Titel: | Getreide-Sackfüllwage. |
Autor: | Pr. |
Fundstelle: | Band 276, Jahrgang 1890, S. 107 |
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Getreide-Sackfüllwage.
Mit Abbildungen auf Tafel
5.
Getreide-Sackfüllwage.
Im Hafen von Marseille ist nach Revue générale des Machines-outils, 1889 Bd. 3 Nr. 5 * S.
33, eine Getreidewage (vgl. Reuther 1888 269 * 309) gebräuchlich, welche an den Einschüttkästen
von 5 bis 6cbm Inhalt angebracht ist. Mit dieser
Hebel wage wird das Getreide in Sackfüllungen abgewogen, wobei das Einfüllen bis auf
2 bis 300g selbsthätig, die Nachfüllung aber mit
der Hand bewerkstelligt wird, wobei zur Füllung eines Sackes kaum 1 Minute Zeit
vergehen. In der Kastenvorderwand ist ein schräger Blechstutzen angeschraubt,
welcher zwei mit Schieber verschlieſsbare Mündungsöffnungen von 120 und 40mm Breite besitzt (Fig. 14 bis 15), die auf
eine Rinne A leiten und von denen der kleine Schieber
O1 nur durch
Handhebel bethätigt werden kann, während der groſse Schieber O mit dem Hebelwerk der Wage in Verbindung steht.
Der eigentliche Wagehebel R ist nicht fest, sondern
mittels eines Ringes an dem kurzen Arm des oberen Hebels S aufgehangen, welcher seinen festen Stützpunkt an dem Kastenwinkel
findet. Wird nun dieser obere Hebel S mit dem
Schiebegewicht Q auf eine Lastgröſse eingestellt, die
um 2 bis 300g geringer ist, als das
vorgeschriebene Gewicht der Sackfüllung, so muſs sich derselbe drehen und den
Aufhängepunkt des Wagehebels R um den gleichen
Hubbetrag tieferstellen.
Da nun der groſse Schluſsschieber O an einem Winkelhebel
HGF angelenkt ist, der Schluſsschieber selbst durch
sein Eigengewicht niedergeht, so kann derselbe in der Hochstellung nur dadurch
erhalten werden, daſs eine Schlieſsstange t t mit ihrem
Haken in einen entsprechenden Ansatz des oberen Hebels S einsetzt und dadurch die Linksdrehung des Winkelhebels verhindert, was
nur in der Hochstellung des kleinen Hebelarmes von S
erfolgen kann. Senkt sich daher dieser Hebelansatz in Folge der Sackbelastung, so
wird die Schlieſsstange frei und es tritt der Schieberschluſs selbsthätig ein,
worauf die Nachfüllung bis auf das richtige Gewicht in der vorbeschriebenen Weise mit der
Hand durchgeführt wird. Das kleine Schiebegewicht K auf
der Schlieſsstange t dient zur Regelung der
Nachfüllungsmenge und hat sonst keinen Einfluſs auf die Abwägung, weil derselbe sich
auf das Hebellager auflegt, sobald die Auslösung vor sich gegangen ist.
Pr.