Titel: | Revolvirender Apparat zum Bleichen, Kochen, Imprägniren u.s.w.; von Fr. Gebauer in Charlottenburg. |
Autor: | H. Gl. |
Fundstelle: | Band 273, Jahrgang 1889, S. 584 |
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Revolvirender Apparat zum Bleichen, Kochen,
Imprägniren u.s.w.; von Fr. Gebauer in Charlottenburg.
Mit Abbildungen auf Tafel
30.
Gebauer's revolvirender Apparat zum Bleichen, Kochen
u.s.w.
Der durch das D. R. P. Kl. 8 Nr. 47567 vom 5. December 1888 geschützte Apparat zum
Bleichen, Kochen, Imprägniren, Laugen, Dämpfen, Beizen, Färben, Waschen u.s.w. wird
durch eine beliebige Anzahl auf einer Drehscheibe angeordneter Kessel
gekennzeichnet, welche mit einem gemeinsamen Flottencirculationsapparat
(Centrifugalpumpe, Injector u.s.w.) derart verbunden sind, daſs durch entsprechende
Schaltung der Drehscheibe entweder:
a) in continuirlicher Folge ein Kessel nach dem anderen behufe Kochung, Ausleerung
und neuer Beschickung an das gemeinsame Flottencirculationsrohr angeschlossen
bezieh. von demselben abgesondert werden kann;
b) in beliebiger Anzahl zwei und drei Kessel gleichzeitig angeschlossen oder
ausgeschaltet werden können.
Den ersten Fall veranschaulichen die Fig. 1 und 2 Taf. 30. Die auf der
Drehscheibe A angeordneten Kessel G sind an die gemeinsame Flottenrohrleitung BB durch die Verschlüsse a
derart angeschlossen, daſs mit Hilfe der Ventile b
Dreiweghähne c eine Verbindung mit BB und G hergestellt
bezieh. unterbrochen werden kann. Die zwischen die Rohrleitung eingeschaltete rotirende Pumpe, welche
entweder, wie es Fig. 1 und 2 Taf. 30 erkennen lassen,
auf der Drehscheibe A oder auſserhalb derselben (Fig. 3 und 4 Taf. 30)
montirt ist, bewirkt einen Kreislauf der in den Kesseln G und der Rohrleitung BB befindlichen Flotte
derart, daſs gleichzeitig eine beliebige Anzahl der vorhandenen Kessel mit Flotte
berieselt werden kann. Durch die Rohrstutzen e wird das
Anschlieſsen der Dampfleitung möglich, sobald die Flotte im Kochen erhalten werden
soll.
Durch Schlieſsung des Ventils b eines Kessels, also
Absperrung desselben von der gemeinsamen Rohrleitung BB, sowie Einstellung der zugehörigen mit einem Injector F verbundenen Leitung durch den Dreiweghahn c wird der genannte Injector einen Kreislauf der Flotte
in dem Kessel derart herbeiführen, daſs dieselbe aus G
durch EFD wieder in den Kessel zurücktritt, ohne die
Rohrleitung BB zu durchlaufen.
Der geringe Inhalt der Kessel (400 bis 500k Waare)
ermöglicht eine Behandlung des Gutes in kleinen Partien, wodurch wiederum eine
Abkürzung der Arbeitszeit erreicht wird, da der Kreislauf der Flotte in einem
kleineren Kessel wesentlich erleichtert wird und in Folge dessen auch der Inhalt
desselben schneller zum Kochen gelangt.
Die zweite unter b) in der Einleitung gekennzeichnete Ausführungsform des Apparates
ist in den Fig.
3 und 4 Taf. 30 dargestellt. Auf der Drehscheibe A
sind vier Kessel angeordnet, von denen sich immer zwei in Kochung befinden, während
der dritte gefüllt und der vierte entleert wird.
H. Gl.