Titel: | Zur Technik der Luftschifffahrt |
Autor: | Mentz |
Fundstelle: | Band 270, Jahrgang 1888, S. 261 |
Download: | XML |
Zur Technik der Luftschifffahrt
Zur Technik der Luftschifffahrt.
Der Mensch hat zwei Mittel, sich in die Luft zu erheben, nämlich den Auftrieb von
Gasen, die leichter als Luft sind, und ferner den Luftwiderstand. Letzterer ist,
auſser zu Fallschirmexperimenten, noch wenig nutzbar gemacht worden, obwohl er eine
nicht zu verachtende Hilfe bietet, um mittels einer geeigneten Maschine auch die
Last dieser und eines Menschen darin zu heben und vorwärts zu bewegen, wobei der
Auftrieb der Gase noch mitbenutzt werden kann.
Alle Versuche, Ballons willkürlich zu bewegen, scheiterten bisher am Luftwiderstande
bis auf den bahnbrechenden Krebs-Renard'schen Ballon. –
Durch weitere Vervollkommnung der Form des Ballons läſst sich der Widerstand der
Luft in der Bewegungsrichtung bedeutend reduciren, so daſs es möglich erscheint,
schwächere (elektrische von 1 bis 2 ) Maschinen mittragen zu lassen, welche
die Bewegungsarbeit zu leisten hätten.
Das Profil eines Vogels in der Bewegungsrichtung ist relativ klein, deshalb ist dem
Vogel eine sehr schnelle Bewegung, die der Luftwiderstand indessen doch auch auf
einen gewissen Grad beschränkt, möglich.
Es werde zunächst die Art festgestellt, wie der Luftwiderstand beim Fallschirme
wirkt. Letzterer sei gleich im Fallbeginne ganz offen und als wagerechte Ebene
gedacht; daran hänge ein Mensch von 70k Gewicht.
Das Gewicht des Fallschirmes betrage 10k; dann ist
das Gesammtgewicht = 80k. Es läſst sich nun die
Fallarbeit dieses Gewichtes für jedes noch so kleine Zeitintervall nach den
Fallgesetzen berechnen. Man wird sehen, daſs die Luftwiderstandsarbeit bezüglich der
Geschwindigkeit des Falles im Fallbeginne nicht in Frage kommt; der Luftwiderstand
bezieh. Winddruck ist eine Kraft; dieselbe wird nach der Woltmann'schen Formel p = 0,12. v2 in der Technik
berechnet; sobald p = 80k geworden ist (es hängt das von der Fallschirmflächengröſse und von der
allmählig erreichten Geschwindigkeit (v) ab), fällt das
System mit (nach der wachsenden Dichte der Luft noch etwas abnehmender) constanter
Geschwindigkeit, wobei Fallarbeit und Luftwiderstandsarbeit sich gegenseitig
aufheben. „p“ kann nach erlangtem „v“ der Beharrung nicht mehr wachsen, sondern
muſs constant bleiben, wobei eine Aenderung je der beiden Factoren der rechten Seite
der Gleichung p = 0,115. v2 nicht ausgeschlossen ist.
Trägt man vom Fallbeginne an die Fallarbeit und die Luftwiderstandsarbeiten als
Ordinaten und die zugehörigen Zeitintervalle (Secundentheile) als Abscissen auf, so
erhält man zwei Curven, welche für t = 0 und für das
„t“, wo die Beharrung beginnt, je einen
Punkt gemeinsam haben. Es wird die Fläche der Fallarbeitscurve durch die andere in
zwei Theile getheilt; das Verhältniſs des Flächenstückes zwischen beiden Curven zu
der ganzen Fallarbeitsfläche gibt multiplicirt mit der berechenbaren Fallarbeit des
im leeren Raume fallend gedachten Systemes bei einer Endgeschwindigkeit gleich dem
„v“ der Beharrung den ganzen
Fallarbeitseffect, mit welchem die 80k auf den
Boden stoſsen müssen.
Die bekannte Formel für die lebendige Kraft (A) ist:
A=\frac{1}{2}\,m\,v^2,
wobei „v“ constant
anwachsend durch die Acceleration gedacht ist. – Mit constantem „v“ (für den freien Fall die
Durchschnittsgeschwindigkeit bezieh. die Wegelänge
S=\frac{1}{2}\,g\,t^2) entspricht ihr die Formel der Arbeit
(L):
L = Kraft mal Weg.
