Titel: | Ergänzungen zur Theorie der Heissluftmaschinen; von Joh. Engel in Hamburg. |
Autor: | Joh. Engel |
Fundstelle: | Band 269, Jahrgang 1888, S. 512 |
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Ergänzungen zur Theorie der Heiſsluftmaschinen;
von Joh. Engel in Hamburg.
Mit Abbildungen.
Engel, Ergänzungen zur Theorie der Heiſsluftmaschinen.
Die Construction der bisher zur praktischen Anwendung gelangten Heiſsluftmaschinen
hat so ziemlich den umgekehrten Weg genommen wie diejenige der Dampfmaschinen.
Letztere sind von der einfachen ältesten Bauart zu immer weiteren Complicationen
gelangt. Man hat Verbund-Maschinen mit zwei, drei, sogar vier Cylindern gebaut, mit
Receivern, Ueberhitzern und complicirten Steuerungen und hat dadurch den
Kohlenverbrauch auf ein vorher nicht geahntes Maſs heruntergebracht, wohingegen die
älteren Arten der Heiſsluftmaschine – z.B. der schon 1833 von Ericsson geplante Motor mit einem von den Cylindern
getrennten Lufterhitzungsapparate – immer einfacheren Constructionen gewichen sind,
wie sie eben nur noch für den ganz kleinen Betrieb sich eignen.
Seitdem viele Versuche, die Concurrenzfähigkeit der Heiſsluftmaschinen gegenüber den
Dampfmaschinen darzuthun, gescheitert sind, scheint mancher einen Erfolg in dieser
Hinsicht als ganz ausgeschlossen zu betrachten, und doch ist es theoretisch leicht
nachweisbar, daſs durch Vermittelung der atmosphärischen Luft ein erheblich
gröſserer Umsatz von Wärme in mechanische Arbeit erzielt werden kann, als durch
Vermittelung des Dampfes. Die Auffindung eines auch im Groſsbetriebe brauchbaren
Systemes von Heiſsluftmaschinen beruht also lediglich auf der Lösung einer constructiven Aufgabe.
Die Kreisprozesse, welche die Luft zum Zwecke der Erzeugung mechanischer Arbeit
vollführen muſs, ähneln sich bei allen Heiſsluftmaschinen. Die Luft wird mit oder
ohne Wärmeableitung comprimirt und alsdann erhitzt. Sie expandirt während oder nach der
Erhitzung, wird nach geschehener Expansion abgekühlt und kehrt so wieder auf den
Anfangszustand zurück. Ein solcher Kreisprozeſs ist auf mancherlei Art zu
erzeugen.
In der älteren Ericsson'schen Maschine wird die Luft
ohne Ableitung oder Zuleitung von Wärme – nach der adiabatischen Curve – comprimirt
und bei constantem Drucke erhitzt. Die Luft expandirt dann wieder nach der
adiabatischen Curve und gelangt durch Abkühlung bei constantem Drucke auf ihren
Anfangszustand zurück.
In diesem Kreisprozesse sind demnach je zwei gegenüber liegende Linien von gleicher
Art, und deren Aenderungsgesetz entspricht der allgemeinen Gleichung
p
V m = constant (p = Druck, V = Volumen).
Der Exponent m ist für die
Zustandsänderung bei constantem Drucke gleich Null und für die Zustandsänderung nach
der adiabatischen Curve gleich 1,41.
Aendert man nun in einem solchen Kreisprozesse die beiden Exponenten m beliebig ab, so kann man dadurch eine unendlich
groſse Anzahl von Kreisprozessen zusammenstellen, welche, wenn auch nicht sämmtlich
ausführbar, so doch zur Beurtheilung sämmtlicher ausgeführten bezieh. noch zu
projectirenden Heiſsluftmaschinen als Grundlage dienen können, weil sich alle
denkbaren Kreisprozesse an irgend eine Form dieses vielgestaltigen Kreisprozesses
anlehnen.
Es gilt nun die Frage zu entscheiden, welcher unter der groſsen Anzahl aller
denkbaren Kreisprozesse unter Voraussetzung bestimmter Temperatur- und Druckgrenzen
den Vorzug verdient.
