Titel: | Neue Methoden und Apparate für chemisch-technische Untersuchungen. |
Fundstelle: | Band 277, Jahrgang 1890, S. 518 |
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Neue Methoden und Apparate für
chemisch-technische Untersuchungen.
(Fortsetzung des Berichtes S. 474 d.
Bd.)
Mit Abbildungen.
Neue Methoden für chemisch-technische Untersuchungen.
Gasentwickelungsapparat.
A. Burgemeister beschreibt in der Zeitschrift für analytische Chemie, 1889 Heft 6 S. 676,
einen neuen Gasentwickelungsapparat, dessen Vortheil darin besteht, daſs die schwere
Salzlösung beständig abflieſst, ohne sich mit der Säure zu mischen, während durch
ein seitliches Rohr stets frische Säure nachflieſst.
Fig. 6., Bd. 277, S. 518
Die Einrichtung des Apparates läſst sich leicht aus Fig.
6 ersehen. Durch a flieſst die Salzlösung ab,
durch b frische Säure zu. Für Gefäſs c eignet sich ein gewöhnlicher Lampencylinder.
Reagensflaschen.
Fig. 7., Bd. 277, S. 518
Th. Swarts hat durch die Firma Kachler und Martini in Berlin neue Reagensflaschen (Fig. 7) anfertigen lassen, durch die der Uebelstand
des Festkittens des Stopfens in den Flaschenhals beim Aufbewahren von caustischen
und kohlensauren Alkalien dadurch vermieden wird, daſs der Verschluſs durch zwei genau
auf einander geschliffene wagerechte Flächen aa
herbeigeführt wird, während der conische Theil des Stopfens nicht genau in den
Flaschenhals schlieſst. (Chemiker-Zeitung, 1890 Bd. 14
S. 51.)
Neuer Extractionsapparat von O. Knöfler.
Die Construction desselben ersieht man sofort aus nebenstehender Fig. 8. Die Vortheile dieses Apparates bestehen darin,
daſs man bei der höchstmöglichen Temperatur, der Siedetemperatur des Lösungsmittels,
auslaugt und daſs er viel weniger zerbrechlich ist als der Soxhlet'sche, mit dem er übrigens die sonstigen Vorzüge gegenüber anderen
Extractionsapparaten gemein hat. (Zeitschrift für
analytische Chemie, 1889 Jahrg. 28 S. 671.)
Fig. 8., Bd. 277, S. 519
Filtrirgestell.
E. Sauer beschreibt in der Chemiker-Zeitung, 1890 Bd. 14 S. 807, ein Filtrirgestell für Filtrate, die nicht weiter verwendet werden und die
deshalb alle zusammen in eine Bleirinne und von da in ein Gefäſs laufen.
Filtrirglocke.
Filtrirt man mit Saugvorrichtung, so wird gewöhnlich das Filtrat durch das Nachspülen
des Kolbens verdünnt. Um diesen Uebelstand zu vermeiden, verwendet A. Burgemeister eine oben mit Stopfen versehene
Glasglocke, die durch Fett auf eine geschliffene Glasplatte luftdicht gesetzt werden
kann. Der Stopfen trägt den Trichter, dessen Rohr unten seitlich umgebogen ist,
damit das Filtrat an der Wandung des untergesetzten Becherglases abläuft. Durch die
andere Durchbohrung des Korkes geht die Verbindung mit der Saugpumpe. Bei dieser
Einrichtung kann in dem im Becherglase gesammelten Filtrat sofort eine weitere
Fällung vorgenommen werden, ohne das Beitrat durch Nachspülen des Kolbens verdünnen
zu müssen. (Zeitschrift für analytische Chemie, 1889
Bd. 28 Heft 6 S. 677.)
Kaliapparat (Fig. 9 und 10).
Die Vorzüge an dem Kaliapparat von S. Schiff sind
folgende: Groſse Stabilität, groſse Dauerhaftigkeit und leichte Handhabung.
Auſserdem durchdringt das Gas die Kalilauge viermal und beim Zurücksteigen ist ein
Verspritzen der Lauge ausgeschlossen. Die Füllung der vier Kugeln geschieht durch
Saugen bei a. Die Beschickung des Röhrchens d mit festem Aetzkali läſst sich nach Abnahme des
Schliffstückes ac leicht bewerkstelligen. (Zeitschrift für analytische Chemie, 1889 Heft 6 S.
