Titel: | Neue Maschinen und Werkzeuge zur Holzbearbeitung. |
Fundstelle: | Band 274, Jahrgang 1889, S. 351 |
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Neue Maschinen und Werkzeuge zur
Holzbearbeitung.
(Patentklasse 38. Fortsetzung des Berichtes S. 293
d. Bd.)
Mit Abbildungen auf Tafel
17.
Neue Maschinen und Werkzeuge zur Holzbearbeitung.
Bei der Faſsbindemaschine der Firma Frühinsholz frères
in Schiltigheim (* D. R. P. Nr. 45694 vom 26. Juni 1888) wird die Preſsplatte
Mittels Wasserdruckes auf den zusammengesetzten Faſskörper gepreſst.
Auf die Platte L (Fig. 63 Taf. 17) der
hydraulischen Presse wird das zu bin ende Faſs gesetzt. Nachdem man den Reifen J aufgeschoben hat, läſst man die untere Platte sanft
anheben und dreht das Handrad V so, daſs die Klauen G die für den Reifen passende Stellung einnehmen. Die
Einrichtung gestattet das Aufbringen sämmtlicher Reifen von gleicher Weite, ohne
daſs man Aenderungen vorzunehmen hätte. Die Klaue G
kann sich um ihr Scharnier E und aus der normalen Lage
seitlich herausbewegen, wird aber durch eine mittels Schrauben an ihrem Gleitstücke
befestigte Blattfeder R in dieselbe zurückgedrückt. Die
so den Klauen mitgetheilte Elasticität gestattet ihnen, nach Maſsgabe der Zunahme
des Faſsdurchmessers aus einander zu gehen. Die auf den Reifen wirkende Klauenfläche
ist schwach abgeschrägt, so daſs sie senkrecht zur Faſsoberfläche zu stehen kommt, und nach Art
einer Feile gehauen, um Gleiten auf dem Reifen zu verhindern. Die innere senkrechte
Seite der Klauen ist hohlcylindrisch, entsprechend einem Durchmesser gleich dem des
gröſsten mittels derselben aufzutreibenden Reifens, um die Berührung zwischen beiden
Stücken auf einer Maximalfläche stattfinden zu lassen. Die Länge der Klauen ist
derartig, daſs die der Mitte des Fasses zunächst liegenden Reifen aufgetrieben
werden können unter Belassung eines die weitere Bewegung des Fasses gestattenden
Zwischenraumes zwischen oberem Faſsboden und Platte A.
Das Auftreiben der Bodenschluſsreifen geschieht so, daſs man die Klauen aus einander
zieht und das Faſs bis gegen die Preſsplatte heranhebt.
Zur Herstellung von cylindrischen und kegelförmigen Faſsspunden ist die in Fig. 64
dargestellte Maschine von H. Zacharias in Königsberg i. Pr. (* D. R. P. Nr. 46720 vom 3. Oktober 1888) bestimmt.
Die Trommel T ist am Umfange mit
einer Anzahl Rinnen F versehen, in welche die zur
Herstellung der Spunde dienenden Stäbe von etwa 0m,5 Länge und den Abmessungen der Spunde entsprechender Breite und Dicke
eingeschoben werden. Diesen Massen entspricht auch der lichte Querschnitt der Rinnen
F, deren Seitenwandungen, entsprechend der Lage der
auf der Welle W1
befestigten Gruppe von Kreissägen H, geschlitzt sind.
Beim Vorübergange der einzelnen Rinnen F der Trommel an
den Kreissägen N werden die in den Rinnen enthaltenen
Stäbe in viereckige Klötzchen zerlegt; die Stäbe werden hierbei jedoch nicht ganz
durchgeschnitten, sondern es hängen die Klötzchen noch ganz wenig mit einander
zusammen. Sobald die erste Rinne F mit dem Klötzchen in
die Verlängerung der Rinne E zu stehen kommt, wird ein
frischer Stab in die Rinne F ein- und hierdurch die in
derselben befindliche Klötzchengruppe in die Rinne E
übergeschoben, so daſs das vordere Ende dieser noch zusammenhängenden
Klötzchengruppe von dem Walzenpaare IK erfaſst
wird.
