| Titel: | R. Hodson's tragbare Bohrmaschine mit Seilbetrieb. | 
| Autor: | Pr. | 
| Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 343 | 
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                        R. Hodson's tragbare Bohrmaschine mit
                           								Seilbetrieb.
                        Mit Abbildungen im Texte und auf Tafel 16.
                        Hodson's tragbare Bohrmaschine mit Seilbetrieb.
                        
                     
                        
                           In den Thames Iron Works ist eine tragbare und in
                              									beliebiger Neigung stellbare Bohrmaschine in Verwendung, welche sowohl wegen der
                              									eigenthümlichen Betriebsweise als auch wegen der Leichtigkeit ihrer Aufstellung auf
                              									einem verhältniſsmäſsig groſsen Arbeitsfelde von 6 bis 9m Radius bemerkenswerth ist.
                           R. Hodson's Bohrmaschine besteht nach dem Englischen
                              									Patente * Nr. 15195 vom 9. November 1887 und nach Industries, 1888 Bd. 4 * S. 586 aus dem eigentlichen Bohrwerke (Fig. 11 bis
                              										14 Taf.
                              									16) und dem Leitrollengerüste (Textfigur).
                           Auf der verlegbaren Standsäule D (Fig. 13) mit Spannlappen
                              										D1 verschiebt sich
                              									eine Hülse C2, an
                              									welcher der Bohrträger C gelenkig angehängt ist, der
                              									mittels der Lenkerstange und des Stützbügels D2 in beliebig geneigter Lage eingestellt werden
                              									kann. Da sich nun auf der Bohrträgerstange eine Spannbüchse C1 mit Spurlager und einem Führungsarme
                              										C3 (Fig. 14) verstellen
                              									läſst, der letztere aber das Winkellager F1
                              									F mitnimmt, so wird durch die Drehung der Gelenkhülse
                              										C2, durch die Einstellung des
                              									Stützbügels D2 und
                              									durch die Verschiebung der Spannbüchse C1 sowohl die Lage als auch die Neigung der
                              									Bohrspindel bestimmt.
                           Das Triebseil läuft von der Seilscheibe H der
                              									Antriebwelle (Textfigur) über die Seilrollen I und I1 des Spannrahmens K, und zwar von I an die
                              									Triebscheibe G, über die Standrolle L zurück an G nach I1 und H.
                           Textabbildung Bd. 269, S. 344Der mittels eines Drahtseiles oder Ketten getragene Spannrahmen wird durch
                              									ein über die feste Rolle N gelegtes Gegengewicht w stets von der Antriebsscheibe weggezogen, wodurch
                              									eine beständige Seilspannung gesichert wird. Im Spannrahmen ist ein Rohrwinkel K1 gelenkig gelagert,
                              									welcher an dem Winkelende die Standrolle L, am anderen
                              									geraden Ende ein Ausgleichungsgewicht A trägt.
                           Das Bohrwerk (Fig.
                                 										14) besteht aus der Bohrhülse A mit der in
                              										A einzuschraubenden Gegenspindel A1
                              									, welche mittels ihrer Spitze im Spurlager der
                              									Spannbüchse C1 das
                              									Widerlager findet. Zwei Seitenstifte c sichern diese
                              									Verbindung beim Ausheben des Bohrers, während durch die gegensätzliche Verschiebung
                              									dieser Spindel in der Achsrichtung der Bohrervorschub erhalten wird.
                           Auf die Bohrhülse A ist eine Lagerhülse E geschoben, welche oben in einer Scheibe, unten aber
                              									in einem Zahnrade i endigt, sonst aber entsprechende
                              									Bunde besitzt, um die Lage im Lagerarme F
                              									festzustellen. Auf die Bohrhülse A ist das Rad o aufgekeilt, während die aus zwei Scheibentheilen
                              									zusammengesetzte Seilrolle sowohl um die Bohrhülse als auch um die Lagerbüchse E sich frei dreht und durch die Lagerbunde gehalten
                              									wird. Um den im Boden der Seilrolle festgelegten Bolzen S dreht sich das Räderpaar e, s frei und
                              									steht mit den vorerwähnten Rädern derart im Eingriffe, daſs bei festgehaltener
                              									Lagerbüchse eine Drehung der Bohrhülse in verlangsamter Gangart erfolgt.
                           
                           Wird aber das Klemmlager F mittels der Hebelschraube f gelöst, so wird die Lagerbüchse frei, während die
                              									Bohrhülse A, und hiermit der Bohrer stillgestellt ist,
                              									so daſs bei fortlaufendem Triebseile und ruhender Bohrhülse A die Lagerbüchse E sich drehen muſs.
                           Sinnreich ist die Steuerung oder die selbsthätige Vorschubbewegung des Bohrers. Am
                              									Ende der Bohrhülse A ist eine Scheibe a (Fig. 11, 12 und 14) aufgekeilt, über
                              									welche eine zweite Scheibe a1 derart verdrehbar aufgelegt ist, daſs diese Verbindung eine Kammscheibe
                              									von veränderlicher Einschnittlänge ergibt. In einer Längsnuth der Gegenspindel A1 greift das Sperrrad
                              										a2 mit seinem Keile
                              									ein, während auf der Scheibe der Lagerbüchse E eine
                              									Sperrklinke sitzt, welche durch eine Blattfeder zum Eingriffe in das Sperrrad
                              									gedrückt, durch den Handhebel a4 aber aus demselben vollständig ausgehoben wird.
                              									Diese Theile sind durch eine zweitheilige Büchse mit übergreifenden Rändern, welche
                              									mit dem Handrädchen A3
                              									zu einem Ganzen geschlossen wird, gehalten und zum Verschlusse gebracht, überdies
                              									ist diese Verschluſsbüchse noch mittels eines Schräubchens mit dem Sperrrade a2 verkuppelt. Da nun
                              									der Sperrkegel a3 mit
                              									seinem Haken alle drei Scheiben a, a1 und a2 beherrscht und weil ferner der Durchmesser von a und a1 etwas gröſser als der äuſsere Durchmesser des
                              									Sperrrades ist, während die Nuthtiefe der Kammscheibe den Sperrzähnen entspricht, so
                              									folgt, daſs der Sperrkegel nur während desjenigen Bogentheiles in Eingriff mit dem
                              									Sperrrade stehen kann, welcher der Kammeinschnittlänge entspricht. Dadurch wird bei
                              									jeder Umdrehung der Bohrhülse die Gegenspindel nur um einen Theil einer vollen
                              									Umdrehung gedreht, wodurch die Vorrückung des Bohrers um den gleichen Theil der
                              									Gewindesteigung vor sich geht. Bei ausgelegtem Sperrhebel kann der Bohrer mittels
                              									des Handrädchens vom Arbeiter gesteuert werden.
                           
                              
                                 Pr.
                                 
                              
                           
                        
                     
                  
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