Titel: | Ueber Apparate und Maschinen zum Waschen, Bleichen, Färben von Gespinnstfasern, Gespinnsten, Geweben u. dgl. |
Fundstelle: | Band 275, Jahrgang 1890, S. 219 |
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Ueber Apparate und Maschinen zum Waschen,
Bleichen, Färben von Gespinnstfasern, Gespinnsten, Geweben u. dgl.
Mit Abbildungen auf Tafel
11.
Appreturmaschinen.
Die Verfahren, Apparate und Maschinen zum Waschen, Bleichen, Färben nehmen in der
heutigen Appreturtechnik eine bedeutende Stellung ein, und es ist in Folge der an
sie gestellten hohen Anforderungen der erfinderische Geist bemüht gewesen, auf
diesem Gebiete Neues und Vollkommenes zu schaffen. Die betreffenden Neuerungen erstrecken sich nun
entweder., unter Erzielung rationeller Arbeitsverfahren, auf die zur Ausführung
derselben dienenden Specialmaschinen, ganz besonders aber beziehen sie sich auf
diejenigen Apparate und Maschinen, auf denen die Ausführung der oben genannten
Operationen, d.h. das Waschen, Bleichen, Färben u.s.w. in ununterbrochener Folge und
nach Belieben möglich ist und auf denen auſserdem entweder Gespinnstfasern, Garne,
Gewebe o. dgl. behandelt werden können.
Unter Berücksichtigung dieses Umstandes dürfte es bei einer näheren Betrachtung der
einzelnen Einrichtungen nicht rathsam sein, einer Eintheilung derselben die zu
behandelnden Materialien oder die betreffenden Appreturoperationen zu Grunde zu
legen, wie es in früheren Berichten dieses Journals geschehen ist und wie es noch
neuerere Werke gethan haben; es empfiehlt sich vielmehr nach Ansicht des Verfassers
dieser Zeilen, einer solchen Eintheilung die verschiedenen Verfahren zu Grunde zu
legen, welche bisher angewendet worden sind, um die betreffende Flüssigkeit mit dem
zu behandelnden Stoffe zusammenzubringen.
Geht man von diesem Gesichtspunkte aus und berücksichtigt man weiter, daſs der Stoff
entweder nur auf seiner Oberfläche oder seiner ganzen Ausdehnung nach behandelt
werden soll, so ergeben sich vier groſse Abtheilungen, in denen die einzelnen
Apparate und Maschinen bezieh. die denselben zu Grunde liegenden Verfahren
untergebracht werden können.
In die erste Abtheilung würden dann diejenigen Einrichtungen zu rechnen sein, bei
welchen die Flüssigkeit auf die Oberfläche des zu behandelnden Gutes aufgetragen
wird;
der zweiten Klasse lassen sich diejenigen Vorrichtungen zutheilen, bei welchen das
Material in die Flotte eingebracht wird;
in die dritte Abtheilung gehören die Apparate und Maschinen, bei denen ein
Durchziehen des Materials durch die Flotte erfolgt und
in die vierte Gruppe diejenigen, bei welchen das Umgekehrte der Fall ist, d.h. die
Flotte durch das Material getrieben wird.
Unter diesen Gesichtspunkten sollen nun die in neuerer Zeit gemachten Erfindungen der
sogen. Naſsappretur im Nachstehenden behandelt werden, die Verfahren, sofern sie
rein chemischer Natur sind und nicht Veranlassung zu besonderen Constructionen
gegeben haben, sollen in einem besonderen Berichte eine Betrachtung finden und
ebenso auch die eigentlichen Wollwaschmaschinen, die das Reinigen und Entfetten der
Wolle besorgen und als solche nicht zur Appretur gerechnet werden können.
A. Auftragen der Flüssigkeit auf die
Oberfläche des Materials.
Das Auftragen der Flüssigkeit auf die Oberfläche der Gewebe u.s.w. kann in dreierlei
Weise erfolgen, und zwar:
1) in fein zertheiltem Zustande, wobei Zerstäuber und Bürsten in Anwendung
kommen;
2) in Form starker Strahlen, und
3) durch Vorbeiführen des Materials an einem Flüssigkeitsbehälter, mit dessen Inhalt
das letztere entweder direkt oder durch eine Walze, Bürste u.s.w. in Berührung
gehalten wird.
