Titel: | Vorrichtung zur continuirlichen Einführung des Dampfes und stossweisen Abführung des Condensationswassers bei rotirenden Dampfcylindern der Appreturmaschinen u. dgl. |
Fundstelle: | Band 278, Jahrgang 1890, S. 128 |
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Vorrichtung zur continuirlichen Einführung des
Dampfes und stoſsweisen Abführung des Condensationswassers bei rotirenden Dampfcylindern
der Appreturmaschinen u. dgl.
Mit Abbildungen auf Tafel
9.
Dampf- und Wasserwechsel bei Appreturmaschinen.
Die durch das D. R. P. Kl. 8. Nr. 49 973 vom 2. Mai 1889 geschützte Vorrichtung von
Philipp
Groſsmann in Basel (Schweiz) beruht
auf der Verwendung einer in der Drehachse des rotirenden Dampfcylinders liegenden
Doppelröhre, deren eine Abtheilung einerseits direkt in den rotirenden Cylinder
einmündet und andererseits mit dem Dampfzuführrohr in Verbindung steht, während die
andere Abtheilung der Doppelröhre einerseits beständig mit dem Abführungsrohr des
Condensationswassers verbunden ist und andererseits bei jeder Umdrehung des
Cylinders durch ein Seitenröhrchen nur eine augenblickliche Verbindung mit dem sich
drehenden Cylinder erhält und zwar nur immer dann, wenn das Seitenröhrchen seine
unterste lothrechte Stellung einnimmt.
Die besondere Construction der ganzen Vorrichtung ergibt sich aus den Fig. 1 bis 5 Taf. 9.
Die Doppelröhre A ist in die Endstopfbüchse C des Dampfcylinders D
eingelegt und besitzt zwei durch eine Scheidewand E1 getrennte Abtheilungen ab, wovon eine a an ihrem äuſseren Ende a1 mit dem Stutzen a2 in Verbindung steht,
mit ihrem anderen Ende a3 hingegen direkt in den Cylinder D
einmündet.
Die Abtheilung b der Doppelröhre A ist nach innen bei b1 verschlossen; hingegen steht das andere Ende
derselben Abtheilung mit dem Stutzen b2 in Verbindung. Die Doppelröhre A ist aus einem Stück mit den zwei seitlichen Stutzen
a2b2 gegossen.
An dem Stutzen a2 ist
das Dampfzuleitungsrohr H und an dem Stutzen b2 das Abführungsrohr
I des Condensationswassers angeschraubt.
Der Cylinder D dreht sich auf seinen Lagern um die
Doppelröhre J, an deren äuſserem Ende eine Stange E sitzt, welche in zwei an dem Seitengestell F der Maschine angebrachten Führungen F derart liegt, daſs durch diese Führungen die
Doppelröhre A vor Längsverschiebung und Drehung
gesichert ist.
Das eine Ende des Seitenröhrchens B ist an den Stutzen
g angeschraubt und mündet dort bei der Peripherie
des Cylinders D in dessen Hohlraum h ein. Am anderen Ende ist das Röhrchen B mit dem Stutzen i
verbunden, welcher im Drehzapfen des Cylinders bezieh. in der Hülse der Stopfbüchse
eingeschraubt ist.
Die Abtheilung b der Doppelröhre A ist unten mit einer Oeffnung l versehen,
welche die Verbindung des Hohlraumes h des Cylinders
mit der Abtheilung b der Doppelröhre A durch das Seitenröhrchen B herstellt, wenn das Röhrchen B sich in der
in Fig. 1 und
2
dargestellten Stellung befindet, so daſs alsdann der Druck des Dampfes, welcher
letztere fortwährend in den Cylinder D einströmt, das
im Cylinder D befindliche Condensationswasser durch das
Röhrchen B und die Abtheilung b der Doppelröhre A in die Abführungsröhre
I wegtreiben kann.
Eine solche periodische Verbindung der Abtheilung b der
Doppelröhre A mit dem Hohlraume des Cylinders D wird bei jeder Umdrehung des Cylinders in dem
Augenblick hergestellt, wo das Röhrchen B seine
unterste senkrechte Stellung einnimmt, d.h. unter die Oeffnung l der Doppelröhre A
gelangt, so daſs das Condensationswasser stoſsweise aus dem Cylinder D abgeführt wird.