Der Antrieb dieser Walzen erfolgt durch folgende Einrichtung: Auf
der Hauptwelle W ist eine Schubscheibe U1 befestigt. Die
Schubnuth U derselben besteht aus zwei Halbkreisen, von
welchen der eine concentrisch zur Hauptwelle, der andere excentrisch zu derselben
angeordnet ist, so daſs also der von der Schubnuth U
beeinfluſste, mit einer Rolle R versehene Stift S, welcher an dem um den Bolzen Q1 drehbaren Hebel Q befestigt ist, während der halben Drehung der Welle W stillsteht, während der zweiten Hälfte der Drehung
der Hauptwelle dagegen gesenkt und gehoben und hierbei der Hebel Q in entsprechende Schwingung versetzt wird. Der zweite
Schenkel des Hebels Q ist durch die Schubstange P mit der auf der Welle O
befestigten Kurbel O1
verbunden, so daſs also auch die Welle O während der
einen Hälfte der Drehung der Hauptwelle W in vor- und
rückdrehende Bewegung versetzt wird, während der anderen Hälfte der Drehung der
Hauptwelle W dagegen stillsteht. Auf der Welle O sitzt ein Hebel M,
welcher eine Schaltklinke M1 trägt, die bei dem Hin- und Herdrehen der Welle ein lose auf der Welle
drehbares Schaltrad N1
entsprechend weiter schaltet. Mit dem Schaltrad ist eine Riemenscheibe N fest verbunden, welche mittels eines Riemens die
Rolle K periodisch derart weiter dreht, daſs die in der
Rinne E enthaltene Klötzchenreihe jedesmal um die Länge
eines Klötzchens weiter geschoben wird. Um die Schaltung genau der Länge eines
Klötzchens anpassen zu können, ist die Schubstange P in
verstellbarer Weise mit dem Kurbelarme O1 verbunden.
Bei Beginn der Arbeit muſs sich (bei der dargestellten Lage der
Rollen IK) die Umdrehung der Schubscheibe U1 mehrmals
wiederholen, bis das vorderste Klötzchen aus der Rinne E heraustritt und auf das zum Ausstanzen der runden Cylinder dienende, mit
vierzackiger welliger Schneidkante versehene runden Messer A zu liegen kommt.
Oberhalb des Messers befindet sich ein in einem Schlitten G befestigte Stempel B. An
dem Schlitten G ist ein mit einer Rolle Y1 versehener Stift Y befestigt, welcher in die ebenfalls aus zwei
Halbkreisen Zusammengesetz Nuth Z einer zweiten auf der
Hauptwelle W befestigten Schubscheibe Z1 eingreift. Die
excentrische Hälfte dieser Schubnuth Z liegt
entgegengesetzte zu der excentrischen Hälfte der oben genannten Nuth U, so daſs die Bewegung des Schlittens G also in demjenigen Zeitraume stattfindet, wenn die
Klötzchen in der Rinne E stillstehen.
Beim Niedergange des Schlittens drückt der Stempel B auf das auf dem Messer A
liegende Klötzchen, so daſs die Schneide des hohlen, runden Messers bis zu einer
gewissen Tiefe in das Klötzchen eindringt. Dasselbe wird jedoch nicht vollständig
durchgeschnitten, sondern nur so weit niedergedrückt, daſs seine Oberfläche mit dem
Boden der Rinne E bündig liegt, so daſs sich das
nächste Klötzchen aus der Rinne E unmittelbar auf das
vorhergehende Klötzchen aufschieben kann. Erst beim Niederdrücken dieses zweiten
Klötzchens wird das erste vollständig durchgeschnitten und das zweite wiederum nur
etwa bis zur Hälfte eingeschnitten. Der lose Zusammenhang des aus der Rinne
vorgeschobenen Klötzchens mit den noch in der Rinne befindlichen wird beim
Niederdrücken durch den Stempel B sofort unterbrochen.
Die durch das Messer A abgeschnittenen Ecktheile fallen
auſsen herab, während die runden Ausschnitte selbst in das cylindrisch hohle Messer
hineingedrückt und durch die nachfolgenden Ausschnitte immer weiter nach unten
geschoben werden.
Vor dem Austritte aus dem Hohlraume des Messers gelangt der
unterste runde Ausschnitt zunächst auf einen Absatz eines in einer Nuth des
Gestelles d hin und her gleitenden Schiebers L, welcher durch die Schubstange L1 mit dem an der Welle
O befestigten Hebelarme M verbunden ist. Sobald sich der Schieber L
zurückbewegt hat, in welcher Stellung derselbe zunächst stehen bleibt, wird beim
Ausscheiden des nächsten Klötzchens der zu unterst in dem Hohlraume des Messers
steckende Ausschnitt herausgedrückt und fällt nun vor dem Schieber auf die Platte
des Gestelles d nieder.
Beim Vorgleiten des Schiebers L wird
der runde Holzausschnitt in der Rinne für den Schieber vorgeschoben und gelangt beim
nächsten Vorschübe des Schiebers L in ein sich nach
unten verjüngendes Gesenk C, in welches der
cylindrische Holzausschnitt bei dem demnächst stattfindenden Niedergange des
Schlittens G durch einen Stempel D hineingepreſst wird, welcher in dem Schlitten G befestigt ist.
An dem Schlitten G ist ferner noch
eine Schiene e befestigt, welche mit einem am Gestelle
schlittenartig geführten Schieber f verbunden ist, der
einen von unten centrisch in das Gesenk C eintretenden
Kolben g trägt.
