Titel: Maschinen für die Herstellung von Zahnrädern.
Autor: Pr.
Fundstelle: Band 277, Jahrgang 1890, S. 224
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Maschinen für die Herstellung von Zahnrädern. (Fortsetzung des Berichtes S. 49 d. Bd.) Mit Abbildungen auf Tafel 13. Maschinen für die Herstellung von Zahnrädern. Räderfräsemaschine von Sainte, March und Co. Obwohl die Hauptanordnung dieser Räderfräse derjenigen von Whitworth ähnlich ist, so unterscheidet sich dieselbe doch in bemerkenswerthen Einzelheiten. Es sind namentlich diejenigen Einrichtungen hervorzuheben, mit welchen das Fräsen von Schneckenrädern und Schrägzahnrädern mit schraubenförmig gewundener Zahnflanke ermöglicht wird. Nach Revue industrielle, 1890 * S. 115, besteht diese Maschine aus einer Wange a, welche, mit dem Quertisch einen Winkel bildend, Führung und Auflage sowohl dem Spindelstock c als auch dem Fräseträger d gewährt. Der aus Fig. 5 ersichtliche Querschnitt der Längswange zeigt eine flache und eine dachförmige Führungsleiste für die Auflage des Spindelstockes und zwei innere Schrägleisten für die Feststellung desselben mittels zweier Hebelspreizen, die durch eine Querschraube an die Schrägleisten angedrückt werden. Die Einstellung des Spindelstockes kann durch unmittelbaren Kurbelbetrieb der Schraubenspindel e (Fig. 2 und 3), die absatzweise Verschiebung desselben zum Zwecke geradliniger Eintheilung beim Fräsen von Zahnstangen jedoch nur durch die Stellkurbelwelle f bei einfacher Räderübertragung auf die Schraubenspindel e durchgeführt werden. Mittels Versatzräder, welche auf der stellbaren Schlitzplatte g (Schere) angeordnet sind, wird die Keilnuthwelle h durch die Stellkurbelwelle f betrieben und dadurch das groſse Theilrad i durch Vermittelung der Schnecke k gedreht, deren Lagerstück an dem Spindelstock c befestigt ist und mit diesem sich verschiebt. Das groſse Theilrad i sitzt nicht auf einem Keil, sondern lose und frei auf der Hohlspindel l (Fig. 5), durch welche die eigentliche Tragspindel m geschoben ist. Beide Spindeln l und m werden derart mittels einer aus zwei Winkelradpaaren bestehenden Einrichtung verkuppelt, daſs nach Bedarf eine beliebige relative Verdrehung beider Spindeltheile ermöglicht ist. Diese gegensätzliche Verdrehung beider Spindeltheile, welche während des Fräsens einer Zahnlücke gleichmäſsig und verhältniſsmäſsig zur geradlinigen Fräserschlittenverschiebung erfolgt, erzeugt in Verbindung mit letzterwähnter Bewegung einen Schraubengangtheil. Hiernach sind die Flankentheile der Zähne eines Schrägrades nach Schraubenlinien gekrümmt und nicht wie bei einfacher fester Schrägstellung der Fräserebene zur Radachse des Werkstückes gerade. Wird diese Relativ Verdrehung abgestellt und dadurch das äuſsere Spindelrohr l festgelegt, so gewährt dieses gewissermaſsen den festen Stützpunkt für die eigentliche Verdrehung bezieh. Drehverstellung des Theilrades i. Wenn hingegen diese gegensätzliche Verdrehung beider Spindeln, nur einmal bezieh. zweimal als feste Verstellung vorgenommen wird, so kann diese beim Nach fräsen der Zahnflanken eines Winkelrades, wie später erklärt werden soll, wesentliche Dienste leisten. Diese Spindelkuppelung besteht aus dem Winkelrade n (Fig. 2 und 5), welches auf der Tragspindel m aufgekeilt ist und das in die beiden Winkelrädchen o greift, die um feste Zapfen frei kreisen, welche an die Arme des Theilrades i angesetzt sind. Diese beiden Rädchen o stehen im Eingriff mit dem Winkelrade p auf