Titel: | Messwerkzeuge. |
Fundstelle: | Band 273, Jahrgang 1889, S. 314 |
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Meſswerkzeuge.
Mit Abbildungen.
Meſswerkzeuge.
a) Lochlehren. D. G. Brown und W. Lancaster in Philadelphia bauen nach dem Englischen Patent Nr. 13703
vom 10. Oktober 1887 die in Fig. 1 dargestellte
Meſsvorrichtung, bei welcher die auf die Mittelschraube D aufzuschraubende Büchse A zur Vermeidung
jeden todten Ganges gespalten und mittels der Schräubchen C gespannt wird. Die mit der Mittelschraube D
fest verbundene Hülse F ist an ihrem abgeschrägten
Rande in 25 Theile getheilt, so daſs mit der Ganggröſse der Mittelschraube, welche
1/40 eines
Zolles beträgt, es möglich wird, ein Tausendstel eines Zolles (0,026mm) zu messen.
Fig. 1., Bd. 273, S. 314Fig. 2., Bd. 273, S. 314 b) J. Tickell in Cleveland, Ohio, hat nach
American Machinist, 1888 Bd. 11 Nr. 10 S. 2, die
Lochlehre zum Verlängern eingerichtet, indem in die Meſshülse A mittels der Schraube L
die Stifthülse H derart eingeschoben wird, daſs sie aus
der Hülse A mehr oder weniger herausragt. Um nun die
geradlinige Verschiebung jedesmal ablesen zu können, sind in der Hülse A drei Schlitze mit entsprechenden Theilungen in
verschiedener Höhenlage vorgesehen, von welchen in der Fig.
2 nur der mittlere sichtbar ist. M ist die
Griffscheibe, an welcher die mittlere Meſsschraube steckt.
c) W. Haddow's Meſsvorrichtung. Um Höhenabsätze an Werkstücken unmittelbar am Hobeltisch
genau zu bestimmen oder Dicken und Innenabstände messen zu können, dient das mit
Fühlhebel ausgerüstete, von Haddow in Newton, Mass.,
Amerika, gebaute Meſswerkzeug. Dieses besteht nach American
Machinist, 1888 Bd. 11 Nr. 27 S. 6, aus einem Böckchen A (Fig. 3), der
Meſsschraube D, deren am Bügel geführte Mutter zwei
Verlängerungen besitzt, von denen die eine den Drehzapfen für den Fühlhebel B, die andere C die Marke
für den Fühlhebel und zwei Abschaltungen enthält, welche zum Ablesen der Messungen
auf der Theilschiene dienen.
Beim Messen von Dicken wird der Schieber E unter den
Fühlhebel gebracht und zwar sind diese Bestandtheile derart eingerichtet, daſs die
Ablesungen an der Scala bei Stärkenmessungen von der oberen Kante von C, hingegen bei Abmessungen von Hohlräumen von der
unteren Arm kante erfolgen.
d) Enos' Neigungswasserwage (Fig. 4). Das gebogene Glasrohr besitzt an einem Ende eine kleine Blase,
in welcher Luft abgefangen wird.
Fig. 3., Bd. 273, S. 315
Fig. 4., Bd. 273, S. 315
Fig. 5., Bd. 273, S. 315
Wünscht man bei wagerechter Lage dieses Instrumentes eine
längere Luftblase im Rohr zu haben, so wird dieses mit dem Blasenende zuerst
hochgestellt, dann langsam gesenkt, damit die Luft in das Rohr treten kann. Ebenso
wird durch rasche Kippbewegung Luft in der Blase abgefangen und dadurch die
Luftblase im Rohr für Winkelmessungen entsprechend verkürzt. Knapp um das Rohr ist
eine Gradtheilungsschiene angelegt. (Scientific
American vom 3. März 1888.)
e) Wasserwage. In den Werkstätten von Bement und Miles in Philadelphia wird nach American Machinist, 1888 Bd. 11 Nr. 17 S. 6, die in
Fig. 5 dargestellte Wasserwage verwendet, bei
welcher die Glasröhre in die mittlere Aussparung des Richtscheites mittels feiner
Schräubchen eingestellt wird.