Titel: | E. Maldant's Manometer zur Messung vielfacher niederer Spannungen. |
Fundstelle: | Band 277, Jahrgang 1890, S. 113 |
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E. Maldant's Manometer zur Messung vielfacher
niederer Spannungen.
Mit Abbildung.
Maldant's Manometer zur Messung vielfacher niederer
Spannungen.
Das Problem, in einem einzigen, soliden und ökonomischen Apparate die Anzeigen einer
beliebigen Anzahl von Manometern zu vereinigen, wie dieses z.B. bei Gasfabriken
wünschenswerth erscheint, hat nach einer Mittheilung der Revue Industrielle, 1890 S. 175, E. Maldant
durch folgende Construction gelöst.
Textabbildung Bd. 277, S. 113
Die Textfigur stellt ein „Tafelmanometer“ von 12 Röhren für ebenso viele Spannungen dar.
(Ein entsprechend eingerichtetes von 2 Röhren für 2 Spannungen kann zur Bestimmung von
Druck und Absorption beim Ein- und Ausströmen des Gases dienen.) Der Apparat besteht
in einem rechtwinkeligen Behälter aus emaillirtem Guſs, welcher an seiner
Vorderseite durch eine mit zwischengelegten Kautschukstreifen aufgeschraubte
Spiegelscheibe wasserdicht geschlossen ist und ebenso viele Manometerröhren enthält,
als verschiedene Spannungen zu messen sind. Die unteren Enden dieser Röhren sind
offen und stehen also alle in freier Verbindung mit einem und demselben
wassergefüllten Raum, während ihr oberer Theil mit einem Hahn versehen ist, welcher
die betreffende Zuleitung mit der Röhre verbindet. Die von oben nach unten
graduirten Scalen sind auf der Auſsenseite der Glastafel verschiebbar angebracht, so
daſs die Nullpunkte auf den Wasserspiegel des Behälters eingestellt werden können.
Das Raumverhältniſs zwischen dem Behälter und den Manometerröhren ist ein solches,
daſs das durch den Gasdruck aus den letzteren verdrängte Wasser den Wasserstand im
Behälter nur um ein sehr Geringes erhöht.
Will man nun das System in Wirksamkeit setzen, so braucht man nur den Nullpunkt jeder
Scale auf den Wasserspiegel des Behälters einzustellen, um sofort den Werth der
Spannungen und ebenso ihren Unterschied ablesen zu können. Zur Erleichterung dieser
Ablesung gehören die Röhren dem von G. Martin
construirten Typus „Photophor“ an und zeigen den Wassermeniscus sehr hübsch
mittels eines rothen Bandes. Es verdient hervorgehoben zu werden, daſs die hinter
der Glastafel eingeschlossenen Manometerröhren gegen Erschütterungen geschützt sind
und, da sie nur an dem einen Ende festsitzen, sich frei ausdehnen können, wodurch
neben einer erheblichen Reduction der Unterhaltungskosten ihre Reinigung bedeutend
erleichtert wird. Man braucht in der That nur zwei Schrauben zu lösen, um sämmtliche
Röhren auf einmal herausnehmen zu können.