Die
Curve
für
die
Wegelängen ist eine Parabel.
„
„
„
„
Endgeschwindigkeiten ist eine Gerade.
S
ist
für
1
Sec.
=
5m
v ist
(Endgeschwindigk.)
für
1
Sec.
=
10m
„
„
2
„
=
20
„
„
2
„
=
20
„
„
3
„
=
45
„
„
3
„
=
30
„
„
0,1
„
=
0,05
„
„
0,3
„
=
0,45
„
„
0,8
„
=
3,2
Es erscheint wesentlich, hierauf genau zu verweisen, da (bezüglich der Erklärung des
Vogelfluges) die Anzahl der Flügelschläge des Vogels nicht ganz willkürlich ist,
sondern von der Fallarbeit seines eigenen Körpers, die er durch Flügelschläge
mindestens compensiren muſs, durchaus abhängt; in zweiter Linie kommt für den
Vogelflug erst der Luftwiderstand in Betracht bezüglich der Vorwärtsbewegung. Der
Vogel muſs sein Fallen durch Flügelschläge verhindern, welche mindestens die
unausgesetzt wirkende Acceleration aufheben. – Gröſse der Flügelfläche und
Körpergewicht, sowie die berechenbare Geschwindigkeit, mit welcher der Vogel die
Flügel abwärts (bezieh. aufwärts) zu bewegen hat, um sich durch den Luftwiderstand
zu heben, stehen allein der für jeden Flieger ganz genau bestimmbaren Fallarbeit
gegenüber. – Durch die gröſsere Zahl der Schläge wird die Arbeit kleiner, da die
Arbeit, den „Flügel selbst“ zu bewegen, relativ sehr klein ist.
Es werde zunächst die Fallschirmberechnung durchgeführt für den obigen besonderen
Fall:
Das Beharrungs „v“ folgt aus der Gleichung:
F . 0,12 . v2 = 80.
Es sei F die Fallschirmfläche =
10qm, dann ist
v = 8m,2 für die Secunde;
da sich verhält
\frac{1}{10}=\frac{x}{8,2},\ \mbox{so ist}
t = 0,82 Secunden,
t2 =
0,67, demnach S = 3m,35,
folglich die ganze Arbeit bis zur Beharrung = 3,35 . 80 =
268mk,00, oder auch
\frac{1}{2}\,.\,\frac{80}{10}\,.\,67=268^{mk}.
Um nun zu erfahren, was hiervon durch den Luftwiderstand verloren geht, muſs das oben
besprochene Verhältniſs gefunden werden.
Es ist nun allgemein die Fallarbeit
=\frac{1}{2}\,m\,.\,v^2=5\,.\,G\,.\,t^2 und die
Luftwiderstandsarbeit = S . F . p = 5 . t2 . F . 0,12 . v2 = 60 . F . t4.
Die Differenz hieraus ist 5 G . t2 – 60 . F . t4.
Die Flächendifferenz (Stück zwischen den beiden Curven) ist:
\int\limits_{0}^{0,82}5\,.\,G\,.\,t^2\,.\,d\,t-\int\limits_{0}^{0,82}60\,F\,.\,t^4\,.\,d\,t=\frac{5}{3}\,G\,.\int\limits_{0}^{0,82}t^3-12\,F\,.\int\limits_{0}^{0,82}t^5.
Setzt man die obigen Werthe ein, so folgt:
\frac{5}{3}\,.\,80\,.\,0,82^3-120\,.\,0,82^5
=
\frac{5}{3}\,.\,80\,.\,0,55\
-120\,.\,0,55\,.\,0,67
=
\underbrace{1,67\,.\,44,0}_{73,48}}\ \
-\underbrace{66\,.\,0,67}_{44,22}}
= 29,3
Es bleiben also übrig \frac{30}{74}\,.\,270=110^{mk}.
Da ein Mensch, ohne den Stoſs stark zu empfinden, oder sich zu beschädigen, wohl nur
1 bis 1m,5 hoch herabspringen darf, so wäre die
maximal zulässige Sprungarbeit eines 70k schweren
Mannes = 70 . 1,5 = 105mk; der Stoſs beim
Herablassen mit obigem Fallschirme von beliebiger Höhe wäre also etwas gröſser, als
er sein dürfte, und schon ziemlich kräftig.