Würde es sich um die principielle Beurtheilung ausgeführter Maschinen handeln, so
würde es genügen, den Kosten preis der Maschine, den Wirkungsgrad und den
Brennstoffverbrauch für die indicirte Pferdekraft zu wissen. Hier aber bei der
bloſsen Beurtheilung der Kreisprozesse sind Kostenpreis und Wirkungsgrad der
Maschine unbekannt, und es muſs dafür ein Ersatzwerth zur Beurtheilung geschaffen
werden.
Als einen solchen Ersatzwerth sehe ich an den Werth der Leistung, dividirt durch den
Werth des Volumens der gröſsten Ausdehnung der Luft im Kreisprozesse, also die auf
die Einheit des erwähnten Volumens reducirte Kraftleistung.
Ist dieser Werth für einen bestimmten Kreisprozeſs klein, so muſs unbedingt auch der
Wirkungsgrad klein und der Kostenpreis der Maschine für 1 hoch ausfallen,
und das Umgekehrte muſs der Fall sein, wenn der oben erwähnte Werth, der in
Nachfolgendem stets mit Raumarbeit bezeichnet werden
soll, ein groſser ist.
Was nun den Umsatz von Wärme in mechanische Arbeit anbelangt, so darf zwecks
Vergleiches zweier Kreisprozesse mit einander nur derjenige Theil der erzeugten
Wärme in die Rechnung hineingezogen werden, welcher auf die arbeitende Luft nutzbar übertragen
worden ist, d.h. auf diejenige Luftmenge, welche den eigentlichen Kreisprozeſs
ausführt. Die bei Heiſsluftmaschinen mit äuſserer Heizung in den Schornstein
entweichende Wärmemenge muſs hier unberücksichtigt bleiben; denn die mehr oder
weniger vollkommene Uebertragung der Wärme von der Feuerung auf die arbeitende
Luftmenge ist Sache der Heiztechnik und hat mit dem Wesen des Kreisprozesses nichts
zu thun.
Aehnliches gilt ja auch für Dampfmaschinen. Die Maschine selbst darf man nur nach dem
Dampfverbrauche, nicht nach dem Kohlenverbrauche beurtheilen.
Das Verhältniſs der auf die Luft im Heizapparate übertragenen Wärme zum Aequivalent
der indicirten Arbeitsleistung soll in Nachfolgendem kurz mit Wärmeausnutzung bezeichnet werden. Ist dieses
Verhältniſs z.B. gleich 5 : 1, so würde der betreffende Kreisprozeſs 20 Proc.
Wärmeausnutzung ergeben.
Fig. 1., Bd. 269, S. 513In Uebereinstimmung mit den vorstehenden Ausführungen sollen demnach alle
zu untersuchenden Kreisprozesse von zwei Gesichtspunkten aus betrachtet werden:
1) nach der Gröſse der Raumarbeit und
2) nach der Gröſse der Wärmeausnutzung.
Die bekannte Leistungsformel für die von zwei Curvenpaaren gebildeten Kreisprozesse
(siehe Fig. 1) ist allgemein
L=G\,\frac{1}{A}\,(s_2-s_1)\,(T_1+T_3-T_2-T_4)
. . . (1)
worin bezeichnen:
G das Gewicht der thätigen Luftmenge in Kilogramm
\frac{1}{A} das mechanische Wärmeäquivalent = 424
m2 den Exponenten für
das Aenderungsgesetz der Curven 2–3 und 4–1
m1 „ „ „ „ „ „
„ 1–2 und 3–4
s2 die specifische
Wärme für die Curven 2–3 und 4–1
s1 „
„ „ „ „ „ 1–2 und 3–4
T1–4 die absoluten
Temperaturen (t° C. + 273) für die bezieh. Zustände 1,
2, 3, 4
L die Leistung in Meterkilogramm
und es möge gleich hinzugefügt werden, daſs bekanntlich
G=\frac{V\,.\,p}{R\,T}
ist, worin
V das Volumen für den betreffenden Zustand in
Cubikmetern
p den Druck für denselben Zustand in Kilogramm auf 1qm
T die absolute Temperatur für denselben Zustand in Grad
C. (+ 273) und
R die Constante 29,272 (für atmosphärische Luft)
bezeichnen.