679.)
Vorrichtung zum selbsthätigen
Nachfüllen beim Filtriren und Auswaschen von Niederschlägen auf dem
Filter.
Der in Fig. 11 abgebildete, von T. Günther (Chemiker-Zeitung, 1890 Bd. 14 S. 66) beschriebene einfache Apparat dient
zum Filtriren gröſserer Flüssigkeitsmengen bei quantitativen Arbeiten oder langsam
filtrirender Flüssigkeiten. Derselbe besteht aus:
1) Einem Erlenmeyer-Kolben A, welcher die zu filtrirende Flüssigkeit mit dem Niederschlage enthält;
derselbe ist durch einen dreifach durchbohrten Gummistopfen g verschlossen.
2) Den drei Glasröhren a, b, c, von etwa 4mm lichter Weite.
3) Dem etwa 1cm,5 weiten, beiderseits offenen
Glascylinder e, oben durch einen doppelt durchbohrten
Gummistopfen s verschlossen.
Fig. 9., Bd. 277, S. 520
Fig. 10., Bd. 277, S. 520
Die heberförmig gebogene Glasröhre a reicht mit einem
Schenkel, durch eine der Bohrungen des Stopfens g
hindurchführend, bis dicht über den Boden des Kolbens A, mit dem anderen, etwa 1cm längeren,
in das Filter hinein, durch welches Fig. 10. die
Flüssigkeit filtrirt werden soll. Der längere Schenkel wird durch den, etwas weniger
tief in das Filter hineinragenden Cylinder e
umschlossen, indem er durch eine der Bohrungen des Stopfens s hindurch geht und so gleichzeitig dem Cylinder als Träger dient.
Fig. 11., Bd. 277, S. 520
Röhre b verbindet ebenfalls den Kolben A mit dem Cylinder e, ist
jedoch beiderseits dicht unter den Stopfen s und g abgeschnitten; sie besteht aus zwei Theilen, welche
bei d durch einen, einige Centimeter langen,
Gummischlauch verbunden sind.
Die durch die dritte Bohrung des Gummistopfens g
führende Glasröhre c, welche ebenfalls dicht unter dem
Stopfen endigt, trägt an ihrem anderen Ende einen Gummi-Druckballon B, ohne Luftloch. Alle Verbindungsstellen müssen
luftdicht schlieſsen.
Will man mit der Filtration beginnen, so drückt man mit einer Hand den Gummischlauch
bei d zusammen und verschlieſst damit die Röhre b nach A hin, mit der
anderen drückt man vorsichtig den Druckballon B so
lange zusammen, bis die im Rohre a emporgetriebene
Flüssigkeit am anderen Ende ausflieſst. Hierauf stellt man zuerst die Communication
der Röhre b durch Loslassen des Gummischlauches d wieder her und entfernt darauf auch die andere Hand
von dem Druckballon B. Die Vorrichtung ist nun in
Thätigkeit und entleert, ohne den geringsten Verlust, den Kolben A, so weit die Röhre a
hineinreicht, wobei sie das Filter nie weiter anfüllt, als es bei der Einstellung
geschehen ist.
Sobald der Heber a leergelaufen ist, nimmt man den
Gummistopfen g mit dem Rohrsysteme ab, spült – bei
quantitativen Arbeiten – das Heberrohr a mit der
Spritzflasche aus, ebenso, wenn Theile des Niederschlages daran haften geblieben
sind, den Cylinder e, und läſst das Waschwasser zu dem
im Kolben A zurückgebliebenen Niederschlage
hineinlaufen, den man nun durch Decantiren reinigt und aufs Filter bringt. Da das
Filter immer voll gehalten wird und, bei vorsichtigem Ingangsetzen des Apparates,
nur wenig Theile des gut abgesetzten Niederschlages mit auf das Filter gelangen,
geht die Filtration auſserordentlich schnell von statten, wobei selbst die feinsten
Niederschläge vollständig zurückgehalten werden.
Vorrichtung zum selbstthätigen
Nachfüllen beim Filtriren.
