Titel: | Neuerungen an Oefen für verschiedene gewerbliche Zwecke. |
Fundstelle: | Band 273, Jahrgang 1889, S. 443 |
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Neuerungen an Oefen für verschiedene gewerbliche
Zwecke.
(Fortsetzung des Berichtes S. 337 d.
Bd.)
Mit Abbildungen auf Tafel
23.
Neuerungen an Oefen für verschiedene gewerbliche
Zwecke.
Oskar Bilharz in Freiberg in Sachsen hat (vgl. D. R. P.
Nr. 47992 vom 4. September 1888) einen Glühofen für körnige Stoffe construirt.
Der in Fig. 1
im Längenschnitte, in Fig. 2 im Querschnitte und
in Fig. 3 in
Hinteransicht dargestellte Ofen besteht aus einem oder einer Reihe über Rostfeuer
eingesetzter cylinderförmiger Blechgefäſse A mit
conusartigen Enden C und C1.
Diese Cylinder sind aus starken schmiedeisernen Rippen gebildet, die mit den
conischen Stirnenden C und C1 fest verschraubt sind. Jene Rippen
umschlieſst ein Mantel von schwachem Eisenbleche, die Stirnenden aber laufen in
Röhren O und O1 aus.
Der zu glühende Stoff wird durch die Röhren O in den
Cylinder eingeführt, und nachdem er längere oder kürzere Zeit darin geglüht worden
ist, wird er durch das entgegengesetzte Rohr O1 hinausbefördert.
Während des Glühprozesses wird der Cylinder in langsame Umdrehung versetzt. Die durch
Riemen angetriebene Welle X hat einen Wurm V, welcher das Wurmrad W
antreibt und so den Cylinder in Umdrehung versetzt.
Der Cylinder selbst hat eine nach hinten geneigte Lage, und würde der Stoff
allmählich nach hinten wandern, wenn nicht die Längsrippen LL desselben so schräg zur Achse gestellt wären, daſs dies Bestreben
dadurch aufgehoben wird. Der Stoff wird also, wenn die Umdrehung in diesem Sinne
erfolgt, immer im Cylinder gleichmäſsig verbreitet bleiben.
Hat nun eine Probeentnahme gezeigt, daſs die Post genügend geglüht ist, so wird der
Cylinder in die entgegengesetzte Umdrehung versetzt, die erwähnten schräg gestellten
Längsrippen LL befördern den Stoff nach hinten, von wo
er durch die spiralförmig gestellten Rippen des Conus C1 zur Oeffnung O1 hinausgeschafft wird.
Die Wand, welche zwei Feuerherde trennt, ist durch gewölbte Schlitzöffnungen SSS unterbrochen. Dadurch soll eine rauchlose
Verbrennung der Kohlen erzielt werden.
Der Feuerraum ist über dem Blechcylinder durch ein Eisengewölbe mit Chamotteausfütterung
abgeschlossen; dasselbe besteht aus zwei Hälften, die Scharniere haben und
aufgeklappt werden können. Der Rauchkanal K ist durch
Oeffnungen mit demselben verbunden. Diese Oeffnungen sind so angeordnet, daſs eine
gleichmäſsige Vertheilung der Flamme erzielt wird.
Das Aufklappen des Gewölbes hat den Zweck, den Cylinder A behufs Ausbesserns des Blechmantels herausnehmen zu können.
Der Patentanspruch, welcher sich auf die Combination der einzelnen Theile erstreckt,
lautet:
„Ein Glühofen für körnige Stoffe mit einem oder mehreren cylindrischen Gefäſsen
A, deren innere Rippenanordnung LL so getroffen ist, daſs das durch O eingeführte Röstgut bei Drehung in der einen
Richtung gleichmäſsig vertheilt und bei Drehung in der anderen Richtung durch
O1
hinausgefördert wird, wobei jedes Gefäſs A mit
einem um Scharniere aufklappbaren Gewölbe versehen ist.“
Wegen ähnlicher Rösttrommeln vgl. Kerl's Grundriſs der allgemeinen Hüttenkunde, 2. Aufl. S.
293.
Fig. 4 stellt
eine Einrichtung von Schachtöfen mit Vorwärmern zum continuirlichen Brennen von
Cement und Kalk dar. Diese Einrichtung ist von F.
