Titel: | Macquaire's Alpha-Bogenlampe mit Elektromotor. |
Fundstelle: | Band 274, Jahrgang 1889, S. 317 |
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Macquaire's Alpha-Bogenlampe mit
Elektromotor.
Mit Abbildungen.
Macquaire's Alpha-Bogenlampe mit Elektromotor.
In dem Londoner Electrical Engineer, 1889 * S. 330,
findet sich die Beschreibung der von dem französischen Ingenieur Macquaire erfundenen und von der Planet Electrical Engineering Company in London
gebauten Alpha-Bogenlampe, in welcher die richtige Entfernung der Kohlenstäbe von
einander durch einen kleinen Elektromotor aufrecht erhalten wird; dies geschieht so stetig und
regelmäſsig, daſs nicht das geringste Flackern beim Brennen der Lampe bemerkbar
wird.
Die Feldelektromagnete des Motors stehen aufrecht und sind mit ihrem unteren Ende auf
einer Platte des Lampengestelles befestigt. Aus dem eisernen Verbindungsstücke der
beiden Kerne ist ein keilförmiges Stück ausgeschnitten und in den so gebildeten
Ausschnitt paſst ein keilförmiges Eisenstück, welches in das untere Lager der
Motorwelle paſst, für gewöhnlich aber durch eine Feder auſserhalb des Einschnittes
erhalten wird. Wenn aber ein Strom die Elektromagnetrollen durchläuft, so wird das
Eisenstück in den Einschnitt hineingezogen, und nun kommt das auf der Motorwelle
sitzende, in Fig. 1 sichtbare Schneckenrad in
Eingriff mit der Zahnstange, welche die obere Kohle trägt. Wird nun bei dieser
Stellung der Anker des Motors in Umdrehung versetzt, so wird die obere Kohle je nach
der Drehrichtung entweder gehoben oder gesenkt. Die untere Kohle steht fest. Die
Bewegung der oberen Kohle erfolgt mit einer beträchtlichen Kraft, so daſs etwas
Schmutz, Rost oder sonstige Rauhigkeiten in dieser Lampe die Regulirung des
Lichtbogens nur sehr wenig stören.
Fig. 1., Bd. 274, S. 318
Fig. 2., Bd. 274, S. 318
Der Anker des Motors kann durch einen, in Fig. 2
sichtbaren, an der oberen Platte des Lampengestelles befestigten
Relais-Elektromagnet, der in einem Nebenschlusse zu dem Lichtbogen liegt, in den
Lampenstromkreis eingeschaltet werden und zwar als Nebenschluſs zu den Feldmagneten
des Motors; dazu haben die Feldmagnete aber eine doppelte Bewickelung in
Hintereinanderschaltung, und es kann der Anker im Nebenschluſs sowohl zu der einen,
als zu der anderen Wickelung gebracht werden und wird in dem einen Falle vom Strome
in einer anderen Richtung durchlaufen, als im anderen Falle, dreht sich also auch in
diesen beiden Fällen in verschiedener Richtung. Die eine Bürste des Ankers ist
nämlich mit der Stelle verbunden, wo die beiden Bewickelungen an einander stoſsen,
die andere Bürste dagegen mit einem in Fig. 2
sichtbaren Contacthebel, auf welchen der stellbare Kern des Relais-Elektromagnetes
verschiebend wirken kann. Bei einer Verschiebung nach oben kommt der Contacthebel
mit einer über ihm Hegenden Contactschraube in Berührung, die mit dem nach der oberen Kohle
weitergeführten Ende der zweiten Wickelung verbunden ist, so daſs der Anker des
Motors in einen Nebenschluſs zu dieser Wickelung zu liegen kommt; wird dagegen der
Contacthebel durch den Relais-Elektromagnet aus seiner Mittellage nach unten
verschoben, so berührt er eine unter ihm liegende, mit dem Anfange der ersten
Wickelung verbundene zweite Contactschraube und bringt den Anker in einen
Nebenschluſs zur ersten Wickelung. Bei feiner Einstellung der beiden
Contactschrauben wird sich der Motor fast beständig entweder in der einen oder in
der anderen Richtung drehen.
So lange nun kein Strom durch die Lampe geht, ist das Schneckenrad auf der Motorwelle
auſser Eingriff mit der Zahnstage; die obere Kohle sinkt daher bis auf die untere
herab. Wird der Strom zur Lampe zugelassen, so wird das Schneckenrad in die
Zahnstange eingerückt, der Relais-Elektromagnet ist noch nahezu stromlos, und
deshalb entfernt der Motor die Kohlen von einander und läſst den Lichtbogen
entstehen. Wird der Lichtbogen zu groſs, so wird der Stromzweig im
Relais-Elektromagnet so stark, daſs der Contacthebel mit der oberen Schraube in
Berührung tritt und die Kohlen einander wieder nähert.
Bricht endlich eine Kohle oder fällt sie aus ihrem Halter, so geht der ganze Strom
durch den Relais-Elektromagnet; letzterer zieht dann den Contacthebel so stark an,
daſs derselbe durch einen an dem Träger der oberen Contactschraube befestigten
isolirten Stift einen zweiten Contacthebel auf eine dritte Contactschraube auflegt
und so eine Kurzschlieſsung zwischen den beiden Kohlenträgern herstellt, in welcher
zugleich ein Elektromagnet liegt, der nun den Träger des ersten Contecthebels
gleichfalls nach oben zieht und so den zweiten Contacthebel mit der dritten
Contactschraube dauernd in inniger Berührung erhält.
Der Strom im Motoranker hat zwischen den Bürsten bei gewonnener Arbeit 2 Volt.
Im Kensington Court haben zwei solche Lampen in Hintereinanderschaltung in einem
Glühlampenstromkreise gebrannt, worin in den Hauptleiter 100 Volt herrschten.