Titel: | W. Payton's Schneidbohrerhalter an Bohrmaschinen. |
Autor: | Pr. |
Fundstelle: | Band 274, Jahrgang 1889, S. 478 |
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W. Payton's Schneidbohrerhalter an
Bohrmaschinen.
Mit Abbildungen auf Tafel
23.
Payton's Schneidbohrerhalter an Bohrmaschinen.
Um auf Bohrmaschinen Gewinde mittels Schneidbohrer schneiden zu können, muſs die
Bohrspindel freie achsiale Verschiebung erhalten, damit dieselbe dem einlaufenden
Gewindbohrer folgen kann, d.h. es müssen ihre Schaltungsmechanismen ausgelöst sein.
Dies ist nur bei Schaltung mittels Zahnstangentriebwerk thunlich, bei jenen
Bohrmaschinen, deren Spindeln mittels Schrauben vorgestellt werden, aber nicht gut
möglich.
Um nun auch solche Bohrmaschinen mit Schraubenspindelschaltung zum Gewindschneiden zu
verwenden, dient Payton's Gewindbohrerhalter, welcher
an jede Bohrmaschinenspindel eingeschaltet werden kann.
Diese Vorrichtung besteht nach dem Englischen Patente Nr. 6630 vom 3. Mai 1888 aus
einem cylindrisch ausgebohrten Kopfe A (Fig. 15 bis 18), in
welchem ein unten auslaufender Langschlitz C vorgesehen
ist, in dem ein Mitnehmer P, O gleitet. Zwischen diesem
und dem Werkzeughalter D ist eine Cylinderfeder S eingelegt, während der nach oben verlängerte Halter
D in seiner Keilnuth ein Querstück M trägt, welches mittels der Mutter T an den Mitnehmer O
gehalten wird, deren Berührungsflächen schrägzahnartig ausgebildet sind (Fig. 16 und
18).
Durch die Mutter T kann aber auch die Federspannung nach
Belieben geregelt werden.
Wird nun diese Vorrichtung mittels der Bohrmaschinenspindel B in Drehung versetzt, so wird ein leichter Druck derselben in der
Achsrichtung hinreichen, um den Eingriff des Gewindbohrers zu bewerkstelligen. Ist
dies erfolgt, so wird bei fortkreisender Bohrspindel und ausgelöster Schaltung der
Gewindbohrer diese Vorrichtung aus der Hülse A nach
Maſsgabe seines Vorrückens ziehen.
Setzt sich der Gewindbohrer fest, so reicht die durch die Federspannung S gegebene und durch die Reibung an der schrägen
Zahnfläche bedingte wagerechte Seitenkraft nicht hin, um eine Kuppelung bezieh.
Uebertragung weiter zu vermitteln, das Querstück M hebt
sich daher aus dem Mitnehmer O heraus und bleibt bei
fortkreisender Bohrspindel in Ruhe, wodurch der Gewindbohrer gegen Beschädigung und
Bruch gesichert erscheint.
Pr.