Kawalewski und L. du Pasquier in Grandchamp
bei Veytaux-Chillon (Schweiz) angegeben worden (D. R. P. Nr. 48293 vom 18. September
1888). Nach dem Patentansprüche ist eine eigenartige Verbindung geschützt, nämlich
die „Combination zweier oder mehrerer, je aus einem Vorwärmer E, einem Schmelzraume B mit Gewölbe D und Oeffnungen P und d und einem mit
durch den Rost C hindurchreichenden Kegel R versehenen Kühlraume A bestehenden Schachtöfen und eines Kamins F mittels der mit Schiebern L und M bezieh. L1 und M1 versehenen Kanälen NO bezieh. N1
O1 in der Weise,
daſs die aus dem ersten Ofen unbenutzt entweichenden Gase durch den Schmelzraum
des zweiten Ofens geführt werden, bevor sie in den Kamin entweichen, und
umgekehrt“.
Zur näheren Erläuterung möge Folgendes dienen:
Der senkrecht unter dem Schmelzraume B befindliche und
durch eine stufenförmige Erweiterung mit demselben verbundene Kühlraum A Enthält einen durch den Rost C hindurchreichenden Kegel R, welcher
bezweckt, das Herunterfallen des gebrannten Cementes derartig zu regeln, daſs die im
Centrum des Schmelzraumes befindliche Masse, Welche gewöhnlich zu schnell
herunterfällt, zurückgehalten wird, während die am Umfange des Ofens befindliche
Masse frei herunterfällt.
Ferner sind im Gewölbe D mehrere senkrechte Kanäle d angebracht, welche so angeordnet sind, daſs ein durch
dieselben hindurchdringendes Werkzeug den Wänden des Ofens entlang laufe. Endlich
ist im Centrum des Gewölbes D eine zum Einwerfen des
Brennmaterials bestimmte Oeffnung P vorgesehen.
Der Vorwärmer E, welcher sich zwischen dem Schmelzraume
B und dem Kamine F
befindet, enthält eine mechanische Vorrichtung zum Vorschieben der zu brennenden
Steine. Jene Vorrichtung besteht aus zwei Trommeln G
und H, über welche zwei oder mehr endlose Ketten I laufen, auf welche die zu brennenden Steine durch die
Oeffnung J eingesetzt werden. Ein eiserner Schieber K schützt die mechanische Vorrichtung vor dem
zerstörenden Einflüsse der vom Schmelzraume in den Vorwärmer ziehenden Flammen.
Die Kette I wird mittels der einen oder anderen der
verzahnten Trommeln G oder H in Bewegung versetzt und durch Rollen i
unterstützt.
Mittels eines Schiebers L kann die Verbindung des
Vorwärmers E mit dem Kamine F abgeschnitten werden. Gleichzeitig wird durch Oeffnen des Schiebers M die Verbindung von E mit
dem nach unten laufenden Kanäle N und mit dem
wagerechten Kanäle O hergestellt. Letzterer führt
entweder direkt oder, wie in der Zeichnung angenommen, in zwei um den zweiten Ofen
herumlaufende Zweigkanäle zertheilt, in den unteren Theil des Schmelzraumes B1 des linken
Ofens.
Die eben beschriebene Verbindung des Vorwärmers E des
rechten Ofens mit dem Schmelzraume B1 des linken Ofens wird in dem Augenblicke
hergestellt, in welchem Brennmaterial in den rechten Ofen eingeworfen wird, wobei
während einer gewissen Zeit sehr viele Gase unverbrannt und unbenutzt aus dem
Vorwärmer E in den Kamin entweichen würden. Dieselben
werden statt dessen im Schmelzraume B1 des zweiten Ofens verwerthet. Hierbei sind in
letzterem der Schieber L1 geöffnet und M1 geschlossen, so daſs der Vorwärmer E1 des linken Ofens direkt mit dem Kamine F in Verbindung steht. Nach einer gewissen Zeit wird
durch Verstellen der vier Schieber die entgegengesetzte Verbindung hergestellt und
das Brennmaterial im linken Ofen aufgegeben, wobei dann die Gase von E1 durch N1
O1 nach B gelangen, um nach ihrer Verbrennung durch E in den Kamin zu entweichen.
Für Interessenten dürfte zu empfehlen sein, die Oefen von C.
Dietzsch in Saarbrücken, welche gleichfalls zum continuirlichen Brennen von
Cement, Kalk u.s.w. bestimmt sind (D. R. P. Nr. 23919 nebst Zusätzen) in Betracht zu
ziehen (1887 264 191. 1888 270
* 294).
Die Actiengesellschaft der vereinigten chemischen Fabriken zu
Leopoldshall hat unter Nr. 48050 ein vom 14. Oktober 1888 laufendes D. R.
