Titel: | Neuerungen im Schiffswesen. |
Autor: | Mg. |
Fundstelle: | Band 270, Jahrgang 1888, S. 540 |
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Neuerungen im Schiffswesen.
(Schluſs des Berichtes S. 481 d. Bd.)
Mit Abbildungen auf Tafel
26 und 27.
Neuerungen im Schiffwesen.
Dem Vortrage des Herrn Wallace schloſs sich noch eine
längere Discussion an, in welcher der Oberingenieur Manuel der Peninsular- and Orient Steam Navigation
Company eingehend über die auf den Schiffen dieser Gesellschaft gemachten
Erfahrungen in dieser Angelegenheit berichtete. Nachdem die Dampfer der Peninsular- and Orient Steam Navigation Company
wiederholt von Brüchen der guſseisernen Schraubenflügel betroffen worden waren,
wurden Versuche mit stählernen Flügeln gemacht, jedoch war die Corrosion bei diesen sehr viel
stärker als bei den eisernen. In Folge dessen wurden auf den stählernen Flügeln
Messingplatten befestigt und schlieſslich erstere vollständig mit einer Messinghülle
umgeben. Das hat sich denn auch gut bewährt, doch sind in neuerer Zeit auch Versuche
mit Schraubenflügeln aus Manganbronze gemacht, mit denen eine um einen Viertelknoten
gröſsere Fahrgeschwindigkeit erzielt wurde, als mit der stählernen Schraube. Diese
letzteren Versuche wurden mit an Form und Gröſse völlig gleichen Schrauben auf dem
Dampfer „Ballarat“ während einer australischen Reise vorgenommen und hatten
folgendes Ergebniſs:
Fahrgeschwindig-keit in Knoten
Kohloenverbrauchim Tage in Tons
IndicirtePferdekräfte
Schraubenflügel
aus
Stahl
12,11
63,8
28,28
„
„
Bronze
12,35
55,0
25,77.
Eine möglichst geschützte Lage des Steuerruders in dem
von den Propellern nicht aufgewühlten Wasser sucht W. T.
Sylvers in Washington durch die in Fig. 4 und 5 dargestellte Anordnung
zu erreichen, welche in „Invention“ 1888 * S.
1032, mitgetheilt ist. Die Zwillingsschrauben, für welche die Ruderanordnung erdacht
ist, liegen in üblicher Weise am Heck des Schiffes auf besonderen Wellen. Sie sind
jedoch durch eine das Heck des Schiffes abschlieſsende Wand ab von einander getrennt. Das Ruder o ist nun
zwischen dieser Wand ab und dem Hintersteven d angebracht und schwingt um seinen Zapfen c in dem punktirt angedeuteten Kreise. Das Ruder liegt
vollständig unter Wasser und soll nicht nur ungemein geschützt liegen, sondern auch
eine wesentlich günstigere Steuerfähigkeit des Fahrzeuges herbeiführen.
Um die Propellerschraube bei der Fahrt in tiefem Wasser möglichst tief unter der
Wasserlinie arbeiten zu lassen, ohne daſs die Schraube bei Fahrten in seichterem
Wasser unter den Kiel hinaus ragt, ordnet W. S. Price
in Liverpool (* Englisches Patent Nr. 8891 vom 22. Juni 1887) die Schraube in einem
Rahmen E (Fig. 6 und 7) an, welcher in
gebogenen Gleitführungen am Ruderpfosten auf und nieder gezogen werden kann. In
ihrer oberen und unteren Endstellung in dieser Führung kann die Schraube mit je
einer von der Schiffsmaschine betriebenen Welle A oder
B gekuppelt werden.
Steuervorrichtungen. Direktes Dampfsteuer möchte man die
Construction von J. B. Pegden in Hüll (* Englisches
Patent Nr. 7840 vom 28. Mai 1887) nennen, bei welcher auf der Ruderstange ein
schwingender Kolben in einem Ringcylinder angeordnet ist. Je nach der von Hand
bewirkten Einstellung des Einlaſsschiebers wird in dem ringförmigen Cylinderraume
der Maschine der Kolben verschoben, welcher die Ruderstange nach rechts oder links
verdreht. In den Endstellungen sind Bufferfedern angeordnet.
Bei Schiffsschraubenlagern war es bisher gebräuchlich,
ein Lagerfutter aus Pockholz anzuwenden, das, dem Wasser direkt ausgesetzt, eine Wasserschmierung
ermöglicht, während ein Gemisch aus Oel und Talg im Inneren des Lagers zum Schmieren
dient und andererseits den Zutritt des Wassers nach dem Inneren des Lagers hin
verhindert. Trotz dieser Maſsnahme tritt jedoch bei salzigem Wasser ein starkes
Anfressen der Schrauben welle, ein Verharzen des Oeles und in Folge dessen eine
bedeutende Reibung am Lager und der Welle ein.
Zur Vermeidung dieser Uebelstände wird von F. R.