Das Verfahren, die Flüssigkeit in fein vertheiltem Zustande auf Gewebebahnen u. dgl.
aufzutragen, ist älteren Datums, jedoch ist man in neuerer Zeit bemüht gewesen,
dasselbe durch Umgestaltung der bekannten Apparate besonders für die Färberei
geeignet zu machen. Mit Hilfe des durch die Patentschrift Nr. 4634 vom 8. Juni 1878
geschützt gewesenen Zerstäubeapparates von Gustav Knape
in Meerane (vgl. 1879 233 455) war es möglich geworden,
zwar gleichzeitig mehrere Appretursubstanzen aufzutragen, jedoch nur neben einander,
ein eigentliches Mustern war nicht möglich. Gebrüder
Levinstein in Berlin gingen in ihrem D. R. P. Kl. 8 Nr. 9966 vom 18.
Oktober 1879 wieder zu nur einer Flüssigkeit zurück, wendeten aber eine Schablone
an, mit welcher sie das zu bestäubende Gewebe u.s.w. bedeckten und erzielten
hierdurch eine Musterung. Das Auftragen der Farbe bewirkten sie durch einen
Zerstäuber oder eine Bürste. Fig. 1 bis 3 Taf. 11 geben ein Bild
von der gesammten Einrichtung.
Der Stoff wird auf den Tisch d aufgespannt, und zwar so,
daſs er auf beiden Enden durch die Walzen t gehalten
wird. Vermöge dieser Walzen ist man im Stande, den Stoff o so weit auszudehnen, daſs die Farbe sich den kleinsten Poren desselben
gleichmäſsig mittheilt. Ist der Stoff derartig aufgespannt, so wird die Schablone
l, wie in Fig. 3 ersichtlich,
aufgelegt. Die sich drehende Bürste n ruht mit ihrer
Achse in einem Gestelle, welches mittels der Zahnräder g und k auf zwei auf beiden Seiten des
Tisches befindlichen Zahnstangen h sich hin und her
bewegen läſst. Indem man nämlich die Kurbel m nach der
entsprechenden Richtung, d.h. von links nach rechts in Bewegung setzt, greift das
Zahnrad g in die Zähne des Rades k, welches mit der Achse der Bürste fest verbunden ist,
wodurch eine entgegengesetzte Umdrehung der Bürste hervorgebracht wird. Die Walzen
e, b und c sind
Farbübertragungswalzen, von denen e in einem Kästchen
mit flüssiger Farbe sich dreht. Sämmtliche Walzen werden durch gegenseitige Reibung
in Umdrehung gesetzt. Unter der Bürste ist ein Drahtsieb p angebracht, das die Borsten der Bürste streifen, so daſs die an die
letztere übertragene Farbe zerstäubt wird und auf die Schablone niedersinkt. Die
Schutzbleche p1
verhindern ein Bespritzen des noch nicht auf den Tisch gekommenen oder denselben
verlassenden Stoffes.
Findet an Stelle der Bürste ein Zerstäuber Anwendung, so findet ein ebensolcher Tisch
Anwendung, auch erfolgt das Aufspannen des Stoffes und das Auflegen der Schablone
ebenso wie bei Verwendung einer Bürste. Das Auftragen der Farbe geschieht dagegen in nachstehender
Weise:
Unter dem Tische am Fuſsboden ist ein Blasebalg c (Fig. 1)
angeschraubt, an dessen oberer Seite sich ein Fuſsbrett d befindet, durch welches der Blasebalg in Bewegung gesetzt wird. Die Luft
wird durch das Mundstück m des Blasebalges in einen
Gummischlauch i getrieben, welcher dieselbe nach dem
aus Gummi hergestellten Windreservoir b führt, aus dem
die Luft durch den Schlauch h nach dem Zerstäuber n gelangt, welcher sich an dem Farbenbehälter a befindet. Sobald nun der Blasebalg in Bewegung
gesetzt wird, füllt sich das Reservoir b so lange mit
Luft, bis dieselbe bis zu einem gewissen Grade zusammengepreſst ist, alsdann tritt
die Luft in den Zerstäuber und die Farbe in Staubform aus der Flasche. Die Flasche
selbst kann mit der Hand hin und her geführt werden.
