Titel: | Neuer Regulator für Gasmaschinen von Gebr. Crossley. |
Autor: | Fr. |
Fundstelle: | Band 277, Jahrgang 1890, S. 549 |
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Neuer Regulator für Gasmaschinen von Gebr.
Crossley.
Mit Abbildung auf Tafel
28.
Gebr. Crossley's neuer Regulator für Gasmaschinen.
Dieser auf der vorjährigen Ausstellung in Paris an einer von der englischen Firma Crossley und Co. in Manchester erbauten Gasmaschine
angebrachte Regulator verdient wegen seiner einfachen und sinnreichen Construction
Erwähnung.
Wie Revue industrielle, 1890 * S. 113, berichtet,
besteht derselbe aus dem auf der Welle F (Fig. 3 Taf. 28)
befestigten Daumen E, welcher bei seiner Drehbewegung
eine an dem oberen Ende des um D1 schwingenden Hebels D
sitzende Rolle trifft und dadurch sowohl das Oeffnen des Gaseinströmventiles B, als auch dasjenige des zur Einführung des
Gasgemisches in den Cylinder dienenden Ventiles A
veranlaſst. Um letzteres zu ermöglichen, ist am Hebel D
ein Bolzen befestigt, welcher bei der auf und nieder steigenden Bewegung des
ersteren mit der nach auſsen verlängerten Spindel des Ventiles A zusammentrifft, so daſs dasselbe entweder gehoben
oder unter Mitwirkung einer auſsen liegenden Feder wieder auf seinen Sitz
zurückgeführt wird; die constante Berührung der am Hebel D sitzenden Rolle mit dem Daumen E sichert
eine angebrachte Feder.
Das Gaseinströmventil B wird ebenfalls durch eine Feder
auf seinem Sitz gehalten und verläſst diesen, sobald eine Stahlklinge M sich gegen die am unteren Ende der Ventilspindel L angefeilten Vorsprünge legt, wobei eine etwaige
Drehung der Spindel durch die sich gegen eine Abflachung derselben legende Schraube
K verhütet wird.
Am äuſsersten Ende des Hebels D ist bei O der mit Gegengewicht versehene, ⊣-förmig gestaltete Pendelregulator NN
drehbar befestigt, und hinter dieser Befestigungsstelle ist der Hebel D winkelförmig nach auſsen gebogen, so daſs er mit dem
senkrechten Arme N1 des
Pendelregulators zusammentrifft. Die wagerechte Lage des letzteren wird durch die
Spannkraft einer Feder erhalten, welche über dem, am winkelförmigen Ansätze des
Hebels D befestigten Bolzen P liegt und mit ihrem einen Ende gegen den unteren Theil von N1, mit dem anderen
gegen eine auf P geschraubte Mutter drückt. Arbeitet
der Motor mit einer normalen Geschwindigkeit, so findet bei der jedesmaligen
Umdrehung der Daumenwelle durch die aufsteigende Stahlklinge M auch ein Mitnehmen der Ventilspindel L und
damit das Oeffnen des Einströmventiles B statt; wächst
jedoch in Folge Verminderung von Widerständen die Geschwindigkeit des Motors, so
beeinfluſst der Pendelregulator das Ventil derartig, daſs dasselbe sich nur kurze
Zeit oder überhaupt nicht mehr öffnet. Sobald nämlich die Bewegungen des Hebels D sich schneller vollführen, bleibt der Pendelregulator
beim Emporgehen relativ gegen O zurück, und hierdurch
dreht sich die Stahlklinge M, so daſs sie bei nur
geringer Geschwindigkeitszunahme mit einem zweiten Vorsprunge der Spindel, beim
Ausschalten gröſserer Widerstände jedoch nicht mehr mit derselben zusammentrifft. Im
ersteren Falle erfolgt noch ein kurzes Oeffnen des Ventiles, im letzteren ein
solches überhaupt nicht mehr, und die Explosionen fallen so lange aus, bis die
normale Geschwindigkeit wieder annähernd erreicht ist.
Durch Drehung der auf der Stange P sitzenden
Schraubenmutter läſst sich die Federspannung und damit die Geschwindigkeit des
Motors innerhalb weiter Grenzen feststellen.
Fr.