Fig. 12., Bd. 277, S. 521
Fig. 13., Bd. 277, S. 521
O. Kleinstück beschreibt einen Apparat, welcher
selbsthätiges Filtriren gestattet, ohne daſs der Niederschlag aufgerührt wird. Die
durch den Hals einer Mariotte'schen Flasche (Fig. 12) eingeführte Röhre ist von einer weiten
Glasröhre, die entweder auf dem Boden der Flasche aufsteht oder am Kork befestigt
ist, umgeben. Der Innenraum dieser Röhre muſs mit dem Luftraume der Flasche
communiciren und der Flüssigkeitsspiegel soll einige Centimeter unter dem oberen Rande der Röhre
stehen. Beim Filtriren steigen dann die Luftblasen im Rohre in die Höhe, während die
Flüssigkeit in der Flasche ruhig und klar bleibt. Um die Flüssigkeit bis auf den
letzten Tropfen zu filtriren, verwendet man am besten einen Stechheber oder
Scheidetrichter, wie dies ohne Weiteres aus Fig. 13
ersichtlich. (Chemiker-Zeitung, 1890 Bd. 14 S.
666.)
Neue Porzellanschalen für quantitative
Arbeiten.
Um helle Niederschläge in Porzellanschalen leichter sehen zu können, empfiehlt O. Knöpfler Schalen mit dunkler Innenglasur. Es ist am
besten, die Farbe unter die Glasur einbrennen zu lassen, damit letztere durch
Alkalien nicht angegriffen wird. Da man bis jetzt noch keine schwarze Unterglasur
hat herstellen können, so benutzte man dunkelgrüne Innenfarbe, die sich als
brauchbar erwies.
Die Schalen sind von der Firma Max Käehler und Martini
in Berlin W., Wilhelmsstraſse, zu beziehen. (Zeitschrift für
analytische Chemie, Bd. 28 Heft 6 S. 673.)
Instrument zur ununterbrochenen Bestimmung des specifischen
Gewichtes von Flüssigkeiten von J. V. v. Divis
(D. R. P. Nr. 49700 vom 11. Mai 1889). Die auf ihr specifisches Gewicht zu prüfende
Flüssigkeit strömt bei G (Fig.
14) in das Gefäſs C ein, um bei H wieder frei herauszuflieſsen, wodurch im Gefäſse C stets die nämliche gleich hohe Flüssigkeitssäule
eingehalten wird. Auf Grund des archimedischen Prinzips erleidet der Schwimmkörper
B einen desto stärkeren Auftrieb, je dichter die zu
prüfende, das Gefäſs durchströmende Flüssigkeit ist. Der Schwimmer steigt bei
Zunahme der Dichte der Flüssigkeit entsprechend in die Höhe oder sinkt bei Abnahme
der Dichte herunter, wobei der Hebel A eine drehende
Bewegung um den Stützpunkt a mitmacht. Diese Bewegung
wird durch Faden b und eine Rolle auf den Zeiger
übertragen, welcher auf einer erfahrungsmäſsig festgestellten kreisförmigen Scala
D die betreffenden Dichteänderungen in bestimmten
Graden anzeigt.
Fig. 14., Bd. 277, S. 522
Fig. 15., Bd. 277, S. 522
Apparat zur Bestimmung des specifischen Gewichtes von
Flüssigkeiten und Gasen von A. Eichhorn (D. R.
P. Nr. 49683 vom 1. Juni 1889). Zur Bestimmung des specifischen Gewichts einer
Flüssigkeit wird der in sich abgeschlossene Hohlraum c
(Fig. 15), dessen Inhalt genau bestimmt ist, mit
der zu untersuchenden Flüssigkeit von 15° C. angefüllt und der Glasstöpsel d dergestalt in den Ansatz eingesetzt, daſs sich im Hohlraume keine
Luftblase bildet. Taucht man alsdann das Instrument in destillirtes Wasser von 15°
C, so kann das specifische Gewicht der Flüssigkeit unmittelbar an der auf der Röhre
a angebrachten Scala abgelesen werden. Die Kugel
b, Glasauge e, sowie
die mit Quecksilber gefüllte Kugel f dienen zur
Herstellung des stabilen Gleichgewichtes des Instruments.