Eine bedeutende Vervollkommnung der Lewinstein'schen
Einrichtungen zeigen nun die Zerstäuber von Charles und
Henri Dratz in Brüssel, welche durch das Englische
Patent Nr. 9044 vom Jahre 1888 geschützt sind. Bei diesen Apparaten wird der
Flüssigkeitsstrahl nicht durch Luft, sondern durch Dampf ausgetrieben und auſserdem
trifft der Dampfstrahl das Flüssigkeitsrohr nicht unter einem Winkel, wie z.B. in
den Fig. 1 und
10 Taf.
11 ersichtlich, sondern er wird derart getheilt, daſs er erstens die Flüssigkeit aus
dem luftdicht verschlossenen Farbenbehälter hinausdrückt und dann an der
Austrittsstelle zertheilt, wie es durch die Luft bei dem erwähnten Apparate von Knape bereits geschah und in Fig. 4 Taf. 11
wiedergegeben ist. Das Einführen des Dampfes in den Flüssigkeitsbehälter hat den
Vortheil, daſs die Flüssigkeit selbst immer auf dem Siedepunkte erhalten bleibt und
somit ein Ausscheiden von Farbe weniger zu befürchten ist. Das Hervorbringen von
Mustern wird erstens durch Anwendung mehrerer mit verschiedenen Farben arbeitender
Zerstäuber und unter Zuhilfenahme von begrenzten und endlosen Schablonen
erzielt.
Die Fig. 5 und
6 Taf. 11
zeigen einen Zerstäuber, welcher über den Stoff bewegt wird, in Seiten- und
Vorderansicht. Dieser Zerstäuber besteht aus einem Cylinder C, welcher an den beiden Seiten geschlossen ist und einen Handgriff trägt.
Jede der beiden Stirnseiten trägt einen Zapfen c, auf
welchen mit Hilfe von Schraubenmuttern je zwei Arme dd
gehalten werden, die zwei mit Filz bezogene Führungsrollen d1 tragen, von denen die eine vor, die
andere hinter dem Cylinder liegt. Der Zweck dieser Führungsrollen besteht darin, die
durch den Zerstäuber auf den Stoff geworfene überschüssige Farbe abzunehmen,
gleichzeitig aber auch entweder nur das Gewebe o. dgl. für die aufzutragende
Flüssigkeit gespannt zu halten und auch noch die eventuell verwendete ebene
Schablone auf den Stoff; aufzupressen. Der Cylinder C
trägt einen Stutzen D, durch welchen der aus dem Rohre
a zugeführte Dampf in denselben eintritt und die
Farbflüssigkeit durch die Düse nn1 austreibt. Gleichzeitig ist der Stutzen D mit der Düse n durch ein
Kniestück D1 verbunden
und kann in Folge dessen auch ein Theil des aus a
kommenden Dampfes in die Düse eintreten und die Flüssigkeit zerstäuben.
Sobald mehrere Farben gleichzeitig aufgetragen werden sollen, enthält der Cylinder
mehrere Scheidewände, welche derart angeordnet sind, daſs der Dampf auf alle Kammern
gleichzeitig einwirken und die Flüssigkeit durch die in dieselben einmündenden Rohre
n1 austreiben kann.
Jede Düse n ist dann auch mit dem Stutzen D verbunden.
Während bei dem in Fig. 5 Taf. 11 dargestellten Zerstäuber der Stoff in Ruhe blieb, ist dies
bei den aus den Fig.
7 und 8 Taf. 11 ersichtlichen das Umgekehrte der Fall, d.h. hier wird der Stoff
bewegt und der Zerstäuber steht fest.
Der Stoff kann dann entweder nach einander auf eine Folge von Rahmen aufgespannt
werden, welche die verschiedenen Schablonen tragen und unter Zerstäubern
vorbeigeführt werden, welche die entsprechende Farbe enthalten, wie es Fig. 7 Taf. 11
zeigt.
