Titel: | Maschine zum Verbinden von Sohle und Oberleder an Schuhwerk; von Charles Denny Wood in Lincoln, R.-J. und Augustus Seaver in Boston, Mass., Nordamerika. |
Autor: | H. G. |
Fundstelle: | Band 270, Jahrgang 1888, S. 241 |
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Maschine zum Verbinden von Sohle und Oberleder an
Schuhwerk; von Charles Denny Wood in Lincoln, R.-J. und Augustus Seaver in Boston,
Mass., Nordamerika.
Mit Abbildungen auf Tafel
14.
Maschine zum Verbinden von Sohle und Oberleder an
Schuhwerk.
Die Befestigung der Sohle am Obertheile erfolgt auf dieser durch D. R. P. Kl. 52 Nr.
43939 vom 29. April 1887 geschützten Maschine mit Hilfe eines einzigen Fadens und
zwar in der Weise, daſs aus dem letzteren durch eine Hakennadel Schleifen gebildet
werden, die von auſsen durch den auf den Rand der Sohle aufgelegten Obertheil und
die obere Kante der Sohle selbst gezogen und auf der Plattseite der letzteren durch
Zungen verriegelt werden, welche von einem lanzettenartig gestalteten Messer vor
Eintritt der Nadel und zwar an den Eintrittsstellen der letzteren aus der Sohle
ausgeschnitten worden sind.
Der aufgezweckte Schuh wird derart in die Maschine eingeführt, daſs die Seite des
Obertheiles nahe dessen Rand sich auf die Platte d
stützt, welche an dem einen Ende des doppelarmigen Hebels m sitzt, der seinen Drehpunkt n in dem auf
den Bolzen g am Maschinenkopfe pendelnd aufgehängten
Arme f hat, während der zweite freie Schenkel des
Hebels m durch einen Lenker o mit dem Schieber p verbunden ist, der durch
die auf der Hauptwelle c angebrachte Curvenscheibe g r in dem Arme / auf und ab bewegt wird (Fig. 2, 3 und 4 Taf. 14). An
der Stelle, wo der Schuh an dem Widerlager d anliegt,
ist das letztere mit einem länglichen Schlitze e
versehen (Fig.
7, 8
und 9), durch
welchen die Hakennadel q1 die Fadenschleifen einzieht und welcher eine Verschiebung des Lagers d gestattet, so lange sich die Nadel noch in der
Aussparung e befindet.
Ein an dem bei u drehbaren Hebel v angebrachter Anschlag t (Fig. 6) legt sich auf die
Oberfläche der Sohle dicht an deren Rand und zwar in dem Punkte, wo das Zungenmesser
und die Nadel in die Sohle eindringen und verhindert hierdurch ein zu hohes Heben
des Schuhes durch den Arbeiter; der obere Arm des Hebels v ist mit einer Schlitzführung ausgestattet, in welcher die Wange a1 der im Gleitstücke;
drehbar gelagerten Kurbel b1 gleitet. Die durch die Curvenführung r
veranlaſsten senkrechten Bewegungen des Schiebers p
lassen Hebel v hin und her schwingen und heben und
senken so abwechselnd den Anschlag t, wobei sie
gleichzeitig den Hebel m zum Schwingen veranlassen und
die Platte d gegen den Schuh hin und von demselben weg
bewegen.
Ein zugespitzter Stoffschieber c1 von bogenförmiger Gestalt gleitet in einer
kreisbogenförmigen Nuthe d1 des Armes f (Fig. 4 und 6) und ist durch die
Stange e1 mit dem
Zapfen a1 der Kurbel
b1 am unteren Ende
des Gleitstückes p verbunden, so daſs also die
Bewegungen des letzteren eine Hin- und Herverschiebung des Stoffschiebers in der
bogenförmigen Nuth d1 verursachen und
damit ein abwechselndes Eindringen in die Sohle und Abheben von derselben
hervorrufen.
