Titel: | Ein neues Verfahren zur Nutzbarmachung des Sauerstoffs der Luft und die demselben zu Grunde liegenden Verbindungen; von Dr. Georg Kassner in Breslau. |
Autor: | Georg Kaſsner |
Fundstelle: | Band 274, Jahrgang 1889, S. 270 |
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Ein neues Verfahren zur Nutzbarmachung des
Sauerstoffs der Luft und die demselben zu Grunde liegenden Verbindungen; von Dr. Georg
Kaſsner in Breslau.
(Schluſs des Berichtes S. 226 d. Bd.)
Neues Verfahren zur Nutzbarmachung des Sauerstoffs.
VI. Vergleichung des auf der Anwendung
von Calciumplumbat beruhenden Verfahrens mit ähnlichen, in der Technik bereits
vorhandenen.
Nachdem wir im Vorstehenden über drei neue Verbindungen, ihre Entstehung,
Eigenschaften und Verwendung berichtet haben, wollen wir uns auch die Frage
vorlegen, welche Stellung das hier beschriebene Verfahren der Sauerstoffübertragung
in der Reihe chemischer, diesem Zwecke bereits dienender Prozesse einnehmen
dürfte.
Das Problem der Extraction des Sauerstoffes aus der Luft ist schon mehrfach zu lösen
versucht worden und auch bereits in gewissem Sinne gelöst worden.
Diejenigen Verfahren, welche diesem Ziele am nächsten kommen, sind das von Boussingault und das von Weldon herrührende.
Ersteres bedient sich der Eigenschaft des Baryumoxydes, beim mäſsigen Glühen an der
Luft Sauerstoff aufzunehmen und diesen bei sehr starkem Glühen wieder abzugeben,
worauf das zurückbleibende Baryumoxyd von neuem zur Aufnahme von Sauerstoff geeignet
ist.
Die bei diesem Verfahren wirksame chemische Verbindung ist somit das Baryumsuperoxyd,
dessen zweites Atom Sauerstoff in sehr hoher Temperatur wieder abgegeben wird.
Das Verfahren Weldon's, wie
es bei der Regenerirung der Manganlaugen angewendet wird, bedient sich dagegen der
Eigenschaft des Manganoxydulhydrates, bei Gegenwart von Calciumhydrat in wässeriger
Flüssigkeit
Sauerstoff aufzunehmen, sobald man durch die erwärmte Mischung Luft
hindurchleitet.
Die hierbei entstehende Verbindung CaMnO3 wird als
Calciumsalz der hypothetischen manganigen Säure H2MnO3 betrachtet, kann aber ebenso gut als
eine Verbindung von Calciumoxyd und Mangansuperoxyd angesehen werden, so daſs also
bei dem Weldon'schen Verfahren die beständige Bildung
und Reduction von Mangansuperoxyd die principielle Rolle spielt. Diese Verbindung,
das Calciummanganit, dient hauptsächlich in der Chlorindustrie zur Erzeugung von
Chlorgas, indem man sie mit Salzsäure behandelt.
Zu direkten Oxydationen ist sie dagegen weniger geeignet, weil der in ihr enthaltene
disponible Sauerstoff noch zu fest gebunden ist und daher zu träge wirkt.
Soweit sich nun dieses Weldon'sche und das von mir
herrührende Verfahren überhaupt vergleichen lassen, wird man unbedingt zugestehen
müssen, daſs das meinige, welches auf der Erzeugung und Anwendung von Bleisuperoxyd
beruht, jenem ersteren überlegen ist.
Wie steht es aber mit dem Verfahren Boussingault's in
Bezug auf dessen Vor- und Nachtheile gegenüber dem meinigen?
Obwohl das Verfahren Boussingault's schon ziemlich alt
ist, so hat es doch bisher nur geringe Anwendung gefunden und nur durch erhebliche
Vervollkommnungen der Methode ist es in der Neuzeit möglich geworden, daſs es von
Brin's Oxygen Company
in London in groſsem Umfange ausgebeutet wird.