Oder es ist nur ein Rahmen vorhanden, der intermittirend oder nach einander unter
einer Anzahl von Farbenbehältern hinweggeführt wird. Eine solche Ausführungsform
zeigt Fig. 8
Taf. 11. In dem rahmenartigen Tische H ist auf Rollen
der Tisch P gelagert, welcher mittels des Seilzuges hh1
H1 unter den
Zerstäubern Cn1 hin und
her gezogen werden kann. In den Tisch wird der in einen Rahmen G (Fig. 7 Taf. 11)
eingespannte Stoff eingelegt und bei der Bewegung des Tisches durch die Walze J, welche auf Federn ruht und durch den Handhebel J1 unter den Tisch
geführt werden kann, von unten gestützt. Die Walzen KK1 nehmen die überschüssige Farbe von dem
Stoffe ab. Der Dampfzutritt erfolgt durch das Rohr N
und kann durch Hahn O abgesperrt werden. Nachdem der
Stoff einmal durch die Maschine gegangen ist, trocknet er und es wird der Zerstäuber
und die Schablone ausgewechselt, um den Stoff mit einer zweiten Farbe zu versehen
u.s.w. Soll der Apparat continuirlich wirken, so wird der Tisch durch Walzen ersetzt
und der Stoff geht, nachdem er die Maschine einmal passirt hat, durch eine
Trockenvorrichtung, von welcher er zu der Maschine zurückkehrt, um eine zweite Farbe
zu empfangen.
Die Fig. 9 und
10 Taf.
11 zeigen einen Zerstäuber, bei welchem die Schablone zu einem Cylinder A zusammengebogen ist, welcher den Zerstäuber
umschlieſst und über bezieh. um welchen das zu färbende Gewebe geleitet wird,
während sich die Schablone dreht. Eine gröſsere Anzahl solcher Schablonen können
unter Zwischenschaltung geeigneter Trockencylinder B
(Fig. 11
Taf. 11) um eine groſse Trommel derart gelagert werden, daſs das Gewebe W dieselben nach einander passirt und somit mehrere
Farben über einander empfängt. Die Zerstäuber haben hierbei entweder diejenige
Ausführung, wie sie Fig. 10 Taf. 11 veranschaulicht; der Dampf tritt durch das
gemeinschaftliche Zuleitungsrohr m in die Düsen n und zerstäubt die durch die Rohre n1 aus dem Behälter b angesaugte Flüssigkeit, oder sie sind so
eingerichtet, wie es die Fig. 9 und 12 Taf. 11 wiedergeben.
Das Dampfzuleitungsrohr D mündet in ein mit Düsen e1 besetztes parallel
zu dem Flüssigkeitsbehälter G angeordnetes Rohr E, das ein zweites Rohr F
umschlieſst, welches mit den Düsen e1 entsprechenden Düsen e und Rohren ausgestattet ist, welche letzteren in den
Flüssigkeitsbehälter G münden. Sobald nun der Dampf aus
dem Rohre D in Richtung des Pfeiles in das Rohr E eintritt, wird ein Theil desselben durch das Rohr E1 in den Behälter G gelangen und die in demselben befindliche Flotte
durch das Rohr E2 in
das Rohr F drücken, von wo sie durch die Düsen ee1 nach auſsen tritt
und gleichzeitig von |dem das Rohr F umspülenden Dampf
zerstäubt wird. Sobald mehrere Farben gleichzeitig neben einander auf den Stoff
aufgetragen werden sollen, ist der Behälter G in eine
entsprechende Anzahl Kammern getheilt und jede derselben steht mit dem Dampfraume
E und den zugehörigen Düsen in Verbindung, wie es
Fig. 12
Taf. 11 zeigt. Der zu färbende Stoff P geht von der
Walze W in Richtung des Pfeiles über die Schablone A nach der Trockenvorrichtung Q und von da zur Walze W1. Nachdem derselbe mit Farbe bestäubt ist, läuft er
auf ein endloses Tuch R auf, welches die überschüssige
Farbe von dem Stoffe abnimmt, bevor er zur Trockenvorrichtung gelangt. Das endlose
Tuch reinigt sich im Bottich x und die Walzen ff1 quetschen es wieder
aus. Die überschüssige, an der Schablone haftende Farbe wird durch eine gegen
dieselbe anliegende Walze abgenommen.