Es müſste ein Fallschirm also, wenn er nur 10k
wöge, mindestens 10qm Fläche haben, um einen 70k schweren Menschen unverletzt zu Boden zu
bringen. – Betrachtet man die Fälle, daſs der Schirm nicht gleich offen ist, sich
erst allmählig öffnet oder mit einem Rucke, so ist zu beachten, daſs die Zeit, in
welcher das Beharrungs „v“ erreicht wird, bei
offenem Schirme sehr klein ist und daſs ein Mensch, der von sehr groſser Höhe sich
herabläſst, schon nach 2 Secunden ein viel gröſseres „v“ hat, als das Beharrungs „v“
– Es wird also der Schirm, wenn er sich z.B. nach 2 Secunden mit einem Male
plötzlich öffnet, einem starken Rucke ausgesetzt, der ihn zu zerreiſsen strebt, und
es tritt mindestens ein Stillstand der Bewegung, wahrscheinlich aber ein geringes
Zurückfliegen nach oben ein und dann beginnt wiederum der Fall, wie er zuvor
berechnet wurde. – Oeffnet sich der Schirm allmählig, so wird nur die Zeit in die
Länge gezogen, bis das Beharrungs („v“) erreicht
ist, an dem Resultate, wie es im ersten Falle sich fand, wird nichts geändert. Im
Allgemeinen kann angenommen werden, daſs etwa die Hälfte der ganzen Fallarbeit im
Fallbeginne vom Luftwiderstande aufgezehrt wird. Es gilt dies für alle fallenden und
alle von „constanter“ Kraft in der Luft bewegten Körper und das Beharrungs
„v“ läſst sich hiernach ebenso für eine
Bleikugel, wie für eine Vogelfeder berechnen; es spielt indessen die Form der
Fläche, welche dem Luftwiderstande ausgesetzt ist, eine wesentliche Rolle bezüglich
des Werthes von „v“.
Die ebene senkrecht zur Bewegungsrichtung stehende Fläche von bestimmter Gröſse
erfährt den gröſsten Luftwiderstand; sobald dieselbe Fläche mit der
Bewegungsrichtung einen Winkel bildet, wird mit der. Abnahme dieses Winkels der
Widerstand geringer, und zwar so, daſs sich derselbe für eine Schneide (zwei gegen
einander geneigte Ebenen) berechnet nach der Formel W =
2ab 0,12 . v2 . sin2α oder
W=2\,a\,b\
0,12\,.\,v^2\,.\,sin^2\,\alpha,,
worin b die Breite der Schneide,
a die Länge und 2α den
Winkel der beiden zur Schneide gegen einander geneigten Ebenen bezeichnet. Der
Widerstand der Kugelfläche ist
W=\frac{4}{3}\,r^2\,p=\frac{4}{3}\,r^2\,.\,0,12\,.\,v^2,
worin „r“ der Kugelradius
ist.
Der Widerstand einer einem geraden Kreiscylinder vorgesetzten geraden Kegelspitze
ist
W=\frac{d^3\,p\,.\,\pi}{8\,.\,r},
worin d der Durchmesser des
Kreiscylinders und „r“ die Kegelseite
(Mantellinie, Länge der Kegelerzeugenden von Grundkreis bis Spitze ist). Unter den
drei Ballonformen, welche hiermit in „einfacher“ Weise denkbar sind, hat bei
gleichem Volumen
1) die Kastenform mit Schneide den geringsten Luftwiderstand,
2) die Cylinderform mit Kegelspitze steht in der Mitte,
3) die Kugelform hat den gröſsten Widerstand nach allen Richtungen,
1) hat die geringste Tragkraft,
2) steht in der Mitte,
3) hat die gröſste Tragkraft.
Es dürfte also am ehesten für die Bewegung in bestimmter Richtung die Kastenform mit
Schneide (ähnlich der Schiffsform) sich eignen; für andere Zwecke die beiden anderen
Formen.Die obigen Formeln dürften auch für die Formgebung von Schiffsgefäſsen u.s.w.
anwendbar sein; je kleiner der Schneiden- oder Spitzenwinkel, um so
schnellere Bewegung ist möglich bei demselben Kraftaufwande. Die
Widerstandsarbeit ist das Product aus W mit dem
bezüglichen „v“. (D.