Die specifische Wärme s ist, wie bekannt, von dem Werthe
von m abhängig, und zwar ist allgemeinVgl. Zeuner, Technische Thermodynamik, 1887 S.
143.
s=c\,\frac{k-m}{1-m}
worin bedeuten:
c = 0,16847 die specifische Wärme der Luft für
Ausdehnung bei constantem Volumen,
k = 1,41 den Werth von m
für die adiabatische Curve der permanenten Gase.
Sind nun die Werthe von m1 und m2
gegeben, so bleibt die Gröſse der Leistung noch vom Gewichte G der thätigen Luftmenge und von der Summe der Temperaturen abhängig. G ist bei offenen Maschinen durch den Zustand der
Atmosphäre begrenzt, und es läſst sich eine erhebliche Vergröſserung des
Luftgewichtes und damit eine proportionale Vergröſserung der Leistung nur bei
geschlossenen Maschinen ausführen, welche somit, sobald es sich um die Construction
von stärkeren Maschinen handelt, vorzuziehen sind.
Von den Temperaturen sind die höchste T3 und die niedrigste T1 als durch die constructiven
Verhältnisse gegeben anzusehen, so daſs T2 und T4 zu bestimmen bleiben.
Zwischen den vier Temperaturen findet folgende Proportion stattDiese Proportion läſst sich ohne Integralrechnung aus dem potenzirten Mariotte'schen Gesetze, wie folgt, entwickeln
(s. Fig. 1):\frac{T_2}{T_1}=\left(\frac{V_1}{V_2}\right)^{m_1-1}. . (Gl. 3)\frac{T_2}{T_3}=\left(\frac{V_3}{V_2}\right)^{m_2-1}. . (Gl. 5)\frac{T_4}{T_3}=\left(\frac{V_3}{V_4}\right)^{m_1-1}. . (Gl. 4)\frac{T_4}{T_1}=\left(\frac{V_1}{V_4}\right)^{m_2-1}. . (Gl. 6)Durch Multiplication von (3) mit (4) und (5) mit (6) folgt:\frac{T_2\,T_4}{T_1\,T_3}=\left(\frac{V_1\,V_3}{V_2\,V_4}\right)^{m_1-1}
und auch
\frac{T_2\,T_4}{T_1\,T_3}=\left(\frac{V_1\,V_3}{V_2\,V_4}\right)^{m_2-1}also\left(\frac{V_1\,V_3}{V_2\,V_4}\right)^{m_1-1}=\left(\frac{V_1\,V_3}{V_2\,V_4}\right)^{m_2-1}=\frac{T_2\,T_4}{T_1\,T_3}=1undT1: T2 =
T4
: T3fernerV1: V2 =
V4
: V3.D. Verf.
T1 :
T2 = T4 : T3 . . . . . . . (2)
Man könnte also die allgemeine Leistungsformel
L=G\,\frac{1}{A}\,(s_2-s_1)\,(T_1+T_3-T_2-T_4)
auch schreiben
L=G\,\frac{1}{A}\,(s_2-s_1)\,\left(T_1+T_3-T_2-\frac{T_1\,T_3}{T_2}\right)
. . . (7)
und hieraus folgt, daſs die Temperaturensumme ein Maximum
wird, wenn
T_2=T_4=\sqrt{T_1\,T_3}
ist. Dieser Werth von T2 in Gl. 7 eingesetzt gibt
L=G\,\frac{1}{A}\,(s_2-s_1)\,(\sqrt{T_3}-\sqrt{T_2})^2 . . .
. . (8)
welchen Ausdruck man bisher als Maximalleistung bezeichnet
hat.