Aus Vorstehendem ergibt sich, daſs mit den in Fig. 9 und 10 Taf. 11 dargestellten
Einrichtungen nur ein Auftragen mehrerer Farben neben einander, nicht aber über
einander möglich ist, wie bei den zuvor besprochenen Einrichtungen. Dasselbe gilt
von der in Fig.
13 Taf. 11 wiedergegebenen Ausführungsform. Dieselbe unterscheidet sich
von der vorgenannten dadurch, daſs Jan Stelle einer cylindrischen Schablone eine
endlose S angeordnet ist]und durch zwei Führungswalzen
s auf den Stoff und mit diesem auf eine groſse
Trommel T aufgepreſst wird. Der Zerstäuber selbst liegt
ebenfalls innerhalb der Schablone und zeigt etwas Neues hinsichtlich seiner
Construction nicht.
Der Vollständigkeit halber sei in Fig. 14 Taf. 11 noch ein
Zerstäuber wiedergegeben, welcher ebenfalls von Dratz
herrührt und dem D. R. P. Kl. 8 Nr. 47553 vom 5. Juli 1888 entnommen ist. Die im
Behälter A befindliche Flüssigkeit wird durch den
Dampfstrahl B in die Düse C getrieben und an der Ausmündestelle durch den Dampfstrahl D zertheilt.
Mit denjenigen Zerstäubern, bei welchen der Luftstrom bezieh. Dampfstrahl das
Flüssigkeitsrohr unter einem Winkel trifft oder derart getheilt wird, daſs der eine
Theil desselben die Flüssigkeit aus dem gut verschlossenen Behälter herausdrückt,
während sie der andere Theil zertheilt, kann eine gleichmäſsige Färbung nicht
erzielt werden, weil sich in dem Mantel des Staubkegels Tropfen bilden und diese
dann klecksen. Auch lassen sich mit den alten Apparaten die Zerstäubungskegel nicht
verändern, d.h. ihrem Durchmesser nach.
Wilhelm von Döhn in Berlin will diesen Uebelständen nun
durch den in den Fig. 15, 16 und 17 Taf. 11 dargestellten Apparat abhelfen.
Der durch das D. R. P. Kl. 8 Nr. 46059 vom 2. Juni 1888 geschützte Apparat wird
gebildet aus dem Luftrohre L mit dem Flüssigkeitsrohre
R: das erstere, welches das Flüssigkeitsrohr
concentrisch umgibt, ist mit einem einstellbaren Mundstück verbunden, durch welches
das Luftrohr beliebig verlängert oder verkürzt werden kann. Der hintere im Rohre L sitzende Theil m dieses
Mundstückes ist conisch abgedreht, damit sich der Luftstrom nicht an demselben
stöſst. Von dem abgedrehten Theile bis zur Hälfte seiner Länge ist das Mundstück
cylindrisch und von da ab verjüngt es sich bis zur Mündung. Der erstere Theil trägt
einen Stift s, welcher in einer schraubenlinig
gestalteten Führung p des Rohres L gleitet und somit bei Drehung des Mundstückes eine
Verschiebung desselben veranlaſst. Die Länge des Schlitzes p ist hierbei so bemessen, daſs bei keiner Stellung des Mundstückes m die Luft durch denselben entweichen kann.
Sobald das Mundstück ganz ausgezogen ist, wird der Durchmesser des Staubkegels am
kleinsten sein (Fig. 15 Taf. 11), im anderen Falle dagegen am gröſsten.
Die mittels des Zerstäubers gefärbten Stoffe erhalten eine überaus lebendige Farbe
und ein sehr sauberes Aussehen; die Färbung ist jedoch im Allgemeinen nur eine
oberflächliche.
(Fortsetzung folgt.)