Titel: Robert Rickie's Schiebersteuerung.
Fundstelle: Band 270, Jahrgang 1888, S. 345
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Robert Rickie's Schiebersteuerung. Mit Abbildungen auf Tafel 18. Rickie's Schiebersteuerung. The Engineer vom 6. Juli 1887 * S. 14 enthält die Zeichnung und Beschreibung einer Schiebersteuerung, auf welche kürzlich Herr Robert Rickie, Ingenieur der indischen Staatseisenbahn Cawnpore-Achnera, ein latent genommen hat. Diese Steuerung, welche wesentlich für Locomotiven bestimmt zu sein scheint, gehört zu der Gattung., welche ohne Excenter arbeiten, ihre Bewegung vielmehr von dem Querhaupte und der Pleuelstange herleiten. In den Fig. 3 und 4 bezieh. 5 und 6 sind zwei verschiedene Anordnungen dieser Steuerung dargestellt. Alle beide sind für jene Bauart bestimmt, wobei Kolben- und Schieberstange parallel laufen, und in einer zur Triebradachse senkrechten Ebene über einander liegen. Bei der ersteren Anordnung (Fig. 3 und 4) geht die Bewegung der Schieberstange 5 und des Schiebers 8 von dem Querhaupte 9 der Kolbenstange aus, und zwar in der Gröſse des nothwendigen Voreilens, wozu nun noch eine von der Pleuelstange 10 abgeleitete Schwingungsbewegung hinzutritt. Erstere Bewegung wird von dem Querhaupte 9 durch eine Lenkstange 11 und einen Hebel 42, 13, 14 auf die Schieberstange übertragen. Der Drehpunkt 14 dieses Hebels befindet sich an einer Stange 15, deren anderes Ende mit einem Gleitstücke in die Coulisse 17 eingreift. Diese Coulisse ist an einer Platte 18 befestigt, welche wieder an einer Schwingungsachse 19 festsitzt, die in Lagern am Rahmen ihre Unterstützung findet. (Diese letzteren Theile sind in Fig. 2 entfernt gedacht.) Durch den Winkelhebel 21 und die zum Steuerhebel führende Stange 22 wird das Gleitstück in der Coulisse in gewöhnlicher Weise gehoben und gesenkt, und damit umgesteuert bezieh. die Füllung verändert. Die Schwingung der Coulisse geht nun in folgender Art von der Pleuelstange aus: Von der Coulisse ragt ein kurzer Seitenarm 25 vor, welcher an den Arm 24 eines Gleitrahmens 25 angelenkt ist. Dieser Gleitrahmen ist mittels eines kurzen daran festsitzenden Armes 26 und die Lenkstange 27 an einem festen Punkte 20 angehangen. Der Rahmen 25 ist solchergestalt an zwei Punkte, nämlich die Enden des Armes 25 und der Stange 27, beweglich angehangen, und es müssen die betreffenden Punkte um die Mittelpunkte der Achse 19 bezieh. des Zapfens 20 sich drehen. Die Bewegung des Rahmens ist deshalb eine nahezu parallele innerhalb seiner Ebene. In den Rahmen greift nun ein Gleitblock 28 ein, welcher auf einem Zapfen der Pleuelstange 10 steckt, in solcher Entfernung vom Querhaupte, daſs der Rahmen 25 die nöthige Weite der Schwingung erhält. Die Längsverschiebung der Pleuelstange ist dabei auf die Bewegung des Rahmens 25 ganz ohne Einfluſs. Der Schieber würde durch diesen Mechanismus von der Pleuelstange aus natürlich genau so bewegt werden, wie durch ein ohne Voreilen aufgekeiltes Excenter, wenn nicht der Hebel 42, 15, 14 eingefügt wäre. Indem sich dieser gegen das Ende der Stange 15 stützt, schiebt er je nach der Stellung des Kolbens den Schieber mehr nach rechts oder links, so daſs im todten Punkte das erforderliche Voreilen vorhanden ist. Ist die Stange 15 in der Mittelstellung, so ist der Zapfen ihres Gleitstückes genau in der Verlängerung der Schwingungsachse 19 der Coulisse, so daſs also der Schieber nur von dem Querhaupte aus Bewegung erhält. Bei der Abänderung, welche Fig. 5 und 6 darstellen, wird die Schieberbewegung wieder durch eine schwingende Coulisse 17 vermittelt, deren Schwingung von der Pleuelstange 10 abgeleitet wird. Der auf letzterer steckende Gleitblock 28 gleitet in dem Schlitze des Rahmens 29, der durch einen Zapfen 50 in seiner Mitte an den Hebel 51 angehangen ist, welch letzterer die Stelle der beiden Arme 24, 26 im vorigen Falle vertritt, und mit seinem oberen Ende an dem Zapfen 25 der Coulisse angreift. In der Mitte des Rahmens 29 sitzt noch rechtwinkelig ein Hebelarm 32, welcher mit einer Stange 35 an einen Stellhebel angeschlossen ist; mittels dieses Stellhebels wird nun der Rahmen 29 nach der einen oder anderen Seite der Maschine geneigt, je nachdem die Maschine vorwärts oder rückwärts laufen soll, und mehr oder weniger, je nach der Stellung des Gleitblockes 16 in der Coulisse 17. (Wie bei dieser Anordnung die Voreilungsbewegung erzielt wird, ist zunächst nicht recht ersichtlich. Anm. d. Ref.) – Soll die letztere Steuerung für Maschinen verwendet werden, welche sich nur nach einer Seite drehen, so kann der Hebel 51 fest mit dem Rahmen 29 verbunden werden, und an Stelle der Coulisse 17 kann ein einfacher Winkelhebel treten.

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