Titel: | Werkzeuge für Röhrenbearbeitung. |
Fundstelle: | Band 270, Jahrgang 1888, S. 458 |
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Werkzeuge für Röhrenbearbeitung.
Mit Abbildungen.
Werkzeuge für Röhrenbearbeitung.
G. Fletcher's Siederohr-Auftreiber. In den Spindelkopf einer gewöhnlichen Bohrmaschine
wird nach dem Englischen Patente Nr. 12101 vom 23. September 1886 der Gewindtheil
A (Fig. 1 bis 3) eingesteckt, welcher sowohl ein Muttergriffrad C, als auch den Kopf K mit
den Treibrollen J, sowie den Dorn D, vermöge eines durch den Langschlitz gehenden
Querstiftes trägt. Indem sich sämmtliche Theile mit der Bohrspindel gleichmäſsig
drehen, wird ein Zurückhalten des Griffrades C mittels
der Hand, ein Vorschreiten des Dornes D und hiernach
eine Erweiterung des Siederohrendes veranlassen.
Fig. 1., Bd. 270, S. 458
Fig. 2., Bd. 270, S. 458
Fig. 3., Bd. 270, S. 458
Saunders' Rohrgewinde-Schneidmaschine und Rohrabstecher
(Fig. 4). Das zu bearbeitende Rohr wird durch die
hohle Spindel geschoben und mittels Lagerbacken gehalten, während der Schneidkopf
seitens einer Handkurbel mittels Riderumsetzungen bethätigt wird. Nach dem American Machinist, 1887 Bd. 10 Nr. 52 S. 1, werden die
Gewindschneidbacken oder nach Bedarf der Abstechstahl durch relative Verdrehung der
Schlitzscheibe vorgeschoben, indem mittels eines Anschlaghebels ein Sperr werk
eingerückt wird.
Fig. 4., Bd. 270, S. 459Fig. 5., Bd. 270, S. 459Fig. 6., Bd. 270, S. 459Carvin's Rohrzange (Fig. 5). Nach dem Scientific American besteht dieselbe aus einem
Handhebel, durch welchen ein sichelförmiges, gezahntes und drehbares Hebelstück
durchgeht, welches mittels eines Griffhebels durch eine Stange angezogen wird, deren
Bauart den bei Steuerhebeln an Locomotiven angebrachten Sicherungsklinken
nachgebildet ist.
L. Currier's Siederohr-Reiniger (Fig. 6). Um die
Feuerzüge der Kesselrohre von Rufsansätzen zu befreien, wird nach dem Amerikanischen
Patente Nr. 368655
vom 16. April 1887 ein Dampfstrahl-Sandgebläse verwendet. Durch den Handgriff y geht das Dampfrohr a,
welches durch die Düse g den von E durch h zugeführten Sand
durch das Flammrohr treibt, wodurch dasselbe gereinigt werden soll.
Fig. 7., Bd. 270, S. 460Ed. Weston's Feuerrohr-Reiniger (Fig. 7). Die gewundenen Schaber sind blos in der Mitte
mittels Böckchen gefaſst, welche auf Federn genietet sind, die mit ihren Enden in
kegelförmigen Kapseln frei eingreifen, so daſs sie eine gewisse Beweglichkeit und
Nachgiebigkeit besitzen, wodurch die Federn vor Brüchen gesichert werden, sobald
diese Vorrichtung beim Durchschieben durch die Feuerrohre gröſseren Hindernissen
begegnet. (American Machinist, 1888 Bd. 11 Nr. 23 S.
3.)
Fig. 8., Bd. 270, S. 460Fig. 9., Bd. 270, S. 460W. Cooper's Kesselsteinhammer. Schwer zugängliche Stellen in Röhrenkesseln, an den
Rohrwänden und zwischen den Stehbolzen werden durch Cooper's Vorrichtung bequem vom Kesselstein gereinigt. Dieselbe besteht
nach Industries vom 4. Mai 1888 S. 441 aus einer
geschlitzten Schiene C (Fig.
8 und 9), welche mittels Haken oder
Ankerschrauben A an Stehbolzen oder an Siederöhren
befestigt wird, worauf mittels eines Winkels ein drehbares Gabellager eingestellt
wird, welches einen um Zapfen drehbaren Ring B trägt,
welcher die Spindelmutter hält.
Die durchgehende Spindel D trägt an einem Ende einen
Hammer F, während das andere Ende zu einer Tasche G erweitert ist, in welcher der Stiel J des Hammers H eingesetzt
wird. Je nach Bedarf wird entweder der einfache oder der Doppelhammer in Thätigkeit
gebracht (Fig. 9), indem durch Drehung der Spindelmutter in B die Hammerstellung geändert und der frei liegende
Hammertheil durch Hand in Schwingung versetzt wird.