Die Kurbel b1 ist mit
einem Griffe f1 (Fig. 2 und 6) versehen, an
welchem der Arbeiter sie drehen kann, um dadurch gleichzeitig das Heben und Senken
der Anschläge dt und des Stoffschiebers zu veranlassen.
Eine Feder hindert die selbständige Bewegung der Kurbel. Die Theile sind so
eingestellt, daſs, sobald der Arbeiter den Schuh an die Platte d anlegt, während die Nadel gehoben ist, der Anschlag
t und Stoffschieber c1 abwärts bewegt werden, bis der erstere
auf der Sohle aufliegt und der letztere in dieselbe eindringt und den Schuh an die
Platte d anpreſst, die sich wieder gegen den Schuh
anlegt, indem sie durch den Hebel m gegen den Schuh
verschoben wird. Sodann wird der Arm f durch die auf
der Hauptwelle c sitzende und zwischen den auf ihr
angebrachten Anschlägen ij (Fig. 3), von denen der
letztere durch eine verstellbare Führungsrolle gebildet wird, sich drehende
Hubscheibe h nach der einen Richtung geschwungen, wobei
der Stoffschieber c1
den Schuh verschiebt- dann werden der Stoffschieber und Anschlag t gehoben und Platte d vom
Schuhe entfernt, der somit frei ist, bevor der Arm f
nach der entgegengesetzten Seite schwingt und die Platte d, den Anschlag t und den Stoffschieber c1 in ihre
Ausgangsstellung zurückbringt.
Das Messer zum Ausschneiden der Zungen aus der Sohlenfläche wird gebildet aus einem
Metallstücke von V-förmigem Querschnitte und ist mittels einer stellbaren Klammer am
Hebel j1 befestigt, der
um einen schiefen, am Kopfe a der Maschine sitzenden
Bolzen k1 schwingen
kann (Fig. 1).
Das Messer bewegt sich in einer Ebene, die ungefähr 45° zu der Ebene liegt, in
welcher die Nadel schwingt und schneidet eine Zunge aus der Sohle aus, während die
Nadel gehoben ist und geht derselben aus dem Wege, sobald diese sich senkt, um in
den vom Messer gemachten Einschnitt einzutreten und die Sohle unter der Zunge zu
durchdringen.
Der Hebel j1 wird unter
Vermittelung – des bei o1 am Gestellarme drehbar angebrachten Hebels n1 durch die in der auf der Hauptwelle c sitzenden Nuthenscheibe m1 befindlichen Nuth l1 und den Lenker p1, welcher das untere
Ende des Hebels n1 mit
dem Messerhebel j1
verbindet (Fig.
1), in Schwingung versetzt.
Die Hakennadel q1 ist
nach einem Kreisbogen gekrümmt und am Arme r1 befestigt, welcher bei s1 (Fig. 2) am Gestelle
drehbar und durch den Lenker t1 mit dem Gleitstücke u1 verbunden ist, welches letztere durch
die Curvenscheibe v1 in
einer senkrechten Führung des Kopfes a auf und ab
bewegt wird und hierdurch der Nadel eine schwingende Bewegung ertheilt.
Der Fadenführerarm b2
(Fig. 1
und 4) ist mit
seiner Nabe c2 an dem
am Hebel m befestigten Bolzen d2 drehbar; ein zweiter an der gleichen Nabe sitzender Arm e2 nimmt in seiner
Bohrung den am Gestelle a angebrachten Stift f2 auf. Wenn also der
pendelnde Arm f rückwärts schwingt, um den
Stoffschieber c1 die
Anschlagplatte d und den Anschlag t in ihre Ausgangsstellung zurückzubringen, dann dreht
sich die Nabe c2 so
weit, daſs der Fadenführer b2 den Faden in die Hakennadel einlegt, sobald letztere die Stütze d durchdrungen hat. Der Nähfaden läuft von der Spule
bis zur Nadel zwischen den stellbaren Spannscheiben g2 hindurch, welche auf dem Bolzen h2 am Gestelle sitzen;
von da über eine Rolle i2 zum Spannhebel j2; dann zurück über die Rolle j6 auf dem Stifte h2 (neben den Spannscheiben g2) und schlieſslich zum Fadenführer b2. Der Spannhebel j2 , welcher den
zwischen den Spannscheiben herauskommenden Faden straff zieht, ist bei h2 an einem am Gestelle
sitzenden Arm drehbar und an seinem freien Schenkel mit einem Stifte ausgestattet,
welcher in der Nuth l2
der Scheibe m1 gleitet.