Verf.)
Der Vogelflug.
Hat ein Vogel, z.B. eine Taube, ein Gewicht von 0k,233 (gewogen), eine Flügelfläche von
\frac{2\,.\,0,12\,.\,0,22}{2}=0^{qm},03 (gemessen) und macht
dieselbe drei Flügelschläge in der Secunde, das Gewicht des Flügels beträgt 0k,018 (gewogen), so kann leicht berechnet werden,
welche Arbeit sie in minimo leisten muſs, um zu schweben, d.h. nicht herabzufallen
und auch nicht vorwärts zu kommen; diese Arbeit ist gleich der Fallarbeit in ⅓
Secunde bei jedem Flügelschlage; bei vier Schlägen in ¼ Secunde, bei zehn Schlägen
in 1/10 Secunde.
Mit der zunehmenden Zahl der Flügelschläge nimmt also die Arbeit der Taube im
Einzelnen und im Ganzen ab, wie sich schon hieraus erkennen läſst und aus der
folgenden Berechnung:
Fallarbeit der Taube in ⅓ Secunde:
S=5\,.\,\left(\frac{1}{3}\right)^2=0^m,55.
folglich die Fallarbeit = 0,55 . 0,233 = 0mk,13,
also in 1 Secunde = 0mk,4
ohne Rücksicht darauf, daſs die Taube Fallschirm artig mit ausgebreiteten Schwingen
fallen würde, also daſs etwa die Hälfte der Fallarbeit durch den Luftwiderstand
compensirt wird; es würde also für das sich in der Schwebe Halten nur eine Arbeit
von etwa 0mk,2 nöthig sein.
Durch das Heben des Flügels, das mit viel geringerem „v“ geschieht, entsteht die entgegengesetzte Arbeitsrichtung, aber
ungleich schwächer. (Zum Vorwärtsfliegen gehört nur geringe Kraft, welche durch die
eigenthümliche gekrümmte Form der unteren Flügelfläche beim einfachen
Niederschlagen, sowie durch das Heben des Flügels gewährleistet wird.)
Es werde angenommen, die Taube bewege ihre Flügelflächenschwerpunkte (die
Verbindungslinie dieser beiden Punkte geht nicht durch den Körperschwerpunkt,
letzterer liegt ein wenig mehr nach dem Schwänze des Thieres) je 10cm hin und her, so macht sie bei drei
Flügelschlägen einen Weg von 0m,3 abwärts und 0m,3 aufwärts. Dann muſs das „v“ abwärts nach der Formel 0,12 . 0,03 . 0,3.
v2 > 0,2 sein; es
folgt hieraus v abwärts gleich mindestens 13m,6. Da der Flügel der Taube 0k,018 wiegt, so würden für das Bewegen des
Flügels, an Arbeit erforderlich sein 0,018 . 0,1 . 2 . 3 = 0mk,011 in der Secunde.
Wenn der Vogel fünf Schläge in der Secunde macht, so ist die Fallarbeit,
\mbox{da}\ S=\frac{5\,.\,1}{25}=0^m,2,\
\mbox{ist,}
5\,.\,\frac{0,2\,.\,0,233}{2}=0^{mk},115=0^{mk},12,
also nur etwa die Hälfte, als bei drei Schlägen.
Nimmt man die Verhältnisse sonst wie vor an, so ergibt sich ein Minimal „v“ beim Abwärtsschlagen aus der Gleichung
0,12 . 0,03 . 0,5 . v2 = 0,12 zu v = 8m,1.
Zieht man in Betracht, daſs durch die erlangte Fluggeschwindigkeit, welche bereits
nach einigen Flügelschlägen eintritt, ein Druck entsteht gegen die ganze Unterfläche
der Taube (dieselbe ist:
Leib
= 0,04 . 0,03
= 0,0012qm
Zwei Flügel
= 0,0300
Schwanz
= 0,08 . 0,09
= 0,0072
––––––––––
Zusammen
0,0384 = 0qm,04)
und daſs diese Fläche nicht ganz wagerecht liegt, sondern etwa
bis 3° geneigt, so ergibt sich bei einer Geschwindigkeit von 10m in der Secunde eine senkrecht tragende
Luftdruckcomponente p'
p' = 0,12.100. sin 3° . 0,04 . cos 3° =
12 . 0,05 . 0,04 .1 = 0,024.