P. für einen Ofen zum Brennen von cementartigen Stoffen erhalten. Der in den Fig. 5 bis 9 dargestellte
Ofen ist ein Fächerbrennofen für continuirlichen Betrieb mit Führung der zu
brennenden Körper durch gefurchte Seiten wände und geschlitzten Deckel. Er ist, wie
gesagt, mit Rücksicht auf solche Stoffe construirt, welche beim Garbrennen mürbe
werden und zerfallen.
Der Hauptbrennraum besteht aus einer Kammer A, an der
zwei gegenüberliegende Wände mit parallelen Vertiefungen oder Furchen versehen sind. Die Kammer
verengt sich an ihrem unteren Theile bei JJ dadurch,
daſs die Furchen aufhören. Unter der Kammer ist ein herdartiger Raum H angeordnet, an dessen seitlicher Oeffnung B die beliebig erzeugten Heizgase eintreten. Oben an
einer gefurchten Seite der Kammer ist der Fuchs C zum
Austritte der Heizgase; F ist eine Oeffnung zum
Ausziehen gebrannten Materials. Oben ist die Kammer durch einen Deckel D geschlossen, der mit Schlitzen sss versehen ist, deren schmalere Enden genau mit den
Furchungen der Seiten wände übereinstimmen.
Die Arbeit vollzieht sich nun in folgender Weise: Das zu brennende Material wird in
Tafeln geformt, deren Querschnitt genau den Schlitzen des Deckels entspricht.
Nachdem der Ofen (wobei natürlich die Schlitze des Deckels zunächst bedeckt werden)
angeheizt ist, werden diese Tafeln durch die Schlitze des Deckels eingeführt und so
weit hinabgelassen, bis sie auf der Verengung des Ofens bei JJ aufstehen, während die oberen Enden über den Deckel durch die Schlitze
herausragen und dadurch diese abschlieſsen. Der Ofen bildet nun eine Zahl von engen
Abtheilungen, Fächern, deren Scheidewände das zu brennende Material (die Tafeln)
darstellen. Unten sind diese Fächer bei JJ offen, oben
durch den Deckel geschlossen, während seitlich bei C
die Heizgase ihren Ausweg finden. Die Heizgase treten durch den Herd H in die Kammer A bezieh.
die Fächer, durchstreichen diese und ziehen durch den Fuchs C ab.
Der untere Theil der Tafeln bei B empfängt naturgemäſs
die stärkste Hitze, brennt sich deshalb früher gar als die oberen Theile. Er
erweicht also oder zerbröckelt, und durch ihre eigene Schwere sinkt die Tafel, durch
den Deckel und die Furchungen der Wände geführt, entsprechend, wie sie sich gar
brennt, langsam nach.
Das erweichte, gar gebrannte Material fällt herab auf den Herd H, um dort noch etwas nachzubrennen, und wird, sobald
es sich ansammelt, durch die Oeffnung P
herausgezogen.
Sobald die Tafeln so weit nachgesunken sind, daſs ihre oberen Enden in den Schlitzen
des Deckels verschwinden, werden neue Tafeln auf die Schlitze aufgesetzt, die, der
ersten Tafel folgend, durch die Schlitze in den Ofen nachsinken, um in gleicher
Weise gebrannt zu Werden.
Der Betrieb kann in dieser Weise ohne Unterbrechung fortgeführt werden, so lange
Material zum Brennen vorhanden und der Ofen nicht der Ausbesserung bedürftig
ist.
Die Stellung der Ofenkammer A braucht nicht genau
senkrecht zu sein, sondern kann in einem beliebigen Winkel geneigt hergestellt
werden; dies würde z.B. nothwendig sein, wenn das Gewicht der Wein zu groſs und
dadurch der Prozeſs des Nachsinkens ein zu rascher wäre.
Helmuth Dueberg in Berlin hat Neuerungen an Ringöfen zum
Brennen von Ziegeln und anderen Materialien vorgeschlagen (vgl. D. R. P. Nr. 48071
vom 19. Januar 1889), welche im Wesentlichen darin bestehen, daſs der Brennkanal
nicht in einer Wagerechtebene angeordnet ist, sondern in zwei oder mehreren
verschiedenen Höhen. Zweck dieser Neuerungen ist entweder eine Ersparniſs an dem für
den Ofen erforderlichen Bauplatze oder aber eine Anpassung des Ofens an eine
bestehende Fabrikeinrichtung mit mehreren Stockwerken u.s.w.
