Titel: | Umschalter für elektrische Bahnen. |
Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 467 |
Download: | XML |
Umschalter für elektrische Bahnen.
Mit Abbildung.
Umschalter für elektrische Bahnen.
Wenn in Umschaltern für elektrische Anlagen, welche mit sehr starken Strömen
arbeiten, das Ueberspringen von Funken sich nicht ganz vermeiden läſst, so wird es
zweckmäſsig sein, die Funken nicht an den arbeitenden Theilen des Umschalters
überspringen zu lassen, sondern an besonderen Funkenstellen, welche leicht erneuert
werden können.
Textabbildung Bd. 269, S. 467
Wie Gebrüder Siemens dies schon
vor einigen Jahren an einem Umschalter gethan haben, der zu diesem Behufe mit zwei
Kohlenstiften ausgerüstet war, so hat die United Electrical
Engineering Company in London für elektrische Bahnen den in der Textfigur
abgebildeten Umschalter ausgeführt, welcher auf einen Strom von 200 Ampère und 300
Volt berechnet ist. Die Umschalter-Platte ist nach Industries vom 24. Februar 1888 * S. 199 aus Schiefer und ruht in einem
guſseisernen Rahmen von 630mm und 945mm. Auf der Vorderfläche befinden sich fünf Contacte, von denen vier mit
Klemmschrauben an der Rückfläche die Zuleitungen von den künstlichen Widerständen in
gewöhnlicher Weise aufnehmen. Der Umschalterhebel hat seine Drehachse am unteren
Ende und ist mit einem federnden Sicherungsriegel nebst einem Bogen mit Einschnitten
versehen, wie dies bei Locomotiven üblich ist. Etwa in der Mitte des Hebels sitzt
ein nicht isolirtes Stück, das den einen Pol des Umschalters bildet und mit dem
Metallcontacte an der Rückseite des Hebels, aber vor der Grundplatte, sowie mit
einem Kohlenstifte an der Hinterseite der Grundplatte in Verbindung steht- der
Metallstab, welcher den Kohlenhalter trägt, geht nämlich durch den in der Abbildung
sichtbaren bogenförmigen Schlitz hindurch. Hinter jedem der vier Contacte ist ein
anderer Kohlenhalter angebracht und in diese sind die Kohlen so eingesteckt, daſs
der Kohlenstift am Hebel an ihnen nicht vorüber gehen kann, ohne sie um einen
gewissen Bogen aus ihrer Lage abzulenken, wogegen an jedem eine Feder angebracht
ist, welche ihn nach dem Vorübergehen des Hebels in seine radiale Lage zurückbringt.
Die Unterbrechung des Stromkreises tritt daher an der Rückseite der Schieferplatte
und erst dann ein, wenn die arbeitenden Theile an der Vorderfläche bereits sich von
einander entfernt haben. Der Umschalter soll an dem Führerstande so angebracht
werden, daſs der Führer ihn mit der rechten Hand stellen kann, wie es auf
Locomotiven der Fall zu sein pflegt.