der Hohlspindel l, während letztere vermöge des Schneckentriebwerkes q r entweder festgehalten ist oder durch die Schneckenspindel r gedreht werden kann. Im ersten Fall hat eine Verdrehung des Theilrades i eine Drehung der beiden Getriebe o, demgemäſs eine Verstellung der Spindel m mit dem Rade n zur Folge. Da nun auf m mittels Spannkegeln (Fig. 3) das Werkstückrad aufgespannt ist, so wird dieses hierdurch um den Betrag seiner Bogentheilung verdreht. Wenn hingegen nach erfolgter Einstellung des Werkstückrades durch die Stellkurbel f die Schnecke r während des Fräseganges in Betrieb gesetzt wird, so gewährt das festgestellte Theilrad i vermöge seiner Zapfen o den Stützpunkt für die Drehung des Spindelrades p durch m und n. Der Fräsersupport besteht aus einem Winkel s (Fig. 1, 2 und 4) mit kreisförmiger Fuſsplatte, wodurch eine Verdrehung desselben auf der Schlittenplatte d um einen centralen Spannbolzen (Fig. 4) und eine Verstellung längs der Querwange ermöglicht ist. An der lothrechten Wand des Supportwinkels s ist eine wagerechte Führungswange t in der Höhenrichtung mittels Schraubenspindel stellbar, auf welcher eine Schlittenplatte u verschiebbar ist und die das Spindellager v trägt, welches ebenfalls in die erforderlichen Winkellagen eingestellt werden kann. Indem nun ein an der inneren Lagerseite vorgesehenes Winkelrad auf der Fräserspindel das in der Schwingungsachse des Lagerstückes befindliche gröſsere Winkelrad bethätigt, wird vermöge eines kleinen Schneckentriebwerkes v1 die gleichbenannte Keilnuthwelle in der Wange t und durch Vermittelung eines Stirnradpaares die Schraubenspindel w getrieben, welche die gleichmäſsige Verschiebung des Fräserschlittens bewirkt, Um nun beim Zurücklegen des Fräserschlittens durch die Handkurbel nicht vom treibenden Räderwerk behindert zu sein, ist die Ausrückkuppelung x vorgesehen. Die Schraubenspindel w ist ferner nach hinten zu verlängert; dieser mit Keilnuth versehene, sonst glatte Spindeltheil schiebt sich durch ein Hülsenrad y, welches durch Vermittelung von Versatzrädern, die auf einer stellbaren Schlitzplatte entsprechende Anordnung finden, das Schneckentriebwerk z bezieh. die Schrägzahnräder z bethätigt und hiernach die Keilnuthwelle r sammt Schnecke, d. i. das Schneckenrad q7 treibt, wodurch jene bereits beschriebene Relativ Verdrehung der Spindeln m und l hervorgerufen wird. Bemerkenswerth ist noch die Herstellung von Winkelrädern mittels des Fräsewerkes. Nachdem der Supportwinkel mit der Wange t in die vorbestimmte Schräglage eingestellt worden ist und sämmtliche Zahnlücken des Winkelrades in gleichbleibendem, kleinstem Formquerschnitt durchgefräst worden sind, wird das Werkstückrad um einen bestimmten kleinen Betrag relativ gegen das Theilrad verdreht, was mit der Handkurbel an der Führungswange t bewerkstelligt werden kann. Hierdurch werden die äuſseren Zahnquerschnitte am Kegelrade einen gröſseren Drehungsbogen zurücklegen als jene der Kegelspitze zugekehrten. Wird nun das Fräsen bei ausgerücktem Triebwerk yz fortgesetzt, so muſs das Fräsewerkzeug, der Relativverdrehung entsprechend, von jeder Zahnflanke nunmehr verschieden starke Schichten abnehmen, welche natürlich nach der Kegelspitze zu sich verjüngen. Dieses Verfahren wird auch für die Ausbildung der anderen Zahnflanke wiederholt, wobei die Relativ Verstellung des Werkstückes nach entgegengesetztem Drehungssinn zur vorhergehenden durchzuführen ist. Pr.

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