Eine Feder m2, die auf
der am Hebel j2
befestigten, theilweise mit Gewinde versehenen Stange p2 zwischen dem Arme n2 und seiner Mutter
o2 liegt, preſst
den Hebel j2 in der
Pfeilrichtung (Fig.
2) gegen eine Seite der Nuth l2. Die letztere hat eine Erweiterung, in welche der
Führungsstift des Hebels j2 gerade dann eintritt, wenn die Nadel anfängt, die Schlinge durch den
Obertheil und die Sohle zu ziehen, so daſs also der Hebel j2 etwas nachgeben kann und die Spannung
der Feder m2 auf den
Faden wirkt, während er durch den Stoff gezogen wird und bis die Schlinge fest an
das Oberleder angezogen ist. Hierauf bringt der ausgebauchte Theil der Nuth l2 den Hebel j2 in die
entgegengesetzte Lage, um den Faden zu lockern, während die Nadel die Schlinge
vollständig wieder auszieht und während letztere vom Nadelhaken auf den
Schlingenfänger abgelegt wird. Schlieſslich schiebt die Nuth l2 den Hebel j2 in die Stellung (Fig. 2), wodurch die
Schlinge plötzlich straff über die in die Sohle eingeschnittene Zunge gezogen
wird.
Der Schlingenöffner q2
dringt in die Fadenschlinge ein und erweitert dieselbe, um sie für die
Transportirung vom Nadelhaken auf den Schlingenfänger vorzubereiten; er ist ein
gekrümmter Arm mit einer Längsnuth, in welche der Schlingenfänger eintritt, um die
Schlinge vom Nadelhaken abzunehmen. Der Schlingenöffner ist zu diesem Zwecke an
einem Gleitstücke r2
(Fig. 1)
angebracht, welches in einer Führung des bei t2 am Gestelle a
drehbaren Hebels s2
(Fig. 1
und 2) auf und
ab bewegt wird. Der letztere erhält durch die in der Curvenscheibe w2 auf der Hauptwelle
c vorgesehene Nuth v2 eine schwingende Bewegung um den Punkt
t2 und ertheilt
hierdurch dem Schlingenöffner ebenfalls eine schwingende Bewegung, während derselbe
gleichzeitig eine auf und ab gehende Bewegung durch die mittels des Lenkers a3 hergestellte
Verbindung des Gleitstückes r2 mit einem zweiten Gleitstücke b3 erhält, welches durch eine in der Stirnseite der
Scheibe w2 angeordnete
Nuth in einer
Führung des Gestelles a eine auf und ab gehende
Bewegung empfängt (Fig. 1 und 2).
Der Schlingenfänger e3,
ein gebogener Draht, ist an der in Lagern zur Seite des Schlingenöffners ruhenden
Welle f3 angebracht, an
deren oberem Ende eine Kurbel g3 sitzt, deren Warze in einem Schlitze am unteren
Ende des bei i3 an dem
Gleitstücke r2
drehbaren Hebels h3
(Fig. 1)
sitzt. Das obere Ende des Hebels h3 greift mit einem Stifte j3 in eine Schlitzführung am Ansatze l3 des Hebels s2. Der Hebel h3 schwingt also hin
und her, wenn das Gleitstück r2 in der oben beschriebenen Weise auf und ab geht
und veranlaſst so eine schwingende Bewegung der Welle f3, welche sich auf den Schlingenfänger
überträgt.