Bei angehobenem Preſsstempel D steht
die Oberfläche des Kolbens g in der Höhe der
Bodenfläche der Bahn des Schiebers L, so daſs der
Kolben also als Stütze für das über das Gesenk C
geschobene Klötzchen dient und somit auch beim Einpressen des Klötzchens in das
conische Gesenk ein Kanten des Klötzchens nicht eintreten kann. Der auf diese Weise
durch Pressen vollendete tonische Spund wird beim Hochgange des Schlittens G durch den Kolben g
Sofort wieder aus dem Gesenke herausgestoſsen und durch das nächste über das Gesenk
geschobene zylindrische Klötzchen von dem Kolben g
herabgeschoben und gegen die Federn h gedrückt, welche
den Vorschub des fertigen Spundes in solcher Weise begrenzen, daſs das nächste zu
pressende cylindrische Klötzchen genau centrisch über das Gesenk C zu stehen kommt. Erst der nächstfolgende fertige
Spund drückt dann den vorderen Spund zwischen den federn hindurch.
Das mit der Schneidkante versehene Gesenk A, sowie das Preſsgesenk C sind
auswechselbar, und da auch der Vorschub der eingeschnittenen Stäbe durch die Walzen
I und K und der Hub
des Schiebers L durch Einstellen des Kurbelarmes O1 verändert werden
kann, so lassen sich mit dieser Maschine Preſsspunde von den verschiedensten
Abmessungen herstellen. Da das Ueberschieben eines in Klötzchen geschnittenen Stabes
aus der Trommel in die Rinne E ein Stillstehen der
Trommel bedingt, so muſs auch diese Trommel schaltweise gedreht werden.
Die Korkenschneidmaschine
von H. S. Larsen in Christiana,
Norwegen (* D. R. P. Nr. 45308 vom 23. Mai 1888) ist in Fig. 65 und 66
dargestellt. Als Schneidwerkzeug dient ein auf der Haupttriebwelle A sitzendes Kreismesser K.
Die Transportvorrichtung
G für die Korken besteht aus einem Ringe von ∟-förmigem
Querschnitte, der in eine Führung 2 am Rahmen C paſst.
Dieser bewegliche Ring 1 ist an
seiner Oberfläche mit Zapfen 3 versehen, welche in
einer solchen Entfernung von einander liegen, daſs zwischen je zwei benachbarten
Zapfen Platz für ein Korkstück bleibt. Der Ring 1 ist
an seinem äuſseren Umfange mit Aussparungen versehen, und zwar in gleicher Anzahl,
als Zapfen vorhanden sind, und empfängt unter Vermittelung des Sperrzahnes 4, der drehbar am Hebel 5
angeordnet ist, eine ruckweise rotirende Bewegung. Der Hebel 5 findet seinen Drehpunkt in 6 und legt sich
an seinem anderen Ende gegen die Daumenscheibe 7 auf
der Welle B und wird durch eine Feder stets gegen diese
Scheibe gepreſst. Wenn der Daumen der Daumenscheibe 7
gegen das hintere Ende des Hebels 6 drückt, so wird
dadurch der Ring 1 um einen Zahn weiter gerückt,
während durch die Federanordnung der Hebel 6 dann
wieder zurückgezogen wird.
An der Innen- und Auſsenseite der Führung 2 sind die Schutzplatten
11 und 12 angeordnet,
welche von dem Punkte aus, wo die Korke eingelegt werden, bis zu jenem Punkte
reichen, wo die Korkstücke auf das Fangrad übergeführt werden. Die Korkstücke werden
von der Transportvorrichtung auf das Fangrad befördert durch eine Platte 13, welche am Ende der Stange 14 angeordnet ist. Diese ruht in Führungen 15
und ist am anderen Ende mit einem Hebel 16 gelenkig
unter Vermittelung des Kopfes 17 verbunden. Kopf 17 ist zwischen Stellschrauben auf der Stange 14 angeordnet, so daſs die Platte 13 bezüglich ihrer Lage gegen das Fangrad H verstellt werden kann. Die Feder 18, über der Stange 14
angeordnet, treibt die Platte 13 stets in die in Fig. 66
gezeichnete Lage zurück. Die Platte 13 wird erst
vorwärts getrieben durch Drehen der Welle 21, deren Arm
20 gegen die Daumenscheibe 19 auf der Welle B sich legt. Wird durch den
Daumen dieser Scheibe 19 Welle 21 gedreht, so führt Arm 16 eine schwingende
Bewegung aus, so daſs Platte 13 vorgestoſsen wird.