Cedervall in Gothenburg (* D. R. P. Kl. 65 Nr. 42 225 vom 14. Juli 1887)
zwischen Schraube und Achtersteven des Schiffes eine Schutzbüchse unter Bildung
eines Oelbehälters am Ende des Wellenlagers angeordnet; behufs Ein- und Abführung
von Oel kommen Rohre zur Anwendung, welche mit dem als Hauptölbehälter dienenden
Hohlraume des Lagers in Verbindung stehen.
Auf dem einerseits im Achtersteven D (Fig. 8) und andererseits
in Wand K liegenden Lager B für die Schraubenwelle A, die bei C die Nabe der Schiffsschraube trägt, sitzt zwischen
der Nabe und dem Achtersteven die Mutter D1. Zwischen dieser und der Schiffsschraubennabe C ist die aus einer Anzahl Ringen FGH (Fig. 9) zusammengesetzte
Schutzbüchse angeordnet. Zum Schütze gegen Eis u. dgl. dient ein auf Mutter D1 aufgeschraubter
zweitheiliger Schutzring E. Der äuſsere Ring F dieser Schutzbüchse wird mittels Schrauben an der
Schiffsschraubennabe C festgehalten. Der Ring F ist gegen die Mutter D1 hin mit einer Aushöhlung zur Aufnahme
des Ringes H versehen, der mittels eingeschalteter
Federn I gegen das Ende des Lagers B gedrückt wird, während mittels zweier in F eingeschraubter Ringe G
eine Liderung G1
angezogen werden kann. Der Ring H wird am besten aus
zwei durch eine Schwalbenschwanzverbindung zusammengehaltenen Theilen hergestellt.
Das an B anliegende Ende des Ringes kann mit
Antifrictionsmetall ausgelegt werden.
Das Eindringen von Wasser in das Innere des Lagers B
wird durch diese Schutzbüchse verhindert. Der Dichtungsring H wird bei Drehung der Schrauben welle und des Ringes F durch einen aus F
vortretenden Zapfen mitgedreht. Zur Begrenzung der Verschiebung zwischen H und F dienen Schrauben,
deren Köpfe in diesem hohlen Zapfen Spielraum haben. Der Hohlraum zwischen H und F wird mit hohlen
Gummibällen ausgefüllt, um beim etwaigen Eindringen von Wasser in die Schutzbüchse
ein Zerspringen durch die Bewegungen des Ringes H zu
verhindern. Um die Büchse ohne Herausnahme entleeren zu können, ist eine durch eine
Schraube U geschlossene Oeffnung vorgesehen. Zwischen
der Schutzhülse und dem Wellenlager B ist ein
Oelbehälter O gebildet. Der den Hauptölbehälter
bildende ringförmige Hohlraum B1 im Wellenlager B
communicirt durch Kanäle PP1 mit dem Oelbehälter O. Oben münden in den
Hohlraum B1 die beiden
Rohre Q und R ein, welche
die Hähne Q1 und R1 enthalten, während
von unten das mit Hahn
S1 versehene Rohr
S abführt. An der Wand K ist das Lager B in bekannter Weise mittels
Stopfbüchse an der Welle A abgedichtet.
Behufs Füllung des Hohlraumes B1 öffnet man den Hahn R1 und führt nach Oeffnen des Hahnes Q1 durch Rohr Q Oel mittels Trichters oder Druckpumpe ein. Hierbei
entweicht die eingeschlossene Luft durch die Kanäle PP1, Rohr R
und Hahn R1 Nach dem
Anfüllen werden die beiden Hähne Q1 und R1 wieder geschlossen. Dieses Anfüllen hat selten
mehr als zweimal im Monate zu erfolgen. Sollte ein Heiſslaufen der Schraubenwelle
eintreten, so läſst man das Oel durch Rohr S unter
Oeffnung des Hahnes S1
abflieſsen. Man steckt dann auf das Ende des Rohres Q
einen Schlauch und läſst Wasser durch den Hohlraum B1 umlaufen, bis Kühlung eingetreten ist, worauf man
das abgelassene Oel wieder zuführen kann.
Die Entfernung der Asche aus den zumeist unter dem Wasserspiegel liegenden
Kesselräumen der Seeschiffe erfolgte gewöhnlich, indem man die Aschekästen durch
einen Schornstein nach oben auf Deck zog und dann über Bord entleerte. Gegen diese
Einrichtung wendet sich die Construction von F. Liebler
in Spandau (* D. R. P. Kl. 65 Nr. 42828 vom 3. August 1887), durch welche die Asche
unter Druck durch den Schiffsboden entfernt werden soll.
Auf dem Schiffsboden ist ein cylinderförmiges Gehäuse g
(Fig. 10
und 11)
angebracht, dessen unterer Theil durch einen gut abschlieſsenden, mittels Zahnstange
s1 und Trieb s stellbaren Schieber n
abgesperrt wird. Das Gehäuse ist im unteren Theile mit einer ringförmigen oder eckig
gestalteten Wand versehen, welche einen oder mehrere Räume h1 bildet, deren Oeffnungen mit der
Auſsenkante des Schiffsbodens abschneiden und dem Seewasser Zutritt gestatten, so
daſs letzteres den Schieber bespülen kann oder durch Schlitz k1 nach dem Inneren des Gehäuses gelangt.
