Titel: | Wood's selbsthätiger Regulator für Dynamomaschinen. |
Fundstelle: | Band 274, Jahrgang 1889, S. 414 |
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Wood's selbsthätiger Regulator für
Dynamomaschinen.
Wood's selbsthätiger Regulator für Dynamomaschinen.
Um eine Gramme'sche Dynamo mit einem selbsthätigen
Regulator auszurüsten, gibt Wood den Feldmagneten
derselben nach La Lumière Electrique, Bd. 33 * S. 544,
eine doppelte Bewickelung. Die Hauptbewickelung liegt in Hintereinanderschaltung im
Hauptstromkreise und die zu diesem gehörigen beiden Bürsten B1 und B2 liegen an dem Stromsammler des Gramme'schen Ringes in der neutralen Linie, also in der
Lage, wo sie den stärksten Strom liefern. Die Hilfsbewickelung bildet einen
Nebenschluſs und ist zwischen der negativen Hauptbürste B2 und einer dritten Bürste B3 so eingeschaltet,
daſs sie von einem die Feldmagnete entmagnetisirenden Strome durchlaufen wird,
dessen Stärke von dem selbsthätigen Regulator den Schwankungen der Stromstärke im
Hauptstromkreise entsprechend vergröſsert oder verkleinert wird und eben diese Schwankungen
ausgleicht. Dazu ist diese dritte oder Hilfsbürste B3 auf einem beweglichen Arme angebracht und
verschiebt sich mit diesem auf dem Stromsammler. Wenn B2 und B3 unmittelbar neben einander liegen, so geht gar
kein Strom durch den Nebenschluſs; je weiter B3 von B2 entfernt wird, desto mehr schwächt der Strom im
Nebenschluſs den Magnetismus der Feldmagnete.
Es kann nun der Wärter von Zeit zu Zeit den Arm und B3 nach den Angaben eines Ampèremeters verstellen,
besser überträgt man aber diese Verstellung einem selbsthätigen Regulator. Dazu wird
in den Hauptstromkreis noch ein Solenoid S
eingeschaltet, das als Relais dient und, so lange es seinen Kern nicht anzieht, eine
kurze Nebenschlieſsung zu dem Elektromagnete oder Solenoid M des Regulators herstellt, dieselbe dagegen bei Anziehung des Kernes
unterbricht; zur Vermeidung der Funken an der Contactstelle ist zu dieser noch ein
Nebenschluſs von entsprechend groſsem Widerstand hergestellt.
So lange nun die Maschine mit ihrer gröſsten Belastung arbeitet, steht B3 bei B2 und die Maschine
liefert ihren normalen Strom. Löscht man eine oder mehrere Lampen aus, so zieht S zufolge der eintretenden Stromverstärkung seinen Kern
an, unterbricht die Nebenschlieſsung zu M, daher zieht
M seinen Anker an und entfernt mittels eines Hebels
die Bürste B3 von B2
, was die Verminderung der Stromstärke im
Hauptstromkreise zur Folge hat. Zur Verhütung zu greller Bewegungen ist am Anker von
M noch ein in einer Flüssigkeit sich bewegender
Kolben angebracht, der die Anker- und Bürsten-Bewegungen verlangsamt.