Titel: Dampfturbine von J. H. Daw in Cleveland, Nordamerika.
Autor: Fr.
Fundstelle: Band 278, Jahrgang 1890, S. 295
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Dampfturbine von J. H. Daw in Cleveland, Nordamerika. Mit Abbildungen auf Tafel 18. Daw's Dampfturbine. Die bedeutenden Erfolge, welche die von C. A. Parsons in Gateshead-on-Tyne erfundene Dampfturbine (1886 260 * 294) aufzuweisen hat, veranlaſsten J. H. Daw in Cleveland, Nordamerika, sich mit der Construction eines ähnlichen schnelllaufenden Motors zu befassen, bei welchem im Gegensatz zu Parsons' Turbine der auf die Schaufeln wirkende Dampf nicht in der Richtung parallel der Wellenachse, sondern senkrecht hierzu, von der Mitte der Schaufelräder aus nach deren Umfange hin sich arbeitsverrichtend ausdehnt, und wenngleich dieser Motor bis jetzt noch nicht den Grad der Vollkommenheit besitzt, der Parsons' Turbine ausdehnet, so ist doch kaum zu bezweifeln, daſs er namentlich in ökonomischer Beziehung bald erfolgreich mit diesem concurriren wird. Der feste Theil des Motors von Daw ist, wie die, Revue industrielle 1890 21 * 201, entnommenen Abbildungen Fig. 5 bis 8 Taf. 18 erkennen lassen, von einem Mantel B umgeben und bildet in seiner Mitte einen mit Innengewinde versehenen Ring a, in welchen zwei auf ihren Auſsenflächen mit concentrisch zur Wellenachse stehenden Leitschaufeln cc versehene Scheiben GG eingeschraubt sind, während der bewegliche Theil aus zwei Scheiben EE besteht, die auf ihren Innenflächen ähnliche Schaufeln tragen und bei ihrer Drehbewegung die Welle D mitnehmen; die Anordnung der Leitschaufeln c, sowie diejenige der beweglichen Schaufeln e veranschaulicht Fig. 6. Der vom Kessel kommende Dampf tritt zunächst in die zwischen der sich drehenden Steuerscheibe Fund den festen Scheiben G verbleibenden Spielräume ii1, geht von hier nach den beiden mit Schaufeln versehenen Scheiben E, sich gleichmäſsig auf deren mittlere Flächen vertheilend, sodann in den durch die Schaufeln gebildeten ringförmigen Bahnen nach dem Umfange der letzteren und endlich durch das Rohr A2 ins Freie; das seitliche Spiel zwischen den festen und beweglichen Schaufeln beträgt ungefähr 10mm. Die Scheiben E sind mit den auf der Welle D leicht drehbaren Hülsen d, sowie durch die in ihre Naben eintretenden Stifte d1 mit der Welle selbst verbunden; letztere führt sich mit geringem Spielraum in zwei langen, in angegossenen Büchsen B1 des Mantels untergebrachten Schalen, deren Bund h1 genau in die innere Bohrung jeder Büchse eingepaſst ist und welchem durch Federn b2 eine leichte seitliche Bewegung ermöglicht ist. Erleidet die Welle D durch irgend ein Vorkommniſs eine Verschiebung in ihrer Längsachse, so wird dadurch entweder die Weite des Spaltes i oder i1 geringer bezieh. gröſser, ebenso die Entfernung zwischen den Scheiben D und E eine andere, und durch die nun entstehenden Spannungsdifferenzen die Welle D sofort wieder in ihre mittlere Lage zurückgeführt, da nur in dieser die auf die Scheiben ausgeübten Dampfdrücke sich gegenseitig aufheben. Um eine Ausdehnung des Einströmdampfes innerhalb der sehr engen Spalten ii1 zu verhüten, sind die an den Scheiben G befindlichen Ansätze c3 noch mit Bohrungen c4 (Fig. 7 und 8) versehen, welche den Dampf in zahlreiche Aushöhlungen c2 derselben treten lassen und so, fast unabhängig von der Weite der Spalten ii1, den nöthigen Durchgangsquerschnitt bieten. Die Steuerscheibe F ist über eine auf der Welle D befestigte Scheibe geschraubt und mittels Druckschrauben gegen Verdrehung gesichert Eine derartige Turbine mit Scheiben aus Aluminiumbronze von 150mm Durchmesser und 6 Reihen Schaufeln soll nach Angabe von Daw mit 25000 Umdrehungen in der Minute 10 leisten. Fr.

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