Die Uebelstände, welche ihm anhaften, sind hauptsächlich die, daſs 1) das Baryumoxyd
in Folge Zusammensinterung allmählich immer unwirksamer
wird, daſs es 2) Kohlensäure anzieht und dann ebenfalls
weniger Sauerstoff aufnimmt und daſs es 3) den Sauerstoff nur bei ziemlich heftigem Glühen abgibt.
Demgegenüber ist das bleisaure Calcium als Mittel zur Darstellung von reinem
Sauerstoffe, wenn es zunächst nur in dieser Beziehung betrachtet werden soll, in seiner Wirkung unveränderlich, da wegen der
Unlöslichkeit seiner Bestandtheile in Wasser oder den Lösungen der Monocarbonate das ursprüngliche Verhältniſs von Bleioxyd und
Calciumcarbonat stets dasselbe bleibt.
Es ist ferner, wie seine Entstehung aus Carbonaten zeigt, in der Glühhitze gegen
Kohlensäure völlig unempfindlich. Der wichtigste Umstand aber, durch welchen es in
einen gewissen Gegenstand zum Baryumsuperoxyd tritt, ist der, daſs die Sauerstoffabgabe bei erheblich niedrigerer
Temperatur als die Sauerstoffaufnahme erfolgt und daſs diese letztere schon
bei mäſsiger Glühtemperatur erfolgt, jedenfalls bei
nicht gröſserer Hitze, als sie das Baryumoxyd zur Absorption des Sauerstoffes
verlangt.
Es bedeutet dies nichts anderes, als daſs zur Erzeugung von Sauerstoff mittels
bleisauren Kalkes, absolut betrachtet, geringere Hitzegrade, oder mit anderen Worten weniger Brennmaterial erforderlich ist als bei der
Gewinnung mit Hilfe von Baryumsuperoxyd.
Diesen Vortheilen müssen aber auch einige Nachtheile gegenüber gestellt werden.
Diese bestehen darin, daſs zum Zwecke der Gewinnung von Sauerstoff aus Calciumplumbat
mehrere Operationen erforderlich sind, nämlich 1) die Zerlegung des Körpers durch
Mono- oder Bicarbonatlösung bezieh. auch durch freie Kohlensäure, 2) das Auswaschen
der dabei gewonnenen Laugen, 3) das Einfüllen der grobgekörnten Masse in das
Entwickelungsgefäſs und schlieſslich 4) das Ausschütten der vom Sauerstoffe
befreiten Mischung in den Regenerirofen.
Dagegen wird der Umstand, daſs bei dem Gemische von Bleisuperoxyd und Calciumcarbonat
eine gröſsere Masse zu erhitzen ist als bei dem Baryumsuperoxyde einmal dadurch
aufgewogen, daſs das Gemisch leicht völlig mit Sauerstoff gesättigt zu erhalten ist,
während das Baryumoxyd nicht zu 100 Proc. seiner Masse in Baryumsuperoxyd übergeht
und ferner dadurch, daſs das Bleisuperoxyd ein besseres Wärmeleitungsvermögen und
daher auch eine geringere specifische Wärme besitzt als das Baryumsuperoxyd.
Bei der Entscheidung der Frage, auf welcher Seite der gröſsere Vortheil liegt, wird
es also darauf ankommen, ob der Gewinn der mit der Verarbeitung des bleisauren
Kalkes abfallenden Nebenproducte, wie Kali- und Natronlauge, die Kosten für die
erwähnten Mehrarbeiten zu decken vermag, was ich in der That glaube.
Neben der Erzeugung freien Sauerstoffes bietet aber das bleisaure Calcium, wie oben
gezeigt wurde, noch andere technische Vortheile, welche sowohl in der leichten
Abgabe seines disponiblen Sauerstoffes für Oxydationszwecke, mehr aber noch in dem
Umstände liegen, daſs das hierbei (bei Anwendung von Kohlensäure) entstehende
Nebenproduct (Bleicarbonat + Calciumcarbonat) ohne Weiteres aufgearbeitet werden
kann, während das sich in dem gleichen Falle bildende Baryumcarbonat nur schwierig
zu Baryumsuperoxyd regenerirt werden kann.