Im oberen Theile der Gehäusewand befindet sich die verschlieſsbare Einwerfethür x, welche zur Einführung der auſserbords zu bringenden
Stoffe dient. Auſserdem ist im Gehäuse ein Kolben K
angebracht, welcher mit verstellbarem Abdichtungsringe L versehen ist und mit Hilfe eines durch Räderwerk R bewegten Zahnstangenmechanismus hoch und tief gestellt werden kann. Der
Kolben K hat den Zweck, die in das Gehäuse gebrachte
Asche u.s.w. bei geöffnetem Schieber n nach abwärts in
See zu drücken. Damit der Kolben beim Ausbringen der Asche im Gehäuse dicht
schlieſst und beim Aufwärtsbewegen sich leicht verschieben läſst, kann der
Dichtungsring L desselben, der aus Gummi oder anderem
Materiale besteht, aus einander getrieben werden mittels des durch Schraubspindel
S bewegten Kegels T.
Letzterer wirkt auf die aus vier oder mehr Theilen bestehende Treibplatte O im Kolben, dessen Ansätze den Gummiring an die
Gehäusewand treiben. Neben dem Gehäuse ist der Seehahn a angeordnet, der mit dem Kingston-Ventil das
durch Handrad v1 und
Hebel l1 geöffnet und
geschlossen werden
kann, in Zusammenhang steht, so daſs bei eintreten; der Reparatur am Kingston-Ventil nur der Seehahn abgesperrt zu werden
braucht, um das Kingston-Ventil vollständig zugänglich
zu machen.
Der Vorgang beim Gebrauche des Apparates ist folgender: Der Kolben K befindet sich in höchster Stellung, der Schieber n ist geschlossen und das Gehäuse gegen das Seewasser
abgesperrt. Die Thür x wird geöffnet und die Asche
u.s.w. kann eingeworfen werden (Fig. 10). Ist das Gehäuse
gefüllt, so wird die Thür x dicht abgesperrt und der
Dichtungsring L des Kolbens mittels Handrades M und Conus T gesperrt.
Hierauf wird mittels Zahnstange s1 der Schieber n
geöffnet und dem Seewasser Zutritt gegeben. Der Kolben wird nunmehr durch Räderwerk
R und Zahnstangen P
herabgedrückt und dadurch die Asche in See gebracht. Während dieser Zeit spült das
Wasser durch den Raum s, welcher den unteren
Gehäusetheil umgibt, und bewirkt eine vollständige Entfernung der auszubringenden
Stoffe. Nach stattgefundener Entleerung wird bei tiefster Stellung des Kolbens der
Schieber n wieder geschlossen und hierauf der Kolben
gehoben, die Thür geöffnet und die Füllung kann von Neuem beginnen.
Anker. An Stelle der bisherigen einfachen
Ankerconstructionen treten nunmehr Ausführungen, welche an Umständlichkeit in der
Zusammensetzung kaum noch zu wünschen übrig lassen. Der Anker von J. A. Birch in London (* Englisches Patent Nr. 6347 vom
30. April 1887) soll ein leichtes Auslösen aus dem Ankergrunde gestatten. Die
Ankerarme b (Fig. 12 und 13) sind um
Bolzen b1 drehbar.
Zwischen ihnen sind um c1 gelenkige Hebel c angeordnet, welche mit
Nasen gegen Ansätze b2
der Arme b fassen und letztere in der Stellung Fig. 13
halten, wenn die oberen Enden der Hebel c durch ein
Stück d aus einander gedrückt werden. Wird letzteres
aber aus dem Arme herausgezogen (Fig. 12), so klappen die
Arme b um ihre Bolzen b1 herum.
H. P. Parkes, Tipton, Staffs und J. Hartneſs in
Newcastle-on-Tyne (* Englisches Patent Nr. 8124 vom 6. Juni 1887) begrenzen den
Ausschlag der Ankerarme d (Fig. 14) durch einen
Ansatz g (Fig. 15) am Ankerstock
und Anschläge k an den Armen.
Hebung gesunkener Schiffe. Wenn es sich bisher um
schleunige Fortschaffung eines gesunkenen Schiffskörpers handelte, der etwa eine
Hafeneinfahrt oder eine Fahrstraſse versperrte, so war man häufig nicht in der Lage
mit den bekannten Hilfsmitteln eine Hebung, also Rettung des Fahrzeuges sammt seiner
Ladung zu bewirken und muſste in solchen Fällen zur Sprengung mit Dynamit u. dgl.