In Fig. 10 und
11 ist
ein Ringofen dargestellt, dessen Brennkanal aus zwei Theilen a und a1
besteht, welche in zwei, verschiedenen Höhen senkrecht über einander angeordnet
sind. Zwischen denselben befindet sich ein Zwischenraum b von genügender Höhe, um dem Brenner das Betreten des unteren Theiles a des Brennkanales zu ermöglichen. Beide Theile a und a1 des Brennkanales sind durch die senkrechten Züge
c mit einander verbunden, so daſs der Zug und das
Feuer im Ofen einen ununterbrochenen Kreislauf machen kann, dessen Richtung in den
Figuren durch Pfeile angedeutet ist. Dieser Kreislauf liegt bei der in Rede
stehenden Ofenconstruction in einer senkrechten Ebene, während er bei den bisherigen
Ringöfen in einer wagerechten Ebene liegt.
Die Rauchabzüge dd1
liegen bei der in Rede stehenden Construction naturgemäſser Weise auch in
verschiedenen Höhen; die oberen Rauchabzüge d1 führen mittels transportabler Rohre e in den Rauchsammler f;
letzterer steht mit dem Schornsteine in Verbindung.
In den Fig. 12
und 13 ist
eine andere Construction des Ringofens dargestellt, bei welcher der Brennkanal
ebenfalls aus zwei in verschiedenen Höhen gelegenen Theilen aa1 besteht, welche jedoch nicht senkrecht
über einander, sondern terrassenförmig angeordnet sind, wie aus dem Schnitte in Fig. 12
ersichtlich ist. Beide Theile des Brennkanales stehen durch die schräg geneigten
Züge c mit einander in Verbindung, welche den
continuirlichen Kreislauf des Feuers ermöglichen, dessen Richtung in den Figuren
durch Pfeile angedeutet ist.
Die Rauchabzüge dd1
führen auch hier in einen Rauchsammler f und durch
diesen in den Schornstein.
Der Brennkanal des Ringofens kann bei beiden Constructionen offenbar auch aus mehr
als zwei Theilen bestehen, welche in drei oder mehr verschiedenen Höhen angeordnet
sind und an ihren Enden durch senkrechte oder schräg geneigte Züge mit einander in
Verbindung stehen.
Die Befeuerung der beschriebenen Ofenconstructionen kann entweder mittels direkter
oder mittels Gasfeuerung geschehen.
Es handelt sich also, wenn man den Zweck der vorgeschriebenen Einrichtung
zusammenfaſst, darum, Ringöfen zu construiren, deren Brennkanal aus zwei oder mehr
Theilen besteht, welche in verschiedenen Höhen liegen, sei es, daſs die einzelnen
Theile des Brennkanales senkrecht über einander oder terrassenförmig angeordnet
sind.
Andere Neuerungen an Ringöfen sind von Dr. Ludwig
Erdmenger in Misburg bei Hannover und dem oben genannten Helmuth Dueberg in Berlin angegeben worden (vgl. D. R.
P. Nr. 48046 vom 29. August 1888).
Fig. 14 bis 17 stellen diese Neuerungen dar. AA ist der
in sich zurückkehrende Brennkanal, in welchem das Feuer den continuirlichen
Kreislauf macht. BB ist der sogen. Rauchsammler,
welcher durch den unterirdischen Rauchkanal C mit einem
auſserhalb des Ofens stehenden Schornsteine in Verbindung steht. DD sind die Thüröffnungen zur Beschickung und
Entleerung der Ofenabtheilungen; ZZ sind die im Gewölbe
des Brennkanales angebrachten Heizlöcher zur Befeuerung des Ofens.
Die Erfinder bezwecken namentlich, in den Ringöfen mit einem stärkeren Luftzuge
arbeiten zu können, als wie es bei deren bisheriger Einrichtung möglich war.
Die bisher gebräuchlichen Rauchabzüge bestehen in Rauchkanälen oder Füchsen, welche
meistens am unteren Theile der inneren oder äuſseren Ringmauer des Brennkanales
beginnen und von dort in den Rauchsammler führen, wo sie mit einem Glockenventile
zur Regelung bezieh. Absperrung des Zuges versehen sind. Durch Vermehrung dieser
bisher gebräuchlichen Rauchabzüge läſst sich allerdings eine Verstärkung des
Luftzuges im Ringofen erzielen, aber nicht in dem oft wünschenswerthen Maſse, weil
die Anzahl der in bisheriger Weise von unten in den Rauchsammler einmündenden Füchse
durch die Ausdehnung des ersteren begrenzt ist. Die Erfinder vertheilen die
Rauchabzugsöffnungen oder Füchse auf die äuſsere und die innere Ringmauer des
Brennkanales, wie aus dem Grundrisse und aus dem Querschnitte in Fig. 15 ersichtlich
ist.