Die einander folgenden Bewegungen des Schlingenfängers und Schlingenöffners sind
folgende: Während des letzten Theiles des Rückganges der Nadel schwingt der
Schlingenöffner q2
vorwärts unter die Nadel (Fig. 9) und geht dann
etwas nach unten (Fig. 10) in Folge des Sinkens des Gleitstückes r2. Gleichzeitig bewegt sich die Nadel
etwas nach vorn, um die Schlinge zu lockern, worauf der sich senkende
Schlingenfänger e3 die
Schlinge von der Nadel q1 abstreift. Die Spitze des Oeffners steht nun genau über der Zunge in der
Sohle, in welcher Stellung der Spannhebel die Schlinge anzieht, die sich dann straff
über die Basis der dreieckigen Zunge legt. Hierauf geht der Schlingenöffner in seine
Ausgangsstellung zurück, bevor das Messer seine nächste Vorwärtsbewegung macht.
Der Anschlag m3 hält den
Schuh unterhalb des Punktes, wo die Vorrichtung zum Bilden der Zunge und der
Schlinge darauf wirken. Er hat die Form einer Rolle, welche an dem schwingenden Ende
eines bei o3 am
Maschinengestelle drehbaren Hebels r3 (Fig. 1) gelagert ist, der
durch die Feder p3
gegen den Arbeiter hin bewegt wird. Der segmentförmige Arm r3 des Hebels n3 enthält eine Schlitzführung s3, in welche der Stift
u3 am Gestelle a faſst. Der letztere sitzt auf dem Gewindetheile w4, eine Klammer oder
Mutter v3, welche sich
gegen eine Seite des Armes r3 legen soll. Wird die Mutter u3 nach der einen Richtung gedreht, so preſst sie den
Arm r3 an einen Arm des
Gestelles a an- es wird also der Anschlag m3 festgestellt. Löst
man dagegen die Mutter v3, so wird der Anschlag m3 frei. Die Drehung der Mutter erfolgt von einem an
der Scheibe m1
sitzenden Daumen e4
aus, unter Vermittelung des bei c4 am Gestelle drehbar angebrachten doppel-armigen
Hebels b4, dessen einer
Schenkel durch die Feder f4 beeinfluſst wird und durch die Lenker d4
a4 mit der Mutter v3 verbunden ist. Das
Lockern der Schraube fällt jedesmal mit der Bewegung des Schuhes zusammen, so daſs
sich der Anschlag leicht der Form des Schuhes anpassen kann. Die Festsetzung
hingegen findet dann statt, wenn die Zunge eingeschnitten und die Fadenschlinge über
dieselbe gezogen wird.
Der Arm f, welcher die Anschlagplatte d, den Anschlag t und den
Stoffschieber trägt,
ist behufs Regulirung der Stichlänge mit einer Oese g4 ausgestattet (Fig. 2), welche auf einen
Stift h4 des Gestelles
a gleitet. Das letztere trägt an dieser Stelle eine
Hülse, die einen Theil des Stiftes h4 und eine Spiralfeder aufnimmt, welch letztere sich
gegen die Oese g4
anlehnt und sie an eine keilförmige Muffe preſst. Zwischen dieser Muffe und einer
auf den Bolzen geschraubten Mutter befindet sich die senkrecht verschiebbare,
keilförmige Gabel n4,
welche an einer Stange o4 sitzt, die von einem Fuſstritte beeinfluſst wird, durch Heben und Senken
der Gabel n4 kann man
den Muff nach Bedarf verstellen und somit die Schwingungsweite, also die Stichlänge
verändern.