Zuflucht nehmen. Als eines der schnellsten Hebungsmittel ist das auf der Themse von
der Thames Conservancy befolgte Verfahren zu erwähnen,
welches darin besteht, daſs unter das gesunkene Schiff Stahldrahtseile herumgeführt
werden, deren Enden bei Ebbe mit entsprechend groſsen Prahmen verbunden werden.
Letztere werden bei kommender Flut angehoben und nehmen das gesunkene Fahrzeug mit in
die Höhe. Dieses billige und schnelle Verfahren ist jedoch nur bei hoher Flut
möglich, welche z.B. auf der Themse zwischen 4 und 5m schwankt.
Erst in letzterer Zeit und wahrscheinlich zuerst im J. 1882 ist verschiedentlich
unter schwierigen Verhältnissen und mit gleich günstigem Erfolge die Hebung
gesunkener groſser Seeschiffe auf eine andere Weise erfolgt, welche aus
verschiedenen Gründen wohl als die beste anzusehen ist und darin besteht, nach
vorhergegangener möglichster Dichtung den Schiffsbord zu erhöhen und dann durch
Auspumpen das Schiff über Wasser zu bringen. Eine Beschreibung dieses noch wenig
bekannten Verfahrens im Allgemeinen, wie einiger damit ausgeführter Hebungen, dürfte
bei der Wichtigkeit und Neuheit der Sache betheiligten Kreisen von Interesse sein.
Wir folgen dabei den im Centralblatt der Bauverwaltung,
1888 * S. 217, nach der Tijdschrift van het Koninklijk
Instituut v. Ingenieurs, 1886/87, enthaltenen
Mittheilungen.
In der Hauptsache geschieht die Hebung durch Erhöhung des Schiffsbordes auf folgende
Weise: So rasch wie möglich nach dem Sinken wird mit Hilfe von Tauchern der Zustand
des Schiffsrumpfes und die entstandene Beschädigung untersucht, darauf ebenfalls
durch Taucher der Schiffsrumpf so viel wie möglich gedichtet und alsdann das Schiff
durch Aufbringen einer künstlichen Verschanzung erhöht, so daſs die Oberkante der
letzteren über Hochwasser reicht. Nach geschehener Erhöhung wird das Schiff leer
gepumpt, flott gemacht und nach erfolgter Entladung behufs Vornahme der Ausbesserung
nach dem Docke gebracht. Durch diese Erhöhung wird nicht allein ein Schiff von viel
gröſserer Treibfähigkeit, sondern zugleich der wichtige Vortheil erlangt, die Ladung
mit trockenem Deck zu löschen und dabei die zeitraubende und kostspielige Hilfe von
Tauchern zu umgehen. Sobald das feste Deck des Schiffes trocken ist, kann die
Entlöschung in Leichter in der gewöhnlichen Weise beginnen, was das Gewicht der
gesunkenen Masse rasch vermindert und wiederum auch bei unvollständiger Dichtung des
Schiffsrumpfes das Leerpumpen erleichtert und das Flottwerden beschleunigt. So wirkt
alles zusammen zur Erreichung des Zweckes: schnelle Ausführung, rasche Beendigung
der Arbeiten und einfache Weise, die Ladung zu bergen. Dadurch ist es ermöglicht,
selbst wenn in Folge ernstlicher Beschädigungen der Schiffshaut letztere nur
ungenügend gedichtet werden kann, das Schiff flott zu machen und zu bergen. Die
Vortheile dieses Verfahrens sind gegenüber der Wegräumung durch Sprengstoffe
überwiegend und sofort ins Auge fallend. Abgesehen von der Kostenersparniſs wird
Schiff und Ladung erhalten und das Fahrwasser viel rascher, vollständiger und auch
mit gröſserer Sicherheit wieder frei.
Um Schiffe mittels Erhöhung des Schiffsbordes rasch und mit Erfolg zu heben, sind
erforderlich: erfahrene Taucher, genügendes und starkes Material zum Dichten des
Schiffes und zur Herstellung der Verschanzung, starke und leistungsfähige Pumpen zum
Herausschaffen des Wassers aus dem Schiffe. Ist letzteres so leck geworden, daſs die
hinlängliche Dichtung als unmöglich sich herausstellt, so können – wenn die
Zwischendecke unversehrt geblieben sind – Luftsäcke dazu Verwendung finden, um das
Wasser aus dem untersten Raume zu entfernen. Mit dem sogen. „Dänischen
Verfahren“, weiches nicht allein den Rumpf, sondern auch das Schiffsdeck
dichtet und dann das Schiff leer pumpt, ist der groſse Uebelstand verbunden, daſs
bei schräger Lage des Schiffes Umkanten stattfinden kann. Bei der Erhöhung des
Schiffsbordes ist diese Befürchtung aber ausgeschlossen, wie wir später sehen
werden.
Nach dieser allgemeinen Auseinandersetzung mögen drei Beispiele folgen, welche
zugleich die Ausführung der Erhöhung u.s.w. im Besonderen erkennen lassen.