Die Arbeit hieraus beträgt auf einen Weg von 10m
10 . 0,024 = 0mk,2,
also die ganze Hubarbeit der Taube für das Schweben- die Taube
hat demnach nur im Anfange und bis zu der Geschwindigkeit von etwa 10m die Flügel mit obigem „v“ in Bewegung zu setzen.
Nach dem Trägheitsgesetz summirt sich die Arbeit zur Vorwärtsbewegung, welche durch
den Luftwiderstand an der sehr günstig dafür gekrümmten Ober- und Unterfläche der
Flügel entsteht, bei einer Bewegung der Flügel, bei der stets die Unterfläche des Flügels in
„einer“ Richtung nach oben und unten bewegt wird; eine Drehung der
Flügel, so, daſs eine Art Ruderbewegung herauskäme, findet bei „keinem“
Flieger statt; es beruht dieser Irrglaube auf falschem Sehen. Man sehe hinter einem
fliegenden Vogel her oder von der Seite gegen denselben; von hinten sieht man, wenn
der Vogel in Augenhöhe fliegt, niemals die Untersicht der Flügel, während man von
der Seite sowohl die Unterwie die Aufsicht zu sehen bekommt. Das Schulterkugelgelenk
hat hauptsächlich den Zweck, dem Vogel das senkrechte in die Höhe Fliegen und das
Auffliegen möglich zu machen, so daſs er immer im Stande ist, senkrecht, also der
Fallkraft entgegen, den gröſsten Druck auszuüben.
Alle anderen Flugerscheinungen, z.B. das Kreisen des Adlers, wo der Luftgegendruck je
nach der Flügelstellung des Vogels, denselben von der geraden Vorwärtsbewegung
ablenkt in eine krumme u.s.w., lassen sich in ähnlicher Weise berechnen.
Nimmt man an, daſs für eine Taube die gröſste Geschwindigkeit erreicht wird, wenn die
Arbeit aus ihrem Gewichte und diesem v gleich ist der
Luftwiderstandsarbeit, so dürfte die Profilfläche etwa sein
0,05 . 0,02
+
0,04 . 0,05
+
0,02 . 0,1
= 0qm,005;
Senkrechte Projectionder
Leibunterfläche
SenkrechtesQuerprofil
Flügelprojection
es müſste also stattfinden 0,12 . v2 . 0,005 = v . 0,233
v=\sqrt{400}=20^m;
es sollen aber bereits Geschwindigkeiten von Brieftauben von
26m constatirt worden sein; man sieht also,
daſs die obige Fläche (namentlich die Leibunterfläche wegen der ziemlich wagerechten
Lage bei der Taube) ein wenig zu groſs taxirt ist und auſserdem für die Muskelkraft
der Taube noch ein wenig an Geschwindigkeit hinzuzurechnen wäre.
Nimmt man das Gewicht einer Flugmaschine inclusive Menschenlast zu 100k an, so würde bei 100 Schlägen zweier Flügel der
Maschine von je etwa 12 bis 15qm eine Fallarbeit
von nur 5mk zu überwinden sein; wären die Flügel
ballonartig construirt, gewichtslos durch Wasserstoff und um der Vorwärtsbewegung
mit gewissem v nicht zu sehr in dieser Form hinderlich
zu sein, am vorderen Rande schneidenförmig, so wäre die Arbeit, die Flügelmasse
selbst in Bewegung zu setzen, = 0 und käme nur noch der Luftwiderstand in Frage. –
Würde das Gesammtgewicht von 100k durch
Wasserstoffballon (Kastenform mit Schneide) auf etwa 10k reducirt, so würde die Fallarbeit entsprechend verkleinert und damit
auch die nöthige Anzahl der Flügelschläge verringert bis auf 5 bis 6; diese Zahl
herzustellen erscheint nicht unmöglich und damit, bei Zuhilfenahme von
Wasserstoffgas, auch die Construction einer Flugmaschine nicht unmöglich.
Mentz.