Während der Vorwärtsbewegung der Platte 13 werden die
Korkblöcke gegen dieselben durch eine Blattfeder 22
gedrückt, deren Wirkungsweise später erklärt ist. Das Fangrad H besteht aus zwei einzelnen Scheiben oder Rädern 26 und 27, die auf der
Welle 25 befestigt sind, und von denen diejenige 26 die Mechanismen zum Fangen und Halten der Korkstücke
enthält, während die andere (27) mit einer Anzahl
kurzer, mit Flanschen versehener Drehspindeln 47
versehen ist, welche den Zweck haben, den Kork während des Schneidens zu drehen. Das
Drehen der Spindeln erfolgt von der Welle F aus, welche
zeitweise mit den Drehspindeln 47 in Eingriff kommt, so
daſs die Korkstücke gegen das Messer K gedreht
werden.
Nahe am Umfange der Scheibe 26 und
parallel mit der Achse ist eine Anzahl Löcher gebohrt, in welchen die Spindeln 28 sitzen, die mit gezahnten Flanschen 29 versehen sind. Auf der anderen Seite der Löcher sind
Federbüchsen 30 vorgesehen, die mit den Spindeln 28 durch Stifte 31
verbunden sind. Durch die Federn 32 werden die Spindeln
28 stets nach auſsen gepreſst, wenn die
Federbüchsen in dieser Lage in der Scheibe gehalten sind. An der Auſsenseite der
Federbüchsen gehen die Zapfen 33 durch Schlitze 34 am Umfange der Scheibe 26 hindurch. Durch diese Zapfen können die Federbüchsen 30 in ihrer Längsrichtung mittels des Keilstückes 33 a verschoben werden. Die Scheibe 26 besitzt an ihrem hinteren Ende Arme 35, welche an ihrem unteren Ende 36 drehbar sind und sich mit ihrem oberen gegen die
Federbüchse 30 legen. Klammern 37 dienen als Führung für diese Arme. Auſserdem sind auf der Welle 40 der Maschine Hebel 38
und 39 befestigt, welche sich ebenfalls gegen das
hintere Ende der Feilerbüchse 30 legen können. Der Arm
41 der Welle 40 ist
mit der Stange 42 verbunden, die in Schlitzen 44 gelagert ist und mit ihrem aufrecht stehenden Ende
45 gegen den Kamm 43
auf der Welle B sich legt, so daſs beim Drehen der
Welle B eine schwingende Bewegung der Hebel 38, 39 erzielt wird. Durch eine Feder wird das
aufgebogene Ende 45 stets gegen den Kamm 43 gedrückt. Diese Vorrichtung hat den Zweck, zur
geeigneten Zeit die Korkstücke zu halten und loszulassen. Das obere Ende der Hebel
38 und 39 liegt zwei
Federbüchsen 30 gegenüber, von denen die eine zu derjenigen
Spindel gehört, welche die Korkstücke fängt; und die andere zu derjenigen, wo die
Korkstücke abgedreht werden. Wenn sich diese Hebel 38
und 39 nach der Scheibe 26
zu bewegen, so legen sich dieselben gegen die Federbüchsen 30 und drücken dieselben einwärts. In Folge dessen wird durch den Arm 38 die Feder 32 im
Federgehäuse zusnmmengepreſst und der Stift 31 drückt
die Spindel mit ihrem gezahnten Flansche in den Korkblock, der gerade in diesem
Momente von der Feder 22 und der Platte 13 zwischen den beiden Scheiben 26 und 27 gehalten wird. In demselben
Augenblicke fällt der Arm 55 nach abwärts und legt sich hinter die Federbüchse 30, so daſs dieselbe nicht mehr zurücktreten kann und
die Korkplatte zwischen den beiden Scheiben 26 und 27 festgehalten wird. Die Federbüchse 30 wird dann auf der anderen Seite durch den Arm 39 aus ihrer eingeschobenen Lage befreit, indem der Arm
dieselbe leicht einwärts preist, so daſs der Arm 35,
welcher noch in Folge der Reibung auf dem hinteren Ende der Federbüchse lag, abwärts
fällt und beim Zurückgehen des Armes 39 durch Wirkung
der Feder 32 frei aus der Scheibe 26 heraustreten kann. Um hierbei die Zacken der
Flanschen 29 aus dem geschnittenen Korkstücke
herauszupressen, ist am Gestelle eine Keilfläche 33a
unterhalb der Scheibe 26 angeordnet, welche die Zapfen
33 am äuſseren Umfange der Scheibe 26 fängt und in Folge ihrer Neigung den Zapfen 33 und damit die Federbüchse 30 zurückzieht. Das nicht mehr gehaltene Korkstück fällt durch eine
Oeffnung im Rahmen in ein geeignetes Gefäſs.
