Titel: | Retortenverschluss von Trosiener. |
Fundstelle: | Band 275, Jahrgang 1890, S. 129 |
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Retortenverschluſs von Trosiener.
Mit Abbildungen.
Trosiener's Retortenverschluſs.
In der 27. Hauptversammlung des mittelrheinischen Gasindustrievereines vom 25. und
26. August 1889 berichtete Herr Trosiener (Bingen) über
einen von ihm angegebenen Retortenverschluſs, welcher die immer noch bedeutenden
Reparaturkosten der gebräuchlichen Verschlüsse, System Morton, namentlich der excentrischen Hebel und dessen Führungen, vermeiden
solle.Journal für Gasbeleuchtung und Wasserversorgung
Nr. 35.
Fig. 1., Bd. 275, S. 129
Fig. 2., Bd. 275, S. 129
Vortragender ersetzt das Excenter durch einen einfachen Bolzen, der mit dem Bügel
durch einen Keil verbunden ist, und sich dem zu Folge mit dem Deckel in den Nocken
d und d1 dreht. Hierdurch wird eine bessere Führung
geschaffen. Der Bügel ist bei e (Fig. 1) von beiden Seiten conisch gefräst, so daſs man
den Bolzen, falls es nöthig, leicht herausstoſsen kann, sich der Letztere also nicht
festbrennt. Statt der Lasche mit dem Ueberwurf ist an dem Kopfe ein Haken b befestigt, der einen keilförmigen Ansatz hat mit
einer schwalbenschwanzartig eingeschobenen Backe, die, falls sie abgeschlissen,
leicht entfernt werden kann. Der Bügel ist vorne gestaucht und an demselben ein
Hebel a durch einen Bolzen befestigt. Soll der Deckel
geschlossen werden, so bewegt man nur den Hebel a in
die punktirte Lage a1.
Es greift dann der schraffirte conische Ansatz c (Fig. 2) hinter die Gleitbacke des Hakens b. Dieser Verschluſs ist sehr einfach in der
Handhabung, läſst sich mit sehr geringen Kosten an allen Köpfen und an den Morton'schen Verschlüssen anbringen und erfordert fast
gar keine Reparaturen.
Zu vorstehender Mittheilung bemerkte Herr Fechner
(Ludwigshafen), daſs ähnliche Verschlüsse schon früher einmal aufgetaucht seien,
sich.
jedoch wegen des Festsetzens des Bolzens am Bügel nicht lange gehalten hätten. Bei
einiger Aufmerksamkeit würde u. E. dieser Uebelstand wohl zu beseitigen sein.