Titel: | Laufkrahn von 2000k Tragkraft für Seil- und Handbetrieb. |
Autor: | Pr. |
Fundstelle: | Band 270, Jahrgang 1888, S. 516 |
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Laufkrahn von 2000k Tragkraft für Seil- und Handbetrieb.
Mit Abbildungen auf Tafel
28.
Laufkrahn für Seil- und Handbetrieb.
In den Eisenbahnwerkstätten der Compagnie du Midi in
Frankreich sind Laufkrahne aufgestellt (Fig. 4 bis 6), welche von einem 20mm starken, mit 8m,225 Geschwindigkeit laufenden Seile betrieben werden. Dieses Seil läuft
auf einer Seite des Krahngeleises, während in den Locomotivenbau- und
Reparaturwerkstätten dieser Bahngesellschaft auf der anderen Seite des Geleises das
Betriebsseil für die trag- und fahrbaren Arbeitsmaschinen, wie Bohr- und
Gewindeschneid werke, Stehbolzenfräsen, Preſspumpen, Feldschmieden (vgl. 1888 270 * 439), sowie für die Bethätigung eines fahrbaren
Gerüstkrahnes von 12t Tragfähigkeit angeordnet
ist.
Nach der Revue générale des Machines-outils, 1888 Bd. 2
Nr. 8 * S. 58, beträgt die Geleislänge 40m, die
Geleisentfernung 6m, die Höhe über Fuſsboden 5m,4. Der Krahnwagen besteht aus zwei ⌶-Träger in 472mm
Mittelentfernung, auf welchem sich eine Katze mit freilaufenden Kettenrollen bewegt
(Fig. 4
Taf. 28). Das an der rechten Seite des Krahnwagens fest angeordnete Triebwerk (Fig. 4, 5 und 6 Taf. 28) ist
auch für Handbetrieb von unten eingerichtet, wozu die herabhängenden Triebketten 1, 2 und 3 dienen, während
die Zugketten x1, x2 und y1, y2 beim Seilbetriebe
für die Steuerung vorgesehen sind.
Selbstverständlich muſs der Werkstättenraum im Bereiche der Trieb- und
Steuerungsketten frei bleiben und nicht durch hohe Gegenstände behindert sein.
Das von der treibenden Seilscheibe angezogene Triebseil geht von der Spannrolle aus
über die Seilrollen a1
und b1, das
rücklaufende über b2
und a2 und zwar treiben
die Rollen a, und a2 die Lastkette, während die Rollen b1 und b2 zur Verschiebung des
Krahnwagens dienen. Die Seilrollen a1 und a2 laufen in einem bestimmten Abstande lose auf einer
Hülse (Fig.
4), auf welcher die doppelte Kegelscheibe C sich
vermöge einer durch die hohle Welle durchgeführten Ausrückstange achsial verschieben
läſst. Da nun die Seilrollen a1 und a2 gegensätzlich umlaufen, so wird bei einseitiger
Einrückung der Reibungsscheibe C die Last gehoben oder
gesenkt und zwar bestimmt man die Seilrolle a1 aus naheliegenden Gründen zum Heben der Last. Die
Uebertragung erfolgt mittels zweier Winkelräderpaare auf eine kurze Schneckenwelle,
womit mittels eines Schneckenrades die Kettennuſs betrieben wird. Das ablaufende
Lastkettenstück sammelt sich in einem Blechkasten k an.
Die Verschiebung des Krahnwagens erfolgt durch Betrieb bloſs eines an einem
Wagenrade befestigten Zahnrades, ein einseitiger Angriff, der in Anbetracht der
geringen Belastung und kleinen Spannweite (6m)
noch zulässig ist.
Dazu werden die entgegengesetzt lose umlaufenden Seilrollen b1und b2 , benutzt, indem wieder zwischen beiden die
verstellbare Reibungsscheibe D eingelegt ist (Fig. 4 und 6). Von ihrer
hohlen Welle wird mittels eines Winkelrad- und eines Stirnradpaares ein
Schneckentriebwerk und damit das Stirnradpaar am Wagenrad bethätigt. Die Verstellung
der Reibungsscheiben C und D geschieht durch Hebelkreuze und Zugketten x1 und x2 bezieh. y1 und y2 Zwei lose laufende Leitrollen f schränken das von der Triebseilscheibe laufende Seil
auf die Entfernung b1
und b2.
Die Verschiebung der Laufkatze wird bloſs durch Handbetrieb durchgeführt, indem
mittels des Kettentriebrades h und übersetzender
Stirnräder eine Welle mit zwei Kettenrollen g, über
welche die an die Katze angehängten Zugketten m, m
gelegt sind, getrieben wird.
Die Kettentriebräder l und i sind für den Handbetrieb des Krahnes vorgesehen und zwar wird mit l die Last und mit i der
Krahnwagen betrieben. Es dient hierzu die Triebkette 1
zum Heben und Senken der Last, die Kette 2 zur
Verschiebung der Laufkatze und die Triebkette 3 zur
Bewegung des Krahnwagens.
Beim Seilkraftbetriebe wird die Last mit 18mm,3 und
der Krahnwagen mit 175mm Geschwindigkeit
bewegt.
Pr.