Titel: | Watson und Stillman's Dampf-Fournirpresse mit Druckwasserbetrieb. |
Fundstelle: | Band 274, Jahrgang 1889, S. 255 |
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Watson und Stillman's Dampf-Fournirpresse mit
Druckwasserbetrieb.
Mit Abbildung.
Dampf-Fournirpresse mit Druckwasserbetrieb.
Nachbildungen von in Holz geschnitzten Verzierungen, Füllungen, Fruchtstücke,
Rosetten u. dgl. werden durch Pressung hergestellt, indem ein schwaches Blatt aus
edlem Holz (Fournir) zwischen angewärmten Metallformen (Matrize und Patrize) gelegt,
unter einer Druckwasserpresse behandelt wird (vgl. 1889 271 155).
Textabbildung Bd. 274, S. 254
Diese metallenen Formen werden von einem geschnitzten Musterstück, wie bei der
Stereotype durch Abklatsch je eines Formblattes und je einem Abguſs auf der Vor- und
Rückseite derselben erhalten. Diese Formen werden in der Weise nachgearbeitet und verbessert, daſs
von der Rückenform so viel abgenommen und abgerundet wird, als zur Verhinderung von
Verschneidungen erforderlich ist.
Das Formenpaar wird nun auf die Preſsplatten befestigt, welche zum Zwecke der
Dampfheizung kastenförmig hohl ausgebildet sind. Die untere Preſsplatte wird durch
den Kolben der Druckwasserpresse an die obere Formplatte gehoben und das
zwischengelegte Holzblatt dementsprechend gepreſst. Um den Wasserverbrauch auf das
Mindeste zu beschränken, wird der Preſskolben im Niedergange durch vier, mittels
Kettenzuges betriebene Stellschrauben aufgefangen und in einer Höhe gestützt, welche
das Abnehmen des fertig gepreſsten Blattes erleichtert. Damit dieser Kolbenhub auf
das kleinste Maſs beschränkt bleibt und zur bequemeren Arbeitsführung ist die untere
Preſsplatte schlittenartig auf sechs Rollen verschiebbar, deren Lagerrahmen vermöge
des vorderen Handhebels gehoben und gesenkt werden kann. Dieser auf dem Preſskopf
angebrachte Rollenträger muſs zurückstellbar sein, damit nicht etwa der Arbeitsdruck
durch diese Rollen geht. (American Machinist, 1889 Bd.
12 Nr. 5 * S. 1.)