Janasch hat nebenstehenden Apparat (Fig. 16) zur Schwefelanalyse benutzt. Im Schiffchen wird die Substanz im
Sauerstoffstrome geglüht und der Gasstrom durch zwei Vorlagen (a und b), in denen sich
Bromwasser befindet, passiren gelassen. Nach Beendigung der Oxydation spült man die
in den Vorlagen sich befindende Flüssigkeit in ein Becherglas, versetzt mit 1cc concentrirter Salzsäure, kocht bis alles Brom
vertrieben ist, und fällt dann mit Chlorbarium. Das Sulfid ist möglichst fein
gepulvert und in einer Menge von nicht über 0g,6
zu verwenden. Den Sauerstoffstrom regulire man auf 150 bis 200 mittelgroſse Blasen
in der Minute, und zwar nehme man den Gasstrom anfangs nicht zu langsam, um einem
Rückwärtsdruck der schwefligen Säure vorzubeugen. (Journal
für praktische Chemie, 1890 Bd. 41 S. 566.)
Fig. 16., Bd. 277, S. 523
Apparat zur Bestimmung der
Entzündungstemperaturen von Schwarzpulver und ähnlichen
Sprengstoffen.
Bein hat zu diesem Zwecke einen Apparat hergestellt, der
aus einem inneren Schwarzblechcylinder besteht, welcher vermöge zweier Stützen auf
dem Boden eines gröſseren, äuſseren Cylinders aus Eisenblech ruht. Letzterer ist
unten von einer trichterartigen Röhre durchbrochen, in welche die Flamme eines Bunsen-Brenners weit geschützt hineinreicht. Der ganze
Apparat ist mit Asbest umkleidet; oben befinden sich an dem äuſseren und inneren
Cylinder zwei mit Glimmerplatten versehene Einschnitte. Der abnehmbare Deckel des
Apparates hat eine Oeffnung zur Luftregulirung, eine ebensolche für ein bis 460°
zeigendes Thermometer und eine dritte Oeffnung, in die ein gewöhnliches Reagirglas
gesteckt wird.
Behufs Bestimmung des Entzündungspunktes von Pulver u.s.w. wird die Temperatur im
Reagirrohre, das am Boden mit Sand bedeckt ist, nahezu auf diejenige gebracht, bei
der die zu untersuchende Substanz vermuthlich sich entzündet. Nachdem dieses durch zwei
kleine Vorversuche ermittelt ist, wird das Pulver auf die Sandschicht geworfen; ist
die im Rohre herrschende Temperatur mit der Entzündungstemperatur der betreffenden
Probe gleich oder gröſser, so entzündet sich bezieh. explodirt dieselbe unter
Feuererscheinung. Diese Explosion erkennt man leicht durch die Glimmerscheibchen.
Nachdem durch Entfernen des Brenners eine Abkühlung des Rohres stattgefunden hat,
wird durch erneutes Hineinwerfen der zu untersuchenden Proben und weiteres Erhitzen
die Temperatur ermittelt, bei der sich der Sprengstoff entzündet. Es lassen sich
mittels dieses Apparates bei einiger Uebung 30 bis 50 Bestimmungen in 1 bis 2
Stunden ausführen. (Chemiker-Zeitung, 1890 Bd. 14 S.
669.)
Entdeckung von Verfälschungen in
Pflanzenölen; nach einer Mittheilung von Rowland
Williams in The Chemical News, 1889 Bd. 60 S.
175.
Da Verfälschungen nur nachgewiesen werden können, wenn die Eigenschaften der reinen
Producte bekannt sind, suchte Williams sich solche
reine Oele zu verschaffen und deren Eigenschaften genau zu bestimmen. Er setzte sich
mit den gröſsten Händlern, die fast sämmtlich die Oele selbst destillirten, in
Verbindung und erlangte etwa 60 reine Proben von 26 der wichtigsten Pflanzenöle. Von
jedem Oel kamen daher immer wenigstens zwei Proben verschiedener Herkunft zur
Untersuchung, und wurde bei jeder Probe das specifische Gewicht bei 17,5° C, das
Absorptionsvermögen für kohlensaures Kali und Jod und der Siedepunkt bestimmt.
Die specifischen Gewichtsbestimmungen stimmen im Ganzen nicht genau mit denen
überein, welche Gladstone bei ähnlichen Oelen fand.
Der Gehalt an absorbirtem kohlensauren Kali wurde bestimmt, indem man eine abgewogene
Menge des Pflanzenöles mit einem Ueberschusse von alkoholischer halbnormaler
Potaschelösung kochte und dann mit halbnormalen Säure der Ueberschuſs an Alkali
zurücktitrirte.