Hieraus darf aber noch keineswegs geschlossen werden, daſs eine Maschine – etwa nach
dem älteren Ericsson'schen Systeme oder den Systemen
von Roper, Hock, Belou u.a. – die gröſste indicirte
Arbeit leistet, sobald man das soeben besprochene Temperaturenverhältniſs herstellt,
sondern mit jeder Aenderung der Temperaturen T2 und T4 ist auch eine Aenderung der Volumina V1, V2 und V3 (bei constantem
Volumen V4 einer und
derselben Maschine) verbunden und hiermit eine Aenderung des Luftgewichtes G, und zwar kann gerade die in Gl. 8 erreichte
Vergröſserung der Temperaturensumme eine so erhebliche Verringerung des Werthes von
G herbeiführen, daſs letzterer Factor einen
überwiegenden Einfluſs ausübt und die sogen. Maximalleistung laut 61. 8 gar nicht in
der That eine Maximalleistung ist, sondern die wirkliche indicirte Maximalleistung
der Maschine erst bei einem anderen Werthe von T2 bezieh. T4 erhalten wird.
Daſs z.B. eine offene Maschine, in welcher die Luft bei constanter Pressung erhitzt
und abgekühlt wird, und in welcher die Compression und Expansion nach der
adiabatischen Curve geschehen (s. Fig. 2), in der
That nicht das Maximum der Arbeit leistet, wenn
T_2=T_4=\sqrt{T_1\,T_3} gemacht wird, soll an zwei
numerischen Beispielen sofort gezeigt werden.
Fig. 2., Bd. 269, S. 515Eine Maschine, in welcher für den Hub 1k
Luft thätig ist, würde während eines Kolbenspieles mit dem Maximum der
Temperaturensumme bei 300° C. höchster und 15° C. niedrigster Temperatur folgende
Leistung erzeugen.
L=G\,\frac{1}{A}\,(s_2-s_1)\,\left(T_1+T_3-T_2-\frac{T_1\,T_3}{T_2}\right)
L=1\,.\,424\,(0,23751-0)\,(288+573-406,2-406,2)
L=4894^{mk}
Hier ist nun V1 = 0,81579cbm
(Vol. von 1k Luft bei 15° C. und atm. Druck)
und
V_4=\frac{T_4}{T_1}\ \ V_1=1,41064\ \ V_1=1,150786^{cbm}.
Wäre dagegen T2 z.B. =
430,5 und also T4, =
383 ⅓, so würde die Leistung für 1k Luftgewicht
werden:
L =
1 . 424 . 0,23751 (288 + 573 – 430,5 – 383 ⅓)
L =
4749,88mk
V1 = 0,81579cbm wie oben
V1 = 1,331 V1
= 1,085816cbm.
Denkt man sich nun, daſs in beiden Fällen der Vorgang in einer und derselben Maschine
vom Hubvolumen des Treibcylinders (= V4) von 1cbm
stattfinde, so wird dieselbe im ersteren Falle für ein Kolbenspiel leisten
\frac{1}{1,150786}\,.\,4894=4252,9^{mk}
und im zweiten Falle
\frac{1}{1,1085816}\,.\,4749,88=4374,5^{mk}
Die Leistung im zweiten Falle würde also die sogen. Maximalleistung noch
übersteigen.
Natürlich muſs im zweiten Falle das Hubvolumen der Luftpumpe etwas gröſser gemacht
werden als im ersteren, aber das kommt nicht in Betracht, weil man Luftpumpe und
Treibcylinder ja auch recht gut zu einem einzigen Cylinder vereinigen kann, welche
Anordnung überdies bei geschlossenen Maschinen den Vorzug verdient.
Die Kenntniſs der Gröſse der Raumarbeit ist nicht nur von Wichtigkeit für den
Vergleich der Heiſsluftmaschinen verschiedener Systeme unter einander, sondern sie
erleichtert auch den Vergleich der Heiſsluftmaschinen mit ganz verschiedenartigen
anderen Wärmemotoren, z.B. den Dampfmaschinen.
Man könnte letztere gleichfalls nach der Leistung für die Einheit des Volumens der
gröſsten Ausdehnung des Dampfes und dem Umsätze von Wärme in mechanische Arbeit
beurtheilen, gleichwie auch die Gas- und anderen Explosionsmotoren.
