Titel: | Czeija und Nissl's Mikrophon. |
Fundstelle: | Band 274, Jahrgang 1889, S. 416 |
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Czeija und Nissl's Mikrophon.
Mit Abbildungen.
Czeija und Nissl's Mikrophon.
Das Mikrophon von. Czeija und Nissl in Wien
(Oesterreichisches Patent Kl. 21 vom 25. Januar 1889) gibt die Stimme im Telephon
sehr sonor und laut wieder. Fig. 2 bietet von
demselben die Draufsicht, Fig. 1 und 3 sind Schnitte, welche die Einrichtung des Mikrophons
ersichtlich machen.
Das Wesentliche dieses Mikrophons liegt zunächst in der Anwendung eines eigenthümlich
gestalteten Schallbechers und dann darin, daſs sich in einem Gehäuse, das aus den
zwei Theilen a und b
besteht, zu unterst eine Holzplatte s befindet, auf
welcher in deren Mitte ein Kohlenplättchen c fest
aufgesetzt ist. Auf diesem Kohlenplättchen c ist ein
Ring d aus einem die Elektricität schlecht leitendem
Materiale, z.B. Hartgummi, aufgesetzt. Der Hohlraum des Ringes d ist mit Kohlenklein ausgefüllt. Auf diesem
Kohlenklein liegt ein Kohlenplättchen f, das in fester
Verbindung mit der Holzplatte g ist, auf. Die Holzplatte selbst wird
zwischen dem Obertheile a des Gehäuses und den in den
Untertheil b desselben eingelegten Weichgummiringen h festgehalten. Damit das Plättchen f auf dem Kohlenklein gut aufliegen kann, ist sein
Durchmesser etwas kleiner als der innere Durchmesser des Ringes d. Das Kohlenplättchen ragt in den Hohlraum des Ringes
d so weit hinein, daſs ein entsprechender
mikrophonischer Contact hergestellt wird.
Fig. 1–2., Bd. 274, S. 417
Fig. 3., Bd. 274, S. 417
Die Einstellung dieser Berührung geschieht mittels des Obertheils a des Gehäuses, das sich in den Untertheil b hineinschraubt, wodurch die Platte g mehr oder weniger fest angepreſst werden kann.
Die elektrische Verbindung geht einerseits von dem oberen Kohlenplättchen f zur Klemme e, von dem
unteren Kohlenplättchen c zur Klemme e, von den beiden Klemmen e und e1 aber
zu den bekannten Theilen an telephonischen Apparaten.
Ein Schallbecher k, wesentlich von der Form wie in der
Zeichnung, vermittelt das Auffangen der Schallwellen. Derselbe unterscheidet sich
von den bisherigen dadurch, daſs die innere Mündung der conischen Oeffnung o2 durch die
Einsattelung o1 sehr
nahe zur Platte g gebracht werden kann, was eine höhere
Wirkung zur Folge hat.
An Fig. 3 ist eine Abänderung gezeigt. Die untere
Holzplatte fällt in diesem Falle weg: der untere Abschluſs wird durch die
Kohlenplatte u selbst gebildet. Uebrigens bleibt die
Anordnung, wie früher beschrieben. Man sieht wieder die Holzplatte o mit dem Kohlenplättchen r, den Ring v für die Kleinkohle und die
Weichgummiringe w.