Titel: | David G. Weems' Anordnung elektrischer Eisenbahnen. |
Fundstelle: | Band 274, Jahrgang 1889, S. 413 |
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David G. Weems' Anordnung elektrischer
Eisenbahnen.
Mit Abbildung.
Weem's Anordnung elektrischer Eisenbahnen.
Eine eigenthümliche Anordnung der Wagen und Geleise für elektrische Eisenbahnen zur
Güterbeförderung ist von dem Elektriker der Elektro-Automatic Transit Company, David G. Weems in Baltimore, angegeben
worden. Vor einiger Zeit ist in Laurel, Md., auf einer etwas über 3km langen und zahlreiche Steigungen bis zu 20m,6 auf 1km
enthaltenden Bahn eine Reihe von Versuchen damit gemacht worden. Die zugehörige
Abbildung zeigt nach Electrical World (durch den
Londoner Electrical Engineer vom 9. August 1889 * S.
115) die Anordnung der Bahn und den letzten Wagen von hinten. Die Bahn soll ganz in
Drahtzäune eingeschlossen werden. Die Drähte sollen in isolirten Schlitzen der
eisernen Gerüstsäulen liegen und für telegraphische und telephonische Zwecke, sowie
zugleich für den regelmäſsigen Bahnsignaldienst benutzt werden.
A. a. O. ist ein Zug aus drei Wagen abgebildet und der mittlere
„Expreſs“-Wagen ist wie bei einem Fernrohr mit dem vorderen
„Motor“-Wagen und
dem hinteren „Post“-Wagen verbunden, so daſs der innere Raum ein
zusammenhängendes Ganzes bildet. Die Enden des Zuges laufen in einer Spitze aus, so
daſs der Zug in der Luft möglichst wenig Widerstand findet. Von der vorderen Spitze
reicht ein Schutzgitter bis auf die Schienen herab und bildet einen Räumer. Die
Achslager liegen auſsen an dem Wagen und in vorstehenden elliptischen Gehäusen. Die
Schiene hat eine obere und eine untere Lauffläche; unter der unteren Fläche greift
eine „müssige“ Rolle, welche nur mit der Schiene in Berührung kommt, wenn der
Zug durch Krümmungen läuft, oder wenn er ein Bestreben hat, von der Schiene empor zu
steigen.
Textabbildung Bd. 274, S. 414
Der Strom wird durch Bürsten-Rollen von einem kupfernen Leiter entnommen, der sich
oben an den Querstäben des Gerüstes befindet. Von der den Strom erzeugenden Stelle
aus soll der Lauf aller Züge überwacht werden, und es sind Vorkehrungen getroffen,
daſs der Wärter genau den Ort jedes Zuges wissen kann.
Es heiſst, daſs eine Geschwindigkeit von 5km in der
Minute soll erreicht werden können.