gg sind Rauchabzüge, welche beispielsweise von der
äuſseren Seite des Brennkanales abgehen, von unten in den Rauchsammler B eintreten und hier in bekannter Weise mit Ventilen
versehen sind; hhh1
h1 sind neue
Rauchabzüge, welche unten an der inneren Seite des Brennkanales beginnen, dagegen
von oben durch die Hauben oder Dome ii in den
Rauchsammler B einmünden.
Eine andere Art und Weise des Rauchabzuges ist in der rechten Hälfte der Fig. 14 (in
der oberen Ansicht des Ofens) und im Querschnitte in Fig. 16 dargestellt. Hier
geschieht der Rauchabzug, auſser durch die bereits bekannten Füchse g1
g1, durch die
Oeffnungen kk im Gewölbe der Thüröffnungen DD mittels der transportablen Rohre k1
k1
, welche mit den Hauben i
i und durch diese von oben mit dem Rauchsammler B in Verbindung stehen.
Da die vorstehend beschriebenen Rauchabzüge hh1 bezieh. kk1 hauptsächlich nur zur Verstärkung des Luftzuges
dienen sollen, während das Regeln desselben durch die Glockenventile der bereits
früher angewendeten Füchse geschieht, so brauchen diese neuen Rauchabzüge nicht auch noch mit
Ventilen zum Zugregeln versehen zu werden. Die in Rede stehenden neuen Rauchabzüge
werden einfach dadurch in Thätigkeit gesetzt, daſs man die transportablen Rohre h1
h1 bezieh. k1
k1 an den betreffenden
Stellen einschaltet. Um dieselben auſser Thätigkeit zu setzen, werden die eben
genannten Rohre fortgenommen und die dadurch frei werdenden Oeffnungen mittels
entsprechender Deckel verschlossen. In Fällen, wo bei den in Rede stehenden
Rauchabzügen dennoch eine Vorrichtung zum Regeln des Zuges wünschenswerth sein
sollte, wird solche am einfachsten in einer Drosselklappe innerhalb der
transportablen Rohre h1
bezieh. k1
bestehen.
Um den Luftzug im unteren Theile des Brennkanales noch mehr zu verstärken, d.h. um
ihn zu zwingen, durch das geschwundene bezieh. gesinterte Brenngut zu passiren,
machen die Erfinder bei Oefen zum Brennen von ausnahmsweise stark schwindendem
Material den Gewölbescheitel nicht wagerecht, sondern construiren das Gewölbe aus
stark geneigten Absätzen mit abwärts gerichteten Vorsprüngen ll, wie aus dem Schnitte in Fig. 17 deutlich ersichtlich ist. Diese in
kurzen Abständen einander folgenden, nach unten gerichteten Vorsprünge des
Ofengewölbes bilden jedesmal eine Unterbrechung des in Folge der Schwindung des
Brenngutes im oberen Theile des Brennkanales entstandenen leeren Raumes.
Um die Unterbrechungen dieses leeren Raumes noch vollständiger zu machen, schüttet
man während des Brandes noch Brenngut durch die Heizlöcher zz in den Brennkanal, und zwar wird man hierzu am besten diejenigen
Heizlöcher benutzen, welche unmittelbar neben den Vorsprüngen ll liegen, weil das auf diese Weise nachgefüllte
Brenngut sich hier an diesen Vorsprüngen ablagern und auf diese Weise einen
vollständigen Abschluſs des in Rede stehenden leeren Raumes bilden kann.
Faſst man also die beabsichtigten Neuerungen kurz zusammen, so sollen erstens zwecks
Verstärkung des Luftzuges im Brennraume der Oefen die Rauchabzugskanäle hh1 und kk1 angebracht werden,
welche entweder vom unteren Theile des Brennraumes oder von dessen Thüröffnungen
ausgehen und von oben in den Rauchsammler B einmünden.
Zweitens sollen in Verbindung mit den Rauchabzugskanälen hh1, kk1 oder gg1 zwecks Verstärkung des Luftzuges im unteren Theile
des Brennraumes die Brennkanalgewölbe aus einzelnen in der Zugrichtung stark
geneigten Gewölben mit abwärts gerichteten Vorsprüngen ll construirt werden.
(Fortsetzung folgt.)