Der Schuh wird vom Arbeiter so eingesetzt, daſs die Seite des Obertheiles nahe dessen
Rand sich auf die Platte d stützt- der untere Anschlag
m3 ist in diesem
Augenblicke noch beweglich und legt sich gegen das Obertheil an einer Stelle
unterhalb der Anschlagplatte d. Dann gehen der Anschlag
t und der Stoffschieber c1 gleichzeitig abwärts, bis der Anschlag
t oben auf der Sohle dicht an deren Rand ruht und
der Stoffschieber leicht in die Sohle eindringt, um sie an die Anschlagplatte d anzupassen. Hierauf verschieben sich die letzteren,
der Anschlag t und der Stoffschieber seitlich und
rücken dadurch das Arbeitsstück vorwärts, während der während dieser Zeit
festgesetzte Hebel m3
einen unbeweglichen rollenden Support für die Seite des Schuhes bildet. Während des
Transportirens senkt sich auch das Messer schräg herab, schneidet in dem
Augenblicke, wo die Seitwärtsverschiebung des Stoffes aufhört, eine Zunge aus der
Sohle und verläſst dann die Schwingungsebene der Nadel. Die letztere dringt nun in
den gemachten Einschnitt ein und durchdringt Sohle und Obertheil. Während sich die
Nadel in der Sohle befindet, gehen die Anschlagplatte d, der Anschlag t und der Stoffschieber zurück
und nehmen ihre Anfangsstellung wieder ein; gleichzeitig legt auch der Fadenführer
die Schlinge in den Haken der Nadel. Nachdem der Schuh wieder durch den Anschlag t,
den Stoffschieber und die Anschlagplatte d gepackt ist,
wird die Nadel zurückgezogen und nimmt die Fadenschlinge zurück, wobei während des
ersten Theiles der Bewegung der Spannhebel die Fadenschlinge straff zieht, dann aber
locker läſst, damit die frühere Schlinge angezogen, die augenblickliche aber leicht
durch den Stoff gebracht werden kann. In die durchgezogene Schlinge schlüpft der
Schlingenöffner q2 und
breitet sie aus, wonach die Nadel etwas nachgibt, damit die Fadenschleife auf den
Schlingenfänger übergehen kann, um von dort über die in der Sohle befindliche Zunge
durch den Spannhebel gezogen zu werden.
In den Fig. 11
bis 16 ist
die vorstehend beschriebene Maschine in einer anderen Ausführungsform
wiedergegeben.
Der die gekrümmte Nadel c tragende Nadelarm d wird von der auf der Hauptwelle b sitzenden Curvenscheibe h unter Vermittelung des im Gestelle a
geführten Gleitstückes f auf dem Bolzen e in schwingende Bewegung versetzt (Fig. 11). Auf demselben
Bolzen sitzt auch achsial verschiebbar an einer Scheibe in das Messer j k. Dasselbe wird, wenn die
Nadel gehoben ist, in die Schwingungsebene derselben geschoben und kann dann bei
seiner Schwingbewegung in die Sohle eindringen, um eine Zunge in dieselbe
einzuschneiden und sodann die Schwingungsebene der Nadel in umgekehrter Weise zu
verlassen und der letzteren den Eintritt in den gemachten Einschnitt zu ermöglichen.
Ihren Antrieb erhält die Scheibe m durch den
doppelarmigen Hebel o, welcher mit seinem einen
gabelförmigen Schenkel p über einen Stift q der Scheibe m greift und
mit dem zweiten ebenfalls gabelförmigen Schenkel am Umfange und der Stirnseite der
Curvenscheibe h anliegt und auf diese Weise um den
Bolzen r eine Schwingbewegung parallel zur Nadel und
mit dem Bolzen r um den Bolzen s eine solche senkrecht zur Bewegungsebene der Nadel ausführt.
Der Schuh liegt während des Nähens am Anschlage e1 an, der in Verbindung mit dem Stoffschieber f1 von der Form einer
kurzen Ahle das Transportiren des Werkstückes bewirkt. Beide Theile sitzen an den
Armen g1
h1 drehbar auf dem
Bolzen i1, welcher von
dem um k1 drehbaren
pendelnden Arme j1
getragen wird und durch eine Hubscheibe l1 auf der Hauptwelle b
in paralleler Richtung zur Bewegungsrichtung des Schuhes in Schwingung versetzt
wird. Eine zwischen dem Gestelle a und einem Ansätze an
der pendelnden Platte j1 angebrachte Feder drückt letztere nach auſsen gegen die als Anschlag
dienende auf dem Bolzen o1 sitzende Mutter r1 (Fig.