1) Hebung des „Austral“, 1882. Das groſse
Dampfschiff „Austral“ sank im Hafen von Sidney in Australien in ungefähr
16m Wassertiefe, hatte einen Tiefgang von 8m, eine Länge von 138m und eine Wasserverdrängung von 5588t.
Die Lage nach dem Sinken ist aus Fig. 16 zu ersehen. Die
Neigung des Deckes gegen die Wagerechte betrug nicht weniger als 13°, das feste Deck
lag ganz unter Wasser und der Rumpf ungefähr 2m,50
in den Sand eingewühlt. In diesem Falle würde das Dichten und Leerpumpen ohne
Erhöhung des Schiffsbordes sehr gefährlich gewesen sein und Umkanten stattgefunden
haben, weil bei dem Leerpumpen das meiste Wasser an der tiefsten Stelle bleibt und
das Uebergewicht dieser Wassermasse in dem Maſse zunimmt, wie das Leerpumpen
gefördert ist. Bei Erhöhung des Schiffsbordes dagegen erhält, wie auch aus der
Zeichnung hervorgeht, gerade die tiefste Seite die gröſste Tragfähigkeit, und beim
Leerpumpen ist dann die Kraft, welche das Schiff wieder gerade zu richten trachtet,
um so gröſser, je schräger das Schiff liegt. Nach Dichtung ist der „Austral“
mit einer Erhöhung des Schiffsbordes 125m lang,
8m,20 über dem festen Decke und auf die halbe
Länge mit einem wässerdichten Quer- oder Zwischenschott versehen. Die Erhöhung war
zusammengestellt aus starken Ständern, welche mit Schraubenbolzen an die an der
Binnenseite des Schiffes angebrachten eichenen Querbalken befestigt waren. Gegen die
Ständer waren 10cm starke Planken wagerecht
angebracht und die ganze Verschanzung darauf mit Segeltuch bis unter das feste Deck
bekleidet. Die Seitenwände der Erhöhung waren durch Querbalken abgesteift, wie die
Zeichnung es andeutet. Die Erhöhung, in einzelnen Theilen von 5 bis 7m an dem Ufer fertig und passend gemacht, wurde
nach dem Wrack gefahren, niedergelassen und dann durch Taucher befestigt. Auf der
Zeichnung ist die Wasserlinie im Schiffe angedeutet in dem Augenblicke, wo es flott
wurde, langsam sich gerade richtete und zu steigen begann; daraus folgt aber, daſs das feste Deck
noch nicht ganz trocken gefallen war.
2) Hebung des „Scorpion“, 1886. Dieses im J. 1868
erbaute holländische Kriegsschiff hat eine Länge von 62m,50, eine Breite über den Groſsspant von 11m,58, einen Tiefgang von 4m,725; die
15cm,2 dicke Panzerung reicht bis 1m,15 unter die Wasserlinie; die eiserne
Schiffshaut unterhalb der Panzerung ist 16mm
stark. Das seewärts fahrende Kriegsschiff, auſserhalb des Seehafens von Nieuwediep
angerannt, sank rückkehrend in dem Augenblicke, wo es in das Dock einfahren wollte.
Die Schlagseite nach dem Sinken betrug 8°, das feste Deck lag ganz unter dem
gewöhnlichen Dockwasserstande mit Ausnahme der Deckhäuser und Panzerthürme. Eine
Hebung stellte sich als unbedingt nothwendig heraus, wobei eine Befürchtung vor
Umkanten keineswegs ausgeschlossen erschien und deswegen von gänzlichem Dichten des
Rumpfes und des Deckes und Leerpumpen Abstand genommen werden muſste. Die
Zusammenstellung der Erhöhung und die Befestigung derselben mit dem Schiffe ist in
Fig. 17
und 18
angegeben. Auf der Auſsenwand des Tiekholzdeckes wurde nach Wegnahme der eisernen
Verschanzung eine rundlaufende Fuſsrippe festgebolzt; in diese wurden die Ständer
mit Schwalbenschwänzen eingelassen. Die Ständer, in Abständen von 0m,75 von Mitte zu Mitte vertheilt, erhielten
Abstützungen gegen die Deckhäuser und Panzerthürme oder, wo diese fehlten, gegen das
feste Deck. Der besseren Dichtung wegen und zur Sicherung der Ständer gegen
Verschiebungen ist an der inneren Seite derselben auf der Fuſsrippe noch eine
durchlaufende Rippe verbolzt, während endlich eine wagerechte Beplankung an der
Auſsenseite der Ständer den wasserdichten Abschluſs bildet. Die Ständer reichten bis
3m,10 über Deck, während die Höhe der
Beplankung auf dem Hinterschiffe bei den Anschlussen gegen das hinterste Deckhaus
3m betrug und nach dem Vordertheile allmählich
sich verminderte. Die Aufbringung der Erhöhung beanspruchte trotz vieler
Schwierigkeiten nur sechs Tage, worauf durch Leerpumpen in kurzer Zeit die Hebung
bewerkstelligt war.