Es dürfte daher nach diesen Betrachtungen in der That
das bleisaure Calcium in der Reihe der Materialien,
welche dem Zwecke der Gewinnung und Uebertragung des Sauerstoffes der Luft
dienen, eine sehr wichtige, ja vielleicht die erste Rolle spielen.
Suchen wir aber nach einer Analogie auf einem anderen wichtigen Gebiete der Technik,
so möchte ich das Verfahren der Darstellung und Umwandlung des bleisauren Calciums
einem der wichtigsten chemischen Prozesse der Neuzeit an die Seite stellen, nämlich
dem von Pechiney-Weldon herrührenden Prozeſs der
Gewinnung von Chlor und Salzsäure aus Chlormagnesium.
Bekanntlich wird bei letzterem Verfahren eine trockene und gekörnte Mischung von
Magnesiumchlorid und Magnesiumoxyd in Form eines Magnesiumoxychlorides in besonderen, vorher auf
helle Glut erhitzten Oefen der Einwirkung eines Luftstromes ausgesetzt. Auch hier
ist es der Sauerstoff der Luft, welcher bei dieser Temperatur das Chlor des
Magnesiumchlorides verdrängt und wegen seiner gröſseren Verwandtschaft zum Magnesium
sich mit diesem verbindet. Die Endproducte sind also bei diesem Verfahren auf der
einen Seite Chlorgas, verdünnt durch den Stickstoff der angewandten Luft und noch
etwas Sauerstoff (daneben bildet sich wegen der nicht vollkommenen Trocknung des
Magnesiumoxychlorides auch noch etwas Salzsäure), auf der anderen Seite
Magnesiumoxyd. Das Verfahren Pechiney's bezweckt
demnach die Ausnützung der namentlich in Staſsfurt in groſser Ausdehnung vorhandenen
Lager von Chlormagnesium, welches bisher als fast werthlos angesehen wurde und
dessen Gegenwart dem Bergbaue oft groſse Schwierigkeiten machte.
Wenn sich also bei diesem neuerdings vielbesprochenen Verfahren die Verarbeitung des
Chlormagnesiums auf Chlor in seinen einzelnen Phasen wie 1) Mischen mit Magnesia, 2)
Entfernung des Krystallwassers durch Trocknen, 3) Körnen und Absieben der
festgewordenen Masse, 4) Erhitzen derselben auf hohe Temperatur und 5) Aufsaugen
bezieh. Absorption der erhaltenen Gase lohnt, so kann mit Recht behauptet werden,
daſs dies auch bei dem viel einfacheren Prozesse der Uebertragung von Sauerstoff
durch Darstellung und Zerlegung von bleisaurem Calcium der Fall sein wird. Denn
Chlor und Sauerstoff sind ja in vieler Beziehung gleichwirkende, zuweilen sich
ergänzende Körper.
Nach diesen Ausführungen erübrigt es, noch besonders die Vorzüge, welche das
bleisaure Calcium vor dem in der Einleitung erwähnten mangansauren Baryt besitzt,
auseinanderzusetzen.
Indessen führe ich der Uebersicht wegen doch noch einmal kurz folgende Unterschiede
zwischen beiden Körpern an.
1) Das Reductionsproduct des mangansauren Barytes, der Körper BaMnO3, tritt an Wasser geringe Mengen Barythydrat ab, so
daſs in dem durch Decantiren und Auswaschen zum Zwecke der Regeneration getrennten
braunen Körper das ursprünglich vorhandene Verhältniſs von Baryum und Mangan
allmählich gestört wird. Demgegenüber ist das aus dem bleisauren Calcium unter
Einwirkung von Kohlensäure erhaltene Reductionsproduct, eine Mischung von Blei- und
Calciumcarbonat, in Wasser unlöslich, so daſs dieses
Product nahezu in seiner vollen Menge und demselben
Atomverhältnisse wieder gewonnen werden kann.