So z.B. gibt eine doppeltwirkende Expansions-Dampfmaschine für 4at Kesseldruck (5at absoluten Druck), ohne Condensation, der Rechnung nach
nominell etwa 44200mk
Raumarbeit für die Umdrehung (Arbeit für 1cbm
Hubvolumen ohne Berücksichtigung der Reibung der Druck- und Wärmeverluste und bei
vollständiger Expansion)
und etwa 10 Proc. Wärmeausnutzung (mit Vorwärmung des Wassers
bis auf 100° C. 11,6 Proc. Wärmeausnutzung),
dahingegen eine Hochdruck-Heiſsluftmaschine nach dem unten
folgenden Beispiele (älteres Ericsson'sches System)
nominell etwa 10700mk Raumarbeit für
die Umdrehung,und etwa 20 Proc. Wärmeausnutzung
bei 13at höchstem
Druckeund 200° höchster Tem-peratur
oder
nominell etwa 5350mk Raumarbeit für
die Umdrehung,und etwa 20 Proc. Wärmeausnutzung
bei 6at,5 höchstem
Druckeund 200° höchster Tem-peratur
Die Vortheile und Nachtheile einer jeden der vorerwähnten
Maschinen sind in diesen Zahlenangaben vom theoretischen Standpunkte aus klar
ausgedrückt.
Wollte man dagegen der Beurtheilung der Güte einer Heiſsluftmaschine nur die
Arbeitsleistung für 1k Luftgewicht oder den Grad
des Umsatzes von Wärme in mechanische Arbeit zu Grunde legen, so würde man leicht zu
dem Trugschlusse gelangen, daſs auch solche Kreisprozesse Beachtung verdienen,
welche sehr schwache Maschinen bedingen. Das würde aber ein groſser Fehler sein;
denn, wenn es schon nicht rentabel ist, in den Dampfmaschinen die Expansion zu weit
zu treiben auf Kosten der Stärke der Maschine, so muſs man bei den ohnehin nicht so
kräftigen Heiſsluftmotoren jede unnöthige Herabsetzung der Leistung um so mehr
vermeiden.
Zur Unterscheidung von der Raumarbeit, also der Arbeit
für 1cbm des Volumens der gröſsten Ausdehnung der
Luft, möge die Arbeit für 1k des Gewichtes der
thätigen Luftmenge in Folgendem stets Gewichtsarbeit
genannt werden.
Der Ausdruck \frac{L}{V_{max}} würde also die Raumarbeit
bezeichnen, dagegen der Ausdruck \frac{L}{G} die
Gewichtsarbeit.
Die allgemeine Formel für die Raumarbeit lautet demnach für die, wie oben erwähnt,
aus zwei Curvenpaaren zusammengesetzten Kreisprozesse
\frac{L}{V_{max}}=\frac{G\,\frac{1}{A}\,(s_2-s_1)\,(T_1+T_3-T_2-T_4)}{V_{max}}
. . . (9)
Um die Rechnung nicht unnöthig weitläufig zu machen, sollen hier nur diejenigen
Kreisprozesse berücksichtigt werden, welche soweit für die Praxis ausschlieſslich in
Betracht kommen, nämlich die Kreisprozesse, in denen die Curvenpaare 2–3 und 4–1
beliebiger Art, die Curvenpaare 1–2 und 3–4 (Compression und Expansion) jedoch nur
adiabatische oder isothermische Linien sein können.
In diesen Kreisprozessen ist V4 das gröſste Volumen, so daſs Gl. 9 also lauten wird
\frac{L}{V_4}=\frac{G\,\frac{1}{A}\,(s_2-s_1)\,(T_1+T_3-T_2-T_4)}{V_4}
. . . (9a)
Kreisprozesse, in denen 1–2 und 3–4 adiabatische Curven
sind.
Das Volumen V4 ist nach
Gl. 5 und 6
V_4=V_1\,\left(\frac{T_2}{T_3}\right)^{\frac{1}{m_2-1}}
Der Werth von s1 in Gl.
9a wird Null (weil m1 =
1,41, vgl. S. 514), so daſs man Gl. 9a auch schreiben kann
\frac{L}{V_4}=\frac{G\,.\,s_2\left(T_1+T_3-T_2-\frac{T_1\,T_3}{T_2}\right)}{A\,.\,V_1\,\left(\frac{T_2}{T_3}\right)^{\frac{1}{m_2-1}}}
. . . . (10)
(Fortsetzung folgt.)