3) Bebung des „Brambletye“, 1886 bis 1887. Kaum
fünf Monate später wurde ebenfalls bei Nieuwediep eine ebensolche Hebung in
gröſserer Tiefe und unter ungünstigeren Verhältnissen, in starker Strömung
Auſserhalb des Seehafens und mitten im Winter ausgeführt. Am 29. November 1886
gerieth das englische Vollschiff „Brambletye“ an der Grenze des Fahrwassers
an Grund; dasselbe war mit 28000 Ballen Leinsaat beladen, hatte eine Länge von 77m,45, eine Breite 11m,10 über dem Groſsspant, einen Tiefgang von 6m,25 und eine Ladefähigkeit von 14:95 Registertons. Beim Hineinschleppen
in den Hafen sank das Schiff hart am Rande des Fahrwassers in einer Tiefe von 7 bis
9m, so daſs bei Hochwasser das Deck in
gleicher Höhe mit dem Wasserspiegel lag; die Schlagseite nach dem Hafen zu betrug
7°. Dem Oelgehalte der kostbaren Ladung ist es zuzuschreiben, daſs noch wenig Wasser in das Schiff
eingedrungen und daſs dasselbe nicht schon im Marsdiep gesunken war. Da es unmöglich
schien, die stark treibende Ladung durch Taucher über Wasser zu bringen, so höhte
eine Gesellschaft den Schiffsbord so weit auf, daſs bei Niedrigwasser das obere Deck
unter fortwährendem Pumpen trocken gehalten und mit offenen Luken gelöscht werden
konnte. Das Pumpen geschah mit einer auf das Vorderdeck gestellten Centrifugalpumpe
und mit Dampfpumpen eines Schleppers; nach Löschung von 300 Ballen machten
eintretende Stürme das weitere Arbeiten unmöglich und verschlechterten die Lage des
Schiffes. Die heftigen Strömungen wühlten den Grund um und unter dem Schiffe los und
verschoben es hafenwärts in tieferes Wasser, wobei dasselbe 10° Schlagseite nach dem
tiefen Fahrwasser erhielt. Der Zustand war dadurch bedenklich geworden. Die starken
Strömungen hatten zwischen Wrack und Leitdamm eine Vertiefung von mehr als 2m verursacht, so daſs nicht allein durch
fortdauernde Vertiefung die Sicherheit dieses Dammes gefährdet wurde, sondern auch
ein Umkanten des Schiffes zu befürchten stand. Auſserdem war die Ladung so stark
gequollen, daſs das ganze Deck mit Deckhäusern gehoben und der Verband zerstört war.
Trotzdem es Winter war, so erforderten die Interessen des Hafens gebieterisch eine
rasche Hebung; das Wrack bildete mit dem Leitdamm einen spitzen Winkel und somit
einen Trichter, in welchen bei Fluth ein starker Strom einfiel und somit den Fuſs
des Leitdammes ernstlich bedrohte.
Unter diesen Umständen übernahm der „Nordische Bergungsverein“ zu Hamburg die Hebung gegen 37½ Proc. des
Werthes von Schiff und Ladung, weil die erste Gesellschaft nicht über genügende
Hilfsmittel verfügte. Man schätzte die fest in einander gedrungene Ladung,
durchzogen von Seewasser, für beinahe doppelt so schwer als in trockenem Zustande.
Einzig und allein eine Erhöhung des Schiffsbordes konnte noch Erfolg versprechen,
weil dadurch bei verhältniſsmäſsig geringer Vergröſserung des Gewichtes dem Schiffe
eine viel gröſsere Wasserverdrängung gegeben wird und dann die Entladung im
Trockenen auf gewöhnliche Weise geschehen kann. Die Construction und die Abmessungen
der Aufhöhung sind aus Fig. 19 bis 21 zu ersehen,
die Länge derselben an beiden Seiten des Schiffes betrug 57m. Quer über das ganze Schiff, von einem Bord zum
anderen, waren Fuſsrippen mit dem Decke verbolzt und mit diesen die innere Reihe der
doppelten Ständer verbunden, während die äuſsere Reihe an die Nagelbank befestigt
war. Zwei Reihen wagerechter Balken stützten die Ständer gegen einander ab, die 7cm starke Beplankung war mit Segeltuch gedichtet.