2) Der durch Glühen an der Luft aus dem braunen BaMnO3 regenerirte mangansaure Baryt ist von wesentlich schwächerer Wirkung als
das auf nassem Wege dargestellte Präparat. Bei dem Calciumplumbat ist dagegen die
chemische Reactionsfähigkeit aller Präparate dieselbe,
mögen dieselben noch so oft aus ihren Desoxydationsproducten durch Glühen regenerirt
worden sein.
3) Die Verwendung oder Entstehung von Kohlensäure ist bei der Oxydationswirkung des
Baryummanganats die Ursache einer Werthverminderung des letzteren, da sich dem
braunen Reductionsproducte hierbei Baryumcarbonat beimischt, welches nicht mehr in
Manganat übergeführt werden kann. Bei dem Calciumplumbat bedeutet hingegen die Anwendung von Kohlensäure kein Hinderniſs, sondern eher
einen Vortheil des Verfahrens.
Schlieſslich ist 4) das Baryummanganat ein kostspieligerer Körper als das bleisaure
Calcium, welches im groſsen Maſsstabe sehr wohlfeil herzustellen ist und dessen
Materialwerth seiner Unlöslichkeit wegen auch nach oftmaliger Benützung und
Wiederbelebung nahezu unverändert erhalten bleibt.
VII. Verwerthung der drei neuen Körper
in wissenschaftlicher Beziehung.
Auch auf wissenschaftlichem Gebiete läſst sich die Entdeckung der drei Plumbate der
Erdalkalien verwerthen.
Es war schon längere Zeit festgestellt, daſs sich Bleisuperoxyd in mit wenig Wasser
versetztem Kaliumhydrat auflöst und daſs nachher durch Krystallisirenlassen über
Schwefelsäure farblose Krystalle erhalten werden können. FrémyAnnal. chim. phys., [3] 12 409.ermittelte die Zusammensetzung derselben und
stellte dafür die Formel K2PbO3 + 3 H2O auf.
Diese Verbindung wurde Kaliumplumbat genannt und erhielt man durch Fällen ihrer
wässerigen Lösung mit vielen Metallsalzen unlösliche Niederschläge, welche als die
Verbindungen der Metalloxyde mit dem Bleisuperoxyde gelten muſsten. Näheres über
dieselben war aber bisher nicht bekannt geworden.
Auſser dieser Art der Gewinnung zeigte indeſs Walter
CrumAnnal. d. Chem. u. Pharm. von Liebig, 1845 Bd. LV S. 212.
, daſs sich eine fast farblose Verbindung von
Bleisuperoxyd mit Kalk auch dadurch herstellen lasse, daſs man zu einer Lösung von
salpetersaurem Bleioxyde Kalkmilch und Chlorkalklösung hinzugibt und die Mischung
unter mehrstündigem Umrühren bis auf 160° F. erhitzt. Man soll auf diese Weise die
Verbindung mit einer nur schwach braunen Färbung und völlig unlöslich in Wasser
erhalten. Wie aber Crum selbst angibt, standen ihm
keine Mittel zu Gebote, um das Verhältniſs des Kalkes in dieser Bleiverbindung
festzustellen, d.h. es gelang ihm nicht, ihre Formel zu ermitteln, da es ihm sowohl
an Reinigungsmitteln fehlte als auch auf dem von ihm innegehaltenen Wege der
Darstellung ein Körper constanter Zusammensetzung kaum erwartet werden konnte. Wenn
daher Crum die Bemerkung macht, daſs der Körper mit
weniger als zwei Aequivalenten Kalk nicht weiſs ist, so kann diese Angabe nicht als eine bestimmte Erklärung dafür angesehen
werden, daſs der fragliche Körper die Formel (CaO)2PbO2 besitze. Es drückt die genannte
Bemerkung vielmehr
höchstens nur eine Vermuthung Walter Crum's aus, daſs
dem Calciumplumbate vielleicht die Formel Ca2PbO4 zukomme, ohne daſs diese Vermuthung tiefer
begründet worden wäre, weshalb Crum auch nicht weiter
auf die Sache eingeht. Von einer Baryt- und Strontian-Verbindung ist bei ihm erst
vollends keine Rede. Es kann daher nicht zweifelhaft sein, daſs ich durch obige
Arbeit zum ersten Male die Existenz und Individualität der Körper Ca2PbO4, Sr2PbO4 und Ba2PbO4 festgestellt
habe, somit ihr eigentlicher Entdecker bin, und daſs ich ferner für ihre Darstellung
eine bisher unbekannte Reaction aufgefunden habe.
