Titel: | Haltbarmachung von Titerflüssigkeiten durch Salicylsäure. |
Fundstelle: | Band 270, Jahrgang 1888, S. 527 |
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Haltbarmachung von Titerflüssigkeiten durch
Salicylsäure.
Haltbarmachung von Titerflüssigkeit durch Salicylsäure.
Vor längerer Zeit schon hat F. Mohr (Zeitschrift für
analytische Chemie, 1875 Bd. 14 S. 79) darauf hingewiesen, daſs
Salicylsäure mit Vortheil zur Haltbarmachung von Stärkelösung, von concentrirter
Weinsteinlösung, wie sie zur Kalibestimmung Verwendung findet, benutzt werden könne.
Neuerdings hat H. Bornträger (a. a. O. 1888 Bd. 27 S.
641) nachgewiesen, daſs Salicylsäure auch Titerflüssigkeiten, speciell eine Lösung
von unterschwefligsaurem Natron sehr gut zu conserviren vermag.
Die Lösung von unterschwefligsaurem Natron wurde für 1l mit einer Messerspitze Salicylsäure versetzt und im Laufe von 6 Wochen
wiederholt mit der gleichen Menge Jod verglichen, welches jedesmal aus 20cc einer und derselben Jodkaliumlösung nach dem
Ansäuern mit Schwefelsäure durch eine Auflösung von salpetriger Säure in
concentrirter Schwefelsäure in Freiheit gesetzt und mit Schwefelkohlenstoff
ausgeschüttelt wurde. Zwischen den einzelnen Titrirungen liegt jedesmal ein
Zwischenraum von 2 bis 3 Tagen.
Der Titer der Lösung von unterschwefligsaurem Natron schwankte folgendermaſsen:
Die aus 20cc der Jodkaliumlösung in Freiheit
gesetzte Menge Jod erforderte:
11,3cc
der
Lösung
von
unterschwefligsaurem
Natron
11,2
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12,4
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12,8
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12,6
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12,5
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12,2
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12,2
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12,2
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12,2
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12,2
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11,0
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11,5
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11,4
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11,9
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12,2
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12,2
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Der Titer der mit Salicylsäure versetzten Lösung von unterschwefligsaurem Natron
schwankt also bedeutend weniger als der einer Lösung dieses Salzes ohne
Salicylsäurezusatz. Es schieden sich in der Flüssigkeit lange weiſse Fäden aus. Die
Salicylsäure war nach 6 Wochen noch stark nachweisbar. Bornträger schreibt die Zersetzung vieler Normallösungen den Mikrokokken
des destillirten Wassers zu, die entweder durch Kochen oder durch Salicylsäurezusatz
zerstört werden können.