Auſserdem verhinderten Klampen und Klötze eine Verschiebung. Schwere, um die Köpfe
der Ständer und um die Auſsenenden der Stützbalken geschlungene und an Deck
befestigte Ketten dienten dazu, ein Auftreiben der Erhöhung des Schiffsbordes zu
verhindern, welche letztere auf dem hinteren Theile 4m
betrug und nach dem Vordertheile bis auf 1m,50
sich erniedrigte. Die auf Deck des Schiffes befindlichen Gegenstände als Poller,
Bolzen u.s.w. erschwerten naturgemäſs die vollständige Dichtung in hohem Grade, ganz
abgesehen von der Kälte und dem starken Strome. Mit den kräftigen Pumpen konnte
indessen das Deck innerhalb der künstlichen Verschanzung trocken gehalten und somit
die Entladung vorgenommen und beendigt werden. – Die Hebung des „Brambletye“
beweist, daſs ein gesunkenes Seeschiff auch unter sehr ungünstigen Verhältnissen
durch Erhöhung des Schiffsbordes zu heben ist, sobald man nur über kräftige
Hilfsmittel verfügt. In vielen Fällen wird dieses Verfahren das billigste, rascheste
und einfachste sein. Es verdient den Vorzug gegenüber dem auf der Themse befolgten,
weil man an kein begrenztes Hebungsvermögen gebunden ist; wo indessen starke Dünung
herrscht, muſs dasselbe als unausführbar betrachtet werden. Für gesunkene kleinere
Fahrzeuge wird naturgemäſs das Heben mittels Tonnen u. dgl. seinen Werth behalten
und verdienen deshalb die Vervollkommnungen an diesen Lufthebeapparaten weitere
Beachtung. J. Pouzeletti und A.
Oudin in Paris (* D. R. P. Kl. 65 Nr. 40614 vom 22. December 1886) haben
aufblähbare Bojen vorgeschlagen, welche in zusammengelegtem Zustande an das
gesunkene Fahrzeug befestigt werden und dann mit gepreſster Luft gefüllt werden. Die
centrale Welle A (Fig. 22 Taf. 27), welche
den ganzen Apparat durchdringt, ist an der Unterplatte B befestigt; an dieser sitzt ein Doppelflansch J, in welchem Arme F mit Oesen drehbar
befestigt sind. Diese Arme sitzen an einem Bande R,
welches durch Scharniere zusammengeklappt werden kann, und reichen bis zum Flansche
J der Oberplatte G. In
der Nähe der Oberplatte sowie der Unterplatte sind kleine Versteifungsarme c mit jedem Arme F
verbunden, die in einem Flansche DD1 drehbar angebracht sind. Letzterer legt sich beim
Hochziehen gegen eine Mutter L1 und verursacht hierbei, daſs die groſsen Arme F ausweichen, während der Flansch D eine gegen den Flansch J
gelagerte Spiralfeder M zusammenpreſst, die später das
Zusammenlegen erleichtert. Die Oberplatte ist mit der Stopfbüchse P versehen und besitzt ein Luftzuführungsrohr N, das mit dem Inneren des Schiffes communicirt,
während das mit einem Hahne versehene Rohr O zum
Entleeren des Apparates dient. Das ganze Gerippe wird mit Leinwand überzogen und
dieser Ueberzug nachher mit Kautschukplatten belegt.
Schutz der Schiffswände. Im Nautical Magazine wird über den geringen Schutz geklagt, welchen ein
Farbenanstrich für den Schiffskörper bietet. Namentlich wird bemerkt, daſs sich der
zersetzende Einfluſs des Seewassers, des Muschelansatzes, der Luft u.s.w., besonders
auf Stahlbleche nacheilig bemerkbar mache, weil auf diesen in Folge des beim letzten
Walzendurchgange den Blechen verliehenen Politurglanzes und der Oxydationsschicht
ein nur ungenügendes Haften eines Anstriches erzielbar sei. Bei den englischen
Kriegsschiffen wird diese Oxydationsschicht durch Einlegen der Stahlplatten in ein
Bad aus gesättigter Chlorlösung und nachheriges Bearbeiten durch Stahlbürsten
entfernt, doch läſst sich dieses kostspielige Mittel nicht überall anwenden. Zur
Abhilfe dieses Uebelstandes wird vorgeschlagen, die Bleche nicht ganz auszuwalzen,
sondern scharf aufzurauhen.
Zum Reinigen der Schiffswände unter Wasser, also zur
Abstoſsung des Muschelansatzes wird von H. Arentz in
Kopenhagen (* D. R. P. Kl. 65 Nr. 33534 vom 1. Juli 1885) der in Fig. 23 dargestellte
Apparat vorgeschlagen.
Die Vorrichtung besteht aus einem Bürstencylinder a,
dessen Bürsten mit den beiden hohlen Zapfen c in dem
aus Röhren gebildeten Rahmen b rotiren. Die Umdrehung
des Bürstencylinders wird durch das Wasser einer Druckpumpe auf dem Schiffe bewirkt,
welche durch einen Schlauch mit dem Mundstücke d in der
Mitte des Rahmens b verbunden ist. Das Wasser wird
durch den einen Zweig des Rahmens b und durch die Düse
e in eine Stoſsturbine oder einen anderen
Wassermotor gepumpt, der an dem einen Ende des Bürstencylinders a angebracht ist. Das Abfluſswasser aus der Turbine
oder aus dem Wassermotore findet seinen Ausweg durch die Löcher der korbartig
geformten Endwand des Cylinders a. Die Turbinenachse
g ist in dem einen Rohre y des als Schwimmer dienenden Hohlcylinders z
innerhalb des Bürstencylinders a gelagert und überträgt
die Umdrehung der Turbine verlangsamend auf den Bürstencylinder mittels des durch
die conischen Räder n hergestellten Vorgeleges, welches
innerhalb der der Turbine entgegengesetzten korbartigen Endwand h gelagert ist. Letztere ist mit einem Zahnkranze
versehen, in welchen das auf der rechtwinkelig zur Turbinenachse gelagerten Welle
angebrachte conische Rad eingreift, und überträgt somit die Bewegung der Turbine auf
den mit ihr fest verbundenen Bürstencylinder.