Die Existenz dieser Verbindungen ist nun ein sicherer Beweis für die unter gewissen
Umständen eintretende Vierwerthigkeit des Bleies, für welche zwar auch noch andere
Thatsachen sprechen. Ebenso wird durch die Bildung der drei Körper Ca2PbO4, Sr2PbO4 und Ba2PbO4 die Analogie
des Bleies in seiner höheren Oxydationsstufe mit dem Silicium und dem Kohlenstoffe
nahegelegt, von welch ersterem ja Salze wie K4SiO4, Na4SiO4, von welchem zweiten Elemente organische
Verbindungen der Orthokohlensäure wie (C2H5)4CO4 u.s.w. bekannt sind.
Wenn man auch bisher schon von einer hypothetischen Bleisäure Pb(OH)4 sprach und demgemäſs die Mennige bezieh. den
Körper Pb3O4 als ein
bleisaures Bleioxyd betrachtete, eine Ansicht, welche indeſs durch die Arbeit Loewe's eine Erweiterung erfährt, so gewinnt doch diese
Vermuthung erst durch die Entdeckung des Körpers Ca2PbO4 und seiner Analoga eine wesentliche
Stütze.
Man muſs demnach zweierlei Salze der Bleisäure bezieh. zwei verschiedene Säuren
unterscheiden, nämlich gerade so wie beim Zinn, Silicium und Kohlenstoff.
1) Eine Orthobleisäure Pb(OH)4 und demnach Orthoplumbate.
2) Eine Metableisäure PbO(OH)2 und daher auch Metaplumbate.
Unter die erstere Klasse, die Orthoplumbate, gehören die
oben beschriebenen drei Körper Ca2PbO4, Sr2PbO4 und Ba2PbO4, sowie ferner der nach LoeweD. p. J. 1889 271
472.übrigens nicht in der gewöhnlichen Mennige enthaltene Körper
Pb3O4, welcher
jetzt eigentlich besser Pb2(PbO4) zu schreiben ist.
In die zweite Klasse, welche die Metaplumbate umfaſst,
gehört daher das von Frémy entdeckte Kaliumplumbat K2PbO3 + 3 H2O, das durch GeutherLiebig's Annal. d. Chem., Bd. 219 S. 68 und 69.
(Geuther stellte den Körper K2PbO3 durch
Einleiten von Sauerstoff in eine Lösung von Bleioxyd in geschmolzenem
Kalihydrate her.)wasserfrei dargestellte Kaliumplumbat K2PbO3, ferner das
sogen. Bleisesquioxyd Pb2O3, welches ebenfalls besser durch die Formel Pb(PbO3) ausgedrückt wird.
Das Bleisuperoxyd ist daher, mit älteren Anschauungen übereinstimmend, nichts anderes als das volle
Anhydrid beider Bleisäuren analog dem SnO2 und CO2.
Man kann demnach die wissenschaftlichen Ergebnisse
meiner Arbeit kurz dahin zusammenfassen, daſs dieselben eine Bestätigung der durch
ihre gegenseitige Stellung in dem periodischen Systeme
bereits angedeuteten engen Beziehungen bieten, welche die vier Elemente Kohlenstoff,
Silicium, Zinn und Blei zu einander zeigen.