12).
Der Anschlag e1 und der
Stoffschieber f1
schwingen auf den Bolzen i1 in entgegengesetzten Richtungen und nähern und entfernen sich von
einander, um den Schuh abwechselnd zu erfassen und frei zu geben und zwar geschieht
dieses mit Hilfe des in der Platte f1 geführten Gleitstückes p1, der dieses mit dem Anschlage und
Stoffschieber verbindenden Lenker q1 und r1 und der Curvenscheibe t1, welche das Gleitstück p1 beeinfluſst. Ein
zwischen dem Anschlage e1 und Stoffschieber f1 befindlicher Anschlag a2 unterstützt den Schuh gegen Druck von
unten, während die an diesem Anschlage a2 angebrachte Platte b2 den Obertheil desselben vor einem
Umkippen bewahrt.
Der Fadenführer c2 sitzt
drehbar am Gestelle d2
und empfängt seine Bewegung durch die schwingende Platte j1, welche mit einem Stifte f2 in dem freien
Schenkel e2 des
Fadenführers eingreift.
Der Schlingenfänger besteht aus einem Arme g2 von annähernd gleicher Krümmung wie die Nadel und
ist mit einem Längsschlitze versehen, durch welchen die Nadel dringen kann (Fig. 11 und
14). Zwei
Klauen h2, welche von
der Feder i2 durch
Oeffnungen im Schlingenfänger von auſsen in denselben hineingedrückt werden, nehmen
den Faden von der Nadel ab, wenn sich dieselbe im Schlingenfänger befindet (Fig. 14 und
16). Der
letztere empfängt von der doppelten Curvenscheibe t2
r2
k2 aus seine Bewegung
und zwar setzt der Daumen r2 den um o2
drehbar befestigten Hebel n2 in Schwingung, während der Daumen k2 das auf diesem mit Hilfe der Schrauben q2 und Schlitzführungen
p2 sitzenden
Schlingenfänger g2
tragende Gleitstück j2
auf und ab bewegt. Die Federn m2
s2 wirken hierbei der
Hubscheibe entgegen, d.h. sie bringen die einzelnen Theile wieder in ihre
Ausgangsstellung.
Die Fadenspannung erfolgt durch den um a3 drehbaren doppelarmigen Hebel t2 , dessen einer
Schenkel durch die Curvenscheibe t1 beeinfluſst wird, während der andere unter Wirkung
der Feder c3 stehende
Hebelarm eine Rolle b3
trägt, um welche der Faden läuft, um von da über eine feste Führungsrolle e3 zum Fadenführer c2 zu gehen. Der Faden
wird straff gezogen, sobald er der Nadel durch den Schlingenfänger abgenommen worden
ist (Fig.
12).
Der Support f3 legt sich
gegen den Obertheil an einem Punkte unterhalb der Sohle und tritt nur dann in
Wirkung, d.h. er wird arretirt, wenn die Nadel in das Leder eindringt, während er
beim Fortschieben des Arbeitsstückes nachgibt. Er besteht aus einem bei g3 drehbaren gekrümmten
Hebel, welcher von der Curvenscheibe t1
m3 aus unter
Vermittelung des um k3
drehbaren doppelarmigen Hebels j3 des Lenkers l3 und des mit diesem verbundenen um e3 schwingenden
Zahnsegmentes h3
abwechselnd gehoben und gesenkt wird, wie es die Fig. 11 erkennen läſst.
Ist er gehoben, so ist er arretirt und umgekehrt.
Der Messerhalter k kann auch um eine senkrechte, anstatt
wage-rechte Achse schwingen, wobei er sich gleichzeitig auf- und abwärts bewegt. Das
Messer beschreibt demnach eine Spirallinie und kommt erst dann in die
Schwingungsebene der Nadel, wenn letztere zurückgegangen ist.
H. G.