Bei Anwendung des Apparates werden die beiden Enden des Rahmens b, zwischen denen der Bürstencylinder angebracht ist,
an einem Tau befestigt, welches auf der einen Seite des Schiffes unter dessen Kiel
und über die Wand der anderen Seite auf Deck führt, während in der Mitte des Rahmens
oder einem von diesem ausgehenden Arme, der mit einem Laufrade p versehen sein kann, ein anderes Tau befestigt wird,
welches auf Deck an derselben Seite des Schiffes geführt wird.
Bei der Construction von Th. Thorsen in Arendal (* D. R.
P. Kl. 65 41250 vom 1. März 1887) wird die Bürste von einer Schraube bethätigt,
welche durch die Fahrt des Schiffes in Umlauf versetzt wird. In einem kastenförmigen
Gestelle ist eine Schraube a (Fig. 24) angeordnet,
welche durch ein Zahnräderwerk mit der Bürste b, in
deren Mitte ein eiserner, S-förmiger Schraper angebracht ist, in Verbindung steht.
Die Schraper können durch Hilfe von Schrauben, je wie die Bürste verbraucht wird,
gestellt werden. Damit die Schraper nicht zu hart auf den Schiffsrumpf wirken sollen, ist
unter der Bürste eine Spiralfeder m angebracht, welche
eine elastische Berührung zwischen dem Schiffsrumpfe und den Schrapern hervorbringt.
Während der Fahrt des Schiffes bewegt sich die Schraube a, wodurch die Bürste b herumgedreht wird.
Der Apparat wird sowohl durch seine eigene Schrägung im Vordertheile, wie durch die
Seitenschaufel h zum Schiffe eingehalten} diese kann
wieder durch die Hilfsschaufeln l schmäler und breiter
gemacht werden: die letzteren können in die Seitenschaufel ausgezogen oder
eingeschoben werden und somit den Druck des Apparates gegen den Schiffsrumpf
reguliren.
Die Verwendung von Oel zur Beruhigung der Meereswellen
hat in der letzten Zeit weitere Fortschritte gemacht, nachdem die zweifellose
Wirkung von Oel auf die Wasserwellen erwiesen ist. Oelvertheilungsapparate werden in
den mannigfaltigsten Formen vorgeschlagen. In Fig. 25 ist eine
Ausführung von F. O. Larsen in Kopenhagen (* D. R. P.
Kl. 65 Nr. 42642 vom 23. September 1887) dargestellt.
Einem mit kreisförmiger Basis angelegten dreistrebigen Tauwerkgehänge b, dessen Streben nach oben zu behufs Aufnahme des
Schirmes m vorerst aus einander gehen, um bei c zusammen zu stoſsen und vereint um die Metallhülse
o1 geführt die Oese
o zu bilden, ist ein sich also nach unten zu
verjüngender und nach oben zu erweiternder Mittelbehälter g aus dichtem Segeltuche mittels dreier Nähte einverleibt. Ebenso ist der
weiche, zusammenleg- und drückbare mittlere Theil g des
Behälters oben an dem Umfange des spreizenden festen Obertheiles bezieh. an der
Unterkante des Blechschirmes m und unten an dem
ebenfalls rund spannenden festen Blechtrichter t
festgenäht, so daſs der Gesammtbehälter, bestehend aus Schirm m, dem aus den Seitentheilen u hergestellten Mitteltheile g und dem
Trichter t, die Form einer dreiseitigen Laterne hat.
Auſser der obersten Hauptbefestigungsöse o1 befinden sich noch am oberen weichen Theile des
Behälters g unterhalb des festen Schirmes m in die Streben eingedrehte Befestigungsösen. Im
Schirme m befindet sich die Auffüllungsöffnung a; diese wird durch den Schraubendeckel d verschlossen, welch letzterer durch eine am
Kopfstifte n und der Oberfläche des Schirmes
befestigte, aber die Drehung des Deckels zulassende Kette vor dem Verlieren
geschützt ist. In gleicher Weise ist die Auslauföffnung a1 durch den Schraubendeckel d1 verschlieſsbar und
einem Abhandenkommen des letzteren durch n1 vorgebeugt. Behufs Erlangung eines allmählichen
und sickernden Oelaustrittes, sowie zum Halte des Oeles dienen die dem oberen und
unteren Theile von t eingelötheten Siebe s und s1; auch kann der mittlere Weichbehälter g mit einer losen Wergeinlage w versehen sein.
Mg.