Was die Absorption für Jod anbelangt, so lieſs Williams
dasselbe 4 Stunden lang auf eine Auflösung der Oele in Chloroform einwirken. Von
anderen Forschern wurde meistens eine längere Zeitdauer hierfür verwendet, da für
viele Oele die Absorption in der kurzen Zeit von 4 Stunden nicht beendet ist. In der
nachfolgenden Tabelle sind als Anhang die Absorptionsvermögen für Jod angefügt,
welche Barenthin, Davies in 18 Stunden und Snow in 40 Stunden gefunden haben. Die Zahlen sind aus
der Zusammenstellung von R. A. Cripps in The Chemical News, 1889 Bd. 60 S. 236, entnommen.
Trotzdem in vielen Fällen eine andere Zahl für die Jodabsorption bei verschiedener
Zeitdauer der Einwirkung zu bemerken ist, glaubt Williams, l. c. S. 261, daſs eine Einwirkung von 4 Stunden meistens
genügend sei, da auch in 18 und selbst 48 Stunden bei vielen Oelen die Absorption
von Jod keine vollständige sei; im Uebrigen müſste man sich nach der Art der
Verfälschung richten und jedesmal entscheiden, ob eine längere Zeitdauer der
Einwirkung für den betreffenden Fall vortheilhaft sei.
In folgender Tabelle sind die Resultate zusammengestellt:
Textabbildung Bd. 277, S. 525
Namen des Oeles; Nr. der Probe;
Specifisches Gewicht bei C.; Absorptionsvermögen für; kohlensaures Kali in
Proc.; Jod in Proc.; Siedepunkt in C.; Jodabsorptionsvermögen, angegeben von
ähnlichen Oelen durch R. A. Cripps. Nach Untersuchung von; Barenthin; Davies;
Snow; Anissamenöl; Bergamottenöl; Cajeputöl; Kümmelöl; Cassiaöl; Cedernholzöl;
Zimmtöl; Citronenöl; Citronellenöl; Gewürznelkenöl; Eucalyptusöl; Wachholderöl;
Lavendelöl englisch; französ.; (Spike); (engl.); (fremd); von Mitchan, Surrey;
von Hitchin, Hertfordshire
Textabbildung Bd. 277, S. 526
Namen des Oeles; Nr. der Probe;
Specifisches Gewicht bei C.; Absorptionsvermögen für; kohlensaures Kali in
Proc.; Jod in Proc.; Siedepunkt in C.; Jodabsorptionsvermögen, angegeben von
ähnlichen Oelen durch R. A. Cripps. Nach Untersuchung von; Barenthin; Davies;
Snow; Limonenöl; Kameelheuöl (Lemon-Graß); Muskatenöl; Muskatnuſsöl;
Orangenöl; Poleymünzenöl; Pfeffermünzöl von Mitchan; Pfeffermünzöl amerik.;
japanes.; Rosmarinöl; Rautenöl; Salbeiöl; Sassafrasöl; Thymianöl; Verbenenöl;
(engl.); (fremd); in Stunden
Aus obiger Tabelle ersehen wir, daſs bei den meisten Oelen die Proben von
verschiedenem Ursprünge gleiche chemische Eigenschaften besitzen, während bei anderen
sich wesentliche Unterschiede zwischen den einzelnen Proben bemerken lassen. Solche
Unterschiede können nun hervorgebracht sein entweder durch absichtliche Fälschung
oder durch zufällige Verunreinigungen oder aber durch Oxydation der Proben,
namentlich wenn dieselben verschieden lange gelagert haben. Im obigen Falle dürfte
die Verschiedenheit durch stärkere oder schwächere Oxydation bedingt sein; wir
finden auch dementsprechend z.B. beim Salbeiöl bei der ersten Probe einen starken
Gehalt an Säure und eine geringe Absorptionsfähigkeit für Jod, während bei der34963
zweiten Probe Jod in bedeutend höherem Maſse absorbirt und nur wenig Alkali zur
Neutralisation verwendet wird. Durch Vergleich mit den von Williams erhaltenen Zahlen dürfte sich bei den meisten Pflanzenölen
nachweisen lassen, ob eine Fälschung in dem betreffenden Falle vorliegt.
(Schluſs folgt.)