Titel: Ueber Seilschlösser.
Autor: H. Gl.
Fundstelle: Band 276, Jahrgang 1890, S. 447
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Ueber Seilschlösser. Mit Abbildungen auf Tafel 22. Ueber Seilschlösser. Das Einspannen von Seilen bei Zugfestigkeitsprüfungen, das Kuppeln von Seilen bei Transmissionen und dergleichen mehr, erfolgt bekanntlich unter Zuhilfenahme sogenannter Seilschlösser, in welchen die Enden der in Frage kommenden Seile befestigt werden. Derartige Seilschlösser sind in groſser Anzahl in Vorschlag gebracht worden und haben auch mehr oder weniger Verwendung gefunden, ohne jedoch allen Anforderungen zu genügen. Aus der Reihe dieser Seilschlösser mögen einige etwas näher betrachtet werden, welche von Alexander Keller in Cardiff in Vorschlag gebracht worden sind. Das characteristische Merkmal dieser in den Fig. 1 bis 33 wiedergegebenen Seilschlösser besteht darin, daſs das Ende des Seiles in einer Kapsel von kegelförmigem Querschnitt mit Hilfe ebenfalls kegelförmiger Ringstücke gehalten wird. Das Seil wird zu diesem Zwecke auf die Länge dieser Kapsel B mit einem Draht a oder dergleichen unterbunden und sodann das Endstück in seine einzelnen Bestandtheile aufgelöst. Aus diesen Bestandtheilen werden dann einzelne Abtheilungen gebildet (und zwar müssen dies wenigstens zwei sein, welchen Fall Fig. 1 und 2 erkennen läſst), ein äuſserer Ring von Drähten b und eine Seele b1. Nachdem dies geschehen ist, wird das aufgelöste Ende des Seiles A in die Kapsel B eingeführt und zwar derart, daſs die Drähte b an den inneren Umfang von B anliegen. Ueber die Seele b1 wird sodann ein kegelförmig gestaltetes Ringstück b2 geschoben, dessen äuſserer Durchmesser dem inneren des Schloſsstückes B entspricht. Das Ringstück b2 ist mit einer spaltförmigen Ausspannung b3 versehen, die ermöglicht, daſs sich das Ringstück bei einem durch den Zug am Seil veranlaſstes Einbringen desselben in die Kapsel B mehr schlieſsen kann und auf diese Weise bei gleichzeitiger zunehmender Pressung der Drähte b an den inneren Umfang von B auch die Seele fester erfaſst. Der Spalt im Ringstück b2 kann, wie Fig. 4 bis 12 zeigen, geradlinig oder auch im Zickzack verlaufen, auſserdem sind aber auch noch andere Formen möglich. Wenn das Seil sehr stark ist, muss mehr als ein ringförmiges Einsatzstück b2 angewendet werden und diesen Fall zeigen die Fig. 13 und 14. Nach denselben werden nach dem Auflösen des abgebundenen Seilendes in seine Bestandstücke aus den letzteren drei Ringe gebildet, in den inneren Ring dann das Keilstück b4, zwischen den innersten und nächsten das Ringstück b2 und zwischen den beiden äuſseren Ringen das Ringstück b5 eingesetzt. Das solcher Art zusammengestellte Seilende kommt dann in den eigentlichen Schloſsmantel B, welcher ebenfalls kegelförmig gestaltet ist, und es wird, da die Ringstücke gespalten sind, beim Anziehen des Seiles dieselbe Wirkung eintreten, wie bei dem in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Schloſs; d.h. die Ringstücke werden in B gleiten und, sich schlieſsend, die Drähte immer fester legen, je gröſser der Zug wird. Die Fig. 15 bis 20 veranschaulichen die Befestigung des Schlosses an einer Kette u.s.w. Es ergibt sich hieraus, daſs vor Einsetzung des Schloſsstückes der Theil D ebenso entfernt werden muſs, wie C in den übrigen Figuren. Eine weitere Ausbildung hat das vorbezeichnete Schloſs in den Fig. 21 bis 33 erfahren. Das Seil selbst wird hier auch wieder durch einen Draht f unterbunden und dann aufgelöst und zwar in zwei Theile, einen ringförmigen k und eine Seele i (Fig. 23). Zwischen beide Theile wird ein ringförmiges Stück g eingefügt, daſs in seiner Achse noch eine Aussparung besitzt, in die ein Keil J eingetrieben werden kann, der die Seele i bezieh. den Mitteltheil des Seiles fest mit der Kuppelungshülse g verbindet, die beim Einziehen in die Kapsel E ihrerseits die ringförmigen Drähte k des Seiles festlegt. Durch diese Anordnung soll ein Fortgleiten des Einsatzstückes g verhindert werden, sobald die Beanspruchung des Seiles nachläſst. Zwischen die einzelnen Drahtschichten h können zur Verhinderung der Reibung schwache Metallblättchen eingelegt werden. Etwaige Zwischenräume zwischen den Drähten b können durch kleine Keilstücke ausgefüllt werden, damit keine Verschiebung der Drähte eintritt. Die Fig. 21 bis 26 zeigen ein Seilschloſs von kegelförmiger Gestalt, die übrigen Figuren dagegen ein solches von viereckiger Form, wobei gleichzeitig die Befestigung zweier Seile wiedergegeben ist. H. Gl.

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