120mm Breite) durch eine Stirnradübersetzung (1 : 5). Die Bethätigung des Auswerfers geschieht von Seiten der Nuthscheibe O, welche auf der Kurbelachse sitzt und in welche der Zapfenhebel N eingreift, der wieder durch Vermittelung der Welle P die Hebel M bewegt, an welche stellbar zwei, den Auswerfer L fassende Gelenkstangen Q angeordnet sind. Um den sofortigen Stillstand der Presse herbeizuführen, ist an die Riemengabelzugstange W eine Formschiene X angesetzt (Fig. 10 und 11), auf welcher mittels einer Rolle ein Bremshebel Y gehoben und dadurch ein Bremsbacken Z an das Schwungrad gepreſst wird. Pr.

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