Um zu verhindern, daſs trotz dieser Vorrichtungen ein Kork
zwischen den Spindelzähnen der beiden Scheiben 26 und
27 hängen bleibt, ist eine Stoſsstange 33b vorgesehen, welche am Arme 16 angeordnet ist und gleichzeitig mit dem Vorstoſsen der Platte 13 sich vorwärts bewegt und so einen Kork, der noch
zwischen den Zacken hängen sollte, abstöſst, während zwischen der darüberliegenden
Federbüchse der beiden Scheiben ein neues Korkstück festgehalten wird.
Die andere Scheibe 27 besitzt in
Richtung und gegenüberstehend den Spindeln in der Scheibe 26 eine gleiche Anzahl kurzer Spindeln (Drehspindeln) 46, welche an ihrer Innenseite ebenfalls mit Zähnen
versehen sind und an der Auſsenseite Kuppelklauen 47
tragen, mit denen zeitweise die entstehende Kuppelklaue 63 der Welle F in Eingriff kommt.
Die Maschine ist so eingerichtet, daſs, wenn ein Korkstück
zwischen die Scheiben 26 und 27 gepreſst wird, der Hebel 38 die Spindel
28 in den Kork Preist und dieses so zwischen zwei
Zackenflanschen gehalten ist. Die Feder 22 hat den
Zweck, das Korkstück zwischen den gezackten Flanschenspitzen der Scheibe 26 und 27 zu halten. Da
die Platte 13 durch Stellschrauben am Hinteren Ende der
Stange 14 verstellt werden kann, so drückt die Feder
22 die Korkstücke fest gegen die Platte 13 und hält sie da so lange fest, bis sie von den
Spitzen erfaſst werden.
Die Bewegung des Fangrades H
geschieht in solchen Zwischenräumen, daſs der Kork beim Stillstehen der Scheibe
geschnitten wird. Dies erfolgt von der Sperrklinke 48
aus, die in seitliche Sperrzähne an der Scheibe 26
greift. Die Sperrklinke 48 sitzt an der senkrechten
Stange 49, die in dem Hängearme 50 am Rahmen geführt und unter Vermittelung der Stangen 51, 52 on der Daumenscheibe 53 bewegt wird. Die Daumenscheibe 53 sitzt
auf der Welle B und ertheilt so beim Umlaufe der Welle
B der Klinke 48 eine
auf und abwärts gehende Bewegung, welche eine ruckweise Rotation des Fangrades H bedingt.
Die Korkstücke werden so, nachdem sie in der beschriebenen Weise
in die Fangscheibe H eingefügt sind, ruckweise dem
Schneidewerkzeuge K zugeführt. Wenn sie vor dem Messer
liegen, müssen sich die Korkstücke drehen, damit sie von dem Messer die cylindrische
Gestalt erhalten. Dies wird durch die Drehvorrichtung F
erreicht. Dieselbe besteht aus einer Spindel 54, die
dem Lager 55 geführt ist und zwischen den Böckchen 57 ein Zahnrad 56 trägt,
das in Eingriff mit den Zahngetrieben DE ist und so die
Bewegung der Welle B die auf die Spindel 54 überträgt. Ihre Längsverschiebung erhält die Partei
54 von der Welle B mittels einer Kammexcenterscheibe
58, die gegen den Hebel 59 wirkt, der an
dem Gestelle drehbar angeordnet ist and in die Muffe 60
am Ende der Spindel 54 greift. In Folge dessen wird die
Spindel 54 mittels des Excenters 58 nach auswärts bewegt, während sie durch die Feder
67, welche über die Spindel geschoben ist, wieder
rückwärts gegen die Scheibe 27 getrieben wird und mit
ihren Kuppelklauen 63 in diejenigen 47 an den Drehspindeln greift.
Die Maschine ist so eingerichtet, daſs in dem Augenblicke, in
welchem ein Korkstück dem Messer gegenüber zu liegen kommt, das Excenter 58 den Hebel 59 nach der
Welle B zu schwingen läſst, so daſs durch Feder 61 die Kuppelklaue 63 in
diejenige 47 der Drehspindel eingreift. Ist dagegen der
Kork fertig geschnitten, so legt sich das Excenter 58
gegen den Hebel 59 und zieht die Spindel 54 nach auswärts, so daſs die Verbindung zwischen Klaue
63 und derjenigen 47
aufgehoben wird. Dies Spiel wiederholt sich bei der nächsten ruckweisen
Vorwärtsbewegung der Fangscheibe H.
Um Korke verschiedener Stärke zu schneiden, ist das Messer auf der
Welle A verschiebbar angeordnet.
Die Maschine zum Schneiden der Späne für Zündhölzer und
Zündholzschachteln von W. Eilig in London (*
D. R. P. Nr. 46162 vorn 29. März 1888) benutzt das bei Fournirschneidmaschinen
bekannte Schäl verfahren, bei welchem der zwischen den Spitzen einer Drehbank
eingespannte Holzblock von einem tangential an dasselbe gelegten Messer abgeschält
wird. Vor diesem Messer wirkt auf den Umfang des Holzblockes eine Anzahl auf einer
Welle sitzender Kreismesser ein, welche in den Holzblock Längseinschnitte in solchen
Entfernungen von einander und in einer Tiefe machen, welche der Breite und Stärke
des zu erzeugenden Spans entsprechen. Ein ferner vorgesehenes Kreismesser theilt die
Länge des Spans ab, so daſs der vom Langmesser abgeschälte Span gleich die
gewünschte Abmessung für die weitere Bearbeitung erhält.
Schutzvorrichtungen.
Revue générale des machines-outils, 1889 * 5,
veröffentlicht eine Kreissägenschutzvorrichtung von M.
Horn in Jungholz, welche in Fig. 67 und 68 abgebildet
ist. Die Einrichtung soll für Sägen verschiedener Durchmesser einstellbar sein und
besteht deshalb aus einer zweitheiligen Haube, deren beide Theile B und B1 in Schlitzen gegen einander verschiebbar sind, so
daſs die Haube gröſsere und kleinere Sägendurchmesser leicht umschlieſsen kann. Die
Verstellung beider Hälften erfolgt durch die vom Handrad M aus zu bewegende Schraube V. Die
Verstellung der Haube in der Höhe erfolgt mittels des als Zahnstange ausgebildeten
Hängebalkens D, der von der Zahnkurbel N aus verschoben und durch eine Sperrklinke F in der gewünschten Stellung gesichert wird.
Zum Schutz gegen Verletzungen durch die Messer an Abrichtehobelmaschinen soll die
Einrichtung von J. Bauer in Zeitz (* D. R. P. Nr. 47233
vom 30. Oktober 1888) dienen. Es soll besonders ein Schutz gegen die Verletzungen
geboten werden, welche durch Zurückschlage des Holzes beim Führen desselben erfolgen
können.
Diese Schutzvorrichtung besteht in der Hauptsache aus den Klappen
f (Fig. 69) und i über der Messerwelle m
der Hobelmaschine. Diese Klappen f und i befinden sich je auf einer der Achsen c und c1 drehbar, und letztere sind an Platte h gelagert. Platte h ist mittels Winkel n und a über dem Tisch b angebracht. Genannte Klappen f und i sind mittels Schrauben g, welche je durch ein Schlitzloch x derselben greifen, an den auf Achse c bezieh. c1 drehbaren Theilen r
verstellbar befestigt, um nach Lösen der Schrauben g
die Klappen f und i über
dem Tisch b, der Stärke des zu bearbeitenden Holzes
entsprechend, hoch bezieh. tief stellen zu können, wobei die Schrauben g in den Schlitzen x der
Klappen f und i gleiten.
In beiden Schenkeln der Winkel a befinden sich
ebenfalls Schlitze y und z, und zwar sind mittels Schrauben f, welche je
durch ein Schlitzloch y greifen, die Winkel n und die mit diesen verbundene Platte h an den Winkeln a
verstellbar und mittels Schrauben w, welche je durch
ein Schlitzloch z greifen, die Winkel a auf dem Tisch b der
Hobelmaschine verstellbar festgeschraubt. Es kann demnach Winkel n am Winkel a hoch und
tief und Winkel a bezieh. die ganze Schutzvorrichtung
auf dem Tisch b gegen die Hobelmesser m1 und wieder abwärts
gestellt werden, wobei die Befestigungsschrauben t und
u in den Schlitzen y
bezieh. z gleiten. Die Schlitze s in der Platte h, durch welche die Schrauben
v zum Befestigen letzterer auf dem Winkel n greifen, dienen dazu, um einen Winkel a näher nach dem anderen hin auf dem Tisch b stellen zu können, so daſs die Platte h über denselben hinaussteht, zum Zweck, die
Schutzvorrichtung auch beim Winklighobeln von Hölzern benutzen zu können, wobei der
zurückgestellte Winkel a gleichzeitig als Anlage der
Hölzer beim Transportiren derselben an den Messern vorüber dienen kann.
Auſserdem kann die ganze Schutzvorrichtung auch noch in der
Längsrichtung der Messerwelle m auf dem Tisch b verstellt werden, wobei die Köpfe der Schrauben u in der Prismanuth des Tisches b gleiten.
Auf den Achsen c und c1 befinden sich, um
dieselben gewunden, Federn d und d1, welche je mit einem
Ende gegen die Platte h und mit dem anderen Ende gegen
eine der Klappen f und i
sich derartig legen, daſs die Klappen f und i von diesen Federn und den auf Platte h angebrachten Arretirungen w in bestimmter Stellung gehalten werden. Die Klappen f und i sind so
einstellen, daſs das Holz dieselben beim Führen des letzteren auf dem Tisch b gegen die Messer w1 der Welle m in
gleicher Richtung, je um eine der Achsen c und c1 drehend, etwas
mitnimmt, dadurch die Federn d und d1 in Spannung kommen
und die in schräge Stellung gedrehten Klappen f und i auf das Holz drückend wirken. Die Klappe i ist mit einer drehbar gelagerten Walze k versehen, mit welcher dieselbe auf dem gegen die
Messer m1 zu lehrenden
Holz ruht, um die Führung zu erleichtern. Die Messer m1 werden von oben durch Platte h verdeckt und von beiden Seiten durch die Klappen i und f verschlossen
gehalten.
Die Klappen i und f drücken während des Bearbeitens des Holzes auf
letzteres in schräger Stellung und verhindern dadurch ein Zurückschlagen diesselben.
Nachdem das Holz die Klappen i und f durchlaufen hat, schnappen dieselben durch die darauf
wirkenden Federn d und d1 von dem Ende des Holzes herunter und
bis an ihren Hemmpunkt w zurück, wobei Klappe i die das Holz haltenden Finger des Arbeiters
zurückdrängt.
Fig. 70 zeigt
eine Schutzhaube für Hobelmaschinen, durch welche gleichzeitig eine sichere
seitliche Abführung der erzeugten Späne ermöglicht wird. Die Einrichtung ist der Sächsischen Stickmaschinenfabrik in Chemnitz (* D. R.
P. Nr. 46342 vom 24. Juni 1888) patentirt.
Die Schutzhaube mit Spanfänger und Ableiter besteht aus einer vor,
über oder unter der Messerwelle A, je nach Lage
derselben angeordneten Haube B, welche bei mit
Spanbrechern versehenen Messerwellen am zweckmäſsigsten mit diesem verbunden wird.
Diese Haube lenkt die Späne, den Staub, Holzstückchen u.s.w. in bestimmter Richtung
ab und fängt sie in dem spiralförmig eingebogenen Theil auf, der sich nach einer
Seite (oder nach beiden Seiten, von der Mitte aus) erweitert und so eine (bezieh.
zwei) schiefe Flächen bildet, auf welcher die Späne u.s.w. fortgleiten, bis sie
seitlich heraus in untergestellte Gefäſse oder eine Abzugsleitung vom Exhaustor o.
dgl. fallen.
Tischlerwerkzeuge.
Eine äuſserst leichte eiserne Handhobelform bringt die
Firma Tower and Lyon in New York einer Meldung des Technikers 1889 zufolge in den Handel (Fig. 71). Auf der Bahn
A sitzt der Messerträger B, von welchem aus der hölzerne Handgriff C
abzweigt, während zur Stütze für die linke Hand des Arbeiters der Knopf D dient. Das Messer ist durch eiserne Klemmbacken
gehalten und mittels Schraube fein einstellbar.
Der Ziehklingenhobel von J. C. Konopka in Schwetz (* D.
R. P. Nr. 46033 vom 13. December 1887)
besteht aus zwei mit Handgriffen versehenen
Seitenwänden b (Fig. 72), welche durch
zwei schräg stehende Traversen d und e mit einander verbunden sind. In der Mitte der einen
Traverse d ist eine Schraube f angeordnet, welche in d ihre Mutter findet
und mit ihrem unteren Ende drehbar mit einer Platte g
verbunden ist, welche lose zwischen den Traversen, d
und e angeordnet ist und von der einen Seitenwand bis
zur anderen reicht. Zwischen die Platte g und die
Traverse e wird die Ziehklinge h mit Hilfe der Schraube f eingeklemmt. In
dem unteren Theil der Seiten wände b sind vor und
hinter den Traversen de Walzen t und k gelagert, welche mit einem ziemlich
dicken Gummiüberzug versehen sind. Der Ueberzug der Walze i reicht fast über die ganze Länge der Walze, der Ueberzug der Walze k indessen bildet nur einen schmalen, in der Mitte der
Walze aufgesetzten Ring. Um die Ziehklinge h in den
Hobel einzusetzen, stellt man denselben mit den Walzen ik auf eine ebene Platte, läſst die Ziehklinge in den Schlitz zwischen e und g hineingleiten,
drückt dann den Hobel mit der einen Hand leicht nach unten und schraubt mit der
anderen Hand die Schraube f fest. Das Abwärtsdrücken
des Hobels hat den Zweck, die Ziehklinge etwas höher einzustellen als die Oberkante
der Walzen i und k, so
daſs man beim Gebrauch des Hobels auf denselben drücken muſs, um die Ziehklinge auf
die zu bearbeitende Fläche wirken zu lassen, während beim Zurückziehen des Hobels,
welches ohne Druck erfolgt, die Ziehklinge mit der zu bearbeitenden Fläche gar nicht
in Berührung kommt.
Die gebräuchlichen Bohrwinden, bei
welchen die Befestigung des Bohrers mittels einer Schraube erfolgt, haben den
Uebelstand, daſs der Bohrer beim Anziehen der Schraube mehr oder weniger in eine zur
Achse der Bohrwinde schiefe Stellung gedrückt wird, weil sich das in der Höhlung der
Bohrwinde steckende flache oder auch kantige Ende des Bohrers verjüngt und der Druck
der Schraube auf dasselbe nur von einer Seite wirkt.
Diesen Uebelstand zu vermeiden, d.h. es zu ermöglichen, den Bohrer unabhängig von
seiner Stärke stets genau in der Achse der Bohrwinde zu befestigen, ist der Zweck
der Construction von F. A. Arnz in
Remscheid-Vieringhausen (* D. R. P. Nr. 45933 vom 1. Juli 1888).
Um den Kopf a (Fig. 73 und 74) der
Bohrwinde A ist ein verschiebbarer Rahmen b angeordnet, in welchem zwei gegen einander gerichtete
Schrauben c und d
befestigt sind, von denen die erstere fest, die letztere mittels eines Griffes e drehbar ist. Der Rahmen verschiebt sich, wie aus der
Zeichnung ersichtlich, in der Richtung dieser Schrauben, welche sich dabei in der
Löchern g und h frei hin
und her bewegen. Die Führung erhält der Rahmen theils durch die letzterwähnten
Schrauben, theils durch die äuſseren Seitenflächen des Kopfes a, auſserdem ruht derselbe mit seinen unteren Flächen
noch auf dem scheibenförmigen Ansatz i. Die Schraube c
ist so eingestellt, daſs sie in der gezeichneten äuſsersten Stellung des Rahmens
nach links n wenig in die Einstecköffnung des Körpers
a hineinragt, in der äuſserste Stellung nach rechts
jedoch bis zur Mitte der Oeffnung reicht.
Wird ein schmaler Bohrer in die Höhlung eingesteckt und die
Schraube d rechts umgedreht, so geht dieselbe nur so
weit hinein, bis sie die Fläche des Bohrers berührt; alsdann wird sie durch den
Widerstand, den sie findet, aufgehalten, und veranlaſst den Rahmen, mit der Schraube
c die entgegengesetzte Bewegung zu machen, so
lange, bis die letztere Schraube gleichfalls den Bohrer berührt, worauf sich nunmehr
gleichzeitig beide Schrauben fest gegen den Bohrer pressen.
Zum Drehen von Schraubengängen wird von E. Cutlau in Everleigh House, Middlesex, England (* D.
R. P. Nr. 46381 vom 26. Juni 1888) folgendes in Fig. 75 und 76
dargestellte Werkzeug vorgeschlagen.
Zwei Handgriffe bc sind bei d drehbar mit. einander verbunden und mit Zwiefach
gegabelten Armen ef ausgestattet. Der Arm e trägt ein drehbares Führungsstück g, welches unter beliebigem Winkel mit Bezug auf die
Längsachse des Werkzeuges mittels einer Mutter h
gestellt werden kann. Dieses Führungsstück ist an seiner oberen Fläche ausgehöhlt,
um gegen die Fläche des mit spiralförmigen Einschnitten o zu versehenden Gegenstandes, z.B. eines Stückes Holz n, gelegt zu werden. Eine Rolle t ist in dem Führungsstücke g angebracht, um
die zwischen letzterem und dem Holze herrschende Reibung zu vermindern. In dem Arm
f lagert eine mit einem Führungsblatte k versehene Rolle j und
hinter dieser das eigentliche mittels einer Schraube l1 einstellbare Schneidmesser, dessen
Querschnitt der Form des herzustellenden Einschnittes entspricht. Parallel zu dem
Blatte k ist eine Hilfsführung m angebracht. Das Blatt k hält in Verbindung
mit der Führung g das Messer ohne Rücksicht auf seine
Gestalt in der richtigen Lage zu dem zu bearbeitenden Gegenstände, auch dient das
Blatt k dazu, die Tiefe des Einschnittes zu regeln.
Das zwischen Drehbankspitzen gespannte, auf den richtigen
Durchmesser gedrehte Holz n wird mit dem Werkzeuge so
verbunden, daſs es zwischen die Führung g und die Rolle
j mit Blatt k zu
liegen kommt, nachdem die Führung g vorher die nöthige
Winkelstellung empfangen hat. Sobald das Holz n in
Drehung versetzt wird, veranlaſst das in das Holz winkelig zu seiner Achse
einschneidende Blatt k das Werkzeug, vorwärts zu gehen;
da nun das Messer so zu dem Holz eingestellt ist, daſs es schneidet, so wird durch
das Werkzeug der spiralförmige Einschnitt o
hervorgebracht. Die Hilfsführung m gleitet hierbei in
dem vorher gebildeten Einschnitt, um das Werkzeug